Bewertung

Review: #4.11 Die andere Seite

Foto: Christopher Larkin, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Christopher Larkin, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In #4.11 The Other Side sind mal wieder alle Hauptcharaktere vertreten, auch Kane hat am Ende einen kleinen Auftritt, obwohl Henry Ian Cusick in dieser Episode sein Regiedebüt gab. Mit insgesamt vier Schauplätzen passiert eine ganze Menge, schließlich wird auch auf den Showdown hingearbeitet wird, dennoch wirkt die Folge nicht überfüllt. Die im Episodentitel angesprochene andere Seite ist dabei nicht nur sinnbildlich für die Blake-Geschwister, welche durch die Bunkertür getrennt werden, sondern spiegelt sich auch in den anderen Storylines wieder.

"Yesterday, we were right. Today, we have to live with being wrong."

Beispielsweise bei Clarke und Bellamy, welche sich zunächst auf unterschiedlichen Seiten wiederfinden. Dabei ist es schlussendlich keine große Überraschung, dass Clarke es nicht über sich bringt Bellamy zu erschießen, schließlich wurde schon am Beginn der Episode klar, dass Clarke aufgrund der neuen Entwicklung bereut, denn Bunker einfach besetzt zu haben. Wie ihr Gespräch mit Niylah deutlich macht, sieht sie zunächst sie trotz Octavias Gewinn keine Möglichkeit den Bunker zu öffnen, da sie wie Jaha die Rache der Grounder fürchtet. Dabei unterschätzt sie den Einfluss, den Octavia durch ihren Sieg auf die Grounder ausübt und das Bellamys kleine Schwester ebenfalls durchaus in der Lage ist eine knifflige Situation zu regeln. Clarke ist in dieser Staffel bei anderen Charakteren und wohl auch einigen Zuschauern angeeckt, weil sie versucht jede Entscheidung allein (und nach eigenem Ermessen) zu treffen. Deshalb bringt es ihr bei mir ein paar Pluspunkte ein, im Endeffekt doch den Ansatz 'Es sind alle meine Leute' weiter zu verfolgen, auch wenn das bedeutet, dass die Arker die grausame Entscheidung treffen müssen, 300 Personen vor die Tür zu setzen und somit dem sicheren Tod zu überlassen. Dass dies nicht so einfach werden wird wie scheinbar die bereits stattgefundene Auswahl der verschiedenen Clans, von der ich übrigens gern mehr gesehen hätte, ist natürlich klar. Insbesondere Jaha traue ich jeden Trick zu, um am Ende doch seinen Willen durchzusetzen und so wird dies sicherlich zum Hauptthema von #4.12 The Chosen neben der Rettung von Raven.

"This is Raven Reyes... and I'm alive."

Ravens Schicksal sah in dieser Staffel relativ düster aus, nachdem der übriggebliebene Code von A.L.I.E. ihr Gehirn immer mehr schädigte. In dieser Episode finden die Autoren einen guten Weg, Raven wiederherzustellen und haben für die Zuschauer gleichzeitig eine besonders tolle Überraschung: Sinclair is back! Zwar nur als Halluzination, aber bei seinem Anblick stellte sich bei mir sofort unglaubliche Freude ein, da Raven so die Möglichkeit bekommt sich von diesem wichtigen Menschen in ihrem Leben richtig zu verabschieden. Manch einer könnte jetzt sagen, dass Finn für Raven wichtiger war, aber um Thomas McDonell ist es seit seinem Ausscheiden sehr ruhig geworden und selbst wenn nicht, favorisiere ich ganz klar Alessandro Juliani als Besetzung für das gute Engelchen auf Ravens Schulter. Als ihr Mentor hat Sinclair immer an sie geglaubt und ist so die perfekte Wahl für die einflüsternde Stimme, die Raven anspornt nicht aufzugeben. Die Becca-Halluzination zieht so schlussendlich den Kürzeren und die Zuschauer dürfen sich über weitere Szenen mit Raven freuen. Falls nicht wieder alles anders kommt, als zuvor gedacht.

"You're not enough to make me want to live, and I am not worth dying for. Save yourself. Let the rest of us go."

Emotional wurde es auch in Arkadia, wo Monty sein Möglichstes gab um die Zurückgebliebenen, allen voran Harper und Jasper, doch noch zu retten. Monty gehört seit dem Beginn der Serie zu meinen Lieblingscharakteren und dadurch erklärt sich auch, dass ich für Jasper seit spätestens Staffel 3 nicht mehr allzu viel Geduld übrig hatte. Christopher Larkin und Devon Bostick haben aber eine so tolle Chemie miteinander, deshalb war ihre Freundschaft trotz aller Schwierigkeiten etwas besonderes in der Serie. Deshalb war es für mich einfach auch einfach herzzerreißend mit anzuschauen, wie Monty langsam endgültig klar wurde, dass er die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben vermutlich wirklich nicht retten kann. Die Szene mit ihm und Jasper hat mich schließlich wirklich gerührt, nicht weil dies bedeutet, dass wir uns von diesem Charakter, der uns seit der ersten Episode begleitet, verabschieden müssen, sondern Monty so verlassen wird. Ein kleiner Trost ist dabei, dass zumindest Harper sich entschieden hat keine Überdosis zu nehmen und sie gemeinsam in Richtung Polis aufbrechen. Wo sich natürlich wieder Harpers Befürchtung über zerstörte Hoffnungen bewahrheitet wird, aber "The 100" ist eben keine Ponyhof-Serie.

Randnotizen

  • Skaikru hat also 99 Plätze zur freien Verfügung. Wenn man davon ausgeht, dass Ärzte und Techniker priorisiert werden, sollten eigentlich Jaha, Raven, Monty, Abby, Jackson sicher sein. Auch Clarke mit ihren grundlegenden medizinischen Kenntnissen und Kane als Ratsvorsitzender müssten automatisch einen Platz kriegen, damit bleiben noch 91 übrig. Somit gibt es einige Charaktere, deren Schicksal nun wieder auf der Kippe steht. Allen voran Emori und Niylah, da Emori als Frikdreina zu keinem Clan gehört und Trikru seine 100 schon ausgewählt hat
  • "Need a selfish bastard, I'm your man." – Ach Murphy, ich befürchte, die Kopfschmerzen nach dem Aufwachen werden bald nicht dein einziges Problem sein.
  • Wie schön war denn bitte diese Umarmung zwischen Bellamy und Octavia? Es tut gut, dass die Blake-Geschwister sich wieder angenähert haben, bitte mehr davon.
  • Octavia macht eine gute Figur als Anführerin, sodass sich mir die Frage stellt, ob Abby zufällig doch noch was von dem Natblida-Serum hat?
  • Neben Jasper (RIP und "See you on the other side.") heißt es auch Abschied nehmen von Bree und Riley. Doch ob wir Echo wirklich das letzte Mal gesehen haben?
  • Ich kenne mich in Sachen Regiearbeit nicht wirklich aus, aber als Laie hätte ich niemals vermutet, dass da ein Neuling am Werk gewesen ist. Cusick hat tolle Arbeit geleistet und darf von mir aus gerne auch in Staffel 5 wieder Regie führen, auch wenn dies bedeutet, dass Kane in dieser Episode gar nicht oder kaum vorkommt.

Fazit

#4.11 The Other Side beweist mal wieder, dass in "The 100" Totgesagte zwar oftmals länger leben, aber nicht unbedingt für immer. Neben einem emotionalen Abschied von Jasper, nimmt sich die Episode Zeit für eine spannende Geschichte rund um Ravens Neustart und mischt die Karten wieder gehörig durch. Noch zwei Episoden bleiben übrig, bis Praimfaya nicht nur sehr wahrscheinlich noch ein paar weitere Opfer unter den Charakteren einfordert und gleichzeitig Staffel 4 abschließt.

Charleen Winter - myFanbase

Die Serie "The 100" ansehen:


Vorherige Review:
#4.10 Das letzte Konklave
Alle ReviewsNächste Review:
#4.12 Die Auserwählten

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "The 100" über die Folge #4.11 Die andere Seite diskutieren.