Review: #21.11 I Still Haven't Found What I'm Looking For

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Ist man immer zur Wahrheit verpflichtet oder darf man diese ruhig auch mal etwas verbiegen? Wann wird aus einer kleinen Flunkerei oder Notlüge etwas, das die Grenze des Vertretbaren übertritt? Wer entscheidet überhaupt, was richtig oder falsch ist? Es ist letztlich immer eine Auslegungssache, basierend auf Ethik, Moral und Gewissen. Und wenn dann auch noch persönliche Gefühle dazukommen, wird es erst richtig kompliziert.
Wir schließen in dieser Folge direkt an die Ereignisse der letzten Woche an und befinden uns damit wieder inmitten des Transplantationsdramas rund um Tasha. Hier steigen wir gleich ziemlich hoch auf dem Lügenbarometer ein, hat Evynn doch die Alzheimer-Erkrankung von Tasha bewusst unterschlagen, um deren Chance auf die Leber nicht zunichtezumachen. Auf einem emotionalen Level kann ich Evynn absolut verstehen. Sie ist bereit, alles für ihre Partnerin zu tun und weiß ganz genau, wie kurz ihre gemeinsame Zeit wäre, wenn sie die Operation nicht bekommt. Nur gibt es die Regulierungen der Transplantationsliste aber nun mal aus gutem Grund. Jeder, der auf der Liste steht, braucht ein neues Organ. Jeder, der weit oben steht, vermutlich ebenso dringend wie Tasha. Dadurch, dass ihr Platz gewissermaßen erschwindelt wurde, nimmt sie nun jemand anderem die Chance auf das Organ. Von dem her war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, die Operation erst einmal abzubrechen und der Kommission Bescheid zu geben. Hier fand ich die Kritik an Meredith Grey mehr als unangebracht. Umgeht sie die Regeln, ist es falsch, hält sie sich daran, passt es auch wieder nicht. Da kann sie einfach nicht gewinnen. Trotzdem möchte ich nicht wissen, was für einen Ärger das Krankenhaus sich eingefangen hätte, wäre herausgekommen, dass sie alle von dem Betrug wussten und munter weitergemacht haben. Letztlich ist es dann Nick Marsh zu verdanken, dass hier schließlich doch noch ein Happy End möglich war und man die Leber auf Tasha und Lisa verteilen konnte. Während Lisa nun wieder gute Heilungschancen hat, ändert es bei Tasha jedoch nichts an ihrer Diagnose. Nachdem Evynn und sie gewissermaßen zu Catherine Fox gehören, bin ich gespannt, ob man die beiden womöglich dafür nutzen wird, Meredith und Amelia Shepherds Alzheimer-Forschung wieder voranzutreiben.
Wirklich überrascht haben mich in dieser Woche Owen und Teddy. Da war ich mir doch schon so sicher, dass zumindest einer von beiden wieder mit vollem Karacho in eine blöde Situation mit ihren Bekanntschaften rasselt, aber nichts da. Dieses Mal lag der Fokus auf Teddy, die erneut mit Cass Beckman geködert wird. Unerwarteterweise blockt Teddy aber die Avancen ab und bleibt eisern. Am allermeisten hat mich jedoch überrascht, dass die beiden zum Ende der Folge hin offen miteinander reden. Offen und vor allem verständnisvoll. Jeder legt dar, zu was für Situationen es in letzter Zeit mit Cass und Nora Young gekommen ist. Beide sprechen ihre Gefühle klar aus und keiner kehrt dem anderen den Rücken zu. Wirklich schlauer sind sie jetzt nicht, und trotzdem ist ein großer Schritt getan. Denn Teddy hat sich eingestanden, dass sie sich zu Cass hingezogen fühlt (bleibt die Frage, in welchem Maße) und auch Owen hat definitiv Interesse an Nora, auch wenn er das jetzt nicht ganz so deutlich artikuliert hat. Gleichzeitig steht für beide aber nach wie vor fest, dass sie sich lieben. Und was jetzt? Eine wirklich knifflige Situation, merkt man doch schon lange, dass es bei den beiden trotz aller Bemühungen nicht so richtig rund läuft. Alleine vom Writing her fände ich die Option mit der offenen Beziehung mal ganz interessant. Soweit ich mich erinnere, gab es das in der Serie noch nicht so direkt und würde daher einiges an Potenzial bieten.
Ähnlich unerwartet: Molly Tran hat sich tatsächlich von Dave getrennt und ist wieder zurück bei Benson 'Blue' Kwan. Nachdem somit die romantischen Hürden aus dem Weg geräumt wurden, kommen nun gemeinerweise medizinische dazu. Denn da Molly ihre Anfälle nur zusammen mit einer neuartigen Gehirnoperation behandeln lassen möchte, mit der sie vielleicht ihre Erinnerungen zurückbekommt, liegt der Ball nun in Amelias Feld. An sich sind solche Operationen ja genau ihr Ding, ich gehe also davon aus, dass sie zusagen wird.
Auf Ben Warren kommt nach seiner Evaluation von Teddy nun noch ein schlimmeres Schicksal zu – die Beurteilung durch seine Frau. Man muss es Miranda Bailey zugestehen – bis jetzt hat sie es echt gut geschafft, sich aus seinen Sachen herauszuhalten. Gar nicht so einfach bei Ben. Der hat zwar sein Herz am rechten Fleck und zeigt definitiv Einsatz und Ehrgeiz – nur leider passen seine Methoden eben oft nicht in den offiziellen Klinikablauf. Da kann er auch noch so viel Erfahrung, Alter und Wissen mitbringen, er ist am Ende des Tages eben doch nur ein Assistenzarzt wie die anderen "jungen" auch und muss sich dementsprechend auch an die Regeln halten. In manchen Situationen mag es berechtigt sein, dass er sich mal über eine Regelung hinwegsetzt und mit seiner Vorerfahrung zum Beispiel ein Leben rettet, in vielen Situationen hat Bailey aber vollkommen recht – da sollte er sich aus anderen Angelegenheiten heraushalten und nur seinen Job machen. Sonst ist es nur eine Frage der Zeit, bis er die Grenzen zu sehr strapaziert.
Randnotizen:
Fazit
Die Folge hat ihren Schwerpunkt auf ethische Fragen gelegt und konnte mit interessanten Handlungssträngen punkten. An einigen Stellen wurden hier die Weichen für die zweite Hälfte der Staffel gelegt und so bleiben zu diesem Zeitpunkt eine Menge Fragen offen: Wie geht es mit Owen und Teddys Beziehung weiter, nachdem sie nun beide bereit sind, offen miteinander zu sprechen? Können Meredith und Amelia ihre Alzheimer-Forschung weiterführen? Finden Molly und Blue noch ihr Happy End? Schafft es Ben, sich der Rangordnung im Krankenhaus unterzuordnen? Wird Jules wieder glücklich? Mal schauen, wie es weitergeht...
Denise D. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: I Still Haven't Found What I'm Looking ForErstausstrahlung (US): 20.03.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Allison Liddi-Brown
Drehbuch: Carol Brown
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