Bewertung

Review: #2.13 Der Weg zum Sieg

Foto: Henry Ian Cusick, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Henry Ian Cusick, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Geschehnisse in #2.13 Resurrection schließen beinahe nahtlos an die der vorherigen Episode an. Während des kleinen Zeitsprungs, der gefühlt nicht mehr als höchstens eine paar Minuten gedauert haben kann, hat sich Abby mitten in Getümmel gestürzt um den Verletzten zu helfen. Auch Clarke befindet sich in der Nähe des Dorfes und muss sich mit den Konsequenzen des Raketeneinschlags auseinandersetzen. Dabei spart "The 100" nicht an dramatischen und schockierenden Bildern, wie unter anderem einem brennenden Pferd und einer Frau, die ihren eigenen abgetrennten Arm bei sich trägt.

"We do what we must to survive. The enemy does the same. It's not personal." - "It is to me." - "You think that killing the shooter will make you feel better, but it won't. The only thing that will do that is winning this war."

Kein Wunder also, dass Clarke zunächst vor allem von dem Wunsch getrieben wird, ihre Taten ein Stück weit gutzumachen. Deshalb will sie den Scharfschützen töten. Lexa, die wieder aufgetaucht ist, lässt sich schlussendlich darauf ein. Aber nicht ohne das wieder ein paar Worte zwischen ihnen gewechselt werden, in denen Lexa versucht Clarke deutlich zu machen, dass sowas im Krieg eben vorkommt. Da war ich als Zuschauer ganz dankbar, als Clarke auf weitere Lektionen verzichten möchte, denn Lexas Grundsätze sind in den letzten Folgen bereits mehr als deutlich geworden. Lincoln als dritter der Gruppe, der seltsamerweise nicht an Entzugserscheinungen leidet, war eine nette Ergänzung, jedoch wurde das Potential nicht vollkommen ausgeschöpft, da es dann schnell voranging mit der Entdeckung des Scharfschützen. Durchaus clever gemacht, Lincoln da durch seine Reaper-Konditionierung scheitern zu lassen, wobei es nichts neues ist, dass Clarke den Tag retten darf. Jedoch lässt sich nicht verhehlen, dass die Szene durchaus gut gemacht war, wenn man davon absieht, dass die Wunde des Scharfschützen anschließend an der falschen Stelle war. Allein Lincolns "Good shot" war mir ein Schmunzeln wert, denn auf sowas kann wirklich nur ein Grounder kommen.

"We have to answer for our sins, Abby. After everything we've done, do we even deserve to survive?"

Weniger spaßig sah es derweil für Abby und Kane aus. Paige Turco und Henry Ian Cusick konnten schon in mehreren Episoden beweisen, dass ihre Charaktere trotz - oder vielleicht auch wegen - all ihrer Differenzen eine gute Chemie haben. So konnten die beiden inmitten von Geröll, nur mit ihren Worten überzeugen. Da Kane selbst schon schwierige und teilweise schwerwiegende Entscheidungen getroffen hat, ist er durchaus der passende Charakter um Clarkes Taten anders zu beleuchten. Dass jene durch ihre Vorbilder – Abby sowie die anderen Verantwortlichen der Ark – gewohnt ist auch bei Menschenleben rein logische Abwägungen zu treffen, erklärt ihre Taten wieder ein Stück weit. Da es sich für mich nie so anfühlte, als wären Kane und Abby wirklich in ernsthafter Gefahr, konnte ich mich in diesen Szenen allein auf die philosophischen Aspekte konzentrieren. Denn wie Kane bereits fragte, verdienen sie es zu überleben, nach all dem, was sie getan haben? Die Folge offenbart keine neue Antwort, denn es ist gewiss, dass keine der Parteien aufgeben wird und sicherlich auch nicht der letzte Charakter sterben musste. Ich hoffe, damit das Thema vorerst erledigt und vor allem, dass es Abby leichter fällt, die neuen Seiten an ihrer Tochter zu akzeptieren, da dieser Mutter-Tochter-Konflikt zwar durchaus Potential hat, aber Abby nun wirklich nicht mit Steinen werfen sollte. Mehr den je wird deutlich, dass eine wirkliche Funktion für die Erwachsenen fehlt, da vor allem die Jugendlichen im Fokus stehen.

"Stay alive. Be ready to fight. War is coming."

Auch in Mount Weather ist dies der Fall, denn Cage ist bereit die Jugendlichen notfalls mit Gewalt aus ihrer Etage zu holen. Doch unter der Führung von Jasper und Monty gelingt es ihnen tatsächlich sich soweit zu verteidigen, dass die Soldaten unter herben Verlusten nur ein Mädchen mitnehmen können. Der Anblick vom blutbesudelten Jasper, der seine Axt nach einem der verletzten Soldaten schwingt, ist dabei durchaus nichts nur schwache Nerven. Wie weit ihn diese erneute Tat verändert, bleibt abzuwarten, Zeit darüber nachzudenken bleibt nicht, da die Jugendlichen sich wieder verbarrikadieren müssen. Fox, ein weiteres Gesicht aus dem Hintergrund von Staffel 1, wird schließlich dazu genutzt, um mehr über den einstigen Widerstand in Mount Weather herauszufinden. Gerade jetzt, wo die Jugendlichen und auch Bellamy die Hilfe dringend nötig haben, ein Glücksgriff, der uns einen weiteren Einwohner von Mount Weather von einer anderen Seite zeigt. So bleibt, nachdem Cage wieder gnadenlos agiert hat, ein Stück Hoffnung für die Jugendlichen. Aber wie Bellamy ihnen bei dem Abschied schon sagte, der Krieg naht und sie müssen alle dafür bereit sein.

Randbemerkungen und Notizen

  • Wem kam Mayas Vater Vincent bekannt vor? Bei dessen Schauspieler Ian Tracey handelt es sich um den Vater von Keenan Tracey , der während der ersten beiden Staffeln Sterling spielte. Leider also wieder keine Serie, in denen Vater und Sohn zu Szenen miteinander kommen.
  • Da sich Indra und Lincoln am Ende umarmt haben, bin ich mir nun umso sicherer, dass es da noch ein Geheimnis zu offenbaren gibt, wie beispielsweise eine Mutter-Sohn-Geschichte.
  • Nachdem Mayas Vater und andere Gleichgesinnte nun Partei für die Jugendlichen bezogen haben, tritt ernsthaft die Frage auf, wie Bellamy diese Leute beschützen will, nachdem die Anlage gefallen ist. Mir erscheint es schwer vorstellbar, dass Lexa bei ihnen Gnade walten lassen könnte und auch Clarke ist auf die Bewohner insgesamt nicht gut zu sprechen. Abbys "I need you to do something for me. Don't forget that we're the good guys." ist mir noch lang in den Ohren nachgehallt. Diese eigentlich einfache Bitte dürfte bei Clarke sicherlich noch für Kopfschmerzen sorgen und verdeutlicht umso mehr, dass Jason Rothenberg keine einfache Kategorisierung in Gut und Böse zulässt.
  • Octavia hatte nicht wirklich viel zu tun, außer sich gegenüber den anderen Sekundanten zu behaupten, doch dies dürfte sich bald ändern, wenn sie mit Indra in die Schlacht zieht.

Fazit

Die Episode überzeugt vor allem durch ihre Dialoge, aber auch die Hauptstoryline wird konsequent vorangetrieben, sodass es kaum auffällt, dass erneut ein paar der Hauptcharaktere keine Screenzeit erhalten. Die Autoren stellen vor allem wieder Clarke im Vordergrund und geben dem Charakter ein wenig Zeit, sich mit den letzten Ereignissen auseinanderzusetzen. Die drei Episoden mehr, über welche die zweite Staffel verfügt, werden hoffentlich ähnlich gut genutzt, um den Plot um Mount Weather würdig abzuschließen.

Charleen Winter - myFanbase

Die Serie "The 100" ansehen:


Vorherige Review:
#2.12 Schwer wiegt die Krone
Alle ReviewsNächste Review:
#2.14 Vertrauen

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "The 100" über die Folge #2.13 Der Weg zum Sieg diskutieren.