Abschiedsspecial - Beste Episoden

"We're Nineteen. Family forever."
Insgesamt 105 Episoden von "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" (Originaltitel: "Station 19") haben wir über sieben Staffeln verteilt angeboten bekommen. Eine ganz schöne große Auswahl, um die drei liebsten rauszupicken. Aber wir haben uns der Herausforderung gestellt. Lest hier mehr zu unseren Lieblingen.
Beachtet bitte, dass diese Texte kleinere Spoiler zum Ausgang der Serie enthalten.
Beste Episoden – Lena Donth
#4.09 Niemand ist allein
"Seattle Firefighters" hat für mich über sieben Staffeln hinweg wirklich viele richtig gute Episoden gebracht und ich denke auch, dass es eine kleine Auswahl gibt, bei der sich viele auch total einig sind. Ich muss aber auch sagen, dass es Episoden gab, die sich für mich völlig überraschend als Kunstwerke in sich herausgestellt haben und denen ich hier nochmal etwas Raum verschaffen möchte, weil sie völlig zurecht von mir die volle Punktzahl erhalten haben. Los geht es mit dieser Episode, die sich für mich auf wunderschöne Art und Weise dem Thema Freundschaft gewidmet hat. Im Zentrum standen dabei vor allem Victoria 'Vic' Hughes und Travis Montgomery mit ihrem großen Streitgespräch, das es beinahe auch zu den emotionalsten Momenten geschafft hätte. Das war für mich ein Beleg, wie Freundschaft im Idealfall funktionieren sollte, indem man sich die Wahrheit sagen kann und trotzdem stärker herauskommt. Aber auch ansonsten war da viel drin, wie Theo Ruiz, der immer mehr auf der 19 einspringt und Kontakte knüpft, die zeigen, dass er auch abseits von Vic und Travis eine Bereicherung für den Cast sein kann. Aber es ist nicht nur Theo in der Gegenwart, sondern auch in der Vergangenheit, als wir seine Freundschaft zu Michael und damit mittelbar auch mit Travis erzählt bekommen. Innerhalb weniger Szenen habe ich ein Gefühl für das Duo und dann Trio bekommen und habe tatsächlich etwas wie Trauer empfunden, dass das Miteinander durch Michaels Tod regelrecht entzweigerissen wurde. Umso schöner, dass dann auch noch gezeigt wurde, wie sich Vic und Travis kennengelernt haben, weil das in dieser aufwühlenden Episode unterstrichen hat, dass sich jederzeit neue Türen öffnen können, vor allem dann, wenn man am wenigsten damit rechnet. Das Tüpfelchen auf dem I war dann aber eindeutig die Erwähnung von Lucas Ripley und dass Theo ihn auch angesprochen hat, weil er um dessen Geschichte mit Vic weiß. Ich fand das sehr respektvoll und konkret in dieser Episode auch richtig rund, weil Michael und Ripley jeweils zwei Personen waren, die Theo und Vic nachhaltig geprägt haben.
#4.12 Mit anderen Augen
Wenn Tracie Thoms unter den Gastdarsteller*innen gelistet war, das war immer schon gleich ein besonderes Gefühl, weil sie ohne Frage trotz ihrer wenigen Auftritte doch große Spuren hinterlassen hat. Mir haben jeweils die Episoden am besten gefallen, in denen Dr. Diane Lewis mit den Hauptfiguren individuell gesprochen hat, weil es viel über diese enthüllt hat, weil sie sich sicher aufgehoben gefühlt haben. Bei dieser konkreten Episode fand ich es dann zusätzlich so großartig, dass sie als Aufarbeitung der Ereignisse rund um die Polizeigewalt gegen George Floyd genutzt wurde. "Seattle Firefighters" war wie so oft am Puls der Zeit und hat in meiner Wahrnehmung auch nicht einseitig eine Perspektive auf das Geschehen gesucht. Mit Ben Warren haben wir die Betrachtungsweise, dass er sich mit Floyd identifiziert und sich dennoch feige fühlt, weil er nicht so laut wie andere Schwarze aufsteht. Mit Maya Bishop haben wir eine Betrachtung der US-amerikanischen Historie und den Umgang mit den Ureinwohnern, aber wir haben auch Travis, der durch sein eigenes asiatisches Erbe ebenfalls Rassismus kennt, aber dies in einer Rangliste sieht, als sei Rassismus gegen andere ethnische Gruppen schlimmer. Wir haben auch noch weitere Perspektiven auf die Thematik und jede war auf ihre Weise ein Gewinn, weil es jeweils auch so gut gespielt war, so dass am Ende sich eigentlich alles richtig anfühlte. Da hat natürlich auch Diane ihren Anteil gehabt, weil sie erneut die Sicherheit gegeben hat, diese teilweise doch sehr geheimen Gedanken, laut auszusprechen. Ich habe über Therapien so meine ganz eigenen Gedanken, aber Diane hat für mich immer wieder bewiesen, dass sie für mich die ideale Form repräsentiert, weil sie Freiheit lässt.
#6.17 Aufarbeitung
Die vorletzte Episode der sechsten Staffel hat mich vor allem mit der Fülle an Details und dem Gewicht der Emotionen mitgerissen. Wir haben Carina DeLuca und Maya durch ein tiefes Tal begleitet und nun endlich kommt es jedes Puzzleteilchen zusammen. Die Versöhnung mit dem starken Zeichen, dass Maya nach dem Captain-Amt nicht streben wird, das war großartig. Dazu hat mir die Dynamik zwischen Andy Herrera und Robert Sullivan extrem gut gefallen. Sie konkurrieren zwar gegenseitig um einen Posten, aber man merkt einfach, wie weit die beiden individuell gekommen sind und was sie sich dadurch als Ex-Eheleute auch für eine Beziehung bewahren konnte. Zwischendurch war die Beziehung so vergiftet, dass auch der Ausgang sehr schmerzhaft war, aber das hat beiden letztlich so gut getan und es hat mich auch an Zeiten erinnert, als die Chemie zwischen den beiden auch wirklich der Wahnsinn war. Für Ben hat sich mit dem Besuch von Reggie auch ein Kreis geschlossen, durch den er endlich besser einsehen kann, dass er seine Auszeichnung verdient hat. Für ihn finde ich es vor allem so rund, weil seine Identität als Feuerwehrmann immer etwas ambivalent war, weil sein Weg eben auch ein anderer war, aber diese Auszeichnung zeigt doch, dass er in dem Beruf angekommen ist. Für Jack Gibson wiederum kam das ideale Dreieck zusammen, indem Marsha, Brooke und Lila in einer Episode auftauchten. Das hat mich doch sehr emotional gemacht, auch weil alle drei so große Teile von ihm abbilden und für mich symbolisch diesmal Hand in Hand waren. Zuletzt hatten wir dann nach Vic und Sean Beckett, die mich sicherlich am traurigsten gestimmt haben. Aber es war so nötig, nötig für Beckett, dass er endlich den Durchbruch zu dem Punkt schafft, sich helfen zu lassen. Nachdem zu Episodenbeginn schon die Warnung für die Zuschauende kam, habe ich mich natürlich gefragt, was wohl passieren wird. Auch wenn es in einigen Teilen schwer anzusehen war, aber es war für Beckett eine logische Fortsetzung und was für ein Geschenk, dass Vic den richtigen Riecher hatte. Als sie ihn dann sicher in Richtung Klinik wusste und bei ihr alle Dämme brachen, das war letztlich das runde Gefühl in einer Episode, in der echt alles von Bedeutung war, so klein es im Gesamtkontext doch wirkte.
Beste Episoden - Daniela S.
#3.10 Von der Seele reden
Es wäre ein Unding, Diane Lewis in dieser Abschiedskolumne nicht noch einmal mit einer Episode zu nennen, in der sie glänzen konnte. Ich habe ein bisschen mit mir gerungen, weil ich eigentlich eine Episode aus der sechsten Staffel nehmen wollte, da sie dort mit Maya auch ein extrem wichtiges Gespräch geführt hat. Aber da ich in dieser Staffel Mayas Entwicklung als Rückschritt empfunden habe, habe ich mich gegen diese Episode entschieden und letztlich die genommen, in der uns Diane erstmals vorgestellt worden ist und ich sie vom ersten Moment an mochte. Bei Psycholog*innen und Therapeut*innen bekomme ich immer einen leichten Schrecken, einfach weil ich finde, dass es oftmals ausreicht, wenn man sich Freunden oder Menschen, denen man vertraut, öffnen kann. Allerdings reden wir hier von der Feuerwehr, wo es noch einmal einen ganz anderen Status gibt, weil viele nicht nachvollziehen können, was man da tatsächlich erlebt und verarbeiten muss. Mich hatte ein bisschen überrascht, dass man Diane mit dem Tod von Rigo Vasquez einführt, aber letztlich muss ich sagen, hat man alles richtig gemacht. Diane ist freundlich, aber auch bestimmt, sensibel und offen – eine Kombination, die man ruhig als eine Art Trigger bezeichnen kann, nämlich, um sich dann öffnen zu können.
#4.16 Bis in alle Ewigkeiten, Amen
Ich habe ein bisschen überlegt, ob ich diese Episode nehmen sollte. Und dann dachte ich: Joa, wieso eigentlich nicht? Denn sie war ja perfekt. Perfekt heißt ja nicht immer, dass es die volle Punktzahl geben muss, sondern für mich heißt es, wie gut inhaltlich es zusammenpasst und da fand ich diese Episode wirklich toll. Für mich geht es dabei nicht nur um die Hochzeit von Maya und Carina, auch wenn die natürlich im Mittelpunkt stand, aber in meinen Augen war hierbei tatsächlich das Überthema: Beziehungen, Liebe und Vertrauen und damit hat man so ziemlich alle Paare der Serie mehr oder weniger damit verbinden. Ein bisschen schade fand ich das bei Andy und Sullivan. Ich habe sie zwar nicht mehr als Paar gesehen, aber mir hat das Verhalten in dieser Episode nicht gefallen. Es ist nicht so, dass ich Sullivan gar nicht verstehen kann, denn ich glaube schon, dass er es für die Familie getan hat. Aber ich finde auch, man hat ihm beim Gespräch mit Chief McAllister angemerkt, dass er sich indirekt etwas erhofft und ich finde es schade, dass er dann vor Andy nicht dazu stehen konnte. Da haben mir Travis und Theo besser gefallen. Ich konnte Travis in seiner Zurückhaltung schon verstehen, weil es eben unweigerlich mit Michaels Tod verbunden hat. Anderseits will er Vic natürlich auch glücklich sehen. Der Leidtragende in dem Fall war natürlich Dean und ich fand die Aussagen von Miranda Bailey sehr treffend und witzig, denn Dean hat einfach zu lange gebraucht, um Mut zu fassen. Aber auch Maya und Carina waren absolut toll in dieser Episode. Erst einmal Maya, die ihrem Vater alles gesagt hat, was ihr auf der Seele lag, dann aber noch passende Worte für ihre Mutter hat und dann das Hochzeitspaar zusammen mit Andy bei McAllister, war echt toll. Man hat gemerkt, wie sehr es in Carina gebrodelt hat, aber auch Maya ist in diesem Zusammenhang noch ruhig geblieben und obwohl sie alle drei wussten, was demnächst auf sie zukommen würde, haben sie sich den Tag und den Abend nicht verderben lassen und das war für mich alles in sich perfekt.
#5.15 Gegenwehr
Es dürfte wenig bis gar nicht verwunderlich sein, dass diese Episode in dieser Kategorie auftaucht, denn hier stimmt mit dem Perfekten tatsächlich auch die gegebenen Punktzahl überein. Eigentlich steht in der Review auch schon alles drinnen, was man hätte dazu schreiben können. Ich war lange Zeit kein Fan von Andy, vor allem nicht in den ersten beiden Staffeln. Sie war auch nie wirklich mein Top-Favorit, aber ich erkenne ihre Entwicklung an und auch, was sie hier erlebt hat. Wenn es um Vergewaltigung geht, was sowieso ein sehr sensibles Thema ist, habe ich immer den Eindruck, Frauen müssten erst beweisen, was ihnen passiert ist und sich rechtfertigen, dass die 'Schuld' wirklich NICHT bei ihnen liegt und ganz ähnlich war das auch in dieser Episode. Ich habe bei "Seattle Firefighters" schon oft diesen Zusammenhalt gespürt, dass Wache 19 wie eine Familie ist, diesmal war es noch greifbarer. Wie sich Jack, Vic und Maya auf den Weg machen, wie Andy von den zwei Polizisten befragt wird, die mir direkt schon unsympathisch waren, das Dreiergespann, das sich den Anweisungen von Beckett widersetzt hat, Beckett selbst, der für Andy und die Wache eingestanden ist. Theo und Travis, die für den Lacher schlechthin bei mir gesorgt haben und dann die Szene(n) so zu drehen, dass es vom Lachen ins Weinen übergeht und dann die Szene, die ich schon bei einem anderen Teil angesprochen und benannt habe, hat diese Episode in seiner Schwere der Thematik perfekt gemacht und hat völlig zurecht einen Platz hier verdient.
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25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr


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28.11.2025 00:19 von Sonia
F.B.I.: F.B.I.
Es wird immer abstruser... Jetzt sehe ich, dass die FBI... mehr