"It's gonna be legend – wait for it – ..." - Review Staffel 3

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Foto: Josh Radnor, How I Met Your Mother - Copyright: 2008 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Monty Brinton/CBS
Josh Radnor, How I Met Your Mother
© 2008 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Monty Brinton/CBS

"... dary!" Vier Monate mussten die Zuschauer in den USA warten, um den letzten Teil von Barneys Kultspruch endlich zu hören. Dieses viermonatige "wait for it" schürte natürlich die Erwartungen auf das mittlerweile dritte Jahr von "How I Met Your Mother", vor allem nachdem die ersten beiden Seasons eine enorm hohe Messlatte in Sachen Qualität gesetzt hatten. Lilys und Marshalls Hochzeit im Finale der zweiten Staffel und die gleichzeitige Trennung von Ted und Robin versprachen einen frischen Start in eine neue Season, bei der das Publikum gespannt sein durfte, wohin es gehen würde.

Zu Beginn der Staffel steht zunächst die Trennungsverarbeitung an: Robin tröstet sich mit Enrique Iglesias aka Gael/Gail/Gayle/Girl/Kyle, während Ted auf eine Punkversion von Mandy Moore trifft und sich dabei gleich ein Schmetterlingstattoo einbrockt. Das neue Datingleben von Ted und Robin dominiert thematisch die ersten Folgen der Staffel, so haben wir Teds aberwitzige Touristenaktion mit Barney und sein "Dreirad-Problem" sowie Robins Nicht-Rasier-Regel (die allerdings nach hinten losgeht) und die Affäre mit dem alleinerziehenden Vater George. In der ersten Staffelhälfte bleibt so allerdings kaum Spielraum für die anderen Charaktere, sodass Lily, Marshall und Barney etwas außen vor bleiben. Erst nachdem Ted und Robin nach einem kurzen Stelldichein schließlich einsehen, dass ihre Liebesbeziehung ein Ende hat, kommt wieder ein wenig mehr Schwung und Abwechslung in die Stories.

Foto: Cobie Smulders, How I Met Your Mother - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Cobie Smulders, How I Met Your Mother
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

So sind die Folgen, in denen es gleichermaßen um alle fünf Protagonisten geht, einfach die lustigsten – seien es die Flashbackstories, in denen wir erfahren, wie sich die fünf Freunde eigentlich kennen gelernt haben (#3.05), die geniale Folge, in der die Macken der jeweils anderen angeprangert werden (#3.08), die Fitnessstudio-Aktion, bei der die Fünf an ihre Grenzen kommen (#3.10) oder die verschachtelte Episode, in der Barneys Platin-Regel mit verschiedenen Beispielen erklärt wird (#3.11). Und ja, Barney Stinson schießt auch diese Staffel wieder den Vogel ab: Mit den unzähligen Regeln seines Bro-Codes (die Platin-Regel, die Irre/Heiß-Skala,...), seinem urplötzlichen "Zusammenbruch" und der folgenden "Wiederauferstehung" ("Daddy's back!"), der mysteriösen Rächerin und dem systematischen Versuch, sie zu finden, und sonstigen hirnverbrannten Aktionen beweist Barney, dass er der Kultcharakter von "How I Met Your Mother" ist, den man sich aus der Serienlandschaft einfach nicht mehr wegdenken kann.

Mit der zweiten Staffelhälfte kommen dann einige neue Entwicklungen in Gang: Ted realisiert nach einem Absturz am St. Patrick's Day, dass er sich ändern muss und trifft auf die bezaubernde Stella. Was mit der großartigen Episode #3.13 Zehn Sitzungen startet (fantastisch: das Zwei-Minuten-Date), flacht jedoch ein wenig ab, nicht zuletzt da man Stella zu wenig sieht, um mit der Beziehung zwischen ihr und Ted wirklich warm zu werden. Gleichzeitig kommen sich Robin und Barney näher und verbringen schließlich die Nacht zusammen. Während diese, wenn auch überraschende, Wendung durchaus interessant ist, so trübt der folgende Streit und das vorübergehende Ende der Freundschaft zwischen Barney und Ted jedoch das Bild. Es erscheint ein wenig inkonsequent, dass die ganze Gruppe Barney einfach komplett ausschließt und es dann einen lebensbedrohlichen Unfall braucht, um sie wieder zusammenzubringen. Umso schöner ist es jedoch, dass die Fünf sich am Ende wieder zusammenraufen – auch wenn das Finale der dritten Staffel letztlich doch ein wenig unspektakulär ist.

Foto: Alyson Hannigan, How I Met Your Mother - Copyright: 2008 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Cliff Lipson/CBS
Alyson Hannigan, How I Met Your Mother
© 2008 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Cliff Lipson/CBS

Ein großer Bonus ist jedoch definitiv die Reihe an interessanten und teilweise hochkarätigen Gaststars, die man vor die Kamera bekommen konnte: Seien es die bereits genannten Musiker Enrique Iglesias und Mandy Moore, die aus "Scrubs" bekannte Sarah Chalke, John Cho als Marshalls potentieller Chef, Lindsay Price als Labertasche Cathy, sämtliche Victoria's Angels inklusive Heidi Klum, James van der Beek aka Dawson himself in einer unglaublich witzigen Rolle (!), oder natürlich Popstar Britney Spears als Abby, die sich später als Barneys mysteriöse Rächerin herausstellt – alle Gaststars fügen sich großartig in die Storylines ein und bereichern das Hauptdarstellerensemble, das wie gewohnt eine tolle Leistung abliefert.

So ist auch die dritte Staffel von "How I Met Your Mother" wieder sehr amüsant und unterhaltsam, allerdings nicht ganz so legendary wie die zwei ersten Staffeln. Zu sehr lag der Fokus dafür auf Ted und seine kleine Midlife-Crisis, die die anderen Charaktere etwas verdrängt hat. Doch natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau, denn weiterhin bleibt die Serie ein Garant für viele Lacher, die mit ihrem eigenen Charme und ihren liebenswerten Charakteren punkten kann. Eine Sitcom darf in ihrem dritten Jahr ruhig ein wenig straucheln, wenn sie im Großen und Ganzen weiterhin so gute Unterhaltung liefert wie "How I Met Your Mother".

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Technische Details der DVD

Veröffentlichung: 25. September 2009
Laufzeit: ca. 420 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Bildformat: 16:9, 2.40:1
Sprache (Tonformat): Englisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby 2.0 Surround), Italienisch (Dolby 2.0 Surround)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch

Bonusmaterial: 5 Audiokommentare, Musikvideo: Robin Sparkles - Sandcastles In The Sand, Musikvideo: You Just Got Slapped, Hochzeitsvideos von Lilly und Marshall, Eine kleine Retrospektive, Lieblinge der Darsteller, Hinter die Kulissen von "Wir sind nicht von hier", 6 zusätzliche Szenen: Wie es wirklich geschah, Spaß am Set

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Maria Gruber - myFanbase