Episode: #4.12 Mit anderen Augen

In der "Seattle Firefighters - Die jungen Helden"-Episode #4.12 Mit anderen Augen holt Maya Bishop (Danielle Savre) Dr. Diane Lewis (Tracie Thoms) als Psychologin zu Station 19, da die Nation von einem tragischen Mord an einem unbewaffneten schwarzen Mann erschüttert wird.

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Nach der erschütternden Nachricht aus Minneapolis muss Wache 19 bei einem verheerenden Brand ran, der an den Nerven zehrt. Maya Bishop hat daher das Gefühl, dass sie ihren Leuten psychologische Hilfe anbieten muss und hat Dr. Diane Lewis um Hilfe gebeten. Diese versichert angesichts einiger skeptischen Mienen, dass ein Gespräch mit ihr nicht verpflichtend sei, aber sie sei für jeden da, der mit ihr sprechen möchte, selbst wenn es inhaltlich nicht um George Floyd gehe. Robert Sullivan geht hiernach in die Materialkammer und schlägt auf Metallflaschen ein, weil er sich hilflos und wütend zugleich fühlt. Maya ruft sofort ihre Freundin, Carina DeLuca, an, denn sie hat die fehlende Begeisterung ihrer Leute gemerkt. Diese versichert Maya aber, dass es richtig war, um Hilfe zu bitten.

Ben Warren sucht als Erster das Gespräch mit Diane, denn er wird von seinen widersprüchlichen Gefühlen aufgefressen. Auf der einen Seite fühlt er sich schuldig, dass sein Kollege Dean Miller wegen des Fehlverhaltens gegen ihn eine Klage eingereicht hat, während er selbst eine unrechtmäßige Polizeikontrolle ohne Beschwerde über sich hat ergehen lassen. Gleichzeitig denkt Ben auch daran, dass er seinen Söhnen Tuck und Joey eingetrichtert hat, wie sie sich als schwarze Männer gegenüber der Polizei verhalten müssen, dass sie sich klein machen müssen, obwohl sie eigentlich selbstbewusste wie Dean bei seiner Klage sein sollen. All diese Gedanken und Gefühle beschäftigen ihn so sehr, dass er kaum noch Energie hat, für seine Frau, Dr. Miranda Bailey, da zu sein und auf seine Gesundheit zu achten. Diane wird bei dem Thema Gesundheit aufmerksam, doch Ben wiegelt ab, dass etwas wäre.

Victoria "Vic" Hughes, Dean und Travis Montgomery hören in Fernsehberichten von den Protesten rund um Black Lives Matter, die immer mehr aufkommen. Sie rätseln, ob sie gehen dürften, obwohl ihnen klar ist, dass sie das als Staatsdiener eigentlich nicht dürfen. Maya schaut bei Diane vorbei, um zu erfahren, ob das Angebot schon angenommen wurde. Das nutzt die Therapeutin gleich, um sie als Captain zu einem Gespräch heranzuziehen, denn ihr ist klar, dass es Maya beschäftigen muss, dass Rasse bislang bei Wache 19 kein Thema war, nun aber dominierend ist. Maya gesteht ein, dass sie sich schämt, geglaubt zu haben, dass der Rassismus wirklich überwunden ist, weil ihr das in der Schule und zuhause beigebracht wurde. Diane wiederum berichtet, dass sie lange die Tatsache verdrängt hat, dass sie in einem Land leben, wo die Ureinwohner getötet oder verdrängt wurden, damit die Europäer neues Siedlungsland finden konnten. Aber das sei normal, aber wenn der Punkt erreicht ist, wo man die Wahrheit erkannt hat, dann muss man entsprechend handeln. Maya berichtet daraufhin, dass sie unter ihrem Vater immer sehr zu leiden hatten, dass sie aber bei einem Training Unterstützung von ihren Teamkameradinnen bekommen hat, die sich still zu ihr gesetzt hätten. Das würde Maya ihren Instinkten nach nun auch für ihre schwarzen Kollegen tun, aber sie befürchtet, dass das nicht ausreicht. Denn sie hat inzwischen die Macht, um sich gegen den Machtmissbrauch anderer zu wenden.

Sullivan verarztet seine Wunden an den Knöcheln, als Dean hinzustößt. Beide gestehen sich ein, dass es ihnen mit den Neuigkeiten nicht gut geht, aber sie beabsichtigen beide nicht, Diane aufzusuchen. Vic und Dean sehen später weitere Berichterstattungen zu den Protesten. Sie ist angetan, dass diese weltweit stattfinden, weil es Hoffnung macht. Dean schaltet daraufhin das Programm um, denn bei einem Lokalsender wird nun schon länger berichtet, wie das SPD zu den Vorfällen steht und Michael Dixon wurde vor die Kamera gelassen. Als er sich schließlich als symbolische Solidarisierung mit BLM hinkniet, können Dean und Vic gar nicht mehr hingucken. Er sieht sich bestätigt mit seiner Anklage gegen die Behörde, denn solches Tun von Weißen empfindet er einfach nur heuchlerisch.

Diane schnappt sich Travis für ein Gespräch, der das eigentlich nicht will, weil sie für seine schwarzen Kollegen da sein sollten, aber sie erinnert ihn, dass er wegen seines kulturellen Erbes Ausgrenzung in demselben Maße kenne. Travis gesteht daraufhin, dass seine Mutter zuletzt beleidigt wurde, weil sie angeblich COVID-19 in die USA gebracht hätte. Er bricht jedoch wieder ab, weil er sich immer noch schuldig fühlt. Diane macht ihm aber bewusst, dass Diskriminierung gegen Schwarze nicht schwerer wiegt als gegen Asiaten, denn sie weiß, dass Letzteres wegen der Pandemie geradezu explodiert ist. Travis lässt daraufhin sein Ärger raus, dass über den Hass gegenüber seinen Leuten kaum berichtet wird, denn es passieren ebenfalls entsetzliche Dinge und dennoch schämt er sich stellenweise, dass er sich beschwert, wenn er die schwarzen Mitmenschen leiden sieht. Diane erwidert heftig, dass Hass gegen Kulturen gleich schlimm ist und dass man mit der Ausrede, es gehe anderen schlimmer, wegsieht, obwohl man hinsehen muss.

Andy Herrera ahnt, dass ihr Mann auf Maya sauer ist, was er auch gleich bestätigt, denn er will nicht mit Diane reden, nur damit sich sein Captain besser fühlt. Zudem ist er gerade generell nicht in der Laune, mit jemandem zu reden, weswegen er Andy wegschickt. Daraufhin geht sie schnurstracks zu Diane und erklärt ihr, warum sie nun verstehen kann, warum Väter die Welt anders sehen, nachdem sie Töchter bekommen haben. Denn als Frau eines schwarzen Mannes sind nun auch ihre eigenen geöffnet. Sie erinnert sich an den eigenen Rassismus, den sie als Latina erfahren musste, aber das wurde oft nur Thema, wenn ihren Gegenübern ihr Nachname bekannt war. Denn ansonsten ist sie aufgrund ihrer hellen Hautfarbe immer durchgekommen. Diane schießt messerscharf, dass sie sich dafür schuldig fühlt. Andy bittet, dass sie für ihr weiteres Gespräch einen Spaziergang machen. Draußen rätselt sie, warum sie jetzt erst aufwacht. Ihr wird bewusst, dass sie aufgrund ihres Vaters immer eng mit Feuerwehrleuten und Polizisten gleichermaßen aufgewachsen ist und dennoch bei Berichten über Polizeibrutalität nie an diese Männer und Frauen dachte. Dabei fällt ihr jetzt auf, dass diese, auch wenn sie gute Leute sind, nicht gegen ihre Kollegen vortreten, wenn sich solche schrecklichen Ereignisse ergeben. Diane erwidert, dass sie sie gerne trösten würde, weil das immer ihr Instinkt als Therapeutin sei, Seelenfrieden zu verschaffen. Aber das kann sie nicht tun, weil dieses Verhalten Teil des Problems ist.

Maya ruft wieder Carina an, doch diesmal will sie keine Bekräftigung, dass sie mit Diane alles richtig gemacht hat, diesmal will sie ihre Meinung hören, weil sie sich dafür interessiert, sich Protesten anzuschließen. Denn es drängt sie dazu, gleichzeitig hat sie aber auch Bauchgrummeln, denn Feuerwehr und Polizei agieren Hand in Hand und sie will diese Beziehung nicht noch mehr torpedieren als ohnehin schon. Carina stellt daraufhin die Frage, warum die Polizei nicht selbst auf der Straße ist, um für eine Änderung des Systems zu protestieren.

Vic schaut bei Diane rein und steigt mit der Frage ein, wie genau sie Therapeutin geworden ist, denn in ihr ist so viel Wut, dass sie befürchtet, bald nicht mehr in ihrem Job arbeiten zu dürfen. Und ihr Musical-Studium hat sie damals nach dem Brand nicht mehr beendet, so dass sie von da aus keinen Anknüpfungspunkt hat. Vic fragt sich, warum sie überhaupt darüber nachdenkt und Diane vermutet, dass sie einfach über alles andere, nur nicht Floyds Tod sprechen möchte. Schließlich fasst Vic sich ein Herz und berichtet davon, dass sie nicht fassen kann, dass plötzlich alle aufwachen, obwohl es Rassismus in dieser Form immer schon gegeben hat. Denn sie bekommt eine Nachricht nach der anderen von weißen Freunden, die es zwar gut meinen, die aber aus Schuldgefühlen heraus schreiben. Vic weiß, dass sie auch längst viel mehr hätte tun müssen, aber wenigstens habe sie sich vor der Wahrheit nicht verschlossen. Zudem regt es sie auf, dass in den Medien nun regelrecht nach Gründen gesucht wird, warum Floyds Tod so tragisch ist und sie verabscheut den Gedanken, warum man bei Schwarzen immer noch begründen muss, warum sie ein Mensch wie alle anderen auch sind, denn das sollte selbstverständlich sein. Genau deswegen weiß sie nicht, ob sie nicht doch noch einen Stein in die Polizeiwache werfen wird.

Jack Gibson hat den ganzen Tag die Gespräche seiner schwarzen Kollegen mitangehört und nun sucht er das Gespräch mit Diane, weil er sich nicht traut, mit ihnen zu reden. Er weiß, dass er kein Rassist ist, aber das genau diese Aussage schon das Problem ist. Diane bestätigt ihm das. Sie weiß bei ihm als ihr Patient, dass er ihre Offenheit schätzt, deswegen betont sie, dass er trotz seiner Vergangenheit als Pflegekind stets privilegiert war. Jack gesteht, dass er in seinen Jugendjahren teilweise mit anderen Pflegekindern unterwegs war und sie mussten vor der Polizei flüchten, aber dabei hatte er nie den Gedanken, dass er um sein Leben fürchten muss, wie es seine schwarzen Kumpel getan haben. Auf der anderen Seite weiß er aber auch, dass genug, die schweigen, sehr gute Menschen sind, aber das traut er sich in der aktuellen Situation gar nicht zu sagen. Diane erinnert Jack daraufhin, dass Sklaverei zwar offiziell abgeschafft ist, aber dass davon kaum die Rede sein kann, wenn man sich überlegt, wie viele schwarze Menschen jährlich eingebuchtet werden. Die Ausrede zu bedienen, dass sie oft ärmer und sich deswegen mehr der Kriminalität zuwenden müssen, will sie da nicht gelten lassen, denn Jack selbst hat von seinen Taten in der Jugend berichtet und musste nicht einmal dafür einsitzen. Deswegen betont Diane, dass einfach nur zusehen nicht mehr ausreicht. Er müsse sich zwar nicht einmischen, weil jeder seinen Weg finden muss, aber er müsse ganz genau zuhören.

Andy geht zu Sullivan, um ihre Unterstützung auszudrücken, dass sie akzeptiert, egal ob er mit Diane redet oder nicht. Nachdem sie gegangen ist, überkommt ihn wieder Wut. Kurz darauf klopft es an der Tür und es steht ein schwarzer Mann mit seinen beiden Söhnen davor. Sie bitten darum, die Wache sehen zu dürfen, doch Sullivan muss das wegen der Sicherheitsprotokolle verneinen. Der Vater schickt daraufhin seine Kinder vor die Tür und berichtet ihm, dass die beiden die Aufnahmen von Floyds Tod gesehen haben und er das nicht verhindern konnten Nun will er ihnen unbedingt zeigen, dass es in Uniform noch Männer gibt, die wie sie aussehen und gute Menschen sind. Sullivan knickt daraufhin ein und lässt die drei ein. Dean hat das Gespräch heimlich mitgenommen und schleicht sich zu Diane, denn ihn überkommen die Gefühle, was auch die Therapeutin selbst zum Weinen bringt. Dean bedankt sich bei ihr und geht wieder. Sullivan präsentiert die Wache derweil voller Stolz.

Kurz bevor Diane die Wache verlässt, schaut sie doch noch bei Sullivan vorbei, der sich ihr freiwillig öffnet, weil seine Trauer und Wut, die gleichermaßen in ihm toben, kaum noch zu bändigen sind. Ihn erschüttern die neuen Ereignisse, aber ihn erschüttert auch die Tatsache, dass er machen kann, was er will, aber er wird immer als schwarzer Mann gesehen werden und könnte damit der nächste George Floyd sein. Ben spricht mit Tuck, Joey und seiner Schwester Roz, um sich bei ihnen zu erkundigen, wie es ihnen geht. Dabei kommt zur Sprache, dass Tuck gerne für sie alle zu einem Protest gehen würde und deswegen nicht versteht, wieso Ben dagegen ist. Jack informiert Dean und Vic, dass Maya das Okay gegeben hat, dass sie nach Dienstende zu einem Protest gehen dürfen und er würde sich ihnen gerne anschließen. Diese Nachricht freut sie beide. Andy findet einen nachdenklichen Ehemann vor, der nicht fassen kann, dass ihm seine Beförderung wichtiger war als das, wofür Dean mit seiner Anklage steht. Deswegen zweifelt er, ob er überhaupt etwas Gutes in sich hat. Andy versichert ihm daraufhin, dass niemand einfach nur gut ist und dass man deswegen immer neu versuchen muss, so zu sein.

Am nächsten Morgen hält Maya noch eine Ansprache, in der sie betont, dass sie friedlich protestieren dürfen, aber in nichts verwickelt werden dürfen, das negativ auf ihre Wache und ihren Job zurückgeworfen werden kann. Anschließend gehen sie gemeinsam auf die Straße und auch Tuck, Joey, Roz und Carina schließen sich ihnen an.

Lena Donth – myFanbase


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Reviews zu dieser Episode

Zu dieser Folge gibt es Reviews von den folgenden Autoren:

  • Lena Donth vergibt 9/9 Punkten und schreibt:
    Die aktuelle Episode ist ohne Frage die inhaltliche Fortführung von #3.10 Von der Seele reden, denn die großartige Tracie Thoms ist als Psychologin Dr. Diane Lewis zurück und nimmt sich die...mehr

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