Bewertung

Review: #11.22 Diese Momente berühren die Ewigkeit

Foto: Jesse Spencer, Chicago Fire - Copyright: 2022 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.; Adrian S Burrows Sr/NBC
Jesse Spencer, Chicago Fire
© 2022 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.; Adrian S Burrows Sr/NBC

Leider muss ich sagen, dass "Chicago Fire" in dieser Staffel eher durchwachsen und mit einem roten Faden bestückt war, den man zwar sehen, aber nicht greifen konnte. Beim Staffelfinale gab es dann jetzt doch nochmal spannende Cliffhanger, aber sonst hat man hier eher kein WOW erwarten dürfen, was schade war, denn das Potenzial war ja dann doch gewissermaßen da.

Die Serie hat mich in dieser Staffel nicht besonders glücklich gemacht, selbst wenn die Bewertungen der einzelnen Episoden doch eine andere Sprache sprechen. Es waren oftmals die kleinen Highlights, die eine ganz gute Bewertung ausgemacht haben, aber eben nicht der rote Faden. Entsprechend war ich auch ein bisschen darüber besorgt, was das Staffelfinale angeht. Auch wenn OneChicago eben doch für Überraschungen sorgen kann, hatte ich mir bei der Mutterserie ehrlich gesagt keins erwartet – auch wenn es natürlich welche gab. Ich möchte aber erst einmal mit Stella Kidd beginnen, wo ich ehrlich gesagt laut aufgestöhnt habe und das war nicht vor Erleichterung. In meiner letzten Review schrieb ich auf Kidd und Kelly Serveride bezogen folgenden Fragesatz: Was soll denn das bitte werden, wenn es fertig ist? Und ich bin ehrlich gesagt sprachlos, was man hieraus gemacht hat. Ich kann auch vollkommen verstehen, dass Kidd sich unwohl fühlt, weil Severide sie nicht in seine weiteren Pläne eingeweiht hat, aber wieso gräbt man denn jetzt wieder die uralte Aussage seiner Mutter aus? Ja, sie hat Kidd gewarnt, Serveride zu heiraten, was alles andere als taktvoll war. Aber kurz vor der Hochzeit hat sie ja ihre Bedenken zurückgenommen, sich entschuldigt und eingeräumt, dass es ihre eigenen Erfahrungen gewesen sind. Ich kann auch absolut verstehen, dass eine momentane Fernbeziehung nicht einfach ist, gerade wenn man noch relativ frisch verheiratet ist und sonst auch noch nie groß getrennt war über einen längeren Zeitraum. Hier hat man sich aber doch mal selbst ein Ei gelegt.

Gut gefallen hat mir aber, dass Kidd sich an Chief Boden gewendet hat. Er kennt Kidd, er kennt Severide lange genug und er kannte Benny Severide lange genug. Viel ergeben hat das Ganze zwar nicht, aber ich denke, für sie war es wichtig, das von Boden zu hören und dass er einfach auch die entsprechende richtige und wichtige Frage gestellt hat, bei der sich Kidd eben selbst hinterfragt hat und einen Entschluss gefasst hat, der ihrer Ehe eigentlich nur zugute kommen kann. Fraglich ist natürlich, ob Taylor Kinney für die bereits bestellte zwölfte Staffel zurückkehren wird. Ich bin da noch unentschlossen bzw. ich halte meine Hoffnungen dahingehend mal eher bedeckt, zumal man das Staffelfinale erst diesen Monat gedreht hat, weil man die Hoffnung hatte, Kinney würde dafür zurückkommen. Also heißt es hier wohl auch nur abwarten, aber wie gesagt finde ich es gut, dass Kidd nicht tatenlos rumsitzt, sondern handelt. Auch wenn wir Taylor Kinney nicht als Rückkehrer feiern konnten, gab sich Jesse Spencer nochmals die Ehre, als Matt Casey in Chicago aufzutauchen und wie ich es schon mal recht treffend gesagt habe, ist Spencer für "Chicago Fire" sowas wie Kate Walsh für "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" – immer wieder gerne gesehen. Wobei ich sagen muss, dass ich mit dem Thema Homeland Security nicht sonderlich viel anfangen kann. Sicherlich ist es wichtig und ich könnte mir auch vorstellen, dass man das in der neuen Staffel nochmal aufgreifen wird, aber es war in meinen Augen nur Mittel zum Zweck, Matt Casey bzw. Jesse Spencer zurückzuholen, denn irgendwie ging es eher um ihn und Sylvie Brett.

Ich bin ja ehrlich gesagt noch immer etwas verstimmt, dass man bei den beiden solange rumgeeiert hat und man Brett dadurch auch ein bisschen ihrer Stärke und Durchsetzungsfähigkeit beraubt hat, wie ich finde. Manchmal kann ich echt nicht verstehen, warum man solche Liebesgeschichten so unnötig in die Länge ziehen muss. Bei den Herrmanns klappt das doch wunderbar so und auch bei Randall 'Mouch' McHolland und Trudy Platt. Nur bei Casey und Brett ist das nichts Halbes und auch nichts Ganzes. Daher war ich auch nicht allzu betrübt, als sich Dylan letztlich von ihr getrennt hat, auch wenn man es dann auch gleich bei der ersten Trennung hätte belassen können, alles andere wirkte auf mich dann sowieso eher unnötig. Naja, aber zurück zu Brett und Casey. Für mich kommt die Adoptionsstory zwar noch immer ein bisschen plötzlich, aber das ist zumindest etwas in der Story, was konsequent durchgezogen wird und Brett ist ja wirklich süß mit der kleinen Julia.

Aber auch wenn ich die 51 immer für ihren familiären Zusammenhalt lobe und feiere und liebe, fand ich es diesmal fast schon ein bisschen too much. Ich kann vollkommen nachvollziehen, dass alle Brett helfen wollen, eben weil sie in dieser Staffel auch einiges mitgemacht hat und ich fand auch die Konstellation, die da bei Amber angerückt ist, durchaus durchdacht und nachvollziehbar, weil sie alle sehr eng mit ihr zusammenarbeiten, aber es wirkte auf mich teilweise erzwungen und letztlich hatte ich auch das Gefühl, Casey hat eine Liebeserklärung an Brett formuliert, bei der ihm selbst klar geworden ist, was er für sie empfindet. Ich hoffe also diesmal wirklich, sie möge den Antrag annehmen (woher hatte Casey eigentlich den Ring, den er vor eineinhalb Jahren gekauft hat? Die ganze Zeit dabei? Dann kam er offenbar doch nur deswegen zurück nach Chicago?) und nicht wieder unentschlossen sein oder dass irgendwas wieder dazwischen kommt und es wieder unnötig in die Länge gezogen wird, dann bin ich echt sauer und wo wir schon mal bei der Liebe sind: Erwartet uns vielleicht ein Liebesdreieck zwischen Kidd, Violet Mikami und Sam Carver? Dass Violet ein Auge auf ihn geworfen hat, war in dieser Episode ja nun echt unschwer zu erkennen. Aber das Carver doch Interesse an Kidd hat, wurde für mich nun auch (wieder) angedeutet. Ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten soll und ja, ich denke immer noch immer, man hätte Jake Lockett in den Hauptcast aufnehmen sollen. Vielleicht erfolgt das ja doch noch und vielleicht dürfen wir auch Katelynn Shennett alias Kylie Estevez dort begrüßen, was ich wirklich großartig fände.

Kommen wir dann mal zum zweiten Cliffhanger: Mouch! Ich kann durchaus verstehen, dass Christopher Herrmann nach und während der Krebserkrankung seiner Frau sensibler geworden ist, aber diese Doreen ging mir echt gegen den Strich und vor allem, dass sie Geld von ihm wollte, obwohl sie ihm die erste 'Beratung' förmlich aufgezwungen hat und ich dann auch leicht die Augen verdreht habe. Den Einsatz auf dem Dach hat mich dann auch irgendwie kalt gelassen – aber eben Mouch nicht. Ich kann aber auch nicht genau sagen, ob ich mich um ihn tatsächlich sorgen soll. OneChicago hat einfach auch das unglaubliche Talent 'falsche Fährten' zu legen. Auch wenn die Serie durchaus frischen Wind gebrauchen könnte, fände ich es um Christian Stolte schade und naja für Herrmann wäre es ein großer Schmerz, sollte Mouch doch sterben.

Fazit

"Chicago Fire" hatte in dieser Staffel nicht die Stärke, die man sonst gewohnt ist und ich finde, dass man das auch bemerkt hat. Leider sorgte das am Ende auch dafür, dass man in meinen Augen eher ein solides Staffelfinale abliefert, bei dem ich diesmal leider auch nicht mitfiebern kann. Hoffentlich erkannt man in der zwölften Staffel wieder die gewohnte Stärke.

Daniela S. - myFanbase

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