Review: #1.22 Feuerwerk

Seit 21 Episoden fiebern wir darauf hin, jetzt hat es endlich den Weg in die amerikanischen Fernseher geschafft: Das Finale der ersten Staffel. Innerhalb der letzten zwei bis drei Episoden bahnten sich die kompliziertesten Dialoge in meinem Kopf für das Finale an, ich erwartete einen "Stefan-scheint-in-den-Flammen-zu-lodern-und-Elena-fällt-Damon-verzweifelt-in-die-Arme"-Moment, oder zumindest ein Zusammentreffen von Katherine, Elena, Stefan und Damon, doch vergeblich, denn die letzte Episode verlief ganz anders.

I am not a hero Elena. I don't do good. That's not in me.

Wenn ich um eine Million Euro hätte wetten können, dass im Finale etwas zwischen Elena und Damon passiert, dann hätte ich es getan. Offensichtlicher hätten es die Produzenten nicht zeigen können, dass zwischen den beiden nicht nur ihre Freundschaft die Funken fliegen lässt. Und als sich am Ende nach einem langen "Stefan-ist-der-Held-der-Herzen-und-ich-eindeutig-nicht"-Gespräch ein sehr intensiver Kuss entwickelte, hätte ich vor Wut schreien können. Denn da war ich noch im Glauben, dass Elena, welche nur Minuten zuvor ihrem Freund versprochen hatte, ihn niemals mit Damon zu hintergehen, hier eine Offenbarung ihrer Liebe zu Damon praktizierte. Doch siehe da, es war nur Katherine, der seit Wochen angekündigte Unruhestifter.

Nachdem die letzte Zeit immer wieder neue Gestalten ihren Platz im Getue von Mystic Falls gefunden hatten, hatte ich voll und ganz die eine Person vergessen, wegen welcher dieses ganze Chaos eigentlich entstand: Katherine. Doch als Stefan und Damon am Anfang der Episode darüber redeten, wie sehr sich ihre Herzensdamen unterscheiden und Elena in derselben Sekunde mit Locken und barocktypischem Gewändern erschien, war mir klar, dass wir heute ein Treffen mit beiden Ladies vor uns haben würden.

Es wurde innerhalb dieser Folge offensichtlich, wie sehr Stefan unter der damaligen Dreiecksbeziehung gelitten haben muss. Denn nicht nur er wies Damon oft genug darauf hin, dass sich die Geschichte nicht wiederholen wird. Nein, auch Elena griff tief in die Trickkiste und machte Damon Schuldgefühle, indem sie betonte, dass sie es nicht bereuen möchte, seine Freundin zu sein. Vielleicht hätte ich mehr auf ihre Worte vertrauen müssen, denn sie machte es schon ziemlich klar, dass ihr Herz Stefan gehört. Doch als sich am Ende Katherine und Damon leidenschaftlich küssten, hab ich gedacht, Elena wäre schwach geworden. Aber nun ja, jeder Mensch macht Fehler.

Leider muss ich auch zugeben, dass ich genau dieselbe Meinung wie Stefan habe, was die Gefühle gegenüber Damon betreffen. Ich möchte ihn hassen, wirklich. Aber als er da so hilflos im Keller lag und ich schon dachte, dass er bald das Zeitliche segnen würde, konnte ich nicht anders als für seine baldige Rettung zu beten. Und es war schön anzusehen, als Stefan wieder einmal sein gutes Herz zeigte und seinen großen Bruder aus den Flammen befreite. So viel sie sich auch gegenseitig ihr Leben zerstören wollen, am Ende des Tages sind sie immer noch Brüder mit demselben Schicksal.

Und nach all den guten Taten, die Damon in dieser Folge vollbracht hat, wie zum Beispiel sich bei Bonnie für die angebliche Rettung seines Lebens zu bedanken oder Elena in jeder Situation zu beschützen, war ich umso mehr schockiert, als er nach seiner Verwandlung zum guten Vampir einfach die Freundin seines Bruder küsste. Es war nicht einmal ein Kuss aus Rache, es war einfach ein Kuss aus Zuneigung. Ich stellte mir schon die extreme Situation der nächsten Staffel vor, in der sich die Brüder wieder eine Frau teilen müssen, doch zur Freude aller Stefan-und-Elena-Fans war es doch nur Katherine. Aber obwohl es die falsche Elena war, Damon wusste davon nichts. Was bedeutet, er hinterging seinen Bruder. Sind wir einmal gespannt, wie sich diese Situation in der nächsten Zeit entwickeln wird.

You are crazy – Why? Because I am doing what should have been done 145 years ago? This is the right thing.

Endlich bekommt Onkel John Gilbert was er verdient. Damit meine ich nicht, dass er es schafft, die Vampire zu töten, sondern das Katherine ihn gegen Ende erstach. Schon seit er auf der Bildfläche erschienen ist konnte ich ihn nicht leiden, und dieses Mal hat er es mehr als offensichtlich gemacht, das er bei dem Plan alle Vampire umzubringen sogar über menschliche Leichen gehen würde. Es war schrecklich mit anzusehen, als das merkwürdige Geräusch der Erfindung von Jonathan Gilbert die Vampire zu Boden zwang. Ich ahnte auch, dass Anna das Finale nicht überleben würde, doch dass John derjenige sein würde, der ihr den Pflock eigenhändig durchs Herz treibt, hätte ich auch nicht gedacht.

Ich bedauere es nicht wirklich für die anderen Vampire, dass diese gestorben sind, denn ich fand diese Rachegelüste an den Gründerfamilien langsam schon ein bisschen übertrieben. Die Menschen, die 1864 die Vampire in das Grab eingesperrt hatten, waren eigenständige, freidenkende Köpfe, und haben absolut nichts gemeinsam mit den heutigen Gründerfamilien, außer vielleicht den Namen und den Genen.

Und da wir schon von Genen reden, ich hätte mir die Suche nach Elenas Vater etwas komplizierter oder mehr spektakulär vorgestellt. Aber meiner Meinung nach konnte man schon früh ahnen, dass John Gilbert der Vater ist. Elena nahm es auch ziemlich locker, ich bin gespannt, wie sie in der zweiten Staffel dazu stehen wird, wenn ihr richtiger Vater anscheinend nun auch tot ist.

Bonnie war eigentlich ein eher unwichtiger Punkt des Finales. Gut, sie rettete Damon aus den Flamen, aber dank ihr war er erst darin gefangen. Wenn ich da an die lockere Hexe zurück denke, die Federn vor Elenas Augen tanzen ließ, vermisse ich schon ein bisschen die alte Bonnie. Hoffen wir, dass sie wieder ein bisschen in ihre gewohnte Rolle zurück fällt.

What are you doing here? – I am a vampire. What is your excuse?

Eine große Überraschung war es für mich als Tyler ebenfalls das Geräusch wahrnahm und die Kontrolle über seinen Wagen verlor. Ich zweifelte kurz an meinem Erinnerungsvermögen und ob es vielleicht Anzeichen für sein Vampir-Dasein gegeben hatte, aber da war nichts. Und als sein Vater mit Damon im brennenden Keller lag, aber nicht auf das Eisenkraut ansprach, hatte ich schon eine leise Vermutung, dass dies vielleicht der Startschuss für eine der neuen Hauptgeschichten in der zweiten Staffel wird. Als die Rettungshelfer Tyler untersuchten und sein Auge sich tierähnlich vergrößerte, war mir klar, dass dies der letzte Beweis dafür ist, dass Tyler die Rolle des Werwolfs in der nächsten Staffel übernehmen wird.

Durch den Autounfall und Carolines Verletzung haben Tyler und Matt endlich Waffenstillstand vereinbart. Ich denke auch, dass Matt eine wichtige Rolle bezüglich Tylers neuer Aufgabe spielen wird.

Even if I can’t remember why, I still feel empty, alone. And making me forget won’t fix it. It won’t fix what’s really wrong.

Das Problemkind der ganzen Episode war eindeutig Jeremy. Bedenken wir einmal: Er hat seine Eltern verloren, anschließend seine Freundin Vicki, und jetzt wieder seine Freundin Anna. Es ist verständlich, dass er nun jegliche Hoffnung aufgegeben hat. Er wirkte nicht einmal mehr traurig, als er von Damon erfuhr, dass Anna gestorben war. Aber ich möchte weder, dass Jeremy zum Vampir wird, noch dass er von den vielen Tabletten stirbt. Hoffen wir, dass keine der beiden Möglichkeiten in der nächsten Episode passieren wird.

Fazit

So endet die erste Staffel, mit einem großen Durcheinander und einer verhängnisvollen Verwechslung. Doch ich muss sagen, dass ich mir mehr erwartet hatte. Besonders nachdem Isobel und Alaric solch eine große Rolle in #1.21 Isobel hatten, hätte ich mir zumindest von einem der beiden ein paar Minuten Sendezeit mit wirklich wertvollen Dialogen gewünscht. Auch wenn ich schon die Tage bis zum zweiten Staffelstart zähle, das Finale hat mich ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht. Zwar sehr vielversprechend, aber einfach nicht das Feeling, das man sich nach diesem Staffellauf erwartet hatte. Deshalb 7 von 9 Punkten.

Vanessa Firnkranz - myFanbase

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