Golden Globe 2010 - Die Gewinner im Bereich Fernsehen

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Am 17. Januar 2010 hat die Hollywood Foreign Press Association zum 67. Mal die begehrten Golden Globes für hervorragende Leistungen im Fernseh- und Filmbusiness vergeben. Unter dem Eindruck des schweren Erdbebens in Haiti war der anwesenden Prominenz zwar nicht so richtig zum Feiern zumute, nichtsdesotrotz wurden die wichtigen Preise im Bereich Film und TV vergeben. In der Fernsehkategorie gab es in diesem Jahr keine klaren Gewinner, die mehrere Preise mit nach Hause nehmen konnten, so gewannen zwar "Mad Men" und "Glee" jeweils als beste Serien ihres Genres, aber keine Preise für die nominierten Darsteller. Einzig "Dexter" gewann zwei Awards für Michael C. Hall und John Lithgow und der TV-Film "Grey Gardens" den Hauptpreis in dieser Kategorie sowie als beste Haptdarstellerin für Drew Barrymore. Alle anderen Preise wurden gleichmäßig über die verschiedenen Serien verteilt.

Beste Dramaserie - "Mad Men"

Wie im Vorjahr konnte die AMC-Serie "Mad Men" den Preis als beste Dramaserie ergattern und gewann damit zum dritten Mal in Folge und somit für jede seiner bisherigen Staffeln. So galt "Mad Men" schon im Vorfeld als haushoher Favorit und wurde dieser Rolle gerecht. Zwar konnte wieder keiner der beiden nominierten Hauptdarsteller, Jon Hamm und January Jones das Rennen für sich entscheiden, aber trotzdem wird Serienschöpfer Matthew Weiner aufgrund dieser Siegesserie zufrieden sein. Die anderen Kandidaten "Dexter", "Dr. House", "Big Love" und "True Blood" werden sich sicher schon vor der Verantsaltung über ihre geringen Chancen im Klaren gewesen sein. Bleibt "Mad Men" auf diesem hohen Niveau können andere Drama-Serien nur noch auf das Ende des 1960er-Jahre-Gesellschaftsporträts in ferner Zukunft hoffen.

Beste Comedyserie - "Glee"

Im Gegensatz zur Dramakategorie gab es im Comedy-Segment eine wirkliche Überraschung, der Frischling "Glee" setzt seinen Siegeszug, den er bisher beim Publikum an den Tag gelegt hat, auch bei den Golden Globes fort. Die Serie, die zum großen Teil als Musical funktioniert und somit wie prädistiniert für diese Awardkategorie erscheint, gewinnt in ihrem ersten Jahr gleich einen der beiden großen Preise, die es im amerikanischen Fernsehmarkt zu gewinnen gibt. "30 Rock", das ebenfalls nominiert war, konnte seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden und hat erstmals seit langer Zeit nicht die Trophäe für die beste Comedyserie mit nach Hause genommen. Außerdem nominiert waren "Entourage", "Modern Family" und "The Office".

Die Gewinner bei den Miniserien und Fernsehfilmen - "Grey Gardens", Drew Barrymore und Kevin Bacon

Auch wenn das Bioepic über die beiden exzentrischen Society Ladys Big und Little Eddie Bouvier Beale bei unserer Autorin Nadine in ihrer Review nicht so gut wegkam, die amerikanischen Award-Verleiher scheinen die Geschichte zu lieben. So gab es im Vorfeld keinerlei Zweifel, dass der HBO-Film in dieser Kategorie als Sieger hervorgehen wird. So kann "Grey Gardens" neben sechs Emmy Awards nun auch zwei Golden Globes sein eigen nennen. Denn auch Drew Barrymore wurde für ihre Darstellung der Little Eddie Bouvier Beale geehrt, und setzte sich damit gegen ihre einzig wahre Konkurrentin, ihre "Grey Gardens"-Kollegin Jessica Lange als Big Eddie durch. Neben den beiden Damen aus "Grey Gardens" waren noch Joan Allen, Anna Paquin und Sigourney Weaver nominiert.

Bei den Herren konnte den Preis Kevin Bacon mit nach Hause nehmen, für seine Darstellung des Lt. Col. Mike Strobl im Irakkriegsfilm "Taking Chance". Dabei ließ er den Emmy-Gewinner Brendan Gleeson sowie Kenneth Brannagh, Jeremy Irons und Chiwetel Ejiofor hinter sich.

Die besten Hauptdarsteller in einer Dramaserie - Julianna Margulies und Michael C. Hall

Die HFPA hat anscheinend besonders bei den Damen das Bedürfnis, Darstellerinnen im ersten Jahr ihrer Rolle in einer neuen Serie auszuzeichnen. So zeichnete man 2009 überraschend Anna Paquin mit einem Golden Globe aus, und auch in diesem Jahr geht mit dem Sieg von Julianna Margulies der Preis an eine alte Bekannte, die in diesem Jahr mit einer neuen Serie, "The Good Wife", neu auf den Bildschirm zurückkehrte. Überraschend kam dies nicht, wird ihre Leistung in dem CBS-Drama doch von Vielen als herausragend eingestuft. Leer ausgingen dafür January Jones, Glenn Close, die Letztjahressiegerin Anna Paquin und Kyra Sedgwick.

Bei den Herren hat endlich, wie es vielfach zu hören ist, der "Dexter"-Darsteller Michael C. Hall einen Golden Globe gewonnen, nachdem er bereits zum vierten Mal nominert war. Hall wird sich über diese Auszeichnung als Mutmacher sicher sehr freuen, gab er doch erst in den letzten Tagen eine schwere Krebserkrankung der Öffentlichkeit bekannt (wir berichteten). Die Konkurrenz bei den Männern war in diesem Jahr auch wieder besonders stark, galten doch neben Hall Jon Hamm und Hugh Laurie als Favoriten auf den Sieg. Außerdem nominiert waren Simon Baker und Bill Paxton.

Die besten Hauptdarsteller in einer Comedyserie - Toni Collette und Alec Baldwin

Bei den Hauptdarstellern scheint man bei der HFPA der gleichen Meinung wie die Emmys gewesen zu sein, denn hier gibt es dieselben Gewinner. So kann Toni Collette neben ihren Emmy seit dem 17. Januar einen Golden Globe stellen, und auch Alec Baldwin kann einen weiteren Award sein Eigen nennen. Diese Preise sind somit zwar wohlverdient, aber nicht wirklich überraschend. Keiner der vielversprechenden Jungstars aus "Glee", weder Matthew Morrison noch Lea Michele, konnte hier einen Preis ergattern, und auch Tina Fey geht in diesem Jahr bei den Awards leer aus. Bei den Herren ließ Alec Baldwin sowohl David Duchovny, Steve Carell als auch Thomas Jane hinter sich.

Die besten Nebendarsteller - Chloë Sevigny und John Lithgow

Das Chloë Sevigny für ihre Rolle in "Big Love" mit einem Golden Globe als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde kann man durchaus als große Überraschung bezeichnen, ging man doch im Vorfeld eher von einem Sieg Jane Lynchs oder Amy Adams aus, die beide in ihren jeweiligen Serien "Glee" und "Hung" zu den heimlichen Stars gehören. Außerdem nominiert waren Rose Byrne und Janet McTeer.

Bei den Herren hat dagegen völlig erwartungsgemäß John Lithgow seinen Golden Globe als bester Nebendarsteller gewonnen. Hier war bereits im Vorfeld klar, dass sowohl Michael Emerson als auch Neil Patrick Harris noch mindestens ein Jahr länger auf ihren ersten Golden Globe warten müssen, und auch William Hurt und Jeremy Piven hatten keine Chance gegen Litghow.

Fazit

Bei den diesjährigen Golden Globes im Bereich TV gab es zwar ein paar Überraschungen, die meisten Preise wurden aber wie erwartet vergeben. Wahrscheinlich hatte man schon im Nominierungsverfahren die großen Aha-Effekte gesetzt. Dennoch haben die Awards bei der Verleihung würdige Sieger gefunden. Eine Liste mit allen Gewinnern könnt Ihr Euch noch einmal hier anschauen, oder Euch im Nachhinein in unserer großen Kolumne über alle Nominierten ausführlich informieren.

Cindy Scholz - myFanbase

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