Bewertung

Review: #7.01 Ein Slip im Baum und ein Herz in Heidelberg

Foto: Zoe Perry, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Zoe Perry, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es ist Februar 2024 und eigentlich ist das die Zeit, in der bereits die Hälfte der Staffeln gelaufen ist. Stattdessen startet "Young Sheldon" erst jetzt in seine siebte Staffel. Kurz nach dem Ende des Doppelstreiks von WGA und SAG-AFTRA wurde auch bekannt, dass es sich bei dieser Staffel um die letzte handeln würde. Somit war ich natürlich wahnsinnig gespannt, was für eine Premiere man hinlegen würde und ob man schon erkennen würde, in welche Richtung es gehen wird. Denn im Vorfeld wurde auch schon angekündigt, dass Sheldon Cooper im Verlauf der Staffel 14 Jahre alt wird und dass das der Zeitrahmen ist, in dem George Cooper versterben würde.

Bevor ich aber zum Inhalt und meinen Eindrücken komme, möchte ich noch kurz auf den Vorspann eingehen, wo auch schon vorab angekündigt wurde, dass es eine neue Version geben wird. Dieser zeigt die Coopers und neu dabei ist auch Emily Osment alias Mandy McAllister mit Tochter CeeCee, worüber ich mich freue, da Mandy mit dem Einstieg eine tolle und wichtige Ergänzung im Cast ist. Aber nun geht's los!

"You know, you're gonna make a really good mom one day."

Ich war etwas überrascht, dass man die Story tatsächlich noch am selben Abend des Tornados fortsetzt, was natürlich Sinn ergibt, auch wenn die meisten anderen Serien einen Zeitsprung von mehreren Monaten gemacht haben. Vielleicht spart sich "Young Sheldon" diesen für später auf. Bereits im Staffel-6-Finale wurde klar, das Cooper-Haus wird voller, da Mandy und CeeCee vorübergehend bei ihnen unterkommen werden und Connie Tucker erst einmal bei Dale Ballard, dazu aber später noch etwas mehr. Ich war beim Finale völlig sprachlos, weil man durch den älteren Sheldon Cooper in "The Big Bang Theory" andere Vorkenntnisse zu den Ereignissen während seiner Abwesenheit in Deutschland hatte. Mir gefiel aber, wie George sofort nach dem Tornado seine Hilfe angeboten hat, auch wenn natürlich klar war, wie sehr es drunter und drüber gehen würde. Aber zum Glück ist ja da noch Missy Cooper, die mir wahnsinnig gut gefallen hat.

In der vergangenen Staffel hatte man es nicht leicht mit Missy. Sie war ein rebellischer Teenager, der seine Grenzen ausgetestet und seinen Eltern das Leben schwer gemacht hat. Sie hatte aber auch versprochen, sich zu bessern und direkt in dieser Premiere bekommen wir eine Missy zu sehen, die sich um 180° gedreht hat und eigentlich zu einer jüngeren Version ihrer Mutter geworden ist, wozu gut der kurze Dialoge zwischen den beiden Geschwistern passt und auch wenn Missy es wahrlich nicht gerne hört, gewisse Züge von Mary waren absolut zu erkennen. Dennoch glaube ich auch, sie wird eines Tages eine gute Mutter werden. Beim Schauen, wie Missy das Zepter der Familie in die Hand genommen hat, kam mir auch der Gedanke, man würde vorbereiten, dass sich einige Dinge in dieser Staffel ändern würden und dass man mit den jüngeren Darstellern, die ja mittlerweile das Teenageralter erreicht haben, nochmals andere Geschichten erzählen kann und genau dieses Szenario hat man meiner Meinung nach mit Missy erreicht, denn auch im späteren Verlauf dieser Premiere hat man öfters mal erkannt, wie ähnlich sie Mary ist. Ich bin mir zwar noch nicht sicher, ob sie eines Tages wirklich eine gute Mutter werden wird, auch wenn wir natürlich bereits aus der Mutterserie wissen, dass sie Kinder haben wird, aber Missy ist eindeutig gereift und steht zu ihrem Wort, sich zu bessern.

Ziemlich amüsant fand ich auch ihre Dialoge mit George und später auch Dale, was mal wieder untermauert hat, wie schlagfertig sie noch immer ist, während George eher unbeholfen daherkam und kommt, aber das ist gar nicht mal so negativ gemeint, wie es jetzt vielleicht zu lesen ist. Immerhin hat er sofort seine Hilfe angeboten und hat seine Frau über die Ereignisse und das Wohlbefinden der Familie informiert. Ihre Reaktion fand ich etwas unangebracht, zumal sie wirklich zeitnah informiert worden ist, aber es sind nun mal klassische Charakterzüge von Mary, die ja dann auch immer mal wieder in "The Big Bang Theory" zu sehen und zu hören waren.

"We have to go home." - "I live here now."

Aus Sheldons Erzählungen wissen wir, dass er sich zum Zeitpunkt des Tornados mit Mary in Deutschland befunden hat und dass er offenbar alleine dort war, weil Mary doch zurück nach Medford geflogen ist. Ich fand es interessant, dass das ein Streitpunkt zwischen ihnen gewesen ist, wobei hier Mutter und Sohn beide ziemlich egoistisch gehandelt haben. Bei Sheldons Verhalten und Charakterentwicklung muss man ja nun den Bogen kriegen, damit sein späteres Verhalten schon jetzt erste Formen annimmt, was wunderbar gelungen ist. Mary hingegen wollte einfach ihren Willen durchsetzen, weil sie offenbar noch immer nicht erkannt hat, dass es manchmal auch ohne sie geht. In diesem Konstrukt fand ich auch Connie mal wieder einmalig, die bei ihrer Tochter kein Blatt vor den Mund nimmt und immer wieder Dinge ausspricht, die mir gedanklich beim Schauen durch den Kopf gehen.

Ich habe auch nicht schlecht gestaunt, dass sie bei Dale eingezogen ist. Das Thema Zusammenziehen griff man schon in der letzten Staffel auf und schon da war klar, dass das wohl nichts wird und genauso war es auch diesmal. Wobei es diesmal an den Vorkommnissen und den Verlusten gelegen hat. Ich bin dennoch mal gespannt, wie oft Dale von nun an bei den Coopers ein- und ausgehen wird und wie schnell George und Connie davon genervt sein werden.

Ein Highlight war aber auch absolut die betrunkene Mary, die ihren Sohn blamiert hat und die auf Deutsch gesungen hat. Ich habe mich wirklich köstlich darüber amüsiert, vor allem weil Zoe Perry es wunderbar gespielt hat, so dass ich im Grunde (nicht) wissen will, wie viele Takes man für diese Szene gebraucht hat und das anschließende gegenseitige Übergeben, war echt grandios, weil die Rollen auf einmal vertauscht waren.

Was sonst noch war...

  • Will Sasso hatte bei Instagram bereits angekündigt, dass er und Rachel Bay Jones in dieser Staffel wieder mit von der Partie sind und durch den kurzen Dialog zwischen Mandy und Georgie Cooper kann man eigentlich schon gespannt drauf sein, was uns so erwarten wird und dass womöglich die Fetzen fliegen werden.
  • Ich war erst etwas verwundert, warum man Pastor Jeff und Officer Robin in die Handlung eingebaut hat, aber er als Pastor und sie als Polizistin haben so gesehen eine Straftat wegen des Geldes begangen und Jeff hat ähnlich wie damals mit dem Toaster gehandelt, den er dennoch zurückgeschafft hat. Ich bin mal gespannt, ob das Geld nochmals zur Sprache kommen wird.
  • Ein herrliches Easter Egg war auch "Walker, Texas Ranger", was ja eine Anlehnung an den Vorspann ist.

Fazit

Die finale Staffel von "Young Sheldon" hat mit der Premiere die erste Hürde genommen und einen unterhaltsamen Auftakt gefeiert. Man erkennt schon jetzt minimal, in welche Richtung es gehen wird, allerdings haben wir auch noch einige Episoden vor uns, die manche Dinge nochmals drehen können. Ich freue mich drauf.

Daniela S. - myFanbase

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