Bewertung

Review: #4.08 Der Berg und die Viper

Foto: Pedro Pascal & Indira Varma, Game of Thrones - Copyright: 2013 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and all related programs are the property of Home Box Office, Inc.; Sky
Pedro Pascal & Indira Varma, Game of Thrones
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Diese Staffel geht unglaublich schnell vorbei und ehe man sich versieht, sind wir schon bei der drittletzten Folge der vierten Staffel. Nächste Folge kommt die berühmtberüchtigte neunte Folge von "Game of Thrones" und das Ende von #4.08 The Mountain and the Viper hält schon einen kleinen Vorgeschmack darauf bereit.

"You raped her. You murdered her. You killed her children."

Immer und immer wieder lässt Oberyn seinen Gedanken freien Lauf und mit jedem Schlag zwingt er den Berg in die Knie. Mit Freude sieht man dem fast schon künstlerisch umhertänzelnden Oberyn zu und genießt Cerseis und Tywins wütende Blicke, als der Berg am Boden liegt. Und dann, ganz plötzlich passiert es. In seiner Wut möchte Oberyn von Clegane noch ein Geständnis hören und ist eine Sekunde nicht bedacht – und muss mit dem Leben bezahlen. Es tut weh, Pedro Pascal gehen zu sehen. So einen wunderbaren Charakter in so kurzer Zeit ins Herz zu schließen und in einem Kampf, der schon gewonnen zu sein scheint, doch noch auf brutalste Weise zu verlieren – das stellt jeden Zuschauer auf die Probe. Und während man sich von dem ersten Schock erholt, kommt gleich der nächste. Gemeinsam mit Tyrion muss man realisieren, was Oberyns Tod heißt: Tyrion wird hingerichtet werden.

Dass "Game of Thrones" nicht fair ist und die "Guten" meist verlieren, ist bei George R. R. Martin keine große Überraschung mehr. Sobald man sich als Zuschauer in Sicherheit wiegt, kommt es komplett anders als gedacht. Wie immer gilt es nun zu hoffen, dass sich Tyrion aus dem Schlamassel retten kann. Doch außer Jaime scheint niemand auf dessen Seite zu sein. Im Übrigen muss ich erwähnen, dass ich das Gespräch zwischen Jaime und Tyrion überraschenderweise langatmig und etwas deplatziert fand. Das Gespräch um den verrückten Cousin hätte wenigstens einen Grund für dessen Besessenheit, Käfer zu töten, liefern können. Aber abgesehen davon ist die Storyline in Königsmund wie gewohnt eine der stärksten Szenen.

"I have loved you."

Die zweite herausragende Szene spielt sich in Meereen ab und findet zwischen Jorah und Dany statt. Seit Staffel 1 ist man sich bewusst, dass Jorah für Robert Baratheon spioniert hat. In der zweiten Staffel wurde sein Verrat von der mysteriösen Quaithe wieder aufgeworfen, in dieser Staffel kam der kleine Rat in #4.06 The Laws of Gods and Men auf Jorahs Spionagetätigkeiten zu sprechen. Man könnte fast sagen, es hätte so kommen müssen. Man merkt beiden deutlich an, wie verletzt sie sind. Dany, die nur schwer ihren Ärger unterdrücken kann und die Fassade als kühle Königin aufrecht zu halten versucht, und Jorah, der sie anfleht, ihr zu verzeihen und endlich das ausspricht, was er seit der ersten Staffel für sie fühlt. Emilia Clarke und Iain Glen beweisen eine großartige Chemie und es fällt schwer, ihren Ritter, den man von Beginn an ins Herz geschlossen hat, ziehen zu sehen. Ein unglaublich emotionaler, tragischer Moment, indem man für beide Seiten Verständnis hat und doch gehofft hätte, dass Dany Jorah verziehen hätte.

Nichtsdestotrotz bin ich zuversichtlich, dass Ser Jorah seinen Weg gehen wird und seiner Khaleesi treu bleiben wird. Eine andere interessante Szene ist die sich immer deutlicher anbahnende Geschichte zwischen Missandei und Grauer Wurm.

"If they hit Mole's Town then we’re next."

Die Wildlinge existieren also doch noch und zeigen sich weiterhin von ihrer brutalen Seite, indem sie das nächste Dorf überfallen und abschlachten. Es war genau dasselbe Spiel wie in #4.03 Breaker of Chains und wirkte durch die plumpe Machart sehr unkreativ. Es ist merklich zu spüren, wie die Serie die Wildlinge als Feindbild schafft und man automatisch die Nachtwache sympathisiert. Der große Kampf scheint vielleicht sogar schon in der nächsten Folge zu kommen. Aber nicht nur die Nachtwache sympathisiere ich, sondern auch Gilly und Sam, die trotz weiter Distanz eine rührende Liebesgeschichte pflegen und mich mittlerweile vollkommen überzeugen.

Überzeugend war auch Sansa, die für Kleinfinger gelogen hat und in dieser Episode gezeigt hat, was für eine große Wandlung sie vollzogen hat. Meistens als naiv beschrieben, kommt sie das erste Mal selbstbewusst und manipulativ rüber. All das Leid, welches sie durchlebte, hat aus ihr eine starke Frau gemacht und diese Charakterentwicklung kommt das erste Mal in dieser Episode zum Vorschein. So unheimlich der Gedanke über Kleinfinger und Sansa sein mag, so faszinierend ist er auch. Wie wird ihr Weg mit Robin Arryn nun weitergehen? Und die noch spannendere Frage: Steht man kurz vor einer Stark-Reunion zwischen Sansa und Arya? Doch wie die Erfahrung uns lehrt, darf man sich bei David Benioff und D.B. Weiss niemals zu früh freuen.

Sobald Theon und Ramsay auf dem Bildschirm auftauchen, nehme ich schon die "Was kommt diesmal auf mich zu?"-Position ein. Zugegeben, seit Staffel 3 kann mich keine Szene mehr begeistern und ich bin froh, wenn die beiden so wenig Screentime wie möglich haben. Die Storyline ist nicht übermäßig spannend, da sich die Gespräche zwischen Ramsay und Theon ständig wiederholen und diese Psychospiele langsam ebenfalls unkreativ werden. Immerhin konnte die Szene zwischen Roose und jetzt Ramsay Bolton überzeugen und die Tatsache, dass Bolton an Macht gewinnt und vielleicht seine ganz eigenen Pläne gegen die Lannisters schmiedet? Den Boltons ist alles zuzutrauen.

Fazit

Die herzzerreißende Szene zwischen Dany und Jorah sowie der Kampf und der vollkommen unerwartete Tod von Oberyn Martell reißen es diese Woche heraus und machen aus einer eher schwächeren Folge mit ein paar langatmigen Szenen eine sehr sehenswerte mit zwei sehr emotionalen Szenen.

Tanya Sarikaya - myFanbase

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