DVD-Rezension: Once Upon a Time, Staffel 5

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Nachdem Staffel 4 von "Once Upon a Time" bereits im März 2017 erschienen ist, mussten Fans der Märchenserie erneut knapp zwei Jahre warten, um zu erfahren, wie es mit ihren Lieblingshelden in Storybrooke weitergeht. Doch pünktlich zu Weihnachten machen die ABC Studios den deutschen "Oncern" ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, indem sie die komplette fünfte Staffel aus ihrem Serientresor hervorzaubern.

Inhalt

Foto: Jennifer Morrison & Colin O'Donoghue, Once Upon a Time - Copyright: 2018 ABC Studios; ABC/Eike Schroter
Jennifer Morrison & Colin O'Donoghue, Once Upon a Time
© 2018 ABC Studios; ABC/Eike Schroter

Nachdem Emma zur neuen Dunklen geworden ist, findet sie sie sich in Camelot wieder und macht sich auf die Suche nach Merlin, der als einziger die Kraft hat, die Dunkelheit aus ihr zu entfernen. Unterstützung erhält sie dabei von ihrer Familie, jedoch können diese nicht verhindern, dass Emma Captain Hook in einen zweiten Dunklen verwandelt, um dessen Leben zu retten. Als Hook sich selbst opfert, um die Dunkelheit zu vernichten, machen Emma und ihre Familie sich auf den Weg in die Unterwelt, um ihn aus dem Reich der Toten zu retten.

"The Dark Swan shall rise."

Zum Ende der vierten Staffel habe ich gesagt, dass die Idee Emma zum Dunklen mutieren zu lassen viel Potenzial beinhaltet und dass ich gespannt wäre, wie dieses genutzt würde. Insgesamt fand ich die Rückblenden um die Geschehnisse in Camelot deutlich sehenswerter, als die Ereignisse in Storybrooke, obwohl das neue Reich von der Optik her eher an ein Computerspiel mit mittelalterlichem Inhalt erinnerte. Besonders sehenswert an den Camelot Geschehnissen war Emmas Umgang mit der Dunkelheit. Denn obwohl sie sich nun gezwungenermaßen mit der Dunkelheit verschmolzen hat, versuchten die Autoren ihrem Charakter treu zu bleiben. So hat mir auch die eigentliche Auflösung sehr gut gefallen, dass Emma zur Dunklen mutiert ist, um Hook das Leben zu retten. In Camelot lernen wir auch eine Reihe von neuen Figuren kennen, einschließlich König Arthur, Guinevere, Merlin und Merida, von denen keine besonders herauszustechen kann. Während Meridas Geschichte vor allem als Lückenhalter dient, um die Haupthandlung zu entschleunigen, verschwindet Guinevere buchstäblich aus dem Seriengeschehen und wird nicht mehr erwähnt. So muss sich der treue Serienfan selbst herleiten, dass sie vermutlich am Ende der Staffel mit einigen anderen nach Camelot zurückkehrt.

Die Geschehnisse der ersten Staffelhälfte in Storybrooke konnten mich dagegen nicht so überzeugen. So hätte ich mir gewünscht, dass vor allem Mary Margaret und David bemühter um ihre Tochter gewesen wären und diese häufiger konfrontiert hätten. Denn übertrieben gesagt, macht es keinen sonderlich guten Eindruck, wenn das erste richtige Gespräch zwischen Tochter und Eltern kurz vor dem Staffelfinale stattfindet. Auch Mr. Golds Ausbildung zum Helden, was einige Folgen später wieder komplett über den Haufen geschmissen wurde, gehörte nicht zu den Sternstunden der Märchenserie.

Foto: Robert Carlyle, Once Upon a Time - Copyright: 2018 ABC Studios; ABC/Jack Rowand
Robert Carlyle, Once Upon a Time
© 2018 ABC Studios; ABC/Jack Rowand

Zum Ende der ersten Staffelhälfte nahmen die Geschichten in Storybrooke schlussendlich wieder Fahrt auf, mit der Geburt von Zelenas Baby und der Enthüllung, dass Hook von Emma in einen zweiten Dunklen verwandelt wurde. Auch Hooks Opferung im Winterfinale stellte einen besonderen emotionalen Moment dar, vor allem vor dem Hintergrund, dass dieses Opfer umsonst war, da Mr. Gold nun wieder die Dunkelheit auf sich übertragen hat. Mit Emmas Gang in die Unterwelt werden die Weichen für eine sehenswertere zweite Staffelhälfte gelegt.

"Welcome to the Underworld!"

Nachdem die Charming/Mills Familie bereits in Staffel 3 Storybrooke verlassen hat, um Henry aus den Klauen von Peter Pan zu befreien, begibt sie sich nun in die Unterwelt, um den kürzlich verstorbenen Hook aus den Fängen von Hades zu retten. Das Gefühl Storybrooke verlassen zu haben, kommt beim Zuschauer allerdings nicht auf, da die Unterwelt der Kleinstadt in Maine zum Verwechseln ähnlich sieht, bis auf den dezenten Unterschied sie in zerstörter Form vorzufinden. Was die Unterwelt besonders reizvoll macht, ist die Tatsache, dass an diesem Ort fast alle der im Serienverlauf verstorbenen Figuren aufgrund persönlicher unvollendeter Angelegenheiten verweilen und es somit ein Wiedersehen mit Cora, Peter Pan, Cruella deVil oder auch der blinden Hexe aus Hänsel und Gretel gab. Das Wiedersehen mit all diesen Figuren kommt nicht von ungefähr, denn mit Beginn der zweiten Staffelhälfte erreicht die Märchenserie den Meilenstein der hundertsten Folge, was ein Grund zum Feiern ist. Besonders gut an diesem Handlungsstrang hat mir gefallen, dass die Autoren das Wiedersehen mit den verstorbenen Charakteren nutzen, damit sich die Hauptfiguren nochmal den Geistern ihrer Vergangenheit stellen und sich sogar zum Teil mit ihnen versöhnen konnten.

Foto: Jennifer Morrison & Rebecca Mader, Once Upon a Time - Copyright: 2018 ABC Studios; ABC/Eike Schroter
Jennifer Morrison & Rebecca Mader, Once Upon a Time
© 2018 ABC Studios; ABC/Eike Schroter

Der Rolle des Antagonisten innerhalb dieser Staffelhälfte übernimmt Hades (Greg Germann) ein, der meiner Meinung nach zu den besten Schurken der Seriengeschichte zählt und weitaus gefährlicher war als Ingrid und die Königinnen der Dunkelheit zusammen. Während sogar Nebenfiguren, deren Auftritt für den Gesamtkontext der Serienhandlung so relevant sind wie ein Steppenläufer in der Wüste, eine ausführliche Background Story bekommen, fällt bei Hades direkt auf, dass diese fehlt. Natürlich gab es in einer Folge einen Flashback, wo wir Teile aus Hades' Vergangenheit erfahren haben, jedoch konzentrierte sich dieser auf die Beziehung zu Zelena und ließ die spannenden und relevanten Informationen bezüglich seiner Person so ziemlich außer Acht. Daher finde ich es schade, dass wir keinen richtigen Rückblick in Hades' Vergangenheit erhalten haben, vor allem weil er einen so wichtigen Charakter darstellt. Ich hätte es sehr interessant gefunden, wenn es Flashbacks von der Beziehung zwischen Hades und Zeus gegeben hätte, da man Hades so vielleicht auch besser hätte einschätzen können.

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Dass Hooks Rettung in irgendeiner Weise scheitern kann, stand von Anfang an außer Frage. Trotzdem inszenierten die Autoren Hooks Rettungsmission, die mich bis zuletzt überzeugen konnten, sehr spannend. Gut gefallen hat mir ebenfalls die Tatsache, dass zum Ende hin die Storyline um Camelot und die um die Unterwelt verknüpft wurden. Besonders emotional wurde der Showdown mit Hades inszeniert, der schlussendlich im Tod von Robin Hood gipfelte. Dieser ist nach Sheriff Graham und Neal der dritte Hauptcharakter, der im Serienverlauf das Zeitliche segnet. Zu den besonderen Highlights hinsichtlich der Figurenentwicklung ist als erstes Zelena zu nennen, die sich im Verlauf der Staffel zu den Helden mausert und letztendlich diejenige ist, die ihre erste große Liebe Hades opfert, um das Leben von Regina zu retten.

Foto: Once Upon a Time - Copyright: 2018 ABC Studios; ABC/Jack Rowand
Once Upon a Time
© 2018 ABC Studios; ABC/Jack Rowand

Wie es in allen Staffeln zuvor war, wird auch im Staffelfinale der fünften Staffel ein neuer Handlungsstrang eröffnet. Dieser führt uns ins Land der unerzählten Geschichten und präsentiert uns erstmal die neuen Figuren Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Obwohl ich den Kerngedanken des Landes der unerzählten Geschichten sehr reizvoll finde, da noch zahlreiche Geschichten von vergessenen Figuren im Raum stehen, konnte mich die Einführung in das neue Reich noch nicht überzeugen. Zudem steht mit der Bösen Königin, von der sich Regina durch das magische Serum von Dr. Jekyll getrennt hat, der nächste Antagonist in den Startlöchern. Auch hier bleibt abzuwarten, ob dies eine gute Entscheidung der Autoren war.

Specials und Technische Details

Hinsichtlich der Extras fällt erneut auf, dass die glorreichen Zeiten, wo noch zahlreiche Extras auf den DVDs enthalten waren, wohl der Vergangenheit angehören. Dennoch sind die Extras dieses Mal wirklich sehenswert und konnten mich mehr überzeugen als bei Staffel 4. Neben den zusätzlichen Szenen, den Audiokommentaren und den Bloopers ist beispielsweise ein sehr witziger Clip enthalten, der das Schicksal von Cruella verrät, nachdem die Helden die Unterwelt verlassen haben. Darüber hinaus gibt es Einblicke in die Produktion, wie Amy Manson den Charakter von Merida zum Leben erweckt und es gibt einen Clip, der sich mit der Feier zur 100. Folge der Märchenserie beschäftigt.

Foto: Copyright: 2018 ABC Studios
© 2018 ABC Studios

Auch das Layout von Staffel 5 reiht sich in das beiden Vorgängerstaffeln ein. Der große Apfel ist passend zur Black Swan Thematik pechschwarz gefärbt, während sich ein maskenhaftes mit schwarzen Schwanflügeln als Wimpern versehenes Abbild von Emma als Dunkle befindet, sodass das gesamte Layout sehr düster wirkt. Wie bei Staffel 4 sind auch wieder die Hauptcharaktere auf dem Apfel abgebildet. Gut gefällt mir, dass die Charaktere nicht durch das fettaufgedruckte FSK-Logo verdeckt werden.

Erscheinungstermin: 13. Dezember 2018
FSK: 12
Laufzeit: 943 Minuten
Bildformat: 16:9 – 1,78:1
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch

Fazit

Obwohl "Once Upon a Time" auch in der fünften Runde noch mit seinem märchenhaften Charme überzeugen kann, fällt deutlich auf, dass handlungstechnisch alle Vorgängerstaffeln stärker waren und sie somit die bislang schwächste Staffel darstellt. Dennoch bin ich gespannt wie es weiter geht und ob in Staffel 6 vielleicht neuer Schwung in die Serie gebracht werden kann.

Marcel F. - myFanbase

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