Bewertung

Review: #2.10 Schlachtplan

Foto: Duncan Lacroix, Outlander - Copyright: Sony Pictures Home Entertainment
Duncan Lacroix, Outlander
© Sony Pictures Home Entertainment

Momentan wechselt das Tempo bei "Outlander" von einer Episode auf die andere ziemlich sprunghaft. Während in #2.08 Im Fuchsbau alles Schlag auf Schlag ging, zeigte sich #2.09 Bereit zum Kampf eher gemächlich. Nun jagt wieder eine Entwicklung die nächste und wir bekommen einen aufreibenden Kampf zu sehen.

Prestonpans

Gerade erst haben Jamie und seine Männer das Schlachtfeld erreicht und schon steht das erste Aufeinandertreffen mit den Briten bevor. Anders als in der letzten Episode, wo es lediglich in den letzten Minuten ein wenig Spannung gab, ist der nahende Kampf dieses Mal überdeutlich zu spüren und ein bedrückendes Gefühl liegt in der Luft. Denn nachdem beim letzten Mal alles glatt gegangen ist, scheint es an der Zeit, dass die Ernsthaftigkeit der Geschichte durch einen Verlust in den eigenen Reihen unterstrichen wird und so ist es dieses Mal leider auch. Zeichen dafür gibt es so einige, am deutlichsten wird es aber durch die abklärenden Worte zwischen Ross und Kincaid, die gleich darauf bei Angus und Rupert widerhallen. Man setzt das Szenario der Schlacht von Prestonpans gekonnt um und sowohl durch den wabernden Nebel, durch den die Schotten leise vordringen, als auch durch den Blick auf das Lazarett verfolgt man den Kampf voller Anspannung.

Schlussendlich müssen wir uns gleich von zwei Figuren für immer verabschieden. Während man über den Verlust von Kincaid – den man nur wenig kannte – gut verschmerzen kann, trifft der Tod von Angus mitten ins Herz. Claires Worte aus der vorangegangenen Episode, dass dieses Mal alles viel schlimmer für sie wird als beim zweiten Weltkrieg, da sie die Männer dieses Mal kennt, werden schmerzliche Realität und allen steht der Schock um Angus' plötzliches Dahinscheiden ins Gesicht geschrieben. Angus, der immer für Aufheiterung sorgen konnte, wird sehr fehlen, doch leider wird er wohl nur den Beginn einer langen Liste von Toten darstellen, da die eigentliche Schlacht noch bevorsteht. An dieser Stelle kommen mir Murtaghs Worte in den Sinn, denn er wiederum fürchtet sich, dass der eigene Tod bedeutungslos ist und dass Hunderte und Tausende sterben müssen, um einen wirklichen Meilenstein zu setzen.

Ähnlich wie zuletzt steht Jamie in dieser Episode stark im Vordergrund und auch dieses Mal muss er sich wieder darum kümmern, Dougal in Zaum zu halten. Dougal ist scheinbar noch erpichter als zuvor, sich vor Prinz Charles zu beweisen. Was bei der Erkundung des Moores noch amüsant erscheint, schlägt allerdings schnell um, als Dougal auf dem Schlachtfeld den toten und sterbenden Männern mit seiner Klinge zusetzt. Zwar kann man seine Beweggründe in Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen verstehen, dennoch zeigt er sich hier von einer sehr unmenschlichen Seite. Er schneidet sich mit seinem Hass gegen die Briten jedoch ins eigene Fleisch und fällt beim Prinzen in Ungnade, nachdem er nur ganz kurz dessen Bewunderung zu spüren bekam. Wir werden uns nun scheinbar von Dougal verabschieden müssen, doch ich gehe davon aus, dass wir ihn spätestens bei der Schlacht von Culloden wiedersehen werden.

Wie bereits erwähnt dreht sich erneut vieles um Jamie und den Kampf. Claire scheint sich indes ein wenig gefasst zu haben und sie schafft es nach den Panik-behafteten Erinnerungen aus der letzten Episode, das Lazarett gut zu organisieren. Sie ist vollkommen in ihrem Element und hat ihre alte Selbstbeherrschung zurück, selbst den Tod von Angus steckt sie relativ gut weg – ganz im Gegensatz zu Rupert. Doch dass sie momentan so sehr im Hintergrund steht, wird hoffentlich nicht für die restliche Staffel beibehalten. Uns stehen noch drei Episode bevor und ich gehe davon aus, dass man in den kommenden beiden Folgen Claire und den Fokus auf die Charaktere wieder in den Vordergrund rücken wird, anstatt sich zu sehr auf den Krieg zu konzentrieren. Dadurch würde man eine gute Balance finden, bevor das Finale dann sicher die Schlacht von Culloden zeigt.

Randnotizen

  • Wie liebevoll Claire mit Fergus umgeht gefällt mir jedes Mal sehr gut. Ich war ebenso geschockt wie sie, als Fergus mit in den Kampf zog und hinterher auch noch beichtete, jemanden getötet zu haben. Hoffentlich darf Fergus für die restlichen Episode etwas mehr Kind sein.
  • Zu Beginn der Episode schneit es. Wird die große Schlacht also im Winter stattfinden?
  • Dass Prinz Charles die Briten seinen eigenen Männern vorzuziehen scheint, ist wirklich alles andere als clever von ihm. Hoffentlich lässt er solche Worte nicht vor jedem verlauten, sonst werden sicher einige der Schotten desertieren.

Fazit

Durch die Schlacht bei Prestonpans konnte diese Episode wieder um einiges mehr überzeugen als die vorangegangene. Dennoch steht nun zum zweiten Mal das Kriegsgeschehen im Vordergrund und die Figuren interagieren nur wenig miteinander. Daher hoffe ich, dass man demnächst wieder einen größeren Fokus auf die Charakterentwicklung legen wird und den Krieg erst einmal hinten anstellt.

Marie Müller - myFanbase

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