Bewertung

Review: #9.13 Eine neue Welt (4): Finale

Foto: The Flash - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
The Flash
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Als "The Flash" im Jahr 2014 an den Start ging, dachte ich nicht, dass man erst nach neun Jahren und damit nach neun Staffeln einen Schlussstrich ziehen würde. Ob man nun hätte eher aufhören sollen, das lassen wir erst einmal dahingestellt, weil die Antwort wohl ohnehin ein klares Ja wäre. Ich muss sagen, dass ich mir das Serienfinale anders vorgestellt habe und ich bin mir auch nach dem Schauen nicht ganz sicher, ob ich zufrieden oder eher enttäuscht sein sollte. Wenn man aber so auf den sozialen Plattformen liest, dann geht es eher in Richtung enttäuscht und das ist teilweise noch milde ausgedrückt. Wie es mir in der Gesamtheit gefallen hat, könnt ihr nun nachlesen.

Als ich den Teaser für diese Episode gelesen habe, dachte ich erstmal: Ups... hmm... na okay, mal sehen, was draus wird. Ich würde aber auch lügen, würde ich sagen, dass ich vollkommen zufrieden mit diesem Serienfinale war, das war ich nicht. Lag vielleicht auch daran, weil ich was anderes bezüglich Eddie Thawne bzw. Cobalt Blue erwartet habe. Da "The Flash" aber nur auf den Comics basiert und man meiner Meinung nach dann eher mit der Handlung um Cobalt Blue hätte anfangen müssen, lass ich das erst einmal so stehen. Eric Wallace hat während dieser und den vergangenen Staffeln betont, er möchte zum Serienende bzw. beim Serienende einen epischen Kampf haben. Ich denke unter epischen Kampf kann man je nach Perspektive und vielleicht auch Einstellung zur Serie etwas anderes erwarten. Ich muss sagen, dass ich von dem epischen Kampf etwas enttäuscht war und irgendwie erschien er mir auch als eine Wiederholung aus dem Staffel-8-Finale.

Wir haben es natürlich mit dem Serienfinale zu tun und Fans haben da logischerweise die Erwartung, dass sämtliche ehemalige Darsteller und Darstellerinnen für einen wirklich allerletzten Auftritt zurückkehren. In gewisser Weise haben die Verantwortlichen genau das erfüllt und dennoch fühlt es sich so nichtssagend für mich an. Es ging – wie eben schon die letzten Staffeln zuvor und besonders die letzte – darum, Barry Allen alias The Flash zu töten, weil er eben in den Augen der so genannten Antihelden nicht der Superheld ist. Natürlich war dabei auch klar, dass sich zwei Lager bilden werden und auch Cobalt Blue sich ein Team zusammengebastelt hat, was gegen Team Flash kämpfen soll. An der Stelle muss ich einfach mal Barrys Intelligenz in Frage stellen. Hat er ernsthaft geglaubt, er wäre alleine auf die Idee gekommen, ein Team zusammenzustellen? Hier konnte ich echt nur den Kopf schütteln. Das zweite, was mir dabei durch den Kopf geschossen ist, ist: Wie konnten diese mächtigen Speedster so leicht erledigt werden? Nicht nur Savitar, der mal so eben von Nora West-Allen erledigt worden ist, sondern auch Godspeed oder auch Zoom. Sie alle wurden uns in den jeweiligen Staffeln als förmlich unbesiegbar präsentiert und auch wenn Team Flash als Team und auch noch mit Jay Gerrick aufgetreten ist, wurden die jeweiligen Speedster doch von den einzelnen Teammitgliedern erledigt. Aber hier wollte man vielleicht auch nur nochmal wirklich alle Helden und Antihelden versammeln, das ist damit definitiv gelungen.

Mir persönlich hätte es aber dennoch gefallen, wenn man die Geschichte und Vergangenheit von Cobalt Blue aus den Comics übernommen hätte, dass es sich bei Malcolm Thawne aka Cobalt Blue um Barrys älteren Zwillingsbruder handelt. Aber okay, dafür haben ja Rick Cosnett als Eddie bzw. Cobalt Blue zurückbekommen, der einen großartigen Job gemacht hat und er hat mich schauspielerisch auch ein bisschen an Tom Cavanagh erinnert, der eben auch etwas überaus Sympathisches an sich hat, aber auch dieses Undurchdringliche und charismatische Böse, was ich persönlich unglaublich faszinierend finde. Und auch wenn diese Zwillingsthematik vielleicht auch nie angedacht war, so hatten Rick Cosnett und Grant Gustin doch eine tolle gemeinsame Abschlussszene, die schon sehr geschwisterlich auf mich wirkte. Ich glaube auch, Barry war der einzige, der zu Eddie durchdringen konnte. Nicht weil Barry der Superheld ist, sondern er wie Eddie diese Verbindung zu Iris West-Allen hat und letztlich woll(t)en ja beide immer, dass es ihr gut geht. So hatte man eben doch noch ein tollen Abschluss für Eddie.

Kommen wir dann mal noch zu Khione. Bei der habe ich bis zum Schluss noch überlegt, inwieweit sie denn die Geheimwaffe sein soll und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das jetzt so richtig deute. Ich finde ja, dass man Khione und auch Mark Blaine am meisten vernachlässigt hat in dieser kurzen Staffel, die laut Candice Patton keine Fillerfolgen hatte (ähm ja...). Über Khione hat Eric Wallace verlauten lassen, dass sie die Geheimwaffe ist und ich habe anfangs hin und her überlegt, wie das wohl aussehen soll, weil es dann auch noch hieß, dass sie weder Mensch noch Meta ist. Die letzten Episoden haben aber gezeigt, dass Khione wohl mit der Natur und offenbar auch allen Erdelementen verbunden ist. Und ich finde, mit dieser wirklich letzten Episode der Serie schließt sich auch irgendwo ein Kreis, auch wenn ich ein bisschen länger drüber nachdenken musste. Khione bringt, weil sie mit der Natur verbunden ist, eine gewisse Balance hinein und auch vielleicht etwas, wodurch eine Ko-Existenz herrschen kann, die eben nicht nur für die fiktive (Serien-)Welt existieren sollte, sondern auch ganz besonders für die reale Welt. Vielleicht wurde der Charaktere genau deshalb als Geheimwaffe bezeichnet, weil auch Barry nicht (immer) neutral sein kann. Bezüglich Eobard Thawne hat er ja versucht, dass eine gewisse Ko-Existenz herrscht, aber es ist Thawne und sagt irgendwie schon alles. Da braucht es manchmal doch noch jemand Außenstehendes, der darauf einen besseren und neutraleren Blick hat. Im Übrigen fand ich es dann auch sehr bildlich, als Khione im Krankenhaus am Rand stand und die Außenstehende eigentlich total verkörpert hat. Wie auch oftmals in der realen Welt, braucht auch Khione wen, der ihr Beistand leistet und wer ist dafür besser geeignet, als der wahre Harrison Wells oder wie Khione so treffend gesagt hat: Einer von ihnen. Ich habe mich sowieso schon sehr gefreut, dass wir Tom Cavanagh im Serienfinale sehen, wenn wir schon auf Carlos Valdes alias Cisco Ramon verzichten mussten, auch wenn ich mir bei der News vor ein paar Monaten sehr sicher war, dass man uns absichtlich in die Irre führen wollte. Aber Tom noch einmal als den Harrison Wells zu sehen, das war wirklich eines meiner absoluten Highlights in dieser Episode, weil sich damit irgendwie ein wichtiger Kreis geschlossen hat. Aber ich bin etwas arg abgeschweift. Was ich eigentlich sagen wollte, war, dass Harrison Khione eine wichtige Botschaft mitgegeben hat, damit ihr der Abschied leichter fällt: Ein Teil wird immer in ihrem Herzen bleiben und das ist glaube ich auch die wichtigste Botschaft, die man hier geschenkt bekommen hat und es kam einfach auch von dem Mann, der seine Frau über alles geliebt hat und deswegen auch immer ein Teil von ihr in seinem Herzen tragen wird.

Selbst wenn ich auf diesen epischen Kampf auch hätte verzichten können, weil es einfach eine Wiederholung aus Staffel 8 war, so bin ich doch über die kleinen Highlights froh. Auch wenn das mit der erwachsenen Nora West-Allen und Baby Nora im ersten Moment etwas befremdlich war, glaube ich, dass die Botschaft einfach ist: Was ich meinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben würde, wenn ich könnte... Interessant war da auch die Geburt. Nicht die Geburt an sich, sondern als sich die Hände von Barry und Iris berührt haben. Auf mich wirkte das so, als ob sich dann in Nora die Kräfte ihrer beiden Eltern vereint haben. Ein Wiedersehen gab es auch mit Joe West. Es wäre auch wirklich sehr dämlich gewesen, wäre Jesse L. Martin nicht nochmal aufgetaucht, auch weil seine Figur noch wichtige Dinge zu 'erledigen' hatte. Opa Joe und Oma Cecile Horton (Letzteres klingt doch etwas seltsam in meinen Ohren, wenn das die erwachsene Nora sagt). Ich fand es sooo süß, als Joe seine kleine Enkelin im Arm hatte, sich daran erinnert hat, als Iris klein war und er Nora etwas vorgesungen hat und dann der Heiratsantrag an Cecile, der sowieso schon lange überfällig war, weswegen ich irgendwie dachte, sie hätten schon geheiratet. War vielleicht eine andere Zeitline, wer weiß. Auf jeden Fall war es echt toll und ich gönne es den beiden absolut. Genauso wie ich es Chester P. Runk gönne, dass er auch besondere Fähigkeiten hat, auch wenn sein gutes Herz für mich schon so oder so eine besondere Fähigkeit ist. Ich genieße es aber immer wieder, wie er sich freut, wie ein kleiner Junge, der endlich das bekommen hat, was er sich schon immer gewünscht hat. Apropos was wir uns gewünscht und (zurück)bekommen haben: Caitlin Snow! Also auch wenn ich schon Vermutungen hatte, dass man Caitlin irgendwie wieder zurückholen würde, war ich mir nicht absolut sicher, ob das auch wirklich so wäre. Man hat hier aber auch ein guten Abschluss gefunden, genauso wie, dass man John Wesley Shipp und Michelle Harrison nochmals wiedergesehen hat. Kam nur mir es so vor, oder war die Kameraeinstellung bei der Party irgendwie absichtlich verschwommen, damit man so besser die Ko-Existenzen darstellen konnte? Die letzte Szene hätte mir auch im Off gereicht, aber auch hier schließt sich zur ersten Episoden ja gewissermaßen ein Kreis.

Fazit

"The Flash" geht nach neun Staffeln und 184 Episoden zu Ende. Ich persönlich verabschiede mich mit einem lachenden und weinenden Auge von dieser Serie, da ich in den vergangenen Staffeln dann doch öfters mal die Augen verdreht, tief durchgeatmet oder gar Flüche ausgerufen habe, weil ich die Logik nicht nachvollziehen konnte – auch in dieser finalen Staffel. Dennoch sind mir die Charaktere und Darsteller wie Darstellerinnen ans Herz gewachsen und das Serienfinale hat nochmal gezeigt, dass man es doch noch irgendwie geschafft hat, dass sich Kreise schließen und Dinge logisch und nachvollziehbar erklären werden konnten. In diesem Sinne kann ich auch nur sagen: Glaubt an das Unmögliche.

Daniela S. - myFanbase

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