Review: #8.09 Dunkel war die Nacht
In den vorangegangenen drei Episoden ist den Ärzten beruflich vieles gelungen. Scheinbar aussichtslose Fälle wurden zu einem guten Abschluss gebracht, zum Beispiel von Derek und Callie, Lehrer/Schüler-Verbindungen haben sich vertieft, allen voran natürlich zwischen Mark und Jackson, aber auch zwischen Cristina und Teddy, und teaminterne Probleme (Meredith und Bailey) wurden bereinigt. Das hätte uns alle natürlich misstrauisch machen sollen. In dieser letzten Episode des Jahres 2011 erleben viele der Ärzte des Seattle Grace/Mercy West sehr persönliche Rückschläge, die sich langfristig auf die Dynamik innerhalb des Krankenhauses auswirken werden.
Der unbekannte Patient
Ich habe mit Henrys Tod gerechnet, was nichts daran ändert, dass er meinen Taschentuchverbrauch auf ein Jahreshoch getrieben hat. Der Moment, als Cristina erfährt, wer da gerade auf ihrem OP-Tisch gestorben ist, oder auch die Szene, in der die ahnungslose Teddy fröhlich über ihre Zukunft mit Henry spricht und Owen qualvoll versucht, sich nichts anmerken zu lassen, gehen einem wirklich an die Nieren und lassen einen auch nicht so schnell wieder los. Man weiß am Ende dieser Episode genau, dass Henrys Tod die Stimmung unter den Ärzten stark beeinflussen wird, vor allem die zwischen Cristina, Owen und Teddy. Wie reagiert Teddy in Zukunft auf ihre Schülerin Cristina, die Henry nicht retten konnte, und auf ihren besten Freund Owen, der ihr die Wahrheit zunächst verschwiegen und sie in dem Glauben gelassen hat, Henry hätte die Operation überlebt? Welche Auswirkungen hat das Ganze auf Cristinas und Owens Ehe? Kann Cristina so einfach akzeptieren, dass ihr die Identität des Patienten bewusst verschwiegen wurde? An Dramapotential wird es den kommenden Episoden nicht mangeln, soviel steht fest.
Über die Entscheidung von Owen und den anderen, Cristina über ihren Patienten im Unklaren zu lassen, kann man natürlich lang und breit diskutieren. Einerseits erscheint die Idee dahinter, den Druck von Cristina zu nehmen, durchaus plausibel, andererseits zeigt sich eigentlich ziemlich schnell, dass der Plan nicht gut funktioniert und für Cristina etwas mehr Motivation sinnvoll wäre. Owen, Webber und Lexie lassen zu, dass Cristina sich auf eine Weise verhält, die sie nun im Nachhinein bereuen und die sie belasten wird. Man hat während dieser Episode einfach nie wirklich das Gefühl, dass Owen und die anderen Cristina vor etwas bewahren, sondern eher, dass sie ihr etwas verweigern.
Irgendwo da draußen
Derek sollte unbedingt eine Klausel in Merediths Arbeitsvertrag aufnehmen lassen, die es ihr verbietet, an Außeneinsätzen teilzunehmen. Nachdem sie zuletzt bei einem Einsatz außerhalb des Krankenhauses beinahe ertrunken wäre, wird sie nun in einen dramatischen Autounfall verwickelt. Derek weiß am Ende dieser Folge nicht einmal, dass sie noch am Leben ist. Meredith und Alex haben den Crash mit leichten Verletzungen überstanden, doch sie finden sich in einer sehr heiklen Situation wieder: gestrandet irgendwo im nirgendwo mit einem Frühchen, das um sein Leben kämpft, und mehreren reglosen Unfallopfern auf der Straße, die tot zu sein scheinen. Ich weiß nicht, was die Autoren in der nächsten Folge aus diesem Szenario machen, aber Fakt ist, dass ich Meredith und Alex momentan sehr gerne zusammen sehe, denn Alex investiert seit seinem Verrat wirklich viel in diese Freundschaft, die auch Meredith sehr wichtig ist.
Von der Sozialarbeiterin Janet hat Meredith vor ihrem Ausflug keine guten Nachrichten erhalten. Offenbar besteht keine Chance mehr, dass Meredith und Derek Zola zurückbekommen. Dass Adoptionspläne in Fernsehserien scheitern, ist eher die Regel als die Ausnahme, wobei es zumeist die leiblichen Eltern sind, die dazwischenfunken. Das ist bei Meredith und Derek anders, allerdings führt dies auch dazu, dass man nicht wirklich nachvollziehen kann, warum sie Zola nicht zurückbekommen. Kann es für ein Baby mit gesundheitlichen Problemen bessere Adoptiveltern geben als zwei Ärzte? Auch sehr viele andere wichtige Faktoren sprechen für Meredith und Derek, zum Beispiel die Tatsache, dass sie finanziell gut dastehen und ein großes Haus (plus ein zweites im Bauprozess) haben. Irgendwie fällt es mir schwer zu glauben, dass es so viele bessere Elternkandidaten für ein krankes Kind aus Afrika gibt. So ganz will ich daher die Hoffnung, dass sich alles doch noch zum Guten wendet, nicht aufgeben, auch wenn sich bei "Grey's Anatomy" bislang statistisch wesentlich öfter meine Befürchtungen als meine Hoffnungen bestätigt haben.
Mit Herz und Schraube
Auf Callie und Jackson könnten große Schwierigkeiten zukommen, nachdem sich im Körper ihrer Patientin Laura eine Schraube selbstständig gemacht und einigen Schaden am Herzen angerichtet hat. Dieser Vorfall ist zwar noch kein im Brustkorb vergessenes Skalpell oder eine Amputation des falschen Beins, aber es geht ungefähr in diese Richtung. Die Angelegenheit klingt schon nach einem dieser Horrorszenarien, die mit "Ärztepfutsch" überschrieben werden und der Grund dafür sind, dass viele Menschen panische Angst vor Krankenhäusern haben.
Fazit
Nach einer emotional aufwühlenden Episode darf man auf die nächsten Episoden sehr gespannt sein. Die Ärzte erwartet eine harte Zeit, in der es sicher viele Spannungen geben wird, aber hoffentlich auch die einen oder anderen Lichtblicke.
Maret Hosemann - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Dark Was the NightErstausstrahlung (US): 10.11.2011
Erstausstrahlung (DE): 23.05.2012
Regie: Allison Liddi-Brown
Drehbuch: Debora Cahn
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