Review: #10.01 Das Schiffsunglück

Auch "Chicago Med" ist aus der Sommerpause zurück und das mit der Jubiläumsstaffel. Unfassbar, dass wir jetzt schon ins zehnte Jahr gehen und das mit zwei neuen Showrunnern, wie vor einigen Monaten bekannt wurde. Im Großen und Ganzen hat mir der Auftakt gefallen und ich verspreche mir auch wirklich, dass es großartig werden wird. Ich habe aber auch ein paar Punkte, die mir nicht gefallen haben. Also: Los geht's!

Mitten in der Sommerpause kam die Meldung, dass Dominic Rains alias Crockett Marcel die Serie verlassen würde. Hat mich doch traurig gemacht, denn ich mochte ihn wirklich und hatte im Staffelfinale auch schon bildlich vor Augen, er würde eine tolle Freundschaft mit Maggie Lockwood bekommen. Doch die hat man ja nun zerschlagen. Es ist auch nicht so, dass ich Marcels offensichtliche Entscheidung nicht nachvollziehen könnte. Ich hätte mir nur gewünscht, dass wir ihn in dieser Episode noch einmal sehen werden. Irgendwie ist es mir nämlich zu wenig, wie man ihn aus der Serie geschrieben hat. Es gab sogar eine Abschiedsparty und nun saß er im Flugzeug nach Boston und wahrscheinlich auf dem Weg zu Pamela Blake. Aber naja, wenigstens scheint er im Off glücklich zu werden und das hat er mehr als verdient. Glück hätte auch Daniel Charles verdient und hier sind wir auch schon bei dem Punkt, der mich ein bisschen wütend macht. Ich kann verstehen, dass es schwierig ist, Nebendarsteller*innen für längere Zeit zu verpflichten, aber da kann man doch wenigstens eine halbwegs anständige Storyline präsentieren. Bei Daniel und Liliana Wapniarski hat man ja schon in der letzten Staffel kräftig drauf hingearbeitet, dass es immer mehr zu Diskussionen, Streit und Missverständnissen gekommen ist. Ich kann sogar verstehen, dass sie ihrem Bruder Pawel Wapniarski beistehen will. Allerdings hatte ich eben schon länger das Gefühl, dabei läuft sie irgendwie in ihr Verderben, weil sie ihrem Bruder blindlings vertraut. Wirklich schade, dass diese Beziehung in die Brüche ging. Mir hat sie schon allein deshalb gefallen, wie es zwischen den beiden anfing und dass ihre Unterschiede für Daniel keinerlei Probleme dargestellt haben und dann kommen die 'netten' Familienmitglieder und alles geht irgendwie den Bach runter. Ich glaube irgendwie nicht, dass wir Liliana so schnell wiedersehen und in diesem Zug ist sie mir auch ein bisschen unsympathisch geworden. Ich hoffe wirklich, die Pawel-Sache wird sich bald aufklären, sonst können wir uns ja gleich auch noch von der nächsten Paarung verabschieden: Mitch Ripley und Hannah Asher. So richtig verstehe ich nicht, warum in den sozialen Medien so oft gegen die beiden gewettert wird, ich mag sie und ich glaube, durch ihre unterschiedliche und doch ähnliche Vergangenheit kann man sie sehr toll entwickeln und neue Facetten zeigen. Ich fand es etwas (negativ) überraschend, dass Hannah so kalt zu ihm war, da hat der Spruch von Doris wie die Faust aufs Auge gepasst und mir die Worte aus dem Mund genommen.

Ich kann verstehen, weshalb Hannah ein bisschen angegriffen ist, von Mitch nicht eingeweiht worden zu sein. Aber zunächst kennen sie sich jetzt auch noch nicht so lange und aus seiner Vergangenheit hat er auch lange ein Geheimnis gemacht. Die aktuelle Situation ist auch nicht so einfach und ich nehme mal an, auch wenn Mitch nicht damit einverstanden war, was Robert 'Sully' Sullivan getan hat, ist und bleibt er nun mal sein Freund – wobei man hier sagen muss, dass er es nicht mehr allzu lange sein dürfte. Ich kann auch nicht mal sagen, ob mir Sully anfangs sympathisch war. Ich glaube nämlich, er könnte einen solchen Einfluss auf Mitch haben, was wir auch bald zu sehen bekommen könnten und dann ähnlich eiskalt wie Hannah werden. Kein Wunder also, warum Sully zu Beginn dieser Episode so triumphiert hat. Ich glaube, mit ihm erwartet uns nichts Gutes, sollte er sich noch länger die Ehre erweisen, auch wenn seine Chemo erst einmal beendet ist. Ich hoffe einfach, das Blatt wendet sich noch. Aber momentan sieht es ja so aus, als ob man die Pawel-Sache noch etwas in die Länge ziehen wird.

Da fand ich die zwei Neuen doch viel interessanter. Ich war etwas überrascht, als es hieß, man hat Darren Barnet und Sarah Ramos in den Hauptcast geholt. Nicht dass ich dachte, man lässt den Hauptcast mit den paar Darsteller*innen bestehen. Vielleicht waren es auch nur die Namen der beiden Neuen, die mich überrascht haben. Barnet kenne ich aus der Netflix-Serie "Noch nie in meinem Leben ..." und da muss ich ja sagen, hatte ich doch meine Schwierigkeiten mit ihm. Aber Dr. John Frost macht einen netten, charmanten und tollen Eindruck. Es war auf jeden Fall ein toller Einstieg und seit dem Weggang von Dylan Scott haben wir auch keinen Kinderarzt mehr. John könnte diese Lücke durchaus gut füllen. Sein Umgang mit der kleinen Zoey war einfach toll und ich glaube, das hat auch Maggie imponiert. Mir hat bei John auf jeden Fall noch imponiert, wie positiv er über Sam Abrams gesprochen hat. Ich glaube, solange es "Chicago Med" und diesen Charakter gibt, habe ich das noch nie so gesehen. Und um nochmal auf Maggie zurückzukommen. Ich hätte zwar nichts gegen eine mögliche Paarung mit John, sehe sie dann aber doch lieber mit Loren Johnson. Aber gegen eine platonische Freundschaft zwischen Maggie und John hätte ich nichts. Mit Marcel ist es ja nichts geworden und mit Will Halstead hat man einfach zu viel Zeit vergehen lassen, denn da war auch jede Menge Potenzial in meinen Augen, was man leider nie richtig genutzt hat und dann einfach zu spät.

Eine Freundschaft oder auch nur gutes miteinander Arbeiten schließe ich bei Dean Archer und Dr. Caitlin Lenox schon mal aus. Mit Caitlin haben wir den zweiten Neuzugang im Hauptcast, die sich schon jetzt unbeliebt bei den Fans macht. Sie wirkt zwar noch jung, aber durch ihre Zeit bei der Armee ist sie knallhart und greift auch so durch. Mit ihr wird auf jeden Fall anderer Wind wehen, der auch Archer nicht gefallen wird. Ich kann ihn da durchaus verstehen, immerhin hat er die Leitung und wenn wir ehrlich sind, wurde er erst in der letzten Staffel von Sharon Goodwin dazu angehalten, etwas sensibler zu sein, da sie ein Lehrkrankenhaus sind. Aus diesem Grund hat mich auch ein bisschen erschreckt, dass Sharon die Entlassung von Zach Hudgins abgesegnet hat. Ich gebe ja zu, dass es nicht optimal war, wie er einfach den Behandlungsraum verlassen hat. Ich finde aber auch, man hat schon der letzten Staffel bei dem Gespräch mit Dean und den Waffen bemerkt, wie unsicher Zach ist und nun... nun hat er offen drüber gesprochen und wird gleich entlassen? Das ist nicht in Ordnung und mich würde es auch nicht wundern, wenn das noch ein Nachspiel hat, weil ich irgendwie auch glaube, dass Dean Zach gemocht hat. Gemocht habe ich es auch, Sharon mal wieder in Aktion zu sehen. Sie darf ruhig öfters im Krankenhausalltag in dieser Funktion mitmischen. Überhaupt hat mir die Atmosphäre dieser Episode wahnsinnig gut gefallen. Ich hatte ja schon in der ersten und in der dritten Staffel verlauten lassen, dass mich "Chicago Med" bei so etwas sehr an "Emergency Room - Die Notaufnahme" erinnert und durch den verkleinerten Cast und die Herangehensweise wie die Umsetzung fällt mir das noch mehr auf.

Fazit

"Chicago Med" ist gut in seine Jubiläumsstaffel gestartet, wenn es auch ein paar kleinere Stolpersteine gab und auch manche Entwicklungen hoffentlich nur in der Schwebe hängen und nicht das Endresultat sind. Mit den zwei neuen Charakteren im Hauptcast gibt es auch neue Möglichkeiten, den älteren Charakteren andere und weitere Facetten zu bieten, auf die ich mich sehr freue.

Daniela S. - myFanbase

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