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Review: #4.13 Chuck gegen die Hydra

Foto: Zachary Levi & Joshua Gomez, Chuck - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Zachary Levi & Joshua Gomez, Chuck
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Episode #4.13 Chuck Versus the Push Mix war nun schon die vierte Folge der Serie, die als potentielles Serienfinale konzipiert wurde. Das liegt in der Natur der Sache, da "Chuck" eben immer wieder am Rande der Absetzung steht, von Season zu Season erst einmal vorsichtig für lediglich 13 Episoden vom Sender geordert wird (mit Ausnahme der zweiten Staffel) und dann aufgrund mangelnder Alternativen Seiten NBCs doch aufgestockt wird. So hatten wir die fulminante Hochzeit von Ellie & Devon in #2.22 Chuck gegen das Ende, in der Sarah sich gegen Bryce Larkin und für Chuck entscheidet, gleichzeitig aber mit dem Intersect 2.0 und den eingebetteten Chuck-Fu-Fähigkeiten ein potentiell neues Kapitel aufgeschlagen wurde. In #3.13 Chuck Versus the Other Guy kam endlich der langersehnte Schlusspunkt unter die On-and-Off-Romanze zwischen Chuck und Sarah und die beiden wurden ein richtiges Paar. Und in #3.19 Chuck Versus the Ring: Part II beendet man das Kapitel Daniel Shaw endültig, Stephen Bartowski wird betrauert und endlich ist Chucks Geheimnis für alle ihm nahe stehenden Menschen offen gelegt. Zwar wurde hier auch ein wenig Stoff für die Zukunft eingeführt, mit der Entdeckung von Orions geheimem Stützpunkt und der Suche nach Mary, aber es hätte ebenso gut als Serienfinale dienen können, wie die beiden zuvor erwähnten Episoden.

Man kann also sagen, Schwartz und Fedak verstehen etwas davon, einen guten Schlusspunkt zu setzen und haben mittlerweile Übung darin, Serienfinals zu konzipieren. Und auch #4.13 Chuck Versus the Push Mix bildet da keine Ausnahme, die Episode ist voll von emotionalen Momenten, die sich besonders wieder auf Chucks charakterliche Stärken konzentrieren, mit einem hochbrisanten Showdown zwischen Volkoff und Chuck, einem Abschluss für die Beziehungs-Storyline von Chuck und Sarah der bisherigen Staffel, allerlei anderem Spaß und Unsinn und einem ebenso wunderbaren Schlussbild, wie der Blick aus dem Hotelzimmer auf den Eiffelturm damals in #3.13, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich der vielen Finals etwas müde bin. Ich bin darüber mittlerweile leider etwas abgestumpft und die Folgen schaffen es nicht mehr, die alte Begeisterung und das damit einhergehende Wechselbad der Gefühle in mir zu erzeugen. Das liegt nicht unbedingt daran, dass die Episode selber schlechter war als ihre Vorgänger, aber irgendwie schleicht sich bei mir das Gefühl ein: "been there, done that" und das letzte Fünkchen Genialität fehlt der Serie mittlerweile leider, um dieses zu überwinden.

Aber kommen wir nun zur Episode als solche, die endlich mal wieder Chuck als cleveren Kerl zeigt, der einzig allein wegen seiner Intelligenz und seiner Kreativität den Big Bad Alexei Volkoff zur Strecke bringt. Das ist ein guter Abschluss für einen Abschnitt der Serie, in der der Charakter Chuck leider zu oft über seine Beziehungsneurosen definiert war. Hier ist er wieder ganz Herr der Lage, nutzt seine Stärken, die er schon immer innehatte, noch lange bevor er mit dem Intersect in Berührung kam, und zeigt sich wahrlich als würdiger Nachfolger seines Vaters. Die Konfrontation mit Volkoff ist hochemotional und unheimlich befriedigend für die Chuck-Fans, die ihn hier so triumphieren sehen. Und natürlich bin ich auch sehr glücklich darüber, dass man meinen Lieblingsbösewicht nicht getötet hat und so die Möglichkeit für eine Rückkehr von Timothy Dalton in der zweiten Staffelhälfte besteht.

Auch wenn der Volkoff-Arc dieser Season ebenso viele logische Schwächen hatten, wie die entsprechenden Storylines um Fulcrum und den Ring, über die man schon damals nie näher im Detail nachdenken durfte - sonst wäre das Konstrukt in jedem Fall ins ich zusammengebrochen -, war Volkoff als Big Bad ganz klar eine tolle Steigerung. Zwar ist es auch hier wieder eher unglaubwürdig, dass Volkoff als eine der größten Bedrohungen für die CIA in den letzten 20 Jahren dann doch innerhalb weniger Schachzüge von Sarah und Chuck zur Strecke gebracht wurde, mal ganz abgesehen davon, dass dabei die Frage offen bleibt, was Mary die letzten Jahre eigentlich gemacht hat, wenn jetzt mal holterdipolter ihre Schwiegertochter in Spe ankommt und alles nur so flutscht bis Volkoff hinter Schloss und Riegel ist. Der Vorteil von Volkoff gegenüber dem Ring und Fulcrum in der Serie ist aber, dass es einen Heidenspaß macht, ihm beim Eisschlecken auf einem Kriegsschiff mitten beim Pläneschmieden zuzuschauen und es dann einfach egal ist, dass der Hintergrundaufbau keiner näheren Betrachtung standhält. Die Lektion, die wir und auch die Macher hinter den Kulissen, daraus gelernt haben sollten, ist, dass ein charismatischer Schauspieler, der dennoch in der Lage ist witzig zu sein,über vieles hinwegsehen lässt.

Und neben dem genialen Timothy Dalton bietet die Episode auch noch zahlreiche andere Highlights: Morgan im Watschelgang im Taucheranzug auf der Contessa, sein Intermezzo mit der Laseranlage und der köstliche Moment mit Sarah, als diese ihm ihren Mantel leiht. Chuck und Morgans Verhörtechniken und dann natürlich das große Finale mit Jeffster!s Auftritt in der Geburtsklinik, um die Geburt von Baby Awesome mit Salt-N-Peppas "Push It" zu untermalen. Aber der beste und gelungenste Moment der Folge war ganz klar das Ende, in dem Sarah und Chuck ihre Verlobung besiegeln, wunderbar eingefangen im Hintergrund des Bildes. Wir hören ihre Worte nicht, aber wir wissen, was die beiden sich bedeuten und dass man aus der wirklichen Verlobung nach all dem Gerede, Vorgeplänkel und der großen Geste diesbezüglich in #4.11 Chuck Versus the Balcony so eine profane, aber eben genau deshalb umso romantischere Version gemacht hat, finde ich einfach nur perfekt. Wenn wir Chuck und Sarah mit diesem Bild verlassen würden, wäre ich sehr glücklich darüber.

Aber das Ende ist noch nicht gekommen und wir haben in diesem Jahr noch ganze elf Episoden vor uns, mit durchaus guten Chancen auf eine fünfte Staffel. Und auch wenn mich diese Folge nicht vollkommen von den Socken hauen konnte, bin ich dennoch froh, dass uns Chuck, Sarah, Casey und Morgan erhalten bleiben für weitere Action-Comedy-Achterbahnfahrten wie diese hier. Und wer weiß, vielleicht schafft man es doch noch mal, die alte Magie aus Staffel 1 und 2 wieder auferstehen zu lassen.

Bis dahin liefert man mit #4.13 Chuck Versus the Push Mix Serienfinale Nummer 4 ab, welches eine tolle Episode ist, der man eigentlich nur Caseys mangelnden Einsatz im Geschehen als echten Kritikpunkt vorwerfen kann (dass auf den Konflikt zwischen Chuck und Sarah aus der vorherigen Folge nicht eingegangen wird, werte ich als Stärke), die aber für alle Charaktere einen schönen Schlusspunkt setzt: Chuck und Sarah sind endlich verlobt, Ellie und Awesome frischgebackene Eltern von Baby Clara, mit Mary an ihrer Seite, und Casey und Alex sind mittlerweile eine richtige Familie, zu der auch Morgan dazugehört. Es wäre ein zufrieden stellendes Ende gewesen, so freuen wir uns aber schon einmal auf die große Hochzeit in Episode #4.24 (reine Spekulation meinerseits, aber wer glaubt da nicht daran?).

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