DVD-Rezension: Once Upon a Time, Staffel 4

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Fast zwei Jahre lang mussten die Fans der Märchenserie "Once Upon a Time" auf die Veröffentlichung der 4. Staffel warten. Doch ab dem 9. März 2017 hat das Warten endlich ein Ende und alle Fans können ihre DVD Sammlung mit der neuen Staffel ergänzen.

Inhalt

Foto: Georgina Haig & Colin O'Donoghue, Once Upon a Time - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand
Georgina Haig & Colin O'Donoghue, Once Upon a Time
© 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand

Nachdem Emma und Hook nach ihrer Zeitreise unfreiwillig Elsa, die auf der Suche nach ihrer verschollenen Schwester Anna ist,von Arendelle mit nach Storybrooke gebracht haben, tauchen die nächsten Probleme in Storybrooke auf. Denn die Schneekönigin Ingrid will den Zauber der zersetzenden Sicht über Storybrooke sprechen, um ihre ganz eigene Familie zu erschaffen. Nachdem die erste Gefahr gebannt ist, droht bereits neuer Ärger. Denn der verbannte Mr. Gold schart die Königinnen der Dunkelheit um sich, um den Autor des Märchenbuches zu finden, damit auch die Schurken ihr Happy End bekommen können.

Rezension

Staffel 4A: Storybrooke has frozen over!

Nach dem Megaerfolg von "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren" war es nicht sehr verwunderlich, dass die Autoren diese Geschichte aufgegriffen und sie in ganz eigener "Once-Manier" weitererzählt haben. Da ich mich während des Filmes schon immer gefragt hab, woher Elsa ihre Eismagie besitzt, da weder ihr Vater noch ihre Mutter über solche Kräfte verfügen, fand ich die Idee ziemlich gelungen, dass die Schneekönigin aus Andersens Märchen als Elsas Tante mit ähnlichen Kräften eingeführt wird. Diese stellt in der ersten Staffelhälfte auch die Antagonistin dar und will mit einem heimtückischen Fluch ihre ganz eigene Familie, bestehend aus Emma und Elsa, erschaffen. Gut gefallen hat mir, dass man mit dieser Storyline sowohl dem Originalmärchen der Schneekönigin treu geblieben ist und Kernaspekte wie den Spiegel, der den Menschen schadet, aufgegriffen hat, als auch die Frozen-Geschichte glaubhaft weiterzählt hat. Erfrischend fand ich auch, dass der Schurke der Staffelhälfte mal nicht mit einem der Hauptcharaktere verwandt ist. Vor allem die Tatsache, wie man die Storyline um Ingrid zu Ende gebracht hat, hat mir sehr gut gefallen. Denn während Schurken wie Peter Pan und Zelena bis zum Ende versucht haben, ihre finsteren Pläne durchzusetzen und besiegt werden mussten, hat Ingrid ihre Fehler erkannt und sich schließlich selbst geopfert, um die Bewohner von Storybrooke zu retten. So konnte Ingrid zuletzt doch noch Sympathiepunkte bei den Zuschauern gewinnen und es wurde deutlich, dass sie im Grunde ein guter Mensch war.

Zu den besonderen Highlights der ersten Staffelhälfte zählt vor allem die Freundschaft zwischen Elsa und Emma. Beide konnten einander helfen, ihre Kräfte zu akzeptieren und letztendlich zu kontrollieren, was vor allem für Emma ein wichtiger Schritt bedeutete. Aufgrund dieser tollen Freundschaft war ich etwas enttäuscht, dass es die Autoren am Ende der Storyline scheinbar sehr eilig hatten, sich Elsa und Co. nach Ingrids Tod zu entledigen, um ein neues Kapitel aufzuschlagen. Denn gerade zwischen Emma und Elsa wäre ein tolles, emotionaleres Gespräch zum Abschied wünschenswert gewesen. Sehr gut gefallen hat mir auch die Besetzung der Frozen Charaktere. Mit Georgina Haig als Elsa, Elizabeth Lail als Anna und Scott Michael Foster als Kristoff hat man die perfekte Besetzung gefunden und konnten den Charme der Disney Figuren aufrechterhalten. Auch dass man den Fokus für die erste Staffelhälfte auf Elsa und Anna gesetzt hat und nicht so sehr auf die Charmings hat mir gut gefallen.

Ein großer Störfaktor der ersten Hälfte stellte Mr. Gold dar, der mit seinem Charakterentwicklungsstillstand negativ auffiel. Im Gegensatz zu anderen Charakteren hat er sich überhaupt nicht weiterentwickelt bzw. verändert: er giert immer noch nach Macht und belügt und betrügt munter weiter. Obwohl er im Staffelauftakt am Grab seines Sohnes schwört, ein besserer Mensch zu werden, um das Andenken an Neal zu ehren, tritt er dieses Andenken wenige Folgen später mit Füßen und scheint alle gesagten Worten vergessen zu haben. Aus diesem Grund empfand ich es als große Genugtuung, als er von Belle schließlich aus der Stadt verjagt wurde, was gleichzeitig die Weichen für die zweite Staffelhälfte stellt.

Foto: Kristin Bauer, Once Upon a Time - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand
Kristin Bauer, Once Upon a Time
© 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand

Staffel 4B: The Queens of Darkness

Um doch noch sein Happy End zu bekommen, verbündet sich Mr. Gold mit den Königinnen der Dunkelheit Ursula und Cruella deVil und zusammen lassen sie Maleficent von den Untoten auferstehen, die das Schurkinnen Trio komplettiert. Da ich schon sehnsüchtig auf die Rückkehr von Maleficent und die Einführung von Ursula und Cruella gewartet hab, hab ich mich sehr gefreut, dass die drei Frauen gemeinsam Storybrooke unsicher machen wollen. Letzten Endes hab ich mir wohl ein wenig zu viel von diesen Charakteren erhofft. Denn während ich auf eine interessante und bedrohliche Teamdynamik gehofft habe, waren die Königinnen der Dunkelheit lediglich Marionetten von Mr. Gold, wobei jeder auf sein eigenes Happy End bedacht war. Außerdem haben sich die Autoren mit der Einführung des Hexen-Trios zum ersten Mal ein wenig übernommen, denn selbst mit den jeweiligen Rückblicken in die Vergangenheit der Schurken konnten sie keinem der Charaktere eine gebührende Tiefe verleihen und dem Disney Vorbild gerecht werden. Vor allem bei Maleficent, die Verbindungen zu so vielen unterschiedlichen Charakteren hat, reichten die wenige Flashbackepisoden nicht aus, um diesen komplexen Charakter zu erklären und alle offenen Fragen zu beantworten. Obwohl ich bei der Einführung der Königinnen der Dunkelheit von Cruella am wenigsten erwartet hab, war sie es, die mich letztendlich am meisten überzeugte, was an ihren bissigen Sprüchen und ihrer bizarren Vergangenheitsgeschichte lag.

Foto: Victoria Smurfit, Once Upon a Time - Copyright: 2017 ABC Studios
Victoria Smurfit, Once Upon a Time
© 2017 ABC Studios

Die Suche nach dem Autor des Märchenbuchs war eine Storyline, die bereits am Anfang der Staffel begann, aber erst in der zweiten Staffelhälfte so richtig Fahrt aufnahm. Bereits zu Beginn der Serie hab ich mich gefragt, wer das Märchenbuch geschrieben haben könnte. Da sich die ganze Geschichte über viele Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte erstreckt, macht es natürlich Sinn, dass nicht eine einzelne Person die Geschichten aufgeschrieben hat, sondern dass es im Laufe der Zeit mehrere Autoren gab. Im Groben und Ganzen hat mir diese Storyline gut gefallen und auch das Staffelfinale, in dem Isaac eine vollkommen verdrehte Welt erschaffen hat, in der die Schurken ihr Happy End bekommen, war eine tolle Idee der Autoren.

Neben Mr. Gold, der wie schon erwähnt durch seinen Stillstand negativ auffiel, gab es zwei weitere Figuren, die in der vierten Staffel der Märchenserie besonders herausstachen. Eine von ihnen war Zelena, mit deren Rückkehr wohl niemand nach dem Ende der dritten Staffel gerechnet hat. Obwohl Zelena nicht zu meinen liebsten Charakteren zählt und ich eigentlich ganz froh war, dass sie am Ende das Zeitliche gesegnet hat, fand ich die Art ihrer Rückkehr sehr gelungen. Denn selbst nach ihrem scheinbaren Tod war Zelena niemals fort, sondern hat im Laufe der Zeitreise die Gestalt von Marian angenommen und wurde von Emma und Hook eigenhändig nach Storybrooke zurückgebracht. Aber die Tatsache, dass Zelena nun von Robin schwanger ist und Reginas Glück nun einmal mehr im Weg steht, erinnert nun doch mehr an eine Seifenoper.

Foto: Robert Carlyle, Once Upon a Time - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand
Robert Carlyle, Once Upon a Time
© 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand

Die zweite Figur, die besonders herausgestochen hat, war Will Scarlet, allerdings nicht durch ruhmreiche Auftritte, sondern viel mehr durch seine ständige Abwesenheit. Nachdem mich der Charakter im wenig erfolgreichen Wonderland Spin Off bereits überzeugen konnte, hab ich mich sehr darüber gefreut, als ich gelesen hab, dass er bei "Once" in den Hauptcast befördert wird. Doch selbst die unwichtigen Nebencharaktere hatten gefühlt mehr Screentime als er und Will konnte weder in der ersten noch in der zweiten Staffelhälfte überzeugen. Anscheinend wollten die Autoren diese Figur unbedingt in die Mutterserie einbinden, hatten jedoch keine Ahnung, wie sie dies machen sollten. Letztendlich ist Will genauso schnell wieder verschwunden, wie er gekommen ist.

Nachdem im Verlauf der zweiten Staffelhälfte schon immer wieder Andeutungen gemacht wurden, dass Emma der Dunkelheit verfallen könnte, trat dies im Staffelfinale auch ein. Allerdings schlug sie diesen Weg nur ein, um Regina vor der Dunkelheit zu retten. Somit stellte das Staffelfinale einen Game Changer dar, da die Ausgangssituation nun komplett verändert wurde und interessant zu sehen sein wird, wie Emma als Dunkle fungiert.

Specials & Technische Details

Obwohl es auf der DVD längst nicht mehr so viele Extras gibt wie vergleichsweise bei Staffel 1, sticht bei diesen Specials vor allem "Defrosting Frozen" heraus. So äußern sich die Produzenten und Schauspieler dazu, wie sie die Frozen-Charaktere in die Serienmythologie eingegliedert und wie sie diese beliebten Figuren zum Leben erweckt haben. Weitere amüsante Specials sind die Stagetour mit Ginnifer Goodwin und Josh Dallas, die dem Zuschauer das Set von "Once Upon a Time" zeigen oder die Interviews mit drei unbekannten Storybrooke Bewohnern, die die Kleinstadt nicht verlassen haben, als Elsa die Eiswand an der Stadtgrenze entfernt hat.

Foto: Copyright: 2017 ABC Studios
© 2017 ABC Studios

Weitere Extras sind:

  • Pannen vom Dreh
  • Zusätzliche Szenen
  • Audiokommentare


Vom Layout her stellt die DVD-Box zur vierten Staffel eine Mischung zwischen den ersten beiden Staffeln und der dritten Staffel dar. Wie bei der 3. Staffel ziert der große Apfel aus dem Snow White Märchen das Cover. Passend zur Frozen Storyline ist dieser komplett mit Schnee überzogen und im Hintergrund sind Eiskönigin Elsa, sowie einige Eiszapfen zu sehen. Des Weiteren sind wie bei den DVD-Covern der ersten beiden Staffeln nun wieder die Hauptcharaktere abgebildet, was mir persönlich gut gefällt und ich bei der dritten Staffel vermisst hab.

Erscheinungstermin: 09. März 2017
FSK: 12
Laufzeit: ca. 943 Minuten (23 Folgen auf 6 Discs)
Bildformat: 16:9 – 1,78:1
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch

Fazit

Obwohl die vierte Staffel insgesamt ein wenig schwächer ist als die drei Vorgängerstaffeln, ist sie dennoch sehr sehenswert und ein absolutes Muss für die Fans der Serie. Mit Emma als neuem Dunklen hat die fünfte Staffel großes Potenzial, allerdings bleibt abzuwarten, ob dieses auch wirklich genutzt wird.

Marcel F. - myFanbase

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