Bewertung

Review: #11.09 Nemesis

Foto: Chicago Fire - Copyright: 2022 Open 4 Business Productions LLC. All Rights Reserved.
Chicago Fire
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"Chicago Fire" ist eine der Serien, die auch nach einer längeren Laufzeit (immerhin sind wir schon bei Staffel 11) einen noch immer überraschen kann und diesmal ist sowohl etwas Schockierendes als auch etwas Lustiges gemeint. Zudem haben wir ein Midseason-Finale, dessen Auflösung ich kaum erwarten kann.

Fangen wir doch gleich mal mit dem Schockierenden an – zumindest mit dem weniger Schockierenden. Emma Jacobs ist zurück und das in einer Funktion, bei der ich mir nicht sicher bin, was ich davon halten soll. Ich fand ihren Abgang in der letzten Staffel eher unfertig, habe mich aber nicht sonderlich drüber gewundert, weil so eine Vorgehensweise für "Chicago Fire" nicht unüblich ist. Aus diesem Grund war ich dann doch verwundert, als ich Caitlin Carver in den Credits gelesen habe. So richtig konnte ich mir auch nicht vorstellen, warum sie noch einmal auftauchen sollte, da sie nun mal als Störenfried eingeführt wurde und sympathisch war sie eben auch nicht und dann landet sie ausgerechnet bei der Inneren und soll über das Schicksal von Sam Carver entscheiden? Dem Neuen auf der Wache? Ich konnte sehr gut verstehen, warum alle so misstrauisch gewesen sind, gerade auch, weil Emma nicht herzlich aufgenommen worden ist und damit definitiv einen Grund gehabt hätte, Carver alles zu versauen, aus purer Boshaftigkeit und ganz ehrlich: Zuerst sah es auch so aus, da Emma ziemlich hochnäsig gewesen ist, sozusagen ein Pokerface hatte. Kein Wunder also, dass Carver schon mal seine Abschiedsrede formuliert hat.

Zugegeben habe ich bei Emma auch nichts Gutes erwartet, aber dafür konnte sie mich umso positiver überraschen, dass Carver nichts zu befürchten hat, wenn er eine Entschuldigung schreibt und die 51 die Tür bezahlt. Ich fand den Typen beim Einsatz sowieso unmöglich, auch wenn ich natürlich verstehen kann, dass er nach Vorschrift und Protokoll gehen muss, aber hier hätte er etwas menschlicher reagieren und agieren können. Aber zurück zu Emma. Mir fehlen definitiv noch Erklärungen, warum sie wieder da ist und vor allem, warum es ausgerechnet in dieser Position ist. Außerdem gibt mir noch ihre Äußerung gegenüber Violet Mikami zu denken. Die war nicht arrogant oder so, aber ich komme auch nicht drumherum zu denken, dass sie irgendwas plant, aber allzu sicher bin ich mir eben nicht. Also was ist in der Zwischenzeit bei Emma passiert, dass sie offenbar geläutert ist? Wir erfahren es hoffentlich noch.

Bei was wir auch noch Antworten brauchen, ist, wer alles die Explosion am Ende dieser Episode überlebt hat. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass tatsächlich alle überlebt haben sollen. Einzig und alleine bei Stella Kidd bin ich mir sicher, dass sie überlebt hat. Alles andere wäre echt mies gegenüber Kelly Severide. Ich kann aber auch verstehen, dass Kidd freiwillig rein ist, weil sie sich wahrscheinlich irgendwie mitverantwortlich fühlt. Ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, ob die Sache mit Kavanaugh tatsächlich sein musste bzw. dann auch mit Martucci, aber ich befürchte fast, dass Carver unter den Toten sein wird. Das fände ich zwar auch dämlich, weil für mich seine Vergangenheit noch immer nicht geklärt ist, aber das würde zu seiner Abschiedsrede passen und eben zur Vorgehensweise der Serie, dass man sich einfach mal Charaktere entledigt, die man nicht mehr braucht und für die man keine Einfälle mehr hat. Wobei bei Carver noch so viel Potenzial vorhanden wäre, was ausgeschöpft werden sollte. Wenn wir jetzt also davon ausgehen, dass Carver tatsächlich gestorben ist, wäre es wirklich interessant zu sehen, wie Kidd damit umgehen wird. Bei ihr könnte ich mir auch vorstellen, dass sie Schuldgefühle hat, weil sie Carver mit in die Gefahr genommen hat. Schuldgefühle könnte aber dann auch Randall 'Mouch' McHolland haben. Er war ja derjenige, der gemeint hat, er begleitet Kidd, weil er der Dienstälteste ist und möglicherweise hat er dann Schuldgefühle, weil er sich nicht genügend durchgesetzt hat. Und dann hätten wir noch Severide selbst. Alleine schon seine Panik am Ende der Episode hat deutlich gemacht, dass er eigentlich das Schlimmste befürchtet und ich nehme auch an, Severide wird der erste sein, der dann auch ins Gebäude stürmen wird. Es bleibt definitiv spannend und das hat die Serie noch immer ganz wunderbar drauf.

Wo wir dann auch schon mal bei Charaktere entledigen sind, die man nicht mehr braucht. Tracy ist also auch weg, was ich ehrlich gesagt auch nicht schlimm finde. Vielmehr glaube ich, dass Tracy nur Mittel zum Zweck war und es war ein wirklich lustiger Zweck. Ich konnte mir auch kaum ein Lachen verkneifen, als Christopher Herrmann seine Ansprache an Blake Gallo gehalten hat, weil seine Sätze (unabsichtlich) doppeldeutig gewesen sind und die mich wunderbar zum Grinsen gebracht haben. Ich kann aber auch verstehen, dass Gallo sich so dafür eingesetzt hat, dass Herrmann die Reise nach Miami machen kann. Es ist wie eine Entschuldigung. Genial dabei auch, wie alle mitgemacht haben, nur um dann zu erfahren, dass Miami Ohio gemeint ist. Herrmann freut sich sicher auch später nicht und gepaart mit dem Geständnis von Gallo ohnehin nicht.

Einen echt tollen Moment gab es dann auch noch bei Familie Cruz. Ehrlich gesagt habe ich gedacht, dass uns doch noch eine Absage bevorsteht, denn der Gerichtstermin stand ja noch aus. Glücklicherweise war dem nicht so. Ich habe auch sehr die Szene im Kleidungsgeschäft genossen. Nicht nur, dass Joe Cruz Javi etwas von seiner Familie erzählt hat, ich hatte auch das Gefühl, dass es für Cruz vollkommen selbstverständlich ist, weil er Javi schon als seinen Sohn ansieht und angenommen hat. Ein schönes und berührendes Merkmal war dann auch, dass er Javi seinen Wunsch erfüllt hat und er den Anzug mit dem Leomuster tragen durfte. Dazu noch die Anmerkung der Richterin, dass es wirklich ein ganzes Dorf für die Kindererziehung braucht, hat einfach nochmal unterstrichen, wie familiär die 51 doch ist.

Fazit

"Chicago Fire" hat auch diesmal ein tollen Job gemacht, was wieder einmal unterstreicht, wie stark diese Serie noch immer ist und dass sie eben noch immer hohen Wert auf das Familiäre legt. Ich denke, das wird besonders wichtig, wenn Staffel 11 aus der Winterpause zurückkehrt und den Cliffhanger auflöst, welcher sicherlich auch dafür sorgen könnte, dass wir bei der ein oder anderen Figur nochmals neue Facetten kennenlernen werden.

Daniela S. - myFanbase

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