Bewertung

Review: #3.07 Rettungsboot

Foto: Melissa Roxburgh, Manifest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Melissa Roxburgh, Manifest
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Ein weiteres Mal wartet eine Doppelfolge "Manifest" auf uns und wieder kann der erste Teil nicht wahnsinnig überzeugen. Dieses Mal liegt es allerdings nicht daran, dass sich zu viele Ungereimtheiten einschleichen, oder dass man das Tempo abrupt anzieht, es ist viel eher der Eindruck, dass wir uns an einem Scheideweg befinden. Dadurch wirkt die Episode ab und an ein wenig ziellos, da keine der Figuren so recht zu wissen scheint, wie es nun weitergehen soll.

"Suddenly, I have very little faith in us saving ourselves."

Beginnen wir mit Angelina, die nach dem Tod von Pete nicht unglücklicher sein könnte. Zwar hatten die beiden nicht viel Zeit, ihre Liebe auszuleben, dennoch merkte man in den wenigen Szenen mit ihnen, wie eng sie sich miteinander verbunden fühlten. Diese Stütze wurde Angelina – die von ihrer Familie verstoßen wurde – nun genommen, weshalb sie sich wahnsinnig einsam und antriebslos fühlt. Man kann sie gut verstehen und auch nachvollziehen, dass der Halt, den die Stones ihr versprechen, nicht mit der Liebe gleichzusetzen ist, die Pete ihr in Aussicht gestellt hat. Doch zum Schluss gibt es einen Silberstreifen am Horizont, da sie sich scheinbar doch durchringen kann, sich als Familienmitglied der Stones anzusehen. Das freut mich nicht nur für Angelina, sondern auch für Olive, die nach dem Weggang von TJ ebenfalls schwer zu schlucken hatte und in Angelina eine gute Freundin gefunden hat.

Ähnlich antriebslos wie Angelina fühlt sich auch Cal, der sich für den Tod von Tarik verantwortlich macht und nicht gut damit umgehen kann, dass Grace ihre ganze Energie darauf aufwendet, Tariks Habseligkeiten auszusortieren. Zwar schafft man es auch hier, zum Ende hin für Aufmunterung zu sorgen, dennoch überwiegt während der Episode das Gefühl, dass man sich im Umbruch befindet und versucht, ein neues Ziel für die Figuren zu finden.

Was dieses neue Ziel angeht, so stehen besonders Michaela und Ben auf unterschiedlichen Seiten. Das haben wir an sich schon häufiger gesehen und stets war einer der beiden der Meinung, dass man den Visionen blind vertrauen muss, während der andere eher zweifelte. Ich glaube, dass Michaela sich den Visionen meist ein wenig mehr verbunden fühlte als Ben, weshalb es keine große Überraschung ist, dass der Wissenschaftler nun daran zweifelt, ob sie ihr Todesdatum tatsächlich abwenden können. Da kommt ihm die Verbindung zu Eureka natürlich gerade recht, um nach einem Ausweg zu suchen. Diese Handlung erinnert auf den ersten Blick stark an Saanvis Suche nach einer Alternative. Wie wir wissen, hat sie es mithilfe der Wissenschaft geschafft, den Marker in ihrer DNA zu entfernen, weshalb sie nun keine Visionen mehr hat. Ob das schlussendlich ausreicht, um das Todesdatum zu überleben, steht noch in den Sternen. Man hat allerdings schon bei Saanvis Alleingang gegrübelt, ob sie nun richtig oder falsch gehandelt hat. Dass Ben nun auf diesen Zug aufspringt, überrascht mich ein wenig, da er bisher ja ein recht starker Verfechter der Visionen war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man es in dieser Staffel schaffen wird, den Handlungsstrang zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen, schließlich meinten die Autoren, dass die Serie für sechs Staffeln ausgelegt ist, weshalb ich denke, dass auch erst zu diesem Zeitpunkt das Todesdatum der 828er erreicht sein wird. Nun stellt sich also die Frage, inwieweit Saanvis Zusammenarbeit mit Eureka und Bens Versuch, alle 828er auf eine Seite zu bringen, bestimmend für den Rest der Staffel und der Serie sein werden und ob man in der zweiten Staffelhälfte noch mit großen Fortschritten rechnen kann.

Randnotizen

  • Die Freundschaft zwischen Michaela und Drea wird immer intensiver, was sehr angenehm ist.
  • Ich hätte nicht gedacht, dass man den Handlungsstrang mit Sarah nutzt, um eine neue Liebesgeschichte für Jared zu entwickeln. Von mir aus hätte er gern eine Weile ohne Partnerin bleiben dürfen. So hat er zwar etwas zu tun, steht aber abseits von der restlichen Handlung.
  • Dr. Gupta kann sich in Bezug auf Saanvi wohl nicht recht entscheiden. Ich bin gespannt, was sich in der geheimnisvollen Kiste befindet und ob es die Offenbarung schon im zweiten Teil der Doppelfolge geben wird. Vielleicht ist es sowas ähnliches wie der heilige Gral, von dem in den vorangegangenen Staffeln schon einmal die Rede war?
  • Eagan scheint sich als neuer Adrian beziehungsweise Simon White zu entpuppen. Mal schauen, wie lange Ben ihn bei der Stange halten kann.

Fazit

Wirklich große Schritte machte diese Episode nicht, viel mehr stellt man die Weichen für künftige Entwicklungen. Das hatten wir bereits in der letzten Doppelfolge, weshalb damit zu rechnen ist, dass man sich für den zweiten Teil wieder eine größere Offenbarung aufgehoben hat.

Marie Müller - myFanbase

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