Bewertung

Review: #11.14 Es kann unangenehm werden

Foto: Jake Lockett, Chicago Fire - Copyright: 2022 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.; Adrian S Burrows Sr/NBC
Jake Lockett, Chicago Fire
© 2022 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.; Adrian S Burrows Sr/NBC

Bezüglich der letzten Episode von "Chicago Med" hatte ich in meiner Review geschrieben, dass ich nicht ganz glücklich mit dem Ergebnis bin. Irgendwie habe ich diese Woche den Eindruck, als könnte ich dies auch in dieser Woche schreiben, allerdings für "Chicago Fire". Die aktuelle Staffel über habe ich den Eindruck, als sei man sich nicht ganz sicher, in welche Richtung man will und jetzt ist dieses Gefühl wieder aufgetaucht, was mich ein bisschen frustriert, da man gute Ansätze hatte.

Ich weiß auch hier nicht, wie ich anfangen soll. Zum einen haben wir da Christopher Herrmann, der sich um seine Frau sorgt, was ich absolut verstehen kann, da ich noch immer die Befürchtung habe, dass man Cindy doch noch sterben lassen wird und man das Ganze nur etwas zieht, bis eben der große Knall kommt. Dennoch muss ich sagen, dass mir die Szenen zwischen den beiden gut gefallen, weil sie eine Balance zwischen Humor, Sorge und Ernsthaftigkeit haben. Bei Cindy habe ich auch das Gefühl, sie braucht diesen schwarzen Humor, um besser mit der Situation klarzukommen und damit das Kontrastprogramm zu ihrem Mann darstellt. Wie ich schon kürzlich schrieb, ist Herrmann immer sehr mitgenommen, wenn er mit Dingen überfordert ist. Ist er auch diesmal ein bisschen, aber ich finde, er hat auch ein gutes Ventil gefunden, um die momentane familiäre Situation für sich im Griff zu behalten. Natürlich steht ihm die Sorge um Cindy in einigen Szenen ins Gesicht geschrieben und mir hätte die erste Szene, als er zur Arbeit maschiert ist, fast das Herz gebrochen, weil man sehen konnte, wie mitgenommen er ist. Mir hat hat aber auch wahnsinnig gut gefallen, dass er jetzt vermehrt Interesse an seiner anderen Familie auf der 51 zeigt. Das soll nicht heißen, dass er das vorher nicht getan hat, aber wie Randall 'Mouch' McHolland richtig gesagt hat, wenn Männer in ihrem Alter eine harte Zeit durchmachen, wird ihnen klar, was für sie wichtig ist – wobei man das eigentlich auf jede Person beziehen kann. Ich glaube aber auch, dass sich Mouch in diesem Moment selbst gemeint hat, da er in Staffel 5 eben selbst eine harte Zeit durchstehen musste und diese in dieser Episode ja auch kurz angesprochen worden ist.

Ich kann Mouch aber auch verdammt gut verstehen, als er sich vor Trudy Platt beweisen wollte. Ich liebe es einfach total, wenn Christian Stolte und Amy Morton gemeinsame Szenen in "Chicago Fire" haben, weil diese Dynamik einfach genial ist. Ohne Frage liebt Trudy ihren Mann so, wie er ist (Selbiges gilt natürlich auch umgekehrt), sie ist jedoch auch eine Frau, vor der man(n) vielleicht doch mal kuscht, da sie doch durchaus dominant wirkt. Ich fand es allerdings großartig, wie Mouch sich für sich selbst stark gemacht hat, auch wenn er mit Sicherheit gewusst hat, dass er doch irgendwie die Hilfe von Kelly Serveride brauchen wird. Severide ist ein feiner Kerl, da er Mouch den Rücken gestärkt und ihn hat strahlen lassen vor seiner Frau, wofür Mouch sicherlich belohnt worden ist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es dafür tatsächlich erneut die Thematik der Brandstiftung gebraucht hat. Ja, es ist ohnehin nicht mein Lieblingsthema. Am Ende der Episode hatte ich aber den Eindruck, als würde man Severide vor eine Wahl stellen, die vielleicht doch mit einem Jobwechsel zu tun hat. Viel anders kann ich mir bei der Nachricht von Tom Van Meter nicht vorstellen und es würde natürlich auch die Ehe von ihm und Stella Kidd auf eine Probe stellen, bei der es in die eine oder andere Richtung gehen könnte. Warten wir mal ab, ich fand auch diesmal, dass Taylor Kinney verhältnismäßig wenig Szenen hatte.

Kommen wir dann mal zu Darren Ritter, den ich diesmal bejubelt habe. Wenn ich an seine erste Staffel denke, hat er sich großartig entwickelt: er ist reifer geworden und kann sich jetzt besser behaupten, was jetzt verdammt wichtig war. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich das einzige und letzte Mal gewesen ist, dass wir Don Ramsey gesehen haben. Ritters Ansage war deutlich und hat nochmals unterstrichen, wie stark und eng die 51 ist und man hat meiner Meinung nach auch gemerkt, dass er Herrmann nicht noch mehr Ballast aufladen wollte. Aber wie gesagt, bin ich mir nicht sicher, ob wir Ramsey das letzte Mal gesehen haben. Ich habe irgendwie die Vermutung, dass es mit der Ansage nicht getan ist. Immerhin ist er jetzt ein einflussreicher Politiker und mich würde es doch sehr wundern, wenn er diese Macht nicht noch (mehr) ausspielen würde. Ich würde mir sogar wünschen, dass man das alles noch ein bisschen mehr ausbauen würde, weil ich glaube, dass man dadurch nochmals eine ganz andere und vor allem neue Seite von Ritter zeigen könnte. Ich sehe jedenfalls hier Potenzial und die Autor*innen wären in meinen Augen schon ziemlich dumm, würden sie es nicht ausschöpfen.

In welche Richtung man mit Sam Carver will, bin ich mir auch noch nicht so ganz sicher. In der letzten Episode sah es so aus, als hätte er Gefühle für Kidd entwickelt. Zu Beginn der Episode wirkte es dann aber so, als würde ihm alles zu schaffen machen, was ich gut verstehen kann, denn die Sache mit seinem Bruder war nicht ohne. Vielleicht war Carver auch alles zu viel und er brauchte einfach nur Zeit und eine deutliche Ansage von Kidd, damit er sich über manche Dinge bewusst wird. Dennoch bin ich mir wie gesagt über die Richtung nicht sicher, zumal man Jake Lockett auch hätte wunderbar zum Hauptdarsteller befördern können. Ich bin also auch hier gespannt, was noch so passieren wird. Ebenso bin ich gespannt, wohin die Reise noch mit Blake Gallo und Violet Mikami gehen wird, denn machen wir uns doch mal nichts vor: Die beiden werden sicherlich irgendwann ein Paar bzw. erneut ein Paar, nur dass man sich über das 'Wie' noch nicht klar ist. Wobei diese Tendenz, die wir jetzt gesehen haben, doch schon ziemlich gut gefällt, weil sie beide überrumpelt gewesen sind, wie Mikami wegen Paul Muncell agiert hat. Auch bin ich noch immer der Meinung, dass Sylvie Brett auch ohne Mann an ihrer Seite eine starke Persönlichkeit darstellt und die Erwähnung von Dylan wäre in meinen Augen nicht nötig gewesen.

Fazit

"Chicago Fire" macht es mir mit der Bewertung nicht ganz leicht, da ich die guten Ansätze erkennen kann, aber ich mir nicht sicher bin, ob man das angedeutete Potenzial auch wirklich nutzen wird und man auf etwas Großes hinarbeitet oder ob es eine Episode war, die als Füllmaterial gedient hat...

Daniela S. - myFanbase

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