Bewertung

Review: #13.11 In The Trenches (1)

Foto: Chicago Fire - Copyright: 2024 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.
Chicago Fire
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Unfassbar, dass uns OneChicago 2019 das letzte Mal ein Crossover aller drei Serien gegeben hat. Umso freudiger war ich, als die News rauskam, dass man endlich wieder eins plant. Um ehrlich zu sein, hatte ich aber meine Zweifel bzw. ich habe es erst geglaubt, als ein Termin dafür bekannt wurde. Durch die Pandemie und den Doppelstreik wurde es natürlich erschwert, ein solches Event überhaupt zu planen, geschweige denn umzusetzen. Aber genau das hat diesen ersten Teil, der in "Chicago Fire" begonnen hat, so grandios gemacht und endete mit Cliffhangern, bei denen man froh ist, dass sie nicht erst nach einer Woche aufgelöst werden. Also: herzlich willkommen zum ersten Part des Crossovers.

Die Episode fing eigentlich ziemlich 'belanglos' an. Das ist gar nicht negativ gemeint, sondern eher so, dass auf der 51 einen ganz normalen Schichtalltag herrscht. Randall 'Mouch' McHolland ist wieder da und freut sich vollkommen zurecht, dass er und Christopher Herrmann in ihrem Alter noch aufsteigen. Mouch scheint definitiv mehr stolz auf sich und Herrmann zu sein, als dieser selbst. Ich frage mich wirklich, was in ihm vorgeht, denn so benimmt er sich schon seit Staffelbeginn. Vielleicht gibt es dadurch ein kurzes Wiedersehen mit Chief Boden? Es wäre schön und würde für mich auch Sinn ergeben, weil Boden wahrscheinlich der ausschlaggebende Punkt ist, Herrmann aufzurütteln. Andererseits habe ich mir auch beim Schauen auch überlegt, ob Dom Pascal nur eine Staffel bleiben wird und man so Hermann an den Posten heranführen will, umsonst hat Pascal ihn nicht dazu angehalten, mit ihm zusammen beim Einsatz Augen und Ohren offen zu halten und nicht mit seinem Team einfach loszurennen. Warum er es getan hat, kann ich durchaus verstehen und komme später noch mal darauf zurück.

Als das Crossover angekündigt wurde, wurde auch schon bekannt, um was es gehen könnte und alleine vom Lesen her klang es schon interessant. Es aber zu sehen, war wie live dabei zu sein. Hätte man aber den Ausstrahlungstermin auf Anfang Januar gesetzt, als die Feuer in Los Angeles ausgebrochen sind, hätte man diese Episoden wohl aus Rücksichtsnahme zurückgehaltem. Schon als die 51 ankam, sah man, dass sie wohl was Größeres erwartet und etwas, was sie wohl nicht so schnell vergessen werden. 'Vergessen' kann man hier auch als Stichwort nutzen. Im Teaser hat man gesehen, dass Trudy Platt verletzt wurde. Zwar schaue ich "Chicago P.D." tatsächlich nur, wenn Crossover anstehen, aber da Trudy schon öfter mal bei "Chicago Fire" aufgetaucht ist, kenne ich sie natürlich auch und habe sie schätzen gelernt. Sie ist jemand, der zwar eine ruppige und bestimmende Art an sich hat, aber dennoch eine weiche und verletzliche Seite an sich hat, was hier zum Vorschein kam. Mouch und Trudy sind für mich ein Paar, welches man einfach mögen muss. Sie sind unterschiedlich und trotzdem irgendwo gleich. Es war schon irgendwie witzig, als er dachte, sie will ihn zweimal für seine Beförderung, die ja noch nicht mal offiziell ist, feiern wollte. Dass sie ihm den Wink mit ihrem Geburtstag so gegeben hat, dass er selbst drauf kam, dass er es vergessen hat, war nicht witzig. Es hat gezeigt, wie sehr sie eigentlich davon getroffen war. Dennoch: Als Mouch sich in seiner Teddybärart entschuldigt hat, war sie noch nicht bereit, darüber zu sprechen und ich hatte kurzzeitig das Gefühl, dass da vielleicht noch mehr ist. Ich habe Trudy ehrlich gesagt nicht so eingeschätzt, dass sie von so etwas getroffen ist. Sie kennt Mouch und wir haben schon genügend Situationen miterlebt, bei denen deutlich wurde, dass er seine Frau über alles liebt, auch wenn er es nicht so zeigen kann. Wie gesagt, ich schaue sonst kein "Chicago PD", daher kenne ich auch die ganzen Verbindungen nicht so gut und mein Herzblut hängt nicht so an den Charakteren. Als Trudy jedoch angeschossen worden ist und von Mouch – ihrem Helden – gefunden wurde und er um ihr Leben gebangt hat und es noch immer tut, das hat mich echt emotional gemacht, was ich nicht erwartet habe. Es waren Szenen, die eben unterstrichen haben, wie sehr er sie liebt, wie er sie braucht und dass Mouch seine Frau nicht in dem Glauben verlieren will, er habe sie nicht so geliebt, wie sie es verdient hätte und es hat gezeigt, dass man die Dinge eben nicht aufschieben und die kleinen Dinge schätzen sollte. Ganz ähnlich ist es bei Kelly Severide und Stella Kidd. Als Paar mag ich sie zwar nicht mehr so sehr wie noch vor ein paar Staffeln, weil ich immer mehr den Eindruck bekomme, entweder sind sie getrennt (in welcher Form auch immer) oder haben Streit bzw. Meinungsverschiedenheiten oder man bekommt solche Szenen wie jetzt geboten. Sie erleben also nichts Neues mehr. Allerdings ist da Severide, der nach dem Tod von Anna Turner wohl niemanden mehr so geliebt hat wie Stella. Ich gehe mal davon aus, dass ihr nichts passiert ist, vielleicht auch, weil Adam Ruzek zur Stelle war. Severide so emotional zu sehen, hat bewiesen, dass dieser Charakter vielleicht doch noch nicht ausgelutscht ist oder dass Taylor Kinney seine Leidenschaft wiedergefunden hat. Wie einmal in einem Interview in der letzten Staffel gesagt wurde, liebt Kinney solche actiongeladenen Szenen und ich kann sie ihm diesmal nicht verdenken.

Sowohl vor dem Gebäude als auch in dem und unter dem Gebäude hat sich eine grandiose Stimmung geboten, die Bilder und Handlung haben noch mehr Feuer geboten. Die Stimmung, gerade wo es im Untergrund noch weitere Explosionen gab, hat mich sehr an den ersten Crossoverteil aus Staffel 7 erinnert, aber auch die Einsatzbereitschaft war es, wie wir sie im Backdoor-Pilot erlebt haben, als "Chicago Med" vor knapp zehn Jahren (wie die Zeit vergeht!) vorgestellt wurde. Kein Wunder also, dass ich bei jeder weiteren Minute das Gefühl hatte, dabei zu sein. Für mich ist daher auch erst einmal nicht wichtig, warum es zum Datendiebstahl und den Explosionen kam und wann und ob die Täter geschnappt werden, weil sich damit der letzte Teil dieses Events damit befassen wird, aber mir hat unfassbar gut gefallen, wie die Charaktere der drei verschiedenen Serien nach und nach eingebunden wurden und sich praktisch die Klinke in die Hand gegeben haben. John Frost, der mit Lizzie Novak und Violet Mikami mitfahren soll und sich mal wieder als totaler Kindermensch zeigt, als Ellie eingebunden wird oder Hank Voight, der mit Pascal irgendwie sein Revier abstecken will, Trudy und Bates, die sich wunderbar necken, bei denen man aber auch schnell merkt, dass sie sich einfach schon lange kennen, sich gut verstehen und es einfach ihre Umgangsform miteinander ist. Daniel Charles, der sich wieder von seiner einfühlsamsten Seite bei Patienten zeigt, Mitch Ripley und Hannah Asher, die zwar erst einmal nur eine kurze Szene hatten, die aber unterstrichen hat, dass sie von nun an füreinander da sein. Aber die beste Szene für mich war immer noch, als Herrmann sich gegenüber Pascal behauptet hat und sich mit Mouch auf die Suche gemacht hat und sie alle betonten, dass sie nicht ohne Trudy gehen werden. Es war, als hätte Mouch das noch einmal extra Power gegeben, seine Frau zu finden, weil er Unterstützung in moralischer Hinsicht von seinen Freunden hatte.

Fazit

Hätte ich Zweifel gehabt, ob dieses Crossover genauso gut wie seine Vorgänger ist, wären diese mit dem ersten Teil hier absolut ausgeräumt gewesen. Über fünf Jahre mögen vergangen sein, doch das hat diesem Event keinen Abbruch getan. Die Chemie zwischen den einzelnen Charakteren der verschiedenen Serien stimmt nach wie vor. Es ist nicht nur OneChicago. Es ist OneFamily und ich bin schon auf Part II und III gespannt.

Daniela S. - myFanbase

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