Bewertung

Review: #5.10 Der Wille der Kriegerin

Foto: Marie Avgeropoulos, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Marie Avgeropoulos, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Auch #5.10 setzt wieder zeitnah an den Geschehnissen der vorherigen Episode an und konzentriert sich vor allem auf die Ereignisse im Bunker sowie auf den Weg von Madi und Clarke nach Eden. Auch McCreary und Abby erhalten Screenzeit, während Diyoza, Kane und der Rest der Spacekru leer ausgeht.

"My advice... you can either unite us behind the real Commander or remind those who refuse to march what happens to our enemies."

Gerade letzteres ist schade, da ich gern gesehen hätte, wie es Murphy und den anderen ergeht. Da Henry Ian Cusick jedoch Regie führte, erklärt sich auch mit dadurch, dass sein Charakter Kane in dieser Episode nicht vorkam und die Storyline im Bunker benötigte eben auch viel Zeit. Dazu kann ich leider nicht schreiben, dass mir das Ergebnis gefällt, auch wenn zumindest weder Indra, Bellamy noch Gaia das Zeitliche segnen mussten. Ich müsste ja zu gern, wie viele Zuschauer darüber traurig waren, dass Gaias Speer Octavia verfehlt hat. Ich zumindest musste mich von dem letzten bisschen Hoffnung verabschieden, welches ich noch für Octavia hatte. Ja, es gab diese nette Geschichte über ihre und Bellamys Vergangenheit, sogar die alten Spitzennamen brachten ein wenig von dem Gefühl zurück, aus welchem ich die Beziehung der beiden zur besten in der Season 2013/2014 kürte, aber sonst? Selbst Octavias Hilfestellung, da Indras Schicksal eh besiegelt schien, verblasst im Angesicht ihrer letzten verrückten Tat. Da gab es zwar diesen kleinen Moment, in welchem Octavia vor dem Spiegel steht mit der Scherbe über dem Handgelenk und dieses kleine Zögern die Frage auslöst, ob Octavia so Blodreina loslassen will, aber schlussendlich nutzt sie nur ihr Blut für eine neue Kriegsbemalung. Blodreina hat mit der Octavia aus den ersten vier Staffeln kaum etwas gemein.

"The farmers won't save the world, Monty. The warriors will."

Ich halte es zudem für unwahrscheinlich, dass die Autoren einen guten Grund in der kommenden Episode präsentieren können, warum Octavia Montys gesamte Arbeit in Rauch aufgehen lässt. Die Erklärung, dass sie den Bunker und die Erinnerungen zurücklassen will, zieht für mich auch nicht, da Monty ja bereits erklärt hat, dass sie in nicht allzu fernen Zukunft auch die Wüste bewirtschaften können. Es gab also nicht nur die Möglichkeit sich Diyoza zu ergeben und die Macht an Madi abzugeben, sondern ebenfalls diese. Der Anblick, mit welchem Octavia Richtung Eden stürmt, ohne sich umzublicken und zu schauen, wer ihr folgt, lässt ebenfalls erahnen, dass sie nur noch dieses eine Ziel kennt. Dieses unterscheidet sich weiterhin von Bellamys, der sich ebenfalls nach Eden aufmacht. Ich frage mich, wie sich dies noch auf die Beziehung zwischen Monty und Bellamy auswirkt. Da Monty sich nicht von Octavias Drohungen hat einschüchtern lassen, bleibt er vielleicht standhaft was seinen pazifistischen Pfad angeht. Doch was, wenn er mitten in die Gefahrenzone gerät oder Harper Leben bedroht ist? Es wäre nur menschlich dann zu Gewalt zu greifen, wie wir ja auch in der Arena-Szene mit Bellamy gesehen haben. Es dürfte interessant werden, wie die drei und auch Wonkru handeln, sobald sie in Eden angekommen sind und dort auf Madi treffen.

"And here, I thought the time of the Commanders was over." – "It was. Now it's not."

Madi war diese Episode über mein Highlight, Lola Flanery macht ihre Sache außerordentlich gut den jungen Commander mit nur allzu verständlichen widerstreitenden Gefühlen darzustellen. Ehrfurcht, Verwirrung und Trotz, aber auch der Wunsch sich der neuen Aufgabe es würdig zu erweisen. Wie Beccas Ende zeigt und wir ja auch bereits von Lexa wissen, gibt es für Commander kein Happy End. Ob Clarke wirklich dazu beitragen kann, dass dies sich für Madi ändert? Wer weiß, zumindest hat sie sich scheinbar damit abgefunden, dass die Flamme nun in Madi ist, womit wir diesen nervigen Teil der Storyline hoffentlich abhaken können. Clarke hat es sicherlich in dieser Staffel nicht leicht, aber ich komme trotzdem nicht darum herum, kein Mitleid deshalb mit ihr zu haben. Das hat auch die Szene mit Abby nicht geändert, bei welcher Clarke nun klargeworden sein muss, dass ihre Mutter ein ernsthaftes Problem hat. Nicht der günstigste Zeitpunkt für eine Überdosis, obwohl Vinson zudem sein Versprechen gehalten und brav hinter sich aufgeräumt hat. Was war diese Szene doch creepy, fragt sich bloß, was wir von diesem Serienkiller noch erwarten dürfen.

 

Randnotizen

  • Netter Gastauftritt von Michael Patric ("Frontier"), tja, McCreary scheint die Regel nicht zu kennen, dass man immer einen solange am Leben lässt, bis das Grab ausgehoben ist.
  • Der kleine Blick auf Beccas Ende hat eigentlich mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Wenn sie irgendeinen schrecklichen Tod hätten darstellen wollen, wäre auch ein unbekannter Commander möglich gewesen. Bei Beccas Schicksal stellt sich jetzt mir die Frage, inwiefern Cadogan da seine Hand im Spiel hatte und wie die Flamme weiter existieren konnte. Vielleicht erwartet uns noch ein Gastauftritt von Erica Cerra, der mehr verrät, aber wirklich viel Zeit bleibt in dieser Staffel dafür nicht.
  • McCreary hat also Diyozas Notizbuch, das dürfte nicht gut sein. Bei dem kurzen Blick ist mir aufgefallen, dass dort auch Damocles steht. Ein Hinweis auf das zweiteilige Staffelfinale?
  • Armer Monty, ich habe mir zwar gewünscht, dass er wieder mehr eingebunden wird, aber auch diese Storyline scheint nur Leid und Kummer für ihn zu bringen.
  • Henry Ian Cusick macht einen soliden Job als Regisseur, auch wenn mir jetzt keine Einstellung besonders in Erinnerung geblieben ist.
  • Tolle Kampfchoreographie und netten Seitenhieb auf Nias Tod.
  • Was ist das für eine Idee die Würmer im Sand auszusetzen? Ich meine Clarke will nicht allzu schnell wieder nach Polis, aber ich würde dafür sorgen, dass es so wenig wie möglich von diesen Viechern gibt. Vermutlich sollen die Würmer noch für irgendwas gut sein.

Fazit

Die Autoren setzten meiner Meinung nach zu sehr darauf die Situation noch mehr zu verschärfen, anstatt mit dem bereits existierenden Konflikt und aus der an sich bereits interessanten Situation das Beste zu machen. Mehr ist nicht immer besser, vor allem weil die Staffel sich unaufhaltsam dem Ende zuneigt. Trotzdem ist #5.10 The Warriors Will eine spannende Episode.

Charleen Winter - myFanbase

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