Review: #12.11 In The Trenches (3)
Was war das doch für eine lange Wartezeit auf dieses Crossover und dann hat man gefühlt einmal nur geblinzelt und dann war es vorbei. Aber es hat sich in jedem Fall gelohnt, weil wenn "Chicago Fire", "Chicago P.D." und "Chicago Med" zusammenkommen, dann entsteht eine besondere Magie. An Spannung, an Mitmenschlichkeit und einfach an Größe, was ich in dem Sinne meine, dass es sich zum normalen Alltag von OneChicago enorm abhebt und dadurch ein spezielles Ereignis darstellt.
Kommen wir aber gleich zu einem Kritikpunkt, den ich in dieser Episode zum Abschluss sehe. Während "Chicago Fire" zwar mit dem typischen Wachenalltag losging, so ist aber dennoch schnell ein Gefühl entstanden, wir haben jetzt ein Crossover und hier sind jetzt alle beteiligt. "Chicago Med" wiederum hätte ich nicht als diese Serie erkannt, wenn es nicht das entsprechende Logo und die Hauptdarsteller gegeben hätte. Das war für mich die ideale Fusion, in der sich alles gleich wichtig und bedeutend anfühlte. Auch wenn es traditionell ist, dass im Abschluss der Fall aufgeklärt wird, so fände ich es die Kirsche auf der Torte, wenn sich "Chicago P.D." nicht so stark nach "Chicago P.D." anfühlen würde. Die Serie hat von den dreien den speziellsten Charakter, in dem Sinne wäre es frisch und neu, sich zur Feier des Crossovers etwas anders zu geben. Ein Vorschlag für diese Kritik wäre beispielsweise gewesen, wenn bei der Ermittlung noch jemand aus "Chicago Med" oder "Chicago Fire" ein Gespann mit der Intelligence Unit gebildet hätte. Denn speziell das Ermitteln ist deren Ding (wenn wir Kelly Severide und OFI-Ermittlungen mal kurz ausklammern), warum nicht Darren Ritter oder Dr. Hannah Asher zu Spürnasen machen?
In allen anderen Bereichen wurde die Fusion für mich aber perfekt über die Bühne gebracht. Stella Kidd und Adam Ruzek im Zug auf der einen Seite und im Krankenhaus Trudy Platt, Randall 'Mouch' McHolland und das Krankenhauspersonal. Auch die Emotionalität ist weiter aufrechterhalten worden, die Spannung wurde bis zum Schluss hochgehalten, also hier hat man in der Gesamtkomposition gemerkt, dass auch das Team von OneChicago auf so ein Event hingefiebert hat, sodass die Drehbücher sehr durchdacht waren. Im Zug habe ich länger überlegt, wer denn jetzt wohl der noch fehlende Täter ist. Der Kerl mit dem Messer konnte es nicht sein, weil es zu auffällig war. Jacob war mir zu jung, Cy hätte es körperlich nicht geschafft, weswegen es dann clever war, erst noch Gorman auftauchen zu lassen, denn angesichts des heftigen Szenenschnitts hätte es wirklich sein können, dass der Täter es gar nicht in den Zug geschafft hat. Aber spätestens dann mit dem falsch übersetzten Code von Duffy, da war es dann klar. Er war auch genau richtig in der Mischung gezeichnet. Er war hilfreich, weil er natürlich auch ein Interesse daran hatte, wieder an die Oberfläche zu kommen, aber er hat dabei immer nur an sich gedacht, was dann in der finalen Phase gut rübergekommen ist. Bei Duffy hat mir am Ende nur noch eine bessere Logik gefehlt, wie er nun in den Plan geraten hat, weil es bei den anderen Beteiligten viel klarer gelöst war. Gleichzeitig finde ich allgemein, dass der Fall an sich in der Konsequenz etwas kurz gekommen ist. Was ist jetzt die Prognose für Ellie und ihre Mutter, was genau wollte Margaret wem sagen? Vermutlich war an der Stelle David Mossberg gemeint, aber vielleicht ging es auch weniger darum, was sie wem sagen muss, sondern ein wenig abzulenken, damit es nicht sofort offensichtlich war, dass sie Ellies Mutter ist.
Angesichts der klaren Persönlichkeitsstrukturen im Zug ist es echt leicht gefallen, dort in jeder Szene mitzufiebern. Der ausgehende Sauerstoff war dann auch genau das rechte Mittel der Wahl, um hier die Spannung nochmal anzuziehen. Becca hat sich auch weiterhin als die clevere Jugendliche erwiesen, die im Grunde den Bärenanteil an der Rettung hatte und das hat Spaß gemacht. Also ihr Nerds da draußen, tragt euer Können stolz in die Welt hinaus, denn das rettet tatsächlich Leben! Vor allem der finale Zusammenschnitt von Adam und Stella gegen Duffy und die Feuerwehrleute verstärkt von Dr. Dean Archer, hat auch genau gepasst, um dann die ideale Auflösung zu finden. Umgekehrt war auch im Krankenhaus fleißig Action, weil die Sorge um Trudy nochmal groß war. Ich habe mich allgemein gefreut, dass sie als Figur für das Crossover so eine dominante Rolle eingenommen hat. Ob es nun finanzielle, persönliche oder kreative Entscheidungen sind, ich bedauere es doch oft genug, dass Amy Morton in vielen Episoden von "Chicago P.D." gar nicht zu sehen ist und wenn dann so völlig untergeordnet, sodass ihre Auftritte bei "Chicago Fire" oft viel aussagekräftiger sind. Aber hier war es echt ein Triple zum Genießen, selbst wenn sie auch einen Großteil nur im Bett lag. Aber die Beziehung zu Mouch wurde auch echt wunderbar dargestellt und in ihren besonderen Facetten erarbeitet und dann war es richtig cool, dass sie gleich nach der Narkose zum Lösen des Falls beigetragen hat. Und als I-Tüpfelchen kam dann noch hinzu, dass zwischen ihr und Mouch nichts mehr ausgesprochen werden musste und sie ihn auch noch zum Einsatzort geschickt hat. All das, was er befürchtet hatte, hat sich also nicht bewahrheitet, denn auch wenn sie sich nicht ein Leben lang kennen, aber sie kennen sich.
Insgesamt war das Crossover von der Paardynamik bestimmt. Auch Kim Burgess und Adam sowie Stella und Kelly mussten lange um ihre jeweils gemeinsame Zukunft bangen. Sie innerhalb so kurzer Minuten alle wiedervereint zu sehen, das war nach der ganzen Aufregung echt der Bonus fürs Herz. Etwas überraschend kam dann allerdings noch die Überführung von Lauren Bates. Mich hat es nicht im Kern verwundert, aber es fühlte sich eigentlich schon nach einer Gesamtlösung an und dann kam doch noch mal eine Wendung. Ich hätte aber nie gedacht, dass sie diejenige war, die Trudy angeschossen hat. Ich hatte einfach sofort vermutet, dass eben die beiden Täter, die Kelly befreit hatte, sich da gegenseitig ausgeholfen haben, aber klar, wie haben bewusst nicht die Person gesehen, die Trudy im Rücken hatte. Wie gesagt, eine Involvierung von Bates war für mich stets möglich, denn die bewusst gesetzten Szenen mit Trudy und auch Hank Voight waren schon auffällig. Wofür hätte es sonst eine Nebenfigur mit Verbindungen zu Hauptfiguren gebraucht? Aber ihren Einfluss und ihre kriminelle Energie hätte ich eigentlich nur im Bereich von Insiderwissen, Baupläne besorgen etc. gesehen. In der Perspektive waren dann auch die Wortgefechte zwischen ihr und Trudy echt heftig. Da steckte bei einer Seite doch viel Verletzt Sein hinter. In dieser Entwicklung war es auch konsequent, dass Hank Bates nicht mehr alleine gelassen hat. Es gab schon mehrere Fälle, in denen Hank den Wunsch noch gewährt hat, vermutlich, weil er ganz ähnliche Gedankengänge hätte, aber hier ging es auch um seine langjährige Weggefährtin und da hat er für Trudy die Gerechtigkeit erfüllt.
Abschließend möchte ich gerne die schönen Worte meiner Mitstreiterin Dani aufgegriffen: Das dreiteilige Crossover war wirklich ein Beleg für OneFamily! Da passte dann auch die finale Szene zwischen Hank und Dom Pascal echt großartig, weil es ein wenig wirkte, als seien sie die beiden Papas, die nun über dem seligen Schlaf der anderen wachen. Chicago kann kurz durchatmen, aber dann geht es wieder von vorne los und dann braucht es einfach Menschen, ideal wie eine Familie zusammengewachsen, die füreinander und für andere eintreten. Ach, das gibt doch ein ganz hoffnungsvolles Gefühl!
Fazit
Bitte, bitte, lass es nicht wieder eine Pandemie, Streik oder sonst etwas geben, denn weitere sechs Jahre dürfen bis zum nächsten Crossover nicht ins Land gehen. Es wurde wieder eindrücklich gezeigt, warum Crossover-Episoden bei OneChicago immer Highlights sind. Auch wenn ich noch Kritikpunkte hatte, aber die gigantische Gestaltung hat sich wieder in allen Aspekten gelohnt. Inmitten eines Weltgeschehens, das kaum noch Orientierung gibt, sind solche Serienmomente kräftige strahlende Leuchttürme!
Lena Donth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: In The Trenches (3)Erstausstrahlung (US): 29.01.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Chad Saxton
Drehbuch: Joe Halpin
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