Bewertung

Review: #7.05 Frankensteins Computer und ein Zeichen des Himmels

Foto: Raegan Revord, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Raegan Revord, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Manchmal könnte ich wirklich vermuten, "Young Sheldon" will mich ärgern. Kaum dass ich geschrieben habe, wenn man auf diesem hohen Niveau bleibt, wird es eine unglaublich starke Staffel, da scheinen sich die Autoren entweder auszuruhen oder den Rückwärtsgang einzulegen. Praktisch hat man in dieser Episode beides gemacht. Wobei man es natürlich auch so auslegen könnte, dass man jetzt quasi Anlauf für die nächste Hürde nimmt. Dennoch konnte man mich diesmal nicht ganz so begeistern.

Kleine Sünden straft Gott sofort

Mary Cooper hat zu Beginn dieser Staffel eine tolle Entwicklung gemacht, über die ich mich sehr gefreut habe, weil ich es oft einfach auch als Einheitsbrei empfunden habe, was uns da so Nettes oder auch nicht so Nettes präsentiert wurde. Aus diesem Grund fand ich es zeitweise ein bisschen schade, wie man sie wieder dargestellt hat. Mir war durchaus klar, sie würde irgendwann wieder den Weg in die Kirche zurückfinden und es war definitiv auch lustig mitanzusehen, wie das geschehen ist. Dennoch hatte ich wieder ein paar Vibes aus früheren Staffeln, in denen sie einfach ihr (gläubiges) Ding durchgezogen hat und nicht ein bisschen drauf geachtet hat, was ihr Mann dazu sagt. Es ist ja nicht so, als habe sie das in den vorherigen Staffeln nicht auch schon so gehandhabt. Aber besonders in der vierten Staffel hat Mary ja nun mal die Kommunikation und die fehlende Wertschätzung bemängelt und jetzt ist sie eigentlich nicht besser. Zudem fand ich Georges finanzielle Einwände durchaus gerechtfertigt. Die letzten vier Monate waren nicht leicht, eben weil es ein paar mehr Mäulerchen zum Stopfen gab und 50 USD sind eben auch nicht wenig. Aber Mary bekam ja durchaus ihre Strafe.

Wobei man das eigentlich auch nicht wirklich als Strafe bezeichnen kann. Ich kann durchaus verstehen, dass Mary sich nach einer neuen Kirche sehnt. Sie hat sich ja schon in der vergangenen Episode eher Fehl am Platz gefühlt und in Deutschland hat sie auch stets in der Bibel gelesen. Die Vorzeichen waren also wirklich gegeben, dass sie den Weg zurückfinden wird. Ich war aber dennoch über die Enthüllung erstaunt. Als ich den Teaser gelesne habe, war ich gespannt, was das für eine neue Kirche ist. Mit dieser Art habe ich dann aber doch nicht gerechnet und ich fand auch Mary etwas blind dabei. Denn eigentlich ging es hier quasi um ein Schneeballsystem und dass das nicht allzu gut ausgeht, das wissen wahrscheinlich die meisten – auch ohne zu testen. Ein Running Gag war dann auch, dass sich alle über die Haare von Travis Lemon lustig gemacht haben (hat mich etwas an Will Schuester und Sue Sylvester aus "Glee" erinnert, haha). Aber ich bin etwas abgeschweift, eigentlich ging es ja um die Strafe, die irgendwie keine war.

Nachdem Mary das Angebot von Pastor Jeff ausgeschlagen hat, nahmen die 'bösen' Dinge ihren Lauf: Ein Vogelschiss auf den Kopf und ins Auge, ein gebrochener Zehn und eine Rakete am Hintern abbekommen. Man sieht, die Bilanz war nicht soooo rosig, hat aber dazu geführt, dass sie ihren Weg zurück zu 'ihrer' Kirche fand. Etwas schade fand ich, dass Mary und Jeff nicht nochmal darüber gesprochen haben, wie das mit ihrem Ausschluss aus der Gemeinde war. Allerdings kann ich damit auch leben, eben weil schon etliche Monate ins Land gegangen sind und Mary sich ja auch verändert hat. Richtig toll fand ich auch George, der erkannt hat, was seine Frau braucht und sich an Jeff gewandt hat. Damit hat er erneut Pluspunkte gesammelt und es war herrlich, Peg mal wiederzusehen. Ich vermisse sie ja doch mit ihren Kommentaren, die immer ins Schwarze treffen.

Wie die Mutter, so der Sohn

Also, allzu unähnlich sind sich Mary und Sheldon Cooper ja nicht, wie wir schon des Öfteren feststellen durften. Es ist ja toll, dass er mit Evan und offenbar auch irgendwie mit Joaquin Freunde gefunden hat und mir ist auch klar, dass man es etwas vorantreiben muss, damit es eine Logik gibt, warum und weswegen Sheldon auf die Caltech in Kalifornien geht. Dennoch fand ich diese Story dann doch etwas unpassend, auch wenn sie natürlich auch mal wieder Sheldons Seiten gezeigt hat, die wir später nur allzu gut kennen und manchmal auch nicht so sehr mögen. Aber mal sehen, was da noch so alles kommen wird.

Let's have a Party

Auch hier war ich dann doch etwas verwundert beim Teaser: Missy Cooper UND (!!!) Billy Sparks schmeißen eine Party?! Ich konnte es wirklich kaum glauben. Die beiden haben sich zwar in der sechsten Staffel besser verstanden und es hat mir gut gefallen, aber dass sie zusammen eine Party geben (auch wenn alles eher von Missy ausgegangen ist), überraschte mich doch. Andererseits ist es natürlich auch ein toller Bogen, wenn man mal bedenkt, dass er in der letzten Staffel dachte, er wurde auf eine Party eingeladen, dabei hat man ihn nur ausgenutzt und musste dann auch noch erkennen, von Missy versetzt worden zu sein, weil sie letztlich zur Party eingeladen wurde. Somit ist es eine Art 'Wiedergutmachung' ihrerseits, selbst wenn sie es nie so nennen würde. Absolut passend fand ich auch Brenda Sparks in dem Ganzen, weil sich dadurch auch der Kreis schließt zur vergangenen Staffel. Missy schlägt nämlich meiner Meinung nach eine Richtung ein, die sicherlich noch weitere Abstufungen haben wird. Den Anfang hat sie ja bereits mit Tonya gemacht und mich würde es echt nicht wurden, wenn sie in der nächsten Zeit nochmal auftauchen würde.

Ich fand es aber genial, wie sie Georgie Cooper und Mandy McAllister in ihren Plan, an Alkohol zu kommen, einspannen wollte. Ich hätte nicht gedacht, dass sich beide so erwachsen benehmen würden, zumindest bei ihm hätte ich gedacht, dass er doch noch einknicken könnte. Aber nach seinem Knastaufenthalt zu Beginn der letzten Staffel und seinem Vatersein ist er wirklich reifer geworden – Hut ab! Georgie hat sich wunderbar entwickelt. Aber wer hätte auch gedacht, dass es letztlich doch so leicht sein würde, an Alkohol zu kommen? Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich Billy wirklich schon für so alt einstufen würde, aber auf jeden Fall mehr als die zwei Milchbubis da. Somit hat Missy auch ihre erste Erfahrung mit Alkohol gemacht und hat gleich mal ein wunderbares Zeichen gesetzt, wie kirchentauglich die Coopers sind.

Fazit

"Young Sheldon" hat zwar kurz den Rückwärtsgang eingelegt und ruhte sich mit dieser Episode ein bisschen aus, lustige und wichtige Momente gab es dennoch, wenn auch nicht für jeden Charakter. Aber es ist definitiv noch immer gutes Mittelmaß, was hier präsentiert wurde.

Daniela S. - myFanbase

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