Bewertung

Review: #8.10 Rivalen

Foto: Joe Minoso, Dreharbeiten zu "Chicago Fire" - Copyright: myFanbase/Annika Leichner
Joe Minoso, Dreharbeiten zu "Chicago Fire"
© myFanbase/Annika Leichner

Das Herbstfinale von "Chicago Fire" in 2019 war spannend erwartet worden, denn immerhin hat es einen Gastauftritt von Monica Raymund als Gabriela Dawson gegeben. Dies ist eher bedingt gelungen, wie ihr hier noch einmal nachlesen könnt. Nun heißt es mit dem neuen Jahresbeginn aber, wieder zum Alltagsgeschäft zurückzukehren und hier ist vor allem die Frage, wie sich Kelly Severides Zukunft weiterentwickelt.

"Chicago Fire" wollte es sich nicht entgehen lassen, zum Herbstfinale auch einen Cliffhanger einzubauen, aber ausgerechnet Kelly einer Gefahr auszusetzen, wo doch zu Beginn der Staffel erst eine Hauptfigur gestorben ist, war einfach lächerlich. Dessen scheinen sich die Macher selbst bewusst geworden zu sein, denn der Cliffhanger wurde mal so eben abgehandelt und oh Wunder, Kelly hat überlebt! Überrascht war ich dagegen, dass die Entscheidung um Kellys Zukunft ebenso rasch abgehandelt wurde. Nachdem er dem Verbrecher, dem er das Leben gerettet hat, erklärt hat, er lasse niemanden zurück, weil er Feuerwehrmann sei, wechselt er wieder zur Wache 51. Dafür, dass man seinen Wechsel zum OFI erstmalig wirklich groß aufgezogen hat, ist die Rückkehr nun austauschbar. Das wurde etwas zu lässig zu Ende geführt.

Kellys Weggang und Heimkehr freut die meisten, bis auf seine engste Mitarbeiterin beim OFI, Wendy Seager. Ich habe ihr mit ihrem ersten Auftauchen neutral gegenübergestanden, aber von Episode zu Episode ist sie unerträglicher geworden. In dieser Episode erreicht die Unzufriedenheit mit ihr den Höhepunkt, denn sie sieht ein glückliches Pärchen und hat trotzdem nichts Besseres zu tun, als für alle gut sichtbar, Kelly anzugraben. Ich bin dankbar, dass die Eifersuchtsthematik hier nicht allzu groß thematisiert wurde, da Stella Kidd mit Rückblick auf ihren ehemals besten Freund Tyler sich erinnert, wie sehr das auch nach hinten losgehen kann. Dass sie Ruhe bewahrt, wird von Kelly selbst belohnt, der Wendy ideal vor aller Augen auflaufen lässt. Die Frau hat ihre Lektion erteilt bekommen und die Liebesgeschichte von Kelly und Stella wurde in ihrem Wachsen schön unterstrichen.

Emily Foster ist in der bisherigen achten Staffel eindeutig zu kurz gekommen. Nun bekommt sie in der aktuellen Episode mal wieder eine eigene Handlung, dafür ist diese aber aus der Mottenkiste, denn ihr hin- und hergerissen Sein zwischen zwei Jobs war bisher das maßgebliche Thema bei ihr. Neu war ausschließlich, dass es zu einem Konflikt mit Sylvie Brett führt, die völlig unerwartet angegangen wird. Während es mir gut gefallen hat, wie sich Sylvie in ihrer führenden Funktion behauptet hat und dass Stella sich auch eingemischt hat, fand ich sie leider insgesamt doch überflüssig. In der Charakterzeichnung von Emily sind wir nämlich nicht vorwärts gekommen.

Vollkommen unerwartet wird Wache 51 vor eine neue Herausforderung gestellt, denn die Einsatzgebiete der einzelnen Wachen wurden neu sortiert, so dass es nun Überschneidungen gibt. Was sich genau die Autoren davon erhoffen, erschließt sich mir noch nicht wirklich. Man merkt aber bereits jetzt, dass dies einen Konkurrenzkampf mit sich bringt und je verbissener ein solcher geführt wird, desto höher ist auch die Gefahr, dass Fehler passieren. Toll fand ich aber den "Einsatz", der durch ein verlorenes Duell gegen Wache 20 entsteht, denn alle Einheiten stellen in einem spannenden Wettlauf den Dieb des gestohlenen Werkzeugs. Das war mal ungewöhnlich und die Reaktion von Chief Boden darauf, genial!

Mit dem verlorenen Werkzeug hat auch Anwärter Blake Gallo zu tun, der sich verantwortlich fühlt und wie immer Mut und eine gewisse Cleverness zeigt. Er ist wirklich die ideale Ergänzung zum Typus, den schon Matt Casey und Kelly verkörpern. Doch diesmal spielt auch sein Liebesleben eine Rolle. Auf Wache 20 ist nämlich auch eine Rettungssanitäterin namens Violet tätig, wo definitiv gilt: "Was sich neckt, das liebt sich." Die beiden sind vorrangig süß zusammen, aber mir haben dabei vor allem die Reaktionen der Kollegen gefallen. Allen voran mal wieder Darren Ritter, der definitiv schon längst zum Scene Stealer geworden ist, denn überall, wo er auftaucht, wird Gold, was glänzt.

Nicht nur die hier ebenfalls erfolgende Beteiligung von Ritter macht Randall "Mouch" McHollands Handlung so emotional. Als er nach einem Unfall eines Brieftransporters einen Umschlag unter seinem Stiefel kleben hat, macht er es sich zur Aufgabe, den Brief zu seinem Empfänger zu bringen, obwohl die Adresse nicht mehr lesbar ist. Sei es seine eigene Geschichte, die dabei herauskommt, dass er nämlich mit seinem Vater fast nur über dieses Medium kommunizieren könnte oder sei es das traurige Schicksal, das mit dem Brief verbunden ist, diese Handlung hat mich einnehmen können. Mouch bekommt meistens eher lustige Szenen auf den Leib geschrieben, aber er kann auch diese Momente, sehr gut.

Fazit

"Chicago Fire" haut zum Jahresbeginn leider keinen Paukenschlag heraus, denn bei Kellys beruflicher Entscheidung und bei Emilys beruflichem Dilemma lag einiges im Argen. In anderen Handlungen wurde nur Durschnitt geboten, so dass die tollen und warmen Momente dieser Episode etwas untergehen. In der kommenden Woche sollte die Mischung wieder besser stimmen.

Lena Donth – myFanbase

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