Bewertung

Review: #5.13 Liebe oder nicht?

In dieser Episode ist diesmal einiges an Entscheidungen gefallen, was mich erstmal hätte euphorisch machen müssen, aber da es doch einige Ungereimtheiten gab und weil es sich an einigen Stellen zu einfach gemacht wurde, ist das Gesamtbild diesmal zwiegespaltener. Erfahrt hier, welcher Handlungsbogen wozu einzuordnen ist.

Pru Miller kommt offiziell bei Ben Warren und Dr. Miranda Bailey unter! Das macht mich natürlich glücklich, weil damit Deans Wunsch auch wirklich befolgt wird. Dennoch sind die Umstände dazu sehr krude. Zum einen kam der Verzicht der Miller-Großeltern sehr abrupt und zum anderen war Mirandas Stochern im Nebel bezüglich Krankheiten sehr an den Haaren herbeigezogen. Da sie Bill im Verdacht hatte, obwohl es letztlich Ifeya mit den Herzproblemen war, war es doch verwunderlich, dass sie so schnell eingelenkt hat, ihre gesundheitliche Situation zu offenbaren, denn es war eigentlich eindeutig, dass sie daraus ein Geheimnis machen wollte. Zudem wurde auch gar nicht ersichtlich, von wem Ifeya bislang behandelt worden ist, wie sollte Miranda dann also überhaupt was zu Ohren gekommen sein? Ich fand diesen Handlungsbogen also wirklich sehr konstruiert, zumal dann auch Ifeyas Wunsch unerwidert im Raum stand, dass Pru nicht noch einen Vater durch einen Feuerwehreinsatz verlieren sollte. Sie hat praktisch verlangt, dass Ben seinen Job aufgibt, aber kein weiteres Wort fiel dazu. Das war doch etwas seltsam, aber sei es mal drum, ich bin froh, dass das jetzt abgehakt ist. Zumal ich auch keinerlei Zweifel daran habe, dass Ben und Miranda sich wirklich bemühen werden, den Miller und Laus gleichermaßen gerecht zu werden, so dass Pru im Idealfall eine echt riesige unterstützende Gemeinschaft hat. Nur das hat sich Dean für sie auch gewünscht.

In dieser Episode wurde auch mal wieder mit Rückblenden gearbeitet und diesmal haben wir mehr über Natasha Ross und Robert Sullivans gemeinsame Vergangenheit erfahren. Ich fand die Szenen nicht ideal gewählt, weil es den Knackpunkt ihrer Beziehung nicht eingefangen hat. Für mich wäre viel interessanter, warum sich ihre Wege getrennt haben. Das mag ja noch aufgeklärt werden, aber ich brauche nicht ständig Rückblenden. Zudem hat "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" vieles aus der Vergangenheit traditionell mit nur einer Episode aufgefangen, so dass ich nicht abschätzen kann, wie alles Weitere nun gestaltet wird. Klar ist aber, dass hier für mich mehr über Sullivan deutlich wurde, als ob Natasha oder sie beide zusammen. Denn in der Rückblende ist deutlich der Sullivan zu sehen, den wir schon in #2.05 Jede Sekunde zählt kennengelernt haben. Er ist in keiner Führungsposition, er ist nicht von Ehrgeiz zerfressen, er träumt von einer großen Familie und er ist schlichtweg ein guter Kerl, der seinen Job zum Wohle anderer ausführt. Deswegen ging es ihm völlig gegen den Strich, einen gesuchten Terroristen vor den Augen seiner eigenen Kinder abzuschießen. Das hat mich definitiv noch einmal daran erinnert, dass er einer von den Guten ist, der sicherlich durch den Tod seiner ersten Frau Claire alles genommen bekommen hat. Die erneute Heirat mit Andy Herrera mag ihn etwas geöffnet haben, aber richtig bereit war er noch nicht. Erst jetzt merkt man in der Gegenwart wieder, dass er zu seinem Kern zurückkehrt. Denn auch mit der Entscheidung zu Sean Beckett hat er sich lange herumgetragen, er hat alles versucht, um diesen zu schützen, aber da dieser nicht kooperiert und die eigenen Leute erneut gefährdet hat, hatte Sullivan nun wirklich keine Wahl mehr und er hat die Meldung professionell und rein auf beruflicher Ebene getätigt. Aber auch sein Gespräch mit Andy war diesmal echt nett, denn zwischen den beiden ist wirklich kein Hass mehr und es war schön, wie er sie mit wenigen Worten auf ihrem Weg bestätigt hat.

Aber zurück zu Natasha und Sullivan. Sie war also immer schon die Vorgesetzte, aber auch eine, die sich mit vielen Selbstzweifeln herumschlägt, was angesichts ihrer Karrierelaufbahnen beim Militär und bei der Feuerwehr wahrlich nicht verwunderlich ist, denn es sind eben nicht die klassischen Jobs, wo Frauen hoch angesehen sind. Zudem wissen wir ja auch, dass Natasha asiatische Wurzeln hat, was das Ganze noch einmal verkompliziert. Sie hat sich also wirklich durchbeißen müssen und doch ist jeder Tag wieder ein neuer Angang. Dementsprechend kaufe ich es ihr auch ab, dass sie viele Bereiche des Jobs echt hasst, weil sie Menschen nicht verletzen oder Ähnliches will. Dennoch war es bei ihr diesmal schwer, alles überein zu bekommen. Denn in der Rückblende haben wir ihre Wut erlebt, als Sullivan den Mann nicht erschießen konnte. Letztlich hat er es doch noch getan, aber Konsequenzen gab es dennoch nicht gerade, stattdessen die Erkenntnis, dass sie sich wichtiger sind als zwei bloße Kameraden. Schön und gut, aber was soll ich dann mit ihrem Gespräch mit Maya Bishop anfangen? Mir war zwar klar, dass diese ihren alten Posten nicht wiederbekommen würde, wäre schließlich auch langweilig, aber den Vortrag, den sie ihr wegen der Missachtung der Befehlskette gehalten hat, der war zwar inhaltlich sicherlich richtig, aber fürchterlich inkonsequent. Wir haben gesehen, wie sie das Sullivan in ihrem alten Job hat durchgehen lassen. Wir wissen, dass sie ein riesiger Fan von Andy ist und sie fördern will und was wissen wir auch? Andy ist die Personifikation von Ignorieren von Befehlsketten. Maya mag zwar auch ehrgeiziger sein, als es ihr gut tut, aber sie ist für dieses System geboren, denn sie ist keine klassische Rebellin, stattdessen schluckt sie alles runter, was ihr vielleicht durch den Kopf geht und führt aus. Ein einziges Mal hat sie es nicht getan und hat damit ein Kinderleben gerettet und dann sowas? Nee, das passt für mich leider hinten und vorne nicht. Das ist nun etwas schade, weil ich nicht weiß, ob das Drehbuch gerade etwas schlampig ist, oder ob uns das mehr über Natasha sagt, was dann aber nicht in die richtige Richtung geht. Das kann aber nur die Zukunft zeigen.

Für Maya war das natürlich zurecht ein Schlag in die Magengrube, weil der Tag so für sie nicht laufen sollte. Im Verhältnis hat sie sich aber echt wacker geschlagen, weswegen ich ihre finale Szene mit Carina DeLuca echt toll fand, obwohl sie im Kern durchaus traurig war. Denn die beiden haben schon viele Streitigkeiten ausgefochten, wo die Worte scharf wie Messer waren, aber wie ruhig Maya darum gebeten hat, ihren Raum zu bekommen und wie Carina dazu nickt, weil sie genau versteht, was gerade bei ihrer Frau abgeht, weil sie sich inzwischen wirklich kennen, das hat mich sehr berührt. Genauso wie der Moment, als Maya in ihre Jacke schreit, weil sie eigentlich doch nicht weiß, wohin mit ihren Emotionen. Richtig, richtig glücklich bin ich aber mit den kurzen Szenen, die es diesmal zwischen Victoria "Vic" Hughes und Theo Ruiz gibt. Da ist eitler Sonnenschein und ich gönne ihnen das nach dem gemeinsamen schweren Tal.

Mein absoluter inhaltlicher Tiefpunkt diesmal war alles rund um Travis Montgomery und das geht mir wirklich auf den Zeiger, weil er von den Charakteren eigentlich echt mein Liebling ist, aber wenn Emmett Dixon nicht bald die Fliege macht, dann schreie ich in meine Jacke. Wirklich nichts gegen ihn an sich, er ist ein guter Kerl, aber nicht der richtige Mann für Travis. Er war es über die fast drei Staffeln hinweg nicht einmal und dennoch ist er immer noch da und ich verstehe es nicht. Dann sagt Travis auch noch zu Vic, dass er Emmett wohl nie wirklich geliebt hat, aber zu viel Angst vor dem Alleinsein hatte und ich applaudiere innerlich für diese richtige Selbsterkenntnis und dann steht wieder Emmett vor der Tür und es geht offensichtlich wieder von vorne los… Zumindest kann ich mir vorstellen, dass Travis ihn nicht sofort abweisen wird, weil er einfach nicht gerne Leute verletzt, aber ich kann es ehrlich nicht mehr sehen.

Abschließend haben wir dann noch die Entwicklungen rund um Wache 23 und hier lässt sich das zwiespältige Bild am besten dran festmachen. Das Aus der Wache ist nun wohl endgültig in Stein gemeißelt und es wird ordentlich daran gearbeitet, Andy und Theo wieder zu Wache 19 zu lotsen. Beckett wird wohl wegen Sullivans Intervention die Segel streichen müssen und dann wird der Weg für Andy frei sein. Es geht also alles in die Richtung, die ich schon länger sehen wollte, aber dennoch war es etwas zum Augenrollen. Natürlich war es ein Schock für die Crew, aber wie dann gleich alles gegen Andy und Wache 19 ging, das war blödsinnig. Als sie dann aber am Ende eine motivierende Rede hält, da war sofort wieder alles okay. Die Stimmungslage war hier nur wenig konsequent und ich wäre mit einem entweder-oder glücklicher gewesen. Dafür wurde diesmal etwas mehr mit Deja Duval gearbeitet, die mit Andy ein gutes Gespann gebildet hat. Ich könnte mir wirklich gut vorstellen, sie im Cast zu behalten, aber für Wache 19 wäre es so langsam verdammt viel auf einmal, also was kommt da wohl noch?

Fazit

Bei "Seattle Firefighters" sind diesmal wichtige Entscheidungen gefallen und auch durchweg Gute und dennoch ist meine Stimmungslage etwas ernüchtert, weil es insgesamt zu viele Ungereimtheiten gab und das muss definitiv wieder besser werden. Bei Travis Montgomery und Emmett Dixon wiederum kann ich mir jetzt schon sicher sein, dass es wohl der enttäuschendste Handlungsbogen der Staffel wird, ärgerlich!

Lena Donth – myFanbase

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