Bewertung

Review: #4.02 Letzter Ferientag

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Vergangene Woche legte "This Is Us" einen ungewöhnlichen Start in die neue Staffel hin, denn Familie Pearson blieb lange Zeit im Hintergrund. Umso tiefer taucht man dafür diese Woche in den Pearson-Alltag ein und stellt eine Episode auf die Beine, die die vertrauten "This Is Us"-Züge, sonst allerdings keine Highlights aufweist.

The Pool: Part Two

Beginnen wir mit der Vergangenheits-Storyline. Seit langem dürfen wir mal wieder einen Blick auf die Kinderdarsteller von Kevin (Parker Bates), Kate (Mackenzie Hancsicsak) und Randall (Lonnie Chavis) werfen und können uns mit eigenen Augen davon überzeugen, wie viel Zeit seit unserem ersten Ausflug zum Pool in #1.04 Das magische T-Shirt vergangen ist. Die Probleme der Kinder bleiben hingegen die gleichen und dies ist leider trotz der Wiedersehensfreude etwas frustrierend: Kevin rückt zum Missfallen von Randall ins Rampenlicht und Kate wird von den coolen Mädchen hinters Licht geführt. Einziger Hoffnungsstreif am Horizont dabei ist, dass Kevin sich Rat bei Jack sucht und scheinbar versuchen möchte, Randall ein besserer Bruder zu sein, während Kate über den Dingen steht und ihren ersten Kuss bekommt. Uns werden hier Themen aufgezeigt, die wir bereits in- und auswendig kennen und genau das ist in der mittlerweile vierten Staffel der Serie leider ziemlich schade. Aus dem Staffelauftakt brachte man frischen Wind mit, doch durch diese alten Kamellen verfliegt die Energie leider und zurück bleiben ein paar angehende Teenager, die ein Rätsel für ihre Eltern sind.

Etwas weniger zäh geht es in der Gegenwartshandlung voran, doch auch hier fehlt der Geschichte das gewisse Etwas. In Philadelphia sehen wir, wie Randall, Beth und ihre Mädchen sich in der neuen Stadt einleben und es wird deutlich gezeigt, womit sich die Staffel bei diesem Teil der Pearson-Familie befassen wird. Da hätten wir zum einen die Sexualität von Tess, die nach dem Outing vor Kate und später vor ihren Eltern leider lange unangesprochen blieb und zum anderen wäre da Déjà, die ganz eindeutig ein Auge auf Malik geworfen hat. Beide Storylines könnten auf vielversprechende Weise angegangen werden, doch auch wenn "This Is Us" durchaus dazu im Stande ist, das richtige Feingefühl walten zu lassen, bin ich nach einer durchwachsenen dritten Staffel skeptisch, ob der richtige Ton gefunden werden kann. Bei Tess hoffe ich, dass ihr die Zeit eingeräumt wird, die ihre Geschichte schon seit langem verdient, bei Déjà wiederum bange ich, ob man hier in ein Klischee abrutschen wird. Zusätzlich dazu bin ich unsicher, wie es in dieser Staffel mit Beth und Randall weitergehen wird. Staffel 3 war für die Beziehung der beiden eine große Belastung und die Wahlkampf-Storyline konnte sich nicht viele Freunde machen, daher bin ich gespannt, ob die Autoren die Wogen wieder glätten und die Fans in Staffel 4 etwas besser zufriedenstellen können.

Als zweiten Handlungsort haben wir Los Angeles, wo die Familie versucht damit umzugehen, dass Jack jr. niemals sehen können wird. Ehrlich gesagt dachte ich zunächst, dass Toby das Elternteil sein wird, das den Kummer über Jacks Zustand – im wahrsten Sinne des Wortes – in sich hineinfrisst, doch es ist Kate, die nach Außen hin ein Lächeln aufsetzt und innerlich ganz zerrissen ist. Die paar ehrlichen Worte, die sie dann doch fand, erschienen mir zu knapp für den emotionalen Sturm, der in ihr zu toben scheint, genau so erschien es mir unpassend, dass Toby Kates Verhalten einfach hinnimmt und die eigene Unsicherheit seinerseits mit Sport kompensiert. Was in diesem Handlungsstrang gut gelungen ist, ist die Reflektion von Rebecca, die sich sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart stark um das Wohlbefinden ihrer Tochter sorgt und sie gern beschützen würde.

Besser einfühlen konnte ich mich in Kevin und die Zerbrechlichkeit, die er an den Tag legt. Die Worte des Regisseurs waren in höchster Weise gegensätzlich zu dem, was Kevin empfindet und dass sie ein hohles Gefühl in Kevin hinterlassen haben, hat Justin Hartley ganz wunderbar zu zeigen gewusst. Auch die Entscheidung, sich weder krampfhaft an Jack jr. zu klammern, noch das Gegenteil zu tun und die Probleme mit Arbeit zu ertränken, sondern zu Nicky zu fahren, habe ich bei Kevin sehr genossen. Ganz nach dem Ratschlag seines Vaters vom Pool versucht Kevin sich langsam auf den Weg der Besserung zu begeben und ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich auf seine Storyline in dieser Staffel am meisten freue. Justin Hartley und seine Figur werden auf den ersten Blick vollkommen unterschätzt und ich freue mich sowohl auf Kevins nächste Schritte, als auch darauf, Justin Hartley und Jennifer Morrison gemeinsam vor der Kamera zu sehen, wenn sich die Wege von Kevin und Cassidy in – hoffentlich baldiger – Zukunft kreuzen.

Randnotizen

  • Es wurde bereits bekannt, dass drei neue Darsteller für die Big Three gecastet wurden. Der kurze Blick auf sie war zuckersüß und ich freue mich schon sehr darauf, mehr von ihnen zu sehen.
  • Dass die Pearsons "Worst-Case-Szenario" gespielt haben, fand ich amüsant. Niedlich war auch Annies Reaktion.
  • Kevin gibt seinen Ficus nun also an Nicky weiter und versucht seinerseits, nach dem erfolgreichen Umsorgen einer Pflanze eine Beziehung zu seinem Onkel aufzubauen. Ein großer Schritt nach vorne.

Fazit

Ganz langsam kommt die vierte Staffel ins Rollen und spricht die Themen an, mit denen man sich in Zukunft befassen will. Ohne die neuen Figuren wirkt die Folge jedoch etwas energie- und teilweise auch einfallslos. Luft nach oben gibt es daher durchaus noch.

Marie Florschütz - myFanbase

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