Bewertung

Review: #12.13 Never Say Goodbye

Foto: Chicago Fire - Copyright: 2024 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.
Chicago Fire
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Herzlich willkommen zum Staffelfinale von "Chicago Fire". Es war eine verkürzte Staffel, die aber manchmal doch etwas besser hätte ausfallen können und auch wenn es manchen vielleicht schon zu den Ohren rauskommt, aber die Sache mit Derrick Gibson stößt mir eben immer noch bitter auf. Doch darum soll es in dieser Review nicht (schon wieder) gehen. Ich möchte diese Einleitung eigentlich damit beginnen, was Chief Boden in der ersten Episode dieser Staffel gesagt hat: Dinge werden sich ändern, Leute werden kommen, Leute werden gehen, aber die Liebe und der Zusammenhalt wird immer bleiben. Warum ich das schreibe? Weil "Chicagoo Fire" diese Staffel ganz nach dem Sprichwort Taten sagen mehr als Worte abgeschlossen hat.

Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Eamonn Walker ab Staffel 13 nicht mehr zum Hauptcast gehören wird. Es hat mich definitiv für den ersten Moment geschockt und traurig gemacht. Walker ist ein Darsteller der ersten Stunde und Chief Boden sozusagen der Papa der 51. Somit war klar, wie groß das Stück sein würde, was jetzt rausgenommen wird bzw. wegfällt. Kann man sich die 51 ohne Boden vorstellen? Der erste Impuls wäre sicherlich: Nein! Allerdings habe ich das auch über andere gesagt und es funktioniert. Ich glaube, dieser erste Impuls hat auch eher damit zu tun, weil man nicht weiß, wie das Neue aussehen wird. Es ist eigentlich wie im realen Leben. Angst vor dem Neuen und zudem ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Aber nach dieser Episode habe ich vor den Veränderungen nicht mehr als zu große Befürchtungen. Schon als ich vor Wochen nur die Überschrift gelesen habe, dass Eamonn Walker als Hauptdarsteller nach Staffel 12 gehen wird, fing es in meinem Hirn eigentlich schon zu arbeiten an. Mir kam es schon seltsam vor, wie hervorhebend geschrieben wurde, er würde als Hauptdarsteller gehen. So genau stand das bei den Ausstiegen von Alberto Rosende und Kara Killmer nicht. Auch vom Handlungsaufbau und die Einführung von Chief Robinson, Jared Lennox und der weitere Verlauf sprachen für mich eigentlich, Boden würde endlich den beruflichen Aufstieg bekommen, den er seit Jahren verdient hat. Also, noch bevor ich die News im Ganzen gelesen habe, war mir klar, er würde den Posten von Gloria Hill übernehmen, was mich wirklich ungemein freut. Natürlich waren mir zu diesem Zeitpunkt die Feinheiten noch nicht klar, bekommt man ja nicht auf dem Silbertablett serviert. Auf die komme ich gleich noch genauer zu sprechen. Was ich mich aber seit dem Ansehen dieser Episode auch frage, ist: Wie lange wusste man von Walkers Ausstieg schon? War er schon länger geplant, möglicherweise schon kurz nach Staffelbeginn oder entwickelte sich das noch schnell? Ich würde fast sagen, man hat es langsam, logisch und sehr bedacht ausgearbeitet. Die Vorgehensweise erinnerte mich irgendwie an den Ausstieg von Jesse Spencer in Staffel 10. Mit ihm ist damals auch ein Darsteller gegangen, der eine größere Lücke hinterlässt.

Wobei ich fast noch mehr dahin tendiere, dass es diesmal noch feinfühliger war als damals. Angefangen damit, dass man endlich mal wieder Boden, Donna und Terrence als Familie sieht und dass Boden ein Vater mit Leib und Seele ist und ihn seine Frau dadurch noch mehr liebt. Irgendwie schade, dass wir wohl nie mehr solche Szenen zu sehen bekommen werden, die ich trotz ihrer Seltenheit immer wieder genossen habe. Aber ich denke, die hat man diesmal extra zu sehen bekommen, damit auch nochmals außerhalb der Wache unterstrichen werden konnte, wie sehr Boden auf Unterstützung bauen kann und ich kann mir Donna wirklich gut als Löwin vorstellen. Bei Chief Robinson ist dies aber auch nötig. Laura Allen ist einfach eine Schauspielerin, der man dieses Boshafte, die sie aber eher als Spitzen und besonderen Ansagen ausgibt, wunderbar abnimmt. Dennoch hoffe ich, man erwähnt sie im Herbst dann nur noch in einem Nebensatz, um die Handlung um sie in meinen Augen auch wirklich abzuschließen. Sie hat ja schon seit ihrem ersten Auftritt schlechte Stimmung verbreitet und Boden immer wieder wissen lassen, die alte Generation platt machen zu wollen, damit Platz für sie und ihr Gefolge ist. Ich denke, das war ein klitzekleiner Teil davon, warum sich Boden überhaupt hat nominieren lassen. Aber den Löwenanteil daran hat wohl eher der Einsatz gegeben, bei dem er selbst mal wieder agieren durfte, was ich ebenfalls unglaublich vermissen werde. Bei Krankenhausserien mag ich es eigentlich nicht, wenn man Patientenfälle mit dem Privatleben des Personals verknüpft. Bei "Chicago Fire" war das diesmal etwas anderes. Ein Einsatz hat auch bei Boden dazu geführt, nochmal in sich zu gehen. Als Vorarbeiter hatte das Opfer zwar keine Position als Feuerwehrmann, aber auf dem Gerüst trägt man eben auch viel Verantwortung für verdammt viele Menschenleben. Nicht nur beim Bauen selbst, es muss ja auch stabil sein und ich konnte sehr gut nachvollziehen, weswegen es Boden so imponiert hat, dass der Vorarbeiter erst seine Truppe in Sicherheit wissen wollte, denn das macht eine gute Führungskraft aus.

Boden ist in keinsterweise eine schlechte Führungskraft, aber das hat ihn eben inspiriert und zum Weiterdenken gebracht. Sozusagen wie eine schnelle und private Fortbildung. Ich fand es in dem Zuge auch wichtig, dass er das Opfer im Krankenhaus besucht und ihm davon berichtet hat. Das tat Boden gut und war auch für die Genesung des Opfers wichtig. Denn auch wenn er nicht bei Bewusstsein war, aber sein Unterbewusstsein hat es wahrgenommen und möglichweise war das für Boden die letzte Bestätigung, die er gebraucht hat. Ein sehr schöner Kreis hat sich eben auch mit Stella Kidd und Hill geschlossen, die einfach beide nochmals bewiesen haben, wie loyal sie sind. Hill hat auch sehr passende Worte für Boden und die Wache gefunden. Bei der Verabschiedung und den Danksagungen der Truppe hatte ich ein paar Tränen in den Augen. Denn auch wenn diese Staffel letztlich doch ein paar Patzer drinnen hatte, so weiß die Serie noch immer, wie man die Zuschauer und Zuschauerinnen emotional macht. Besonders schön fand ich auch Darren Ritter, der seine Geschichte zusammen gefasst hat oder auch Jack Damon und Lyla Novak, die noch gar nicht lange auf der Wache sind, aber dennoch die Qualitäten von Boden als Chief wunderbar erkannt und zusammengefasst haben. Eine sehr schöne und lustig-traurige Symbolik hatte auch Randall 'Mouch' McHolland und der neue Truck. Mir hat gefallen, wie er zusammen mit Christopher Herrmann vom neuen Truck auf Bodens Weggang umgeleitet haben. Bei dem Abschied kam mir auch ein Gespräch von Boden und Kidd in den Sinn, als es darum ging, dass Boden wegen seines damaligen Aufstiegs die Wache verlassen sollte. Kidd hat damals sehr ähnliche Worte wie Boden in dieser Episode gewählt.

Überraschend ist aber auch für mich im ersten Moment gewesen, wer sein Nachfolger werden soll: Herrmann. Es macht durchaus Sinn für mich und dabei spielt für mich weniger eine Rolle, dass die beiden befreundet sind, sondern, dass Herrmann auch endlich mal die Anerkennung bekommt, die er verdient hat. Dazu muss zwar doch noch einiges passieren, aber sowohl Boden als auch Kelly Severide sind sich ja einig darüber, dass Herrmann immer mit Herz dabei ist, zuhört und seine Leute beschützt, was man in dieser Staffel mehrfach sowohl auf beruflicher als auch privater Ebene erlebt hat, wobei mir die berufliche besser gefallen hat und ich fand es schön, dass auch Severide zu dieser Erkenntnis bei Herrmann gekommen ist und dadurch auch ein paar Pluspunkte gemacht hat.

Wenn man diese mit Kidd in ihrer Ehe noch hinbekommen würde, wäre ich froh, aber das sieht momentan nicht so aus und ich frage mich, warum man ihnen nach einer Versöhnung immer wieder neue Steine in den Weg pfeffert, nur um wieder neue Probleme zu schaffen. Kidd mag auf den ersten Blick nicht die geborene Mutter sein, aber für mich stand seit der Eheschließung eigentlich schon fest, dass sie eine Familie gründen werden. Aber das ist ja nun eher in weitere Ferne gerückt. Allerdings rücken sie mit Jacks Enthüllung wohl doch als Familie zusammen, da sein Vater Benny Severide gewesen ist und damit feststeht, er ist Severides Bruder. Entschuldigung. Ich korrigiere: Halbbruder. Sonderlich angetan bin ich davon nicht. Zum einen weil man Severide dann sicherlich wieder in den Fokus rücken wird und weil er mit Katie Nolan auch schon eine Halbschwester hat. Interessanter hätte ich bei Jack gefunden, wenn er zu wem ganz anderen einen Verwandtschaftsgrad gehabt hätte oder wenn er sein Sohn gewesen wäre. Somit ist für mich auch das mystische Einführen sinnlos gewesen und auch Jacks Ausraster im Restaurant hätte nicht sein müssen. Da fand ich Sam Carvers Reaktion sehr viel verständlicher und nachvollziehbarer und daran kann man auch sehen, seine Narbe ist nicht nur auf der Haut, sondern auch drunter. Dementsprechend bedauerlich fand ich da auch Violet Mikamis Reaktion, da sie ihn nicht mal zu Wort hat kommen lassen. Ich glaube aber auch, dass Carver recht hat und sie ihn auf eine Art und Weise wegstößt, weil Evan Hawkins noch immer so präsent für sie ist, was ich absolut verstehen kann. Dennoch hoffe ich, dass man in der neuen Staffel etwas mehr draus machen wird.

Fazit

Müsste ich nur den Boden-Teil bewerten, dann hätte es die volle Punktzahl gegeben. Man hat auf kleine, feine und wichtige Dinge geachtet, die die Serie ausmachen und das richtige Gespür dafür gehabt, es gut auf die jeweiligen Charaktere zuzuschneiden und neue Ereignisse vorzubereiten, wenn man im Herbst zurückkehrt. Allerdings ist da noch die Ehe von Kidd und Severide, die Enthüllung von Jack sowie Violet und Carver, die mir doch ein bisschen Bauchschmerzen bereitet haben.

Daniela S. - myFanbase

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