Bewertung

Review: #7.19 Es wird weitergehen

Nachdem "Chicago Med" wirklich lange Zeit mein Sorgenkind gewesen ist, schafft man es mit #7.19 Like A Phoenix Rising From The Ashes neue Facetten von dem ein oder anderen Charakter zu zeigen, wobei ich sagen muss, dass ich über die Entwicklung von Dylan Scott und Milena Jovanovic nicht ganz glücklich bin und auch über die letzte Szene zwischen Will Halstead und Hannah Asher spekuliere ich, dass mir auch diese Entwicklung nicht gefallen könnte.

"Ich wollte ihn behalten"

Gerne möchte ich mit der Storyline beginnen, die mich emotional berührt hat. Hierzulande ist Leihmutterschaft strafbar, während es in den USA nicht der Fall ist. Gewissermaßen kann ich sogar nachvollziehen, weswegen es hier untersagt ist. Denn bei einer Schwangerschaft baut sich bereits (bei den meisten) eine Bindung zum Kind auf, eben auch, weil man unter normalen Umständen sein Kind neun Monate im Bauch trägt. Genau solch einen Fall von Leihmutterschaft haben Hannah und Will. Allerdings liegt bei diesem noch eine diagnostizierte Krankheit vor, bei dem die werdenden Eltern Meg und Jonathan Harris für einen Abbruch gewesen sind, während die Leihmutter Ingrid das Baby austragen wollte bzw. will.

Wie gesagt finde ich diese Thematik sehr emotional, eben weil man eine emotionale Bindung aufbaut. Aber gerade als Leihmutter geht man eine vertragliche Verpflichtung ein, so dass man eben den Wünschen der werdenden Eltern nachkommen sollte. In diesem Fall ist es etwas anders. Im ersten Trimester wurde beim Baby SMA festgestellt und die werdenden Eltern wollten die Schwangerschaft abbrechen, was ich ohnehin immer bedenklich finde. Denn erst einmal weiß man nach solch einer Diagnose nie den Schweregrad und zum anderen wird für mich dann gleich noch mit ausgesagt, dass Kinder mit Behinderung kein Recht zum Leben haben. Somit kann ich auch gut nachvollziehen, weshalb Ingrid verschwiegen hat, dass sie Leihmutter ist. Allerdings befindet man sich auch hier auf einem sehr schmalen Grat, denn eigentlich hat Ingrid den Vertrag zwischen sich und den Harris' gebrochen, weil sie ihren Wünschen nicht nachgekommen ist. Ich hätte es zwar selbst nie für möglich gehalten, aber diesmal kann ich Will voll und ganz zustimmen. Denn Meg und Jonathan hatten das Recht zu erfahren, dass Ingrid die Schwangerschaft nicht abgebrochen hat. Denn auch wenn sie unterschiedlicher Meinung sind, ist es eben nicht Ingrids Kind.

Letztlich war es aber gut, dass Hannah weitere Untersuchungen durchgeführt hat, da das Baby eben keine SMA hat und ebenso war gut, dass Familie Harris darüber informiert worden sind, denn so konnten sich Meg und Ingrid aussprechen. Ich denke Erstere konnte ganz gut nachvollziehen, warum Ingrid das Baby behalten wollte, denn letztlich ist Meg ja froh, dass Ingrid sich gegen ihre Wünsche gerichtet hat.

Wo wir auch gerade schon bei Will und Hannah sind. Ich bin froh, dass Hannah eine platonische Freundschaft zu Will haben möchte, denn aufgrund ihrer Drogensucht hat sie sich ja von Will abhängig gemacht bzw. ließ sich von ihm bzgl. seiner Fürsorge abhängig machen und dadurch konnte ihre Liebesbeziehung, die ich persönlich nie als solche empfunden habe, nicht funktionieren. Ich kann nur hoffen, dass Will nicht eines Tages doch mehr als Freundschaft möchte, denn mir gefällt die 'neue' Hannah um so vieles besser als vorher und ich bin dankbar, dass man Jessy Schram zurück in den Cast geholt hat.

Sich selbst krank machen

Kommen wir zum Fall von Dylan und Maggie Lockwood, den ich ebenfalls nicht ohne fand und wo ich mir einen anderen Ausgang gewünscht hätte. Zoe ist ein Teenager, der aber betrunken ist, weshalb sie von ihren Eltern ins Med gebracht wird. Immer wieder beteuert sie, nichts getrunken zu haben, allerdings lallt sie und ihr Blutalkoholspiegel steigt auch immer weiter. Ich finde es ein wenig enttäuschend, dass man hier nicht mehr Potenzial aus dem Fall geschöpft hat, denn Zoe hat 'nur' einen neuen Trend unter der Jugend mitgemacht und sich einen in Alkohol getränkten Tampon reingeschoben, damit der Alkohol sofort in die Blutbahn absorbiert wird. Ich finde es zwar gut, dass es auch solche Patientenfälle gibt, man hätte diesen Trend auch wunderbar damit verbinden können, dass Zoe dadurch eine neue Leber gebraucht hätte.

Auch der Fall von Daniel Charles, Crockett Marcel und Lonnie Richardson hat etwas damit zu tun, sich selbst krank zu machen. Mit Luis Pena haben wir einen Mann, der seit 36 Tagen im Hungerstreik ist, um etwas zu bewirken. Ich finde es zwar gut und wichtig, dass man vieles auf sich nimmt, um etwas zu bewirken, aber hier ist es nochmal anders, denn Luis leidet seit Jahren unter Depression und ist bei Lonnie in Behandlung. Ich bin mir nicht sicher, ob Daniel wirklich etwas bewirkt hätte, aber ich fand es auch hart mit anzusehen, dass sie Zwangsernährung durchgeführt haben. Zudem fand ich es auch bedenklich, dass Lonnie Daniel verdeutlicht hat, dass sie Luis viel länger kennt und sie deshalb am besten wüsste, was zu tun ist. Sie war es doch, die Daniel kürzlich eine*n andere*n Therapeut*in empfohlen hat, selbst wenn die Voraussetzung aufgrund ihrer Gefühle andere waren, aber sie hatte insofern recht, dass man dadurch anderen Input bekommt. Also womöglich könnte Luis noch leben. Ich bin aber gespannt, ob dieser Ausgang noch Auswirkungen auf Daniels und Lonnies Beziehung hat.

Er will sie schützen

Leider denke ich, dass man nichts mehr mit der Beziehung von Dylan und Milena machen wird oder zumindest, dass es mit Milena kein allzu gutes Ende nehmen wird. Dabei finde ich es durchaus interessant, dass man Dylans Vater Reginald Scott in den Fall eingebunden hat. Leider hat man nicht allzu viel bzgl. der Gründe erfahren. Ich kann aber auch gut nachvollziehen, dass Dylan Milena schützen will. Ich hoffe nur, dass "Chicago Med" noch ein bisschen mehr Potenzial aus diesem Handlungsstrang schöpft und es damit nicht beendet hat, wie es bei OneChicago oft der Fall ist.

Neues über seinen Vater

Den Fall von Ethan Choi und Dean Archer fand ich großartig. Bereits in der letzten Episode war ersichtlich, dass sich Ethans Einstellung geändert hat. Interessant fand ich hier, dass man einen Teil beruflich und privat eingebaut hat. Mit Gerald Simmons hat man einen Charakter, der unbedingt von Ethan behandelt werden will und bei dem schnell offensichtlich wird, dass er mehr auf dem Herzen hat, als nur seine körperliche Verfassung. Spannend fand ich auch die Diagnosestellung und was letztlich auch nochmal unterstrichen hat, wie wichtig es ist, auf kleine Details zu achten.

Aber wie gesagt, spielte bei dem Fall auch etwas Privates hinein. Vor Kurzem ist Ethans Vater gestorben und ich hätte nicht gedacht, dass das nochmals von Wichtigkeit sein würde. Denn jetzt wurde bekannt, dass Gerald nicht nur mit Ethans Vater gedient hat, sondern dass die beiden auch ein Paar gewesen sind. Ich bin gespannt, wie Ethan damit umgehen wird, denn ich könnte vorstellen, dass er nun vieles hinterfragen wird und wer weiß, vielleicht wendet er sich in dieser Sache an Dean.

Fazit

"Chicago Med" hat auch diesmal sehr interessante und emotionale Fälle gehabt, die zu überzeugen wussten. Spannend wird es aber dennoch bei Ethan bleiben, ebenso wie bei Lonnie und Daniel sowie bei Dylan. Bei Letzterem würde es mich wirklich sehr ärgerlich machen, wenn man daraus nichts mehr machen würde.

Daniela S. - myFanbase

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