Review: #13.13 Feuerprobe
Oftmals ist es die Vergangenheit, die einen nur allzu gern einholt und wogegen man auch machtlos ist. "Chicago Fire" liefert uns in dieser Episode gleich zwei Beispiele dieser Art, die aber auch nicht unterschiedlicher sein könnten und vielleicht erleben wir jetzt bei Sam Carver die Wendung.
Bleiben wir doch auch gleich mal bei Carver. Ich habe eh schon eine längere Zeit den Eindruck gehabt, dass mit ihm etwas nicht stimmt und hatte auch schon angedeutet, dass Stella Kidd ihn sicher wieder aus dem Gefängnis holen muss. Mit der Enthüllung, dass er Alkoholiker ist, habe ich nicht gerechnet. Wobei das ziemlich nahe gelegen haben dürfte. Ich bin mir auch sicher, dass sein (erneuter) Kontakt zu Tori damit zu tun hat und er über manche Dinge, wie beispielsweise seine Narbe, noch immer nicht 'hinweg' ist. Dazu kommen noch seinen Gefühle für Violet Mikami, die er ihr nicht gestehen kann, da sie mit Flynn Calhoun liiert ist. Für mich ist daher die logische Konsequenz, dass er Zuflucht im Alkohol sucht. Ich fand es aber auch interessant, ihn wirklich mal bei einem Meeting zu sehen und nicht nur den Satz zu hören: "Ich war bei einem Meeting." Dass es bei Carver aber in diese Richtung geht, das war schon hart, vor allem, weil Violet recht hat: Solche Meetings sind dafür da, damit man sich öffnen und Vertrauen fassen kann und ich streite auch nicht ab, dass man zu manchen Menschen sofort eine besondere Verbindung spürt. Vor allem aber hätte ich ihm gewünscht, dass Lee es ehrlich mit ihm meint. Wobei ich glaube, Lee hat noch ein ganz anderes Problem, außer seinem Alkoholismus und irgendwie tut er mir auch leid, weil er bei seiner Verhaftung doch so verloren und verzweifelt wirkte. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht hören wir ja nochmal was von Lee, ich kann mir kaum vorstellen, dass man ihn so schnell wieder gehen lässt, zumal er nicht zum ersten Mal solch ein Verhalten an den Tag gelegt hat.
Im Nachhinein ist Carver aber wahrscheinlich insgeheim doch froh, dass das mit Lee passiert ist. Dass er zu den AA-Meetings geht, hat er ja bei der 51 geheim gehalten, wobei das wirklich eine Kunst ist, da Lizzie Novak im Staffelfinale betont hat, dass man auf der Wache Geheimnisse nicht lange verbergen kann. Ich denke aber, Carver hat nun erkannt, dass er immer geliebt und aufgefangen wird. Außerdem ist er ja nicht der erste und wahrscheinlich auch nicht der letzte, der die ein oder andere Verfehlung hat. Ich erinnere mich da auch noch gut an Kelly Severide, der nach dem Tod von Leslie Shay die Kontrolle verloren und sogar geheiratet hat. Dennoch macht es mir einfach ein bisschen Sorge, da Carver so nachdenklich war. Ich hoffe, er stürzt nicht wieder ab, sondern ist nachdenklich, wie er Violet zurückgewinnen kann. Die beiden hatten diesmal unglaublich wichtige Szenen zusammen, die sie in meinen Augen ein Stückchen näher gebracht haben, als noch vor ein paar Folgen.
Damit will ich nicht sagen, dass sich Violet und Flynn trennen sollten. Ganz und gar nicht. Ich mag Flynn, denke trotzdem, dass die beiden nicht ewig zusammenbleiben werden, sondern er nur eine Art 'Zwischenmann' ist, bis Carver und Violet gegenseitig bewusst sind, vielleicht doch zusammenzuhören. Vielleicht gab auch Jared Lennox den Anstoß dafür, wobei das ziemlich weit hergeholt ist. Ich finde es aber dennoch gut, dass man hier nochmals einen Abschluss hatte. Wenn man Carvers Vertrauen zu Lee und Violets Misstrauen gegenüber Lennox betrachtet, hat man eigentlich genau gespiegelte Ausgänge dieser Storylines. Lennox ist also wieder da. Ich muss zugeben, dass ich überrascht war, aber nicht im negativem Sinne. Nach den Ereignissen aus der letzten Staffel ist es aber völlig verständlich, dass Violet und die anderen eher misstrauisch ihm gegenüber sind, auch wenn ich finde, dass ihm zum damaligen Zeitpunkt angemerkt hat, wie sehr er es bereut hat, nach Robinsons Pfeife getanzt zu haben. Interessant war aber auch, dass man Flynn in das Ganze eingeflochten hat und man so seine Beziehung zu Violet noch einmal auf eine neue Ebene gehoben hat. Dass Violet Lenonx doch geholfen hat, zeigt unglaubliche Größe von ihr und ich denke, sie hat zum einen festgestellt, dass sie damit selbst abgeschlossen hat und zum anderen, dass es Lennox völlig ehrlich gemeint hat, dass er von Violet gelernt hat bzw. dass er sie bei der Behandlung ständig im Ohr hatte. Hat mich irgendwie an Levi Schmitt aus "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" erinnert, der ähnlich über Meredith Grey gesprochen hat. In meinen Augen sind es sowieso die besten Mentoren und Mentorinnen, die du ständig im Ohr hast, weil man von denen nicht nur etwas fürs Fachgebiet, sondern auch fürs Leben gelernt hat und ich bin froh, dass man Lennox' Unschuld bewiesen hat. Einen ähnlichen Fall hatten ja auch Lizzie und Violet mit der schwangeren, aber verstorbenen Frau. Und ich denke, das ist auch ein Grund, warum die beiden ihm geholfen haben.
Geholfen hat auch Joe Cruz und zwar Kelly und Cruz wurde von Dom Pascal geholfen. Geholfen ist vielleicht das falsche Wort, da sie es quasi verschlimmbessert haben. Ich finde es zwar schön, dass 'Girls on Fire' immer mal wieder erwähnt wird, dennoch habe ich das Gefühl, man sieht nicht genügend von so einer großen Sache, was schade ist. Dennoch muss ich zugeben, dass ich es witzig fand und dass Cruz sich durchsetzen konnte, wenn auch erst mit einer gewissen Zurückweisung. Aber es hat mich auch deshalb gefreut, weil es in letzter Zeit einfach nicht so gut lief für ihn. Aber es hat auch nochmal unterstrichen, wie gut er als Vater ist. Ich meine, er hat durch seine doppelte Vaterschaft eine gewisse Feinfühligkeit entwickelt, was für Kinder und Teenager gut ist und er die Gefahren aus einer Intuition abschätzen kann.
Ein bisschen am Rande fand ich die Story von Randall 'Mouch' McHolland und Christopher Herrmann. Ich kann verstehen, dass Herrmann das Molly's aufstocken bzw. erweitern will. Ich verstehe aber nicht so richtig, warum Mouch glaubt, er will sich beruflich nicht weiterentwickeln. Ich hatte eher das Gefühl, die Arbeit bei der 51 und im Molly's sind für ihn zwei verschiedene Dinge, die er voranbringen will.
Fazit
"Chicago Fire" hat mit den Storys um Sam Carver und Jared Lenox zwar wichtige Sachen angesprochen, aber ansonsten kamen mir die meisten Themen leider so vor, als würden sie nur als Lückenfüller dienen, was ich ein bisschen schade finde. Ich hoffe, dass es wieder aufwärts gehen wird.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Born of FireErstausstrahlung (US): 19.02.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 30.06.2025
Regie: Lisa Robinson
Drehbuch: Danielle Nicki
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