Bewertung

Review: #6.19 Eine Wetterfee in Spe und ein Glücksbaby

Foto: Iain Armitage, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Iain Armitage, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wenn ich mir die Bewertungen der einzelnen Episoden so ansehe, freue ich mich sehr, dass "Young Sheldon" so eine starke Staffel bisher hingelegt hat. Sollte man jetzt ein 'aber' vernommen haben, dann stimmt das. Es knickt mich doch etwas, dass wir nun irgendwie die zweite Episode nacheinander haben, die nicht so richtig überzeugen konnte. Mir ist klar, dass die Serie ein Spin-Off und damit eigentlich schon dazu 'verpflichtet' ist, bestimmte Fixpunkte auch so umzusetzen, wie sie eben hier in "The Big Bang Theory" mehrmals betont und erwähnt worden sind. Genau das ist es, was die Story rund um Sheldon Cooper auf mich so künstlich wirken lässt und künstlich ist in diesem Zusammenhang leider kein Kompliment.

'poor' Sheldon

Ich habe das poor absichtlich in Anführungszeichen gesetzt, weil ich Sheldon eben nicht so arm ansehe, wie er das in dieser Episode mal wieder präsentiert hat. Leider ist das auch genau der Knackpunkt, der mich in dieser Episode am meisten gestört hat. Wie schon gesagt, handelt es sich hierbei um ein Spin-Off, das bestimmte Fixpunkte benennen muss und ich spreche mich auch nicht total dagegen aus. Mir missfällt diesmal nur extrem, dass ein wichtiger Fixpunkt so in das momentane Geschehen in die Serie reingedrückt bzw. aus dem Nichts kommt. Vielleicht hätte man schon mal eher Andeutungen und Vorbereitungen dazu treffen sollen, dass Sheldon ein Sommerprogramm besuchen will bzw. wird, denn die Mutterserie hat das ja schon mehrfach betont. Und obwohl ich das wusste, kamen mir diese Entwicklung jetzt doch zu schnell.

In einer der vergangenen Staffeln habe ich geschrieben, dass Sheldon als Kind nicht so nervig und egoistisch ist wie in der älteren Version. Tja, aber irgendwie muss man ja auch diesen Bogen dahin schlagen und man scheint damit auch auf dem besten Wege zu sein. Es ist wie gesagt schon sehr aus dem Nichts gekommen, dass Sheldon auf Biegen und Brechen in ein Sommerprogramm will, obwohl seine Datenbank gescheitert ist und er auch sonst keine Veröffentlichungen dahingehend getätigt hat, um überhaupt erst einmal dementsprechend einen Fuß in die Tür zu kriegen und natürlich sucht er bei allen anderen die Schuld, außer bei sich selbst und das obwohl das Hauptproblem nun mal darin liegt, dass er null zuhört und wenn man ihm etwas sagen oder raten will, schmettert er es ab oder glaubt eben, dass er es besser weiß. Ein bisschen taten mir dabei auch John Sturgis und Grant Linkletter leid, die wirklich immer für Sheldon da sind, auch wenn es Letzterem selten in den Kram passt. Irgendwie haben sie es dadurch nicht verdient als 'durchgefallene' Mentoren bezeichnet zu werden. Da hatte ich schon eher Verständnis dafür, dass er Mary Cooper eine Ansage gemacht hat, obwohl sie es als Mutter mehr als nur gut gemeint hat. Allerdings gab es ja schon immer mal Konflikte darüber, dass sie Sheldon zu sehr beschützt, weswegen ich es recht amüsant fand, wie George Cooper darauf reagiert hat, dass sein Sohn doch 'normale Züge' eines Teenagers hat.

So arm ist Sheldon aber eben nicht, bekommt er doch immer seinen Willen und diesmal war es genauso. Entschuldigung an seine beiden Mentoren hin oder her, er darf in ein Sommerprogramm, auch ohne sonstigen Vorweisungen oder Veröffentlichungen. Da gefiel mir doch mal wieder, wie hartnäckig Linda Hagemeyer darin war, seine Bitte abzulehnen. Diese Szene hatte aber auch deshalb was Amüsantes an sich, weil Wendie Malick wie geschaffen für die Rolle ist und durch die Serie "Hot in Cleveland" weiß ich eben genau, wie gut sie darin ist, lustig zu sein, auch wenn das gar nicht die Absicht der gespielten Rolle ist. Ich hätte es aber auch sehr begrüßt, Linda durch Whiskey etwas alkoholisiert zu sehen. Amüsant war letztlich auch, wie sehr sich Grant gefreut hat, Sheldon durch das Sommerprogramm erst einmal los zu sein. Ich hoffe wirklich, wenn diese Episode bei ProSieben ausgestrahlt wird, dass man das gesprochene Deutsch von Iain Armitage und Ed Begley Jr. tatsächlich auch im Original zu hören bekommt, da es großartig klingt (Grant: "Ich helfe dir beim Packen").

A new weather girl

Georgie Cooper und Mandy McAllister sind sowieso mein Highlight dieser Staffel. Das liegt wohl daran, weil Montana Jordan und Emily Osment eine wunderbare Chemie haben, was sozusagen ja auch schon mal die halbe Miete ist. Diesmal hatten die beiden auch wunderbare Szenen zusammen, vor allem als Georgie endlich begriffen hat, dass er Mandy in ihrem Vorhaben unterstützen sollte. Den Löwenanteil hat diesmal aber tatsächlich Connie Tucker geleistet. Mittlerweile dürften wir serientechnisch im Jahr 1993 oder gar schon 1994 sein – also in einem Jahr(zehnt), in dem Dinge überdacht werden, weil sie schon längst überholt sind. Ein Thema ist dabei eben auch berufstätige Mütter. Heutzutage werden sie zwar manchmal immer noch schief angeguckt, aber hier kann man auch wunderbar den Spruch anbringen: Eine ausgeglichene Mutter ist eine bessere Mutter und ich denke, Mandy ist sowieso ein Typ, der sich mehr erhofft, weswegen es ja auch eine kleine Diskussion zwischen ihr und Georgie gab, dass er genauso gut den Hausmann geben könnte. Man muss aber auch dazu sagen, dass er aus einem Elternhaus kommt, wo es noch anders gehandhabt wurde.

Besonders toll fand ich hier, wie Connie für Mandy in so vielen Punkten in den Bresche gesprungen ist und ihr Mut gemacht hat, als Wetterfee vorzusprechen und den Job vielleicht zu bekommen und damit ihrer Tochter ein Vorbild zu sein, dass Beruf und Muttersein eben doch klappt. Das ist eine wichtige Botschaft, die heutzutage auch immer wieder zum Ausdruck gebracht werden muss. Connie hat mit ihrer Unterstützung aber auch ihr Versprechen eingehalten, wirklich immer für Mandy da zu sein und sie hat Georgie auch noch gleich den Kopf gewaschen, der sich mit seiner Aktion im Casino wieder als liebenswerter Idiot gezeigt, aber dann bewiesen hat, dass auch er immer für Mandy da ist. Diese müsste das dann nur noch hinbekommen, damit ihr vor der Kamera nicht wieder sowas passiert.

Fazit

Im Vergleich zur letzten Episode hat sich "Young Sheldon" wieder gesteigert und wichtige Botschaften verteilt, die gerne auch immer wieder angesprochen werden dürfen. Wir bewegen uns mit großen Schritten aufs Staffelfinale zu, das wohl für einige Veränderungen steht.

Daniela S. - myFanbase

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