Review: #14.04 Mercy
Guck mal einer an, wer da wie Phönix aus der Asche aufgestiegen ist: "Chicago Fire"! Ich würde mal behaupten, diese Episode ist die beste in der bisherigen Staffel. Sie hat mir wahnsinnig gut gefallen und verspricht auch Potenzial für die weiteren Episoden.
In den Spoilern, die vor dem Staffelstart bekannt wurden, hieß es auch, Christopher Herrmann habe eine persönliche Krise zu bewältigen, bei der ihm sein Freund Randall 'Mouch' McHolland wohl auch nicht sonderlich helfen kann. Ich habe diesen Gedanken zwar vorher nie zu Papier gebracht, aber ich dachte mir bei diesem Gelesenen sofort, dass es etwas sein muss, was seine Familie betrifft und dass es möglicherweise um Verlust geht. So gesehen war diese anfängliche finanzielle Krise eigentlich nur der Anfang von etwas Größerem und das traf wohl jeden wie einen Schlag. Sicherlich hat man schon öfter Hausbrände oder auch Überschwemmungen gesehen, bei denen Menschen ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Und immer wieder wurde und wird dabei ein Satz laut: Ihr habt zum Glück noch euch. Es ist ein Satz, der gut gemeint ist. Der auch zum Ausdruck bringt, dass es vielmehr um den Menschen bzw. die Menschen geht, die man bei all dem Unglück noch immer an seiner Seite hat. "Chicago Fire" hat diesmal auch eine ganz andere Seite gezeigt und auch eine Seite an Herrmann, die mich ehrlich gesagt ziemlich emotional gemacht hat. Das lag wahrscheinlich auch einfach daran, weil man die Emotionen schon in den ersten Szenen in dieser Episode bemerkt hat, die aber so gesehen alle positiv waren. Die Herrmanns waren ausgeglichen, hatten Spaß. Auch wenn sich Annabelle Herrmann nicht so wohlfühlte und zuhause bleiben wollte. Am tollsten fand ich Cindy Herrmann. Ich glaube, ich habe sie lange nicht mehr so freudig und begeistert erlebt. Sie tritt einen neuen Job an, bei dem sie die Familie finanziell unterstützen möchte und was abends bei einem schönen Essen gefeiert werden sollte. Allerdings hat das Leben ihnen einen fetten und rauchigen Strich durch die Rechnung gemacht.
Die Stimmung war schon emotional aufgeheizt, als die Einsatzmeldung die Wache erreichte. Mit dem Wissen, dass sich Annabelle noch im Haus befunden hat, konnte man Herrmanns Angst überaus deutlich spüren. Zum Glück ging das ja positiv aus. Für einen kleinen Moment hatte ich aber die äußerst schlimme Vermutung, er würde einen Herzinfarkt erleiden. Kann sich noch jemand daran erinnern, wie er in der vierten Staffel einen vorgetäuscht hat? Bei dieser Szene damals war mir auch nicht ganz einerlei. Doch diesmal ging es hier um sein eigenes Kind und wir wissen nach all den Jahren nur zu gut, wie schlimm es für ihn ist, wenn Kinder involviert sind. Auch die Szene danach war kaum zu ertragen. Man konnte ihn verstehen, dass er noch irgendwas retten wollte, wusste aber schon, dass es ausweglos war und das hat alles noch emotionaler in meinen Augen gemacht. Diesmal war es zwar nicht so bildlich dargestellt worden, wie familiär die 51 ist. Doch es waren die Reaktionen nach dem Einsatz und vor allem das Handeln von Kelly Severide und Mouch, was unterstrichen hat, wie wichtig Herrmann für sie ist. Dennoch leidet dieser schrecklich. Nicht nur für sich selbst, sondern für seine komplette Familie. Dazu kommt auch noch das Schuldgefühl, dass er es war, der den Brand durch technische Unaufmerksamkeit ausgelöst hat. Ich möchte gar nicht darüber nachdenke, wie es ihm erginge, wäre es tatsächlich so gekommen. Mein Herz wäre noch mehr gebrochen für ihn, als es ohnehin schon der Fall gewesen ist. Wie ich ein Stück weiter oben geschrieben habe, wurde angedeutet, dass es eine Situation für Herrmann sein wird, bei dem ihm Mouch auch nicht sonderlich helfen kann und ich denke, wir werden demnächst ein Auf und Ab erleben, was die Freundschaft zwischen den beiden auf eine harte Probe stellen wird. Ich glaube zwar nicht, dass die Freundschaft zwischen Herrmann und Mouch in die Brüche gehen oder Risse bekommen wird, aber Mouch wird sich vielleicht in der nächsten Zeit ein dickeres Fell anschaffen müssen. Die eine Szene der beiden lässt durchaus vermuten, dass Herrmann in der kommenden Zeit mehrere solche emotionalen Ausbrüche haben wird. Wie gesagt, man sagt zwar immer, bei solchen tragischen Ereignissen geht es vorrangig um den/die Menschen. Allerdings haben Dinge auch sentimentalen wie emotionalen Wert. Sicher, man trägt das alles im Herzen, doch manchmal muss man Dinge wie eben Tagebücher und Ringe anfassen können, weil ich denke, das steigert den emotionalen Wert einfach noch einmal und die Erinnerung, die dadurch hervorgerufen wird. Besonders aus dem Grund hat mich die letzte Szene auch noch einmal emotional gemacht und sie hat unterstrichen, wie stark Herrmann und Cindy als Paar sind.
Ich habe den Teaser für diese Episode vorher nicht gelesen. Wann immer aber Tim Hopper in den Credits auftaucht, schlage ich mir etwas die Hände vors Gesicht, weil ich weiß, wenn Tom Van Meter auftaucht, geht es auch um Brandstiftung. Diesmal war ich überrascht und zwar im positiven Sinne. Vor allem fand ich, dass sich Herrmanns Schicksalsschlag wunderbar mit Van Meter und Isaiah verbinden ließ. Durch die aktuelle Situation mit seiner Mutter Shauna leidet der Junge und ich denke, er bemerkt auch, dass Stella Kidd zu fürsorglich ist, sodass für ihn Kelly die bessere 'Wahl' ist. Kelly hat einfach die coolere Art an sich und das spricht Isaiah mehr an, was auch Van Meter aufgefallen ist. Ich hatte bisher zwar nie den Eindruck, Van Meter und Kelly hätten eine engere Verbindung miteinander, aber beide haben sie natürlich Menschenkenntnis, die sich hier gezeigt hat. Isaiah hat allerdings auch wahnsinnig viel von sich gezeigt. Auch wenn er und Kenny Herrmann sich noch nicht kennen, war doch zu merken, dass er genau weiß, was in dem Jungen vorgeht. Mir hat die Geste von ihm sehr gut gefallen, die gezeigt hat, was für ein Charakter Isaiah doch hat.
Hatte jemand bezüglich Sal Vasquez und seinem Vater Ramon Vasquez vielleicht auch ein ungutes Gefühl? Dass er seinem Vater helfen will, steht ja unumstritten fest. Ich denke aber, wir haben diesmal einen ersten Hinweis darauf bekommen, dass es bald brenzlig für Vasquez werden könnte. Auch wenn ihn Ramon gelobt hat, aber seine Andeutung, er bräuchte Hilfe, weil er nur mit Gnade rauskommt, die war doch sehr seltsam. Ich denke, wir können uns auf ein spannendes Midseason-Finale gefasst machen.
Neben den ganzen Dramen hatten wir mit Capp als Sanitäter doch auch etwas Lustiges. Alleine schon, als Kelly meinte, Violet Mikami und Lizzie Novak sollen Capp trainieren, brachte mich wunderbar zum Lachen. Wir kennen Capp schon so lange, aber irgendwie kann ich mich an keine ernste Szene mit ihm erinnern. Und wie er sich manchmal anstellt, spricht auch nicht gerade für seine Ernsthaftigkeit, was Violet und Lizzie wohl ähnlich durch den Kopf gegangen sein dürfte. Umso überraschter war ich dann, wie beruhigend er auf den Patienten gewirkt und eingewirkt hat. Ich hoffe wirklich, Chief Robinson gibt ihr Okay für das Programm. Ich will nämlich unbedingt mehr von Capp als Sanitäter sehen und ich vermute mal ganz stark, Kelly hat geahnt, welches überraschendes Potenzial in Capp steckt.
Fazit
"Chicago Fire" läuft zu Hochtouren auf und hat uns eine Episode präsentiert, die mir wohl noch ziemlich lange im Gedächtnis bleiben wird. Es war aber auch eine Episode, die weitere Weichen für die Handlungsfortsetzungen gestellt hat, auf die ich mich schon freue.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: MercyErstausstrahlung (US): 22.10.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Reza Tabrizi
Drehbuch: Alec Wells
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