DVD-Rezension: The Blacklist, Staffel 5

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James Spader, The Blacklist
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Die in den USA vom 27. September 2017 bis zum 16. Mai 2018 auf NBC ausgestrahlte Staffel 5 von "The Blacklist" offenbart neue Geheimnisse rund um den Concierge des Verbrechens Raymond Reddington (James Spader), die er um jeden Preis zu wahren sucht. In Deutschland ist die Staffel bislang nicht im Free-TV ausgestrahlt wurden, im Pay-TV wurde sie erstmalig vom 13. Februar bis zum 10. Juli 2018 auf RTL Crime gezeigt. Am 18. Oktober 2018 veröffentlichte Sony Pictures Entertainment die Staffel auf DVD und Blu-ray.

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Nach den Ereignissen um Kate Kaplan (Susan Blommaert) versucht Raymond Reddington sein altes Imperium wiederaufzubauen und seine alte Machtstellung zu erhalten, so dass er dem FBI weiterhin hochkarätige Verbrecher liefern kann. Um seine Ziele zu erreichen, nutzt er seine Kontakte zu der Task Force und Elizabeth Keen (Megan Boone), die versucht nach den neuen Erkenntnissen zu ihrer Verbindung zu Reddington ihren Platz im Leben zu finden. Dabei bekommt sie Unterstützung von ihrem Ehemann Tom Keen (Ryan Eggold), der wieder in ihr Leben zurückkehrt. Heimlich arbeitet er jedoch daran, das Geheimnis der von Mr. Kaplan versendeten Reisetasche zu lösen. Hinter dieser sind jedoch nicht nur Reddington und Dembe Zuma (Hisham Tawfiq) her, sondern auch eine mysteriöse Gruppe, die bereit ist, für ihr Ziel über Leichen zu gehen. Auch die anderen Mitglieder der Task Force haben mit ihren Problemen zu kämpfen. So steht Harold Cooper (Harry Lennix) unter Druck wegen eines neuen Vorgesetzten, der Ergebnisse sehen will. Donald Ressler (Diego Klattenhoff) versucht um jeden Preis ebenfalls eine Tat geheimzuhalten, die bei Bekanntwerden, sein Leben zerstören könnte. Samar Navabi (Mozhan Marnò) und Aram Mojtabai (Amir Arison) stehen vor der Schwierigkeit, ihre frische Beziehung am Arbeitsplatz zu meistern.

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Rezension

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Megan Boone & James Spader, The Blacklist
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Ein wenig unterscheidet sich der Auftakt von Staffel 5 von seinen Vorgängern. Waren diese nach den dramatischen Ereignissen aus den vorherigen Staffelfinalen eher recht düster, beginnt die Staffel mit einer ungewohnten Leichtigkeit. Obwohl Raymond Reddington nach dem Rachefeldzug von Kate Kaplan sein ganzes Imperium und seine Macht verloren hat, scheint er in vollen Zügen sein neues Leben zu genießen, bei dem er auch Gefallen an dem Wohnen in einem Motel findet. Es kommt einem vor, als wäre ihm mit dem Imperium eine Last von seinen Schultern genommen, die ihn beschwingter und glücklicher wirken lässt. Entsprechend Spaß macht gerade die erste Episode #5.01 Smokey Putnum (Nr. 30), bei der selbst Liz lockerer als sonst rüberkommt, was noch sehr viel überraschender ist. Immerhin hat sie in Staffel 4 ein großes Geheimnis um Reddington und ihr Verhältnis gelüftet und eigentlich hätte ich erwartet, dass es sie wieder in eine ihrer kleinen Krisen im Umgang mit Reddington stürzt. Doch nein, Liz arrangiert sich eigentlich bestmöglich mit der neuen Erkenntnis, versucht aber dennoch dabei herauszufinden, was es für sie bedeutet und wie es sie und ihr Leben beeinflussen könnte. Für mich war das tatsächlich mal ein Fortschritt in Liz' Charakterentwicklung, den ich wirklich begrüßt habe, weil ich mir genau das für sie schon lange gewünscht habe.

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Ryan Eggold, The Blacklist
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Natürlich hält die Leichtigkeit des Staffelauftakts nicht an - schon die letzten Minuten der Episode versprechen mit einem Flash Forward, dass "The Blacklist" wieder zu der üblichen Düsterkeit mit Misstrauen, Rache und Verrat zurückkehrt, die das Leben der Charaktere grundsätzlich in Gefahr bringt. Nach dem ersten Drittel der Episoden wird Liz nach einer schmerzvollen Erfahrung auf einen Pfad der Dunkelheit geschickt, der sie unbarmherzig ihr Ziele verfolgen lässt. Zu tun hat das mit der Haupthandlung, bei der es sich um die Aufklärung des Geheimnisses der Reisetasche mit den Gebeinen handelt. Schon im Finale von Staffel 4, in dem Tom die Tasche von Mr. Kaplan erhält, war klar, dass ihn das auf Konfrontationskurs mit Raymond Reddington bringt und alte Fehden der beiden wieder aufkommen werden. Tatsächlich mag ich die Beziehung zwischen Reddington und Tom sehr gerne, die sich beide trotz (oder gerade wegen) aller gemeinsam erlebten Ereignisse nicht ausstehen können, weil sie dem anderen nicht die besten Absichten in Bezug auf Liz zutrauen. Zwischen ihnen herrscht immer eine Spannung, die von der Abneigung und dem Misstrauen gegenüber dem anderen lebt, was sie aber dennoch nicht davon abhält zusammenzuarbeiten, wenn es sein muss.

Die beiden Männer und später natürlich auch Liz bekommen es wegen der Reisetasche und den Gebeinen mit dem Gegenspieler dieser Staffel zu tun, Ian Garvey (Jonny Coyne), der bedauerlicherweise überhaupt nicht mit Kate Kaplan mithalten kann. Für mich war sie bisher die beste Antagonistin und Garvey ist davon nur ein schwacher Abklatsch, der ihr nicht im Ansatz das Wasser reichen kann. Während Mr. Kaplan mit Kalkül und Berechnung gezielt gegen Reddington vorging, zeichnet Garvey sich durch Kaltblütigkeit und Brutalität aus, dem kein Opfer für seine Zwecke zu viel ist. Sein Handeln passt für mich nicht zu seinen Motiven und steht in meinen Augen auch in keinem Verhältnis. Dabei muss ich allerdings auch sagen, dass mir Garveys Beweggründe nicht deutlich genug herausgearbeitet sind. Es ist mir zu vage, lässt zu viel Spielraum für eigene Interpretationen und hat für mich dadurch auch einige unlogische Aspekte. Die Aufklärung des großen Geheimnisses dieser Staffel ist dann wegen des fehlenden Überraschungseffekts auch eher enttäuschend, denn eigentlich war es das, was man ohnehin erwartet hätte. Dafür versprechen die letzten Minuten der Staffel einen daraus resultierenden aufregenden und packenden nächsten Haupthandlungsbogen, der die Messlatte für Staffel 6 sehr hoch legt.

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Amir Arison, Harry Lennix & Diego Klattenhoff, The Blacklist
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Wie schon in den Vorgängerstaffeln wird auch diese natürlich von der Figur um Raymond Reddington, sowie seinen Geheimnissen und seiner Beziehung zu Liz getragen. Weil das zusammen mit den Fällen der Woche recht viel Raum einnimmt, bleibt nur wenig Platz für Geschichten um die anderen Charaktere. Neben Tom hat Donald wohl dabei noch die interessanteste Nebenhandlung erwischt, die aus einer seiner Taten in der letzten Staffel resultiert. Der sonst immer korrekt handelnde Donald gerät in eine moralische Zwickmühle, die ihn dazu zwingt, seine Ansichten zu für ihn kritischen Themen zu überdenken. Es ist verdammt schade, dass man eigentlich recht wenig aus dieser guten Grundidee gemacht hat. Sie hätte so viel mehr Potential noch gehabt und sich ebenfalls über die gesamte Staffel erstrecken können, aber sie wird bereits in #5.10 Der Informant abgehandelt. Noch weniger eigene Handlung bekommen Samar und Aram, bei denen sich vieles um ihre Beziehung am Arbeitsplatz dreht und zum Staffelende ein paar aus meiner Sicht unnötige Konflikte auf Biegen und Brechen eingefügt wurden. Diese Streitigkeiten werden dann durch einen dramatischen Fall gelöst, was die ganze Angelegenheit auch leider nicht spannender macht, gerade weil man mit dem Ausgang der Geschichte gerechnet hat. Am schlimmsten erwischt es Harold, der quasi nur Leiter der Task Force ist, ab und zu eine väterliche Rolle für Liz einnimmt und einmal an der Seite von Reddington ermitteln darf. Nach wie vor behandelt Blacklist seine anderen Hauptcharaktere eher stiefmütterlich, so dass sie mehr an Nebenfiguren erinnern. Da das mittlerweile ein Dauerzustand der Serie ist, mache ich mir keine Hoffnungen, dass der für mich stärkste Schwachpunkte der Serie in Staffel 6 endlich behoben wird. Worüber ich mich aber sehr gefreut habe, ist, dass die Task Force endlich erkannt hat, dass sie nur ein Spielball in Reddingtons Plänen ist und er sie stets für seine Zwecke missbraucht. Zwar ist ihnen das natürlich nicht recht, sie arrangieren sich aber damit, solange sie nur andere ausreichend böse Verbrecher durch seine Hinweise festnehmen können. Das ist keine Mentalität, die mir zusagt, und ich hoffe, dass die Task Force nach den aktuellen Erkenntnissen in Staffel 6 noch zu der Einsicht kommt, dass nicht immer der Zweck die Mittel heiligt.

Specials & technische Details

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Megan Boone, The Blacklist
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Die 22 Episoden von Staffel 5 befinden sich auf sechs Discs, die nicht nur in Deutsch und im Originalton, sondern auch auf Französisch und Italienisch zu sehen sind. Verfügbare Untertitel sind Deutsch, Englisch, Arabisch, Französisch, Holländisch, Italienisch und Türkisch. An Bonusmaterial bieten die DVDs entfallene und erweiterte Szenen, Kommentare von den Serienmachern zu den Episoden #5.08 Ian Garvey (Nr. 13) und #5.09 Untergang, ein Gag-Reel und eine kurze Dokumentation "Jubiläumsfeier 100 Folgen!".

Erscheinungstermin: 18. Oktober 2018
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 907 Minuten (22 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1), Italienisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Niederländisch, Italienisch, Türkisch

Fazit

Auch wenn Staffel 5 von "The Blacklist" mit ungewöhnlicher Leichtigkeit startet, wird sie wie seine Vorgänger recht schnell düster, brutal und kaltblütig. Die Offenbarung des großen Geheimnisses dieser Staffel ist nicht unbedingt eine riesige Überraschung und auch der Antagonist kann nicht so überzeugen wie Mr. Kaplan, dennoch war die Haupthandlung trotz einiger Unlogik weitestgehend spannend. Fans der Serie werden daher auch ihre Freude an Staffel 5 haben, für die sich daher auch der Kauf der DVD lohnt.

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