Bewertung

Review: #13.20 Cut Me Open

Foto: Chicago Fire - Copyright: 2024 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.
Chicago Fire
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Die 51 stand schon immer für Familiäres und Zusammenhalt, doch in dieser Episode habe ich das überdeutlich gespürt und es lag nicht unbedingt daran, dass Kelly Severide und Stella Kidd ein kleines Baby adoptieren wollten. Es lag vielmehr daran, dass wir diesmal den größten Teil der Kerngruppe wieder aktiv erlebt haben.

Seitdem die Kosten bei den Produktionen gesenkt werden müssen und nicht mehr alle vom Hauptcast in jeder Episode auftreten, bilden sich auch immer wieder neue Konstellationen, die mir eigentlich ganz gut gefallen. Dennoch habe ich mich in der letzten Zeit immer häufiger dabei erwischt, dass mir vor allem liebestechnisch dieses Auf und Ab gehörig auf den Senkel geht. Wahrscheinlich liegt es auch einfach daran, weil man nun weiß, dass Jake Lockett alias Sam Carver in der nächsten Staffel nicht mehr zum Hauptcast gehören wird und es somit eine weitere Zusammenschließung zwischen Carver und Violet Mikami sowieso unlogisch machen würde. Daher fand ich es diesmal auch nicht schlimm, dass beide nicht zu sehen waren, genauso wie Lizzie Novak und Dom Pascal. Wenn ich mich recht erinnere, waren es noch nie so viele, die man in einer Episode nicht gesehen hat. Ich denke aber, dass es diese Episode dadurch noch konzentrierter gemacht und man sich an vergangene und teilweise auch bessere Staffeln erinnert gefühlt hat. Zumindest ging es mir persönlich so. Ich fand auch, die Stärken der alteingesessenen Charaktere kamen wieder deutlich zum Vorschein. Allem voran natürlich Randall 'Mouch' McHolland und Christopher Herrmann. Bei Letzterem habe ich ja in der letzten Zeit immer häufig bemängelt, man würde ihn in eine Richtung schieben, die er nicht verdient hat, da er meiner Ansicht nach durchaus das Zeug zum Chief hat und mich hat es wirklich gefreut, dass er diese Stärke diesmal zeigen konnte.

Möglicherweise fühlte er sich durch Pascal und letztlich auch Chief Boden doch etwas unter Druck gesetzt. Jetzt waren aber beide nicht da und siehe da, Herrmann läuft zur Höchstform auf. Dazu brauchte es aber auch einen Prüfer namens Ambrose Sterling. Ich habe die ganze Zeit überlegt, woher ich Rushi Kota kenne und dann fiel es mir ein: "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte". Doch diesmal spielt er keinen angehenden Arzt, sondern einen Gutachter für die Feuerwehr. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber nachdem Ambrose soweit all seine Informationen und Notizen hatte, meinte er ja, dass es Veränderungen geben würde. Könnte das vielleicht schon auf die Ausstiege von Jake Lockett und Daniel Kyri alias Darren Ritter hindeuten? Noch ist ja nicht bekannt, wie sie aussteigen. Es könnte aber gut sein, dass beide versetzt werden und man so die Chance hätte, sie als gelegentliche Gastdarsteller auftreten zu lassen. Bzgl. Ritter hatte ich aber kurzzeitig die Befürchtung, man würde ihn wegen Medikamentenmissbrauch rausschmeißen wollen bzw. das als Begründung nutzen.

Es war massiv heiß und Ambrose (wer hat sich nur diesen Namen ausgedacht?) hatte Kopfschmerzen. Ritter hat einen eigenen Vorrat bei sich, dem ihm der Herr aber abgenommen hat. Ich dachte wirklich für einen kurzen Moment, dass er das in seinen Bericht schreiben würde. Wer weiß, vielleicht kommt das auch noch. Wir haben ja noch kein Staffelfinale. Ambroses Zusammenbruch hat aber dafür gesorgt, dass Herrmann sich beweisen konnte und zwar als leitende Führungskraft. Ich habe ja nie wirklich daran gezweifelt, dass er das packen würde. Mit der Anwesenheit von Pascal hatte er bisher aber immer eine Rückversicherung, die ihm jetzt aber fehlte und die er eigentlich auch nicht gebraucht hat. Er hat es super gemeistert und ich würde mir wirklich wünschen, man würde ihn in dieser Sache mehr in den Fokus rücken. In diesem Zusammenhang hat mir auch gut gefallen, wie Mouch für ihn eingetreten ist und für sich selbst. Ja, die beiden gehören zu den Älteren bei der Feuerwehr und irgendwann wird die Zeit kommen, in der sie tatsächlich in den Ruhestand gehen müssen oder zumindest nicht mehr im aktiven Dienst sein können. Diese Zeit ist aber noch nicht gekommen. Außerdem gab es ja schon mehrere Episoden die bewiesen haben, wie unerlässlich ihr Wissen ist und dass man auch solche in der Truppe braucht. Die Ansprache von Mouch hat für mich aber auch noch einmal bestärkt, dass uns David Eigenberg und Christian Stolte noch erhalten bleiben werden und vielleicht bekommen wir in der nächsten Staffel auch noch einmal neue und wichtige Facetten ihrer Figuren präsentiert. Sie können es ja. Sie dürfen es nur nicht allzu oft zeigen. Wichtig, richtig und toll fand ich auch noch, dass die beiden angesprochen haben, dass Leute wie Ambrose keine wirkliche Ahnung davon haben, was Ersthelfer wirklich leisten und dass die Praxis oftmals anders aussieht, als es in der Theorie erscheint. Es ist leider auch ein Thema, was an Wichtigkeit all die Jahre nichts verloren hat und irgendwie hat sich auch groß nichts verändert. Also darf man auch nicht müde werden, es immer wieder anzusprechen.

Allerdings dachte ich, ich würde müde werde. Als ich den Teaser für diese Episode gelesen hatte und dass sich ein Großteil um Severide und Stella drehen würde, ja, da musste ich erst einmal tief durchatmen. Ich finde einfach, dass dieses Paar leider manchmal viel zu oft in den Fokus gerückt wird und vor allem, dass Stella immer irgendwie als Heldin herauskommt. Das war zwar auch diesmal so, jedoch fand ich es mehr ausgeglichen als sonst. Ich denke ja, die Adoption eines Kindes wird sich noch bis zum Staffelfinale ziehen, zumal ich noch immer der Überzeugung bin, sie werden Natalie Evans adoptieren. Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass sie das Baby von Jade adoptieren werden und weiß nicht einmal genau, warum. Vielleicht weil es mal eine Adoption gewesen wäre, bei der es keine Schwierigkeiten gibt und so etwas gab es bei "Chicago Fire" noch nicht und wird es wahrscheinlich auch nicht geben. Dennoch fand ich die Szenen im Krankenhaus unglaublich toll und ein kleines Crossover mit "Chicago Med" und Hannah Asher gab es auch, von dem ich hoffe, dass man die Wichtigkeit daraus in Hannahs Charakterentwicklung im Spin-Off einfließen lassen wird, sonst fände ich das nun ziemlich sinnlos.

Jade ist hochschwanger, dazu noch ein Teenager und alleine. Ich glaube, das Alleinsein ist der häufigste Grund, weshalb man ein Kind zur Adoption freigeben will. Vollkommen verständlich, wie ich finde. Deswegen hat es mich auch in diesem Fall nicht verwundert, ebenso wenig, dass Jade sich dann doch noch einmal umentschieden hat. Jade hatte Drogen konsumiert, hat dadurch auch keinen Kontakt mehr zum Vater und ist natürlich während des Geburtsvorgangs auf Entzug. Ich denke, die meisten potenziellen Adoptiveltern wären da schon abgesprungen, da das Baby eben auch auf Entzug ist. Vielleicht liegt es auch mit an dem Beruf von Severide und Stella, dass sie eben doch an Bord bleiben, aber eben und vor allem an Stellas eigener Vergangenheit. Ich kann mich noch erinnern, dass sie das vor einigen Staffeln schon einmal gegenüber einem jungen Mädchen preisgegeben hat. Doch jetzt hatte es in meinen Augen noch einmal eine ganz andere Gewichtung. Jetzt haben die beiden als potenzielle Eltern agiert, was mir gut gefallen hat. Auch wenn sie das Baby doch nicht haben durften, können sie ja doch stolz auf sich sein. Sie haben Jade aufgezeigt, dass auch sie bzw. Stella abgerutscht ist und sich wieder gefangen hat und ist es nicht genau diese Aufgabe von Eltern, ihren Kindern beizustehen und ihnen Mut zu machen? Genau das dürfte auch Jades Vater erkannt haben, der ihr die Hilfe zugesichert hat, die sie braucht, und dadurch ist sie eben auch nicht mehr alleine. Wie gesagt, auch wenn Stella und Severide das Kind nicht adoptieren durften, war es doch Jades Dank, der ihnen gezeigt hat, dass sie es doch richtig gemacht haben und einem bzw. gleich drei Menschen durch ihre Offenheit eine zweite Chance gegeben haben.

Dass Hannah in diesen Fall eingebunden wurde, macht natürlich schon mal deshalb Sinn, weil es ihr Fachgebiet ist, aber angesichts der Tatsache, dass sie gerade Ähnliches mit ihrer Schwester durchmacht, fand ich es doch irgendwie genial. Dean Archer hatte sie ja schon vorgewarnt, dass die Verbundenheit zu einem Kind stärker sein wird, als die Vernunft. Deshalb bin ich mal gespannt, ob man diesen Fall und seine Wendung in "Chicago Med" für ihre charakterliche Entwicklung einbeziehen wird.

Zwar fand keine Adoption statt, aber wie Terry bei seiner Überprüfung vor mehreren Wochen erkannt hat, ist die 51 immer füreinander da und sie unterstützen sich gegenseitig. Ich fand es ja toll, wie sie alle die Babyausstattung besorgt haben und Cindy Herrmann ebenfalls Anteil daran hatte. Sie mag zwar nur ein Nebencharakter sein, aber einer, der schon zum festen Bestandteil wurde und auch ein bisschen die gute Seele ist.

Fazit

Das Feuer bei "Chicago Fire" ist eindeutig wieder da. Auch wenn es diesmal keinen Einsatz in der üblichen Form gab, war es doch eine Episode, die an alte Zeiten erinnert und gezeigt haben, warum die Serie Staffel 14 verdient hat.

Daniela S. - myFanbase

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