Bewertung

Review: #2.12 Bauchweh, Käptn Ahab und ein Loch im Herzen

Foto: Iain Armitage, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Iain Armitage, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Krank sein ist nicht schön. Auch für Sheldon nicht. Allerdings zeigt diese Episode von "Young Sheldon", warum Leonard und Co. in der Mutterserie bevorzugen, die Flucht zu ergreifen, wenn Sheldon erkrankt. Allerdings wird hier auch sehr schön gezeigt, dass Sheldon trotz allem sehr von seiner Familie geliebt wird.

Einbildung oder nicht

Dass sich Sheldon besonders ängstlich zeigt, sobald es um Krankheiten geht, konnte man bereits in einer Episode der ersten Staffel des Ablegers sehen. Allerdings ist es diesmal nicht nur die Angst davor, tatsächlich etwas Ernsthaftes zu haben. Diesmal erleidet Sheldon wirklich schlimme Schmerzen und niemand nimmt ihn wirklich ernst. Hier muss man ehrlich sagen, dass Sheldon oftmals sehr dramatisch ist und sich sehr weinerlich verhält. Dennoch missfiel es mir sehr, dass es George zugelassen hat, dass Wilkins sich über den Sohn seines Kollegen lustig machen konnte. Die Reaktionen der beiden haben für mich gezeigt, dass sie nicht mal in Erwägung gezogen haben, dass es diesmal anders sein könnte. Dieses Verhalten zieht sich besonders bei George am Anfang dieser Episode wie ein roter Faden.

Mir ist zwar schon lange klar, dass er der Meinung ist, Mary würde Sheldon wie ein rohes Ei behandeln oder besser gesagt in Watte packen, was sicherlich manchmal nicht allzu förderlich ist. Doch er hätte in meinen Augen diesmal etwas mehr Empathie zeigen können, besonders weil man schon in der Vergangenheit der Serie miterleben konnte, wie gut George das eigentlich hinbekommt. Sein Verhalten in dieser Situation hat für mich auch noch einmal unterstrichen, wie sehr er sich eigentlich wünscht, Sheldon würde etwas mehr wie Georgie sein. Mary hat mir in dieser Situation deutlich besser gefallen. Man hat ihr angemerkt, dass sie nicht nur sehr besorgt ist, sondern die Schmerzen von Sheldon ernst nimmt. Wie sich nämlich herausstellt, muss Sheldons Gallenblase entfernt werden und dafür muss er mehrere Tage im Krankenhaus bleiben.

Ein schwieriger Patient

Dass Sheldon ein schwieriger Patient ist, wissen wir nur allzu gut. Daher konnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass der junge Sheldon zwar durchaus niedlicher ist, aber auf keinen Fall einfacher. Aber auch das ist irgendwie nachvollziehbar, denn er braucht seine Gewohnheiten um zumindest ansatzweise in der Welt zurechtzukommen. Und ein Aufenthalt im Krankenhaus ist da nicht unbedingt förderlich. Das merkt auch bald schon das Personal und das tat mir etwas leid.

Viel interessanter fand ich das Auftauchen von Ricky. Hier hätte ich mir gerne noch etwas mehr Interaktionen gewünscht. Im Gegensatz zu Sheldon hat er ein Loch im Herzen, das nun operativ verschlossen werden soll. Ich fand es schön, dass das Gespräch mit ihm Sheldon zum Nachdenken gebracht hat. Vielleicht lag es auch daran, weil Ricky ebenfalls eine besondere Beziehung zu seiner Meemaw hat und Sheldon sich dadurch verstanden fühlte. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass Sheldon Ricky nach dessen Eingriff nochmals im Krankenhaus besucht. Immerhin wollte er sogar noch bleiben, als er erfuhr, dass Ricky bereits im OP ist. Aber ich denke, das wäre dann doch zu viel des Guten gewesen. Ohnehin ist es Sheldon schon hoch anzurechnen, dass er Ricky einen seiner Comics überlassen hat. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass der ältere Sheldon auch so agiert hätte. Dieses Erlebnis zeigt zumindest, dass Sheldon doch irgendwo über Empathie verfügt, was mir sehr gut gefällt.

Vermissen und Schuldgefühle

Es ist wohl kaum abzustreiten, dass Sheldon anstrengend sein kann und seine Mitmenschen dann und wann einmal froh sind, eine Auszeit von ihm zu haben. Wenn es dann aber doch soweit ist, merkt man erst einmal, dass doch etwas fehlt. Ähnlich erging es auch seiner Familie. Natürlich hat niemand damit gerechnet, dass Sheldon tatsächlich ernsthaft krank ist. Umso mehr Vorwürfe macht sich George, was mir durchaus nahe ging.

George ist für mich nun auch nicht gerade der Typ Mann, der offen zu seinen Gefühlen steht. Durch die Angst um seinen Sohn hat man aber (wieder) einmal deutlich gesehen, wie sehr er ihn liebt und wie dankbar er war, dass man Sheldon helfen konnte. Es wäre zwar auch schön gewesen, hätte er mit Mary gebetet, aber das entspricht nicht unbedingt seinem Charakter. Dass er Sheldon dann aber mit Geschenken überhäuft hat, um ihm seine Liebe zu zeigen, unterstreicht sein Charakterwesen durchaus.

Auch Missy vermisst ihren Bruder sehr. Hier hätte ich mir noch gewünscht, dass man mehr auf die Verbindungen von Zwillingen eingeht. Zumal Missy das Thema von selbst aufkommen ließ, hätte man ruhig noch ein bis zwei Sätze anbringen können. Süß fand ich, dass sie durch Sheldons Abwesenheit nicht in ihrem eigenen Bett schlafen wollte und in seines gegangen ist (was er natürlich bemerkt hat). Bei Missy wurde bereits in der ersten Staffel deutlich, dass sie trotz aller Streitigkeiten an ihrem Bruder hängt. Mir gefällt, dass man das immer mal wieder aufgreift. Georgie hatte mit seiner Aussage sicherlich nicht ganz unrecht, doch ich fand es richtig und wichtig, dass George deutlich gemacht hat, dass eine solche Aussage in dieser Situation nicht passend ist.

Fazit

"Young Sheldon" bleibt weiterhin stark und zeigt auch einmal eine sehr einfühlsame Seite von George und Sheldon, die sehr schön anzusehen war. Hier und da hätte noch etwas mehr kommen könnte, aber acht Punkte sind auch toll.

Daniela S. - myFanbase

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