Bewertung

Review: #12.10 The Wrong Guy

Foto: Chicago Fire - Copyright: 2024 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.
Chicago Fire
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Ich fand einen Episodentitel von "Chicago Fire" noch nie so passend wie diesmal. The Wrong Guy passt in so vielerlei Hinsicht, dass es schon ein bisschen erschreckend ist und nach der Ausstiegsepisode von Kara Killmer hatte ich endlich mal wieder Spaß an der Serie und hatte das Gefühl, die Zeit vergeht wie im Flug. Warum das so war, das verrate ich euch jetzt.

Gleich zwei Hauptcharaktere der ersten Stunde waren diesmal nicht anwesend: Chief Boden und Randall 'Mouch' McHolland. Sie haben durchaus gefehlt, aber es hat dem Inhalt eben auch keinen Abbruch getan, vielmehr fand ich es diesmal ziemlich erfrischend und Kelly Severide regelrecht angenehm, was dieser Figur und uns auch mal gut getan hat. Soweit ich mich erinnere, hatte Severide den Posten von Boden noch nie inne. Lediglich war es bei Matt Casey der Fall. Mir hat Severide aber sehr gut auf dieser Position gefallen. Vielleicht liegt und lag es einfach auch daran, weil er wie Boden dadurch eher in den Hintergrund gerückt ist. Vor Staffelstart wurde ja bekannt, dass der Fokus auf ihm und der Brandstiftung liegt und ich habe diesmal echt hörbar ausgeatmet, als es mal nicht um mein 'Lieblingsthema' gegangen ist. Ich gehe zwar schwer davon aus, dass uns dieses 'Vergnügen' mindestens noch einmal bevorsteht, aber das schiebe ich erst einmal von mir, da ich die Szenen diesmal genossen habe. Auch wenn man Severide in dieser Position nicht allzu genau bewerten kann, weil es einfach zu kurz ist, könnte ich ihn mir doch dauerhaft auf dieser Position vorstellen, auch wenn er sich dabei offensichtlich alles andere als wohl gefühlt hat. Für mich fehlt ihm lediglich die Routine, die Boden nach den vielen Jahren einfach schon inne hat. Ich würde aber gerne mal erfahren, ob es ihm in seiner Anfangszeit genauso wie Severide ergangen ist. Vielleicht bekommen wir demnächst mal ein Gespräch darüber, spannend wäre es durchaus mal, auch wenn ich nicht glaube, dass es bewirkt, Severide für diesen Posten begeistern zu können. Dafür hat man ihn meiner Meinung nach schon zu sehr in die Richtung der Brandstiftung geschrieben, womit er eben doch mehr nach seinem Vater kommt, als ihm vielleicht lieb ist. Und wie ich schon schrieb, müsste er sich doch noch etwas mehr in den Posten einfinden und vor allem - was man so oft hört – lernen zu delegieren. Bei dem Einsatz hat Serveride wieder vieles selbst gemacht, obwohl er Joe Cruz schon mehrmals versichert hat, er könne ihn prima vertreten. Severide war zwar anwesend, aber hatte eben diesmal eine andere Position inne, was Cruz hätte nutzen können, um seine Qualitäten zu zeigen. Ein bisschen nachlässig war Severide meiner Meinung auch, als es um die Festeinstellung von Lyla Novak ging. Meiner Ansicht nach hätte er Violet Mikami danach befragen müssen, ob sie sich mit Lyla drüber unterhalten hat oder er hätte selbst das Gespräch mit jener führen müssen, was eben beides nicht der Fall war und ich kann dadurch umso mehr verstehen, warum Severide der Posten nicht so liegt. Aber es war mal gut und wichtig, ihn in einer anderen Funktion zu sehen, da mir schon seit einigen Staffeln der Gedanke immer mal wieder kommt, man wüsste nichts mehr Taylor Kinneys Figur anzufangen, was vielleicht auch am Schauspieler selbst liegt.

Wo ich schon mal bei Lyla war, bleibe ich doch gleich mal bei ihr. Ich finde sie nach wie vor toll und passend für die Wache, was vor allem damit zusammenhängt, dass sie frischen Wind reinbringt und ich würde mich wirklich freuen, wenn sie für die bereits bestellte Staffel eine Beförderung erhalten würde. Ich finde nämlich, man hat jetzt schon tolle Ansätze zwischen ihr und Violet gesehen. Die beiden werden mit Sicherheit keine besten Freunde, eben weil der Weggang von Sylvie Brett noch nicht solange her ist und jede Beziehung sowieso anders ist, aber die Punkte, die Violet angesprochen hat, bei denen könnte ich mir gut vorstellen, dass neue bzw. weitere Facetten von beiden Figuren zum Vorschein gebracht werden könnten. Lyla hat nun zum zweiten Mal bewiesen, wie leicht es ihr zu fallen scheint, in schwierigen Situationen eine Verbindung zu den Patient*innen aufzubauen und in beiden Fällen war es wirklich nicht ohne. Mir hat gefallen, dass Violet darauf reagiert hat, wenn auch mit Hilfe des Hinweises von Sam Carver, aber sie hat ja auch selbst bemerkt, wie unterschiedlich die beiden auch privat sind. Sie hat aber auch gemerkt, wie nützlich und wichtig das für ihren Job ist und ich denke für Lyla ist es auch mal wichtig, fest und dauerhaft zu bleiben, um vielleicht auch mal neue Bindungen aufzubauen und ein wenig (sehr) deutet ja alles daraufhin, dass zwischen ihr und dem Neuen etwas gehen könnte. Bei dem Neuen handelt es sich um Jack Damon (der ein bisschen wie Grey Damon von "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" aussieht und ich frage mich, ob das beabsichtigt ist?).

Viel wurde zu Jack Damon nicht bekanntgeben, als Michael Bradway gecastet wurde und das war taktisch klug. Ich vermisse Rome Flynn zwar noch immer, weil ich das Ende von Derrick Gibson mehr als dämlich fand, aber ich muss auch zugeben, die Einführung von Jack interessant zu finden. Klar, für die erste Episode kann man nicht sonderlich viel erwarten, aber der Aufbau ist in meinen Augen dennoch gelungen. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass er tatsächlich ein Stalker ist oder sonstige Probleme hat, aber ich könnte mir vorstellen, dass er durchaus eine Verbindung zu Stella Kidd hat, von der sie aber nichts (mehr) zu wissen scheint. Ich könnte mir vorstellen, dass er jemand aus ihrer Vergangenheit ist, auch wenn wir das mit Tyler schon hatten. Oder ich liege komplett falsch und wir erleben noch eine Überraschung. Da Darren Ritter das Gespräch bzw. den Fetzen gehört hat, dass Jack noch ein Geheimnis verbirgt, wird es sicherlich schnell die Runde machen und wir bekommen hoffentlich mehr Details.

Apropos Ritter. Ich finde es schön, welche Verbindung er zu Christopher Herrmann hat und sich die beiden irgendwie auch ergänzen, doch ich glaube, er zieht sich nach der Sache erst einmal zurück. Zumindest davon, Herrmann in technische Sachen einzuweisen. An sich fand ich es nicht schlecht, dass es um Tracking ging und die Beispiele von Capp stimmen ja auch... dass es für Notfälle und Suchaktionen nicht schlecht ist und in diesem Zusammenhang ist die Technik mehr als praktisch. Doch wie Ritter sagte: In den falschen Händen kann es ziemlich gefährlich werden. Ich halte Herrmann zwar nicht für die absolute Null, wenn es um die neuere Technik geht und hatte diesmal auch den Eindruck, man stellt ihn etwas arg dümmlich dar, aber er hat es komplett übertrieben. Ich gebe ihm absolut recht, dass wir in einer Welt leben, die gefährlich ist und fast täglich kommen Nachrichten von Kindesentführung, bei der auch die Sache mit Cruz, Javi und dem vermeintlichen Onkel Denis gut passt, aber bei Herrmann hat man kurzzeitig eher den Eindruck gewonnen, er hat die Kontrolle verloren. Als stalkerhaftes Verhalten würde ich es aber noch nicht bezeichnen, eher als: Papa hat ein neues Spielzeug und muss sich austoben. Aber dafür hat Cindy ja jetzt gesorgt. Auch wenn Robyn Coffin gerne etwas mehr auftauchen dürfte, sitzen ihre kurzweiligen Auftritte immer perfekt und ihre Ansage an ihren Mann und die Konsequenzen daraus, die haben mich wirklich zum Lachen gebracht. Hier habe ich auch kurz an das Sprichwort denken müssen: In jedem Mann steckt noch ein kleines Kind.

Aber kommen wir jetzt mal noch zu Cruz, Javi und Denis, wo ich mal kurz über die Handhabe der Sozialarbeiterin aufregen muss. Mir ist schon klar, dass Sozialämter und Adoptionsbehörden mehr als überlastet und mangelhaft besetzt sind, aber solche Fehler sollten einfach nicht passieren. Denis gab sich als Onkel aus und hätte Javi zwar nicht mitgenommen, aber Geld erpresst und das ist mindestens genauso schlimm, wie dass man nicht noch einmal den Verwandtschaftsgrad geprüft hat, was wohl auch daran liegt, da die Sachbearbeiter*innen immer mal wechseln. Cruz ist mein Held. Durch die Vergangenheit seines Bruders ist er in solchen Sachen auch vorsichtiger und natürlich, weil ihm der Junge mittlerweile so ans Herz gewachsen ist, dass er nun Angst hat, ihn verlieren zu können. Cruz hat eindeutig bestanden, eine Woche ohne seine Frau auskommen zu können und wurde genauso wie wir mit einer schönen Schlussszene belohnt. Belohnt wurde auch Kidd, die sich erst gescheut hat, ein Interview zu geben und erst von Jack einen Schubs brauchte, aber dadurch 'Girls on Fire' gerettet hat. Aber es hat mich dennoch erschreckt, dass nur 9% Frauen bei der Feuerwehr arbeiten und Kidds Programm umso wichtiger ist.

Fazit

"Chicago Fire" hat zwar noch immer nicht seine alte Form wiedererlangt, die ich vermisse, aber wir sind auf einem guten Weg und haben auch einige gute Ansätze gesehen, die ausbaufähig sind und Staffel 13 möglicherweise doch großartig machen könnten.

Daniela S. - myFanbase

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