Bewertung

Review: #11.07 Wut ist so einfach

Foto: Chicago Fire - Copyright: 2022 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.
Chicago Fire
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Die letzte Episode wurde für mich sehr flüssig erzählt, was den Sehspaß erhöht hat. Auch bei dieser Episode fand ich, dass sie flüssig erzählt worden ist, aber eben nicht ganz so doll. Dennoch muss sich "Chicago Fire" nichts vorwerfen, da auch hier neue Seiten bei den Charakteren gezeigt worden sind, die mich berührt und zum Schmunzeln gebracht haben.

Gerne möchte ich mit dem Teil von Christopher Herrmann und John anfangen. Wie ich schon öfters gesagt habe, ist Herrmann seit Staffel 4 immer mal wieder mein absoluter Held, weil er einfach ein großes Herz hat und das zeigt sich auch diesmal wieder extrem deutlich. Mit dem Opfer John bietet man ihm nicht nur eine kleine Story, sondern wir erfahren auch noch etwas zu seiner Liebesgeschichte mit Cindy Herrmann. Bei den beiden liebe ich es ohnehin, dass sie immer noch so liebevoll miteinander umgehen. John hat sozusagen eine Liebesgeschichte, die sich erst viele, viele Jahre später als solche fortgesetzt hat. Vor allem Dramaserien bedienen sich immer gerne daran, dass Menschen Unfälle haben, die ihnen ihre Sterblichkeit vor Augen führt und die dann merken, dass sie Dinge im Leben verpasst haben, die sie dann aber am liebsten 'bereinigen' wollen würden. John gehört auch zu diesen Kandidaten und spannt Herrmann ein, der in meinen Augen der absolut richtige dafür war. John hat nämlich auch eine alte Liebe namens Katherine und möchte seine Gefühle gestehen, aber weiß eben nicht, ob er es übersteht und bittet Herrmann, Katherine die Gefühle zu gestehen. Ich konnte Herrmann auch gut verstehen, dass er seine Zweifel hatte, weil es eben auch eine intime Sache ist, bei der man nicht die 'dritte' Person im Bunde sein will, auch wenn es hier wahrlich um keine Dreiecksbeziehung geht.

Mit Darren Ritter hat Herrmann aber auch den genau richtigen Mann dafür gefunden, der auch die passenden Worte für ihn hatte und ich muss sagen, dass er für mich alles richtig gemacht hat. Ich hatte aber meine Zweifel, ob John tatsächlich überleben würde und wenn ja, dass wir Katherine kennenlernen werden. Es hat mich aber ungemein für sie und John gefreut, dass sie endlich und nach so vielen Jahren zueinander gefunden haben. Man hat den beiden auch total angemerkt, wie verbunden sie noch immer sind, dass ihre (gegenseitigen) Gefühle nie weg gewesen sind. Die Liebesgeschichte von John und Katherine hat aber auch dazu beigetragen, dass wir auch etwas Neues über Herrmann und Cindy erfahren. Die beiden sind das erste und auch dauerhafte Liebespaar, welches wir in "Chicago Fire" kennen- und (ich zumindest) liebengelernt haben. Gerade dann finde ich es wichtig, dass wir auch endlich mal erfahren, wie es angefangen hat. Herrmann ist echt ein liebenswerter Kerl, der auch immer einen guten Rat für seine Freunde hat, aber gerade dann ist es für einen manchmal selbst schwer, das zu tun, was man anderen so rät und Herrmann ist da keine Ausnahme. Ich fand es so süß, wie er Cindy in der Bar gestanden hat, dass er nicht nur mehr Zeit mit seiner Frau verbringen will, sondern dass er sich praktisch beinahe selbst sein Liebesglück verbaut hätte, weil er feige war und sich selbst in den Hintern treten musste. Und ich glaube, das ist mit die wichtigste Botschaft dieser Episode: Es anzupacken, wenn man glaubt, es ist richtig. Denn dann ist es ein (Bauch-)Gefühl, was ziemlich oft richtig ist.

Sehr richtig fand ich auch die Worte von Kelly Severide an seine Frau Stella Kidd. Ihr Projekt 'Girls on Fire' ist wichtig und sie ist eine starke Persönlichkeit, weswegen es mich auch ein bisschen erschreckt hat, dass Macys Mutter sie verunsichert hat, auch wenn ich deren Sorge nachvollziehen kann, da man sich als Mutter immer sorgt. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Leidenschaft ihrer Tochter schon immer in dieser gesteckt haben muss, sonst hätte Kidd diesen Funken niemals entfachen können und wenn es sie nicht gewesen wäre, wäre es wer anderes gewesen. Es stimmt aber, dass Worte einem im Gedächtnis bleiben und leider sind es oft die negativen. Ich finde und fand es großartig, dass Ritter das Gespräch mit Kidd gesucht hat, denn ich glaube, sie musste eine andere Sichtweise auf die Dinge zu hören kriegen, damit sie erkennt, dass sie von Macys Mutter so verunsichert wurde, dass sie an sich gezweifelt hat. Und dass Ritter Kidd von seinen Eltern erzählt und gestanden hat, nun zu wissen, wohin er gehört, unterstricht, wie sehr er gereift ist. Wenn wir uns an seinen Einstieg in Staffel 7 erinnern, hat er einen gewaltigen Schritt und extrem an Reife gewonnen und es ist schön, dass er seine Erfahrungen weitergeben und damit anderen helfen konnte.

Erfahrungen konnte auch Violet Mikami weitergeben und hier hatte ich das Gefühl, dass Wache 51 gar nicht bewusst war, wie sehr Mikami gelitten hat. Edgar Weston war schon ein bisschen unheimlich. Ich muss aber gestehen, dass ich dem Ganzen erst einmal keine Beachtung geschenkt habe, was wohl auch daran gelegen hat, da man es quasi im 'Hintergrund' laufen lassen hat, bevor die Bombe endgültig geplatzt ist. Im Nachhinein geht es mir wie Mikami, dass ich Mitleid mit Edgar habe, denn wie sie richtig gesagt hat, hat sie mit der 51 eine ganze Mannschaft hinter sich, während es bei ihm tatsächlich so wirkt, als sei er ganz alleine und ja, manchmal ist es einfacher in seiner Trauer und Sorge wütend zu sein. Wut ist eben auch eine Emotion, die man wahrscheinlich auch leichter loswird, als dass man sich und auch anderen eingestehen muss, was einen wirklich verletzt.

Randnotizen

  • Danke an die Autor*innen, die Joe Cruz und Chloe doch das freudige Geschenk gemacht haben, Javi adoptieren zu können. Kann man sich bei "Chicago Fire" ja nie so sicher sein.
  • Randall 'Mouch' McHolland hat ein neues Hobby und ich finde es so genial! Zugegeben, Mouch auf einem Motorrad zu sehen ist schon ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, aber die Reaktion von Trudy Platt war ebenfalls genial! Ich vermisse wirklich die kurzen Auftritte von Amy Morton in der Mutterserie, weil sie immer für Erheiterungen sorgen. Auch gebe ich zu, dass Mouch gewisse Ähnlichkeiten mit Marlon Brando hat.
  • Ich bin mal gespannt, wann Herrmann dahinterkommt, dass Tracy und Blake Gallo flirten. Ich möchte dann mal lieber nicht dabei sein.

Fazit

Diese Episode war recht flüssig erzählt, wenn mir diesmal auch der gewisse Funke gefehlt hat, der nicht ganz übergesprungen ist. Aber "Chicago Fire" hat auf jeden Fall zu einer Stärke zurückgefunden, die mir gefällt und darf somit auch gerne beibehalten werden.

Daniela S. - myFanbase

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