Review: #14.05 Ghosts
Vergangene Woche war Halloween und für die meisten US-Serien bedeutet es, dass man diesen Feiertag in der jeweiligen Episode thematisiert. "Chicago Fire" ist da keine Ausnahme. Leider muss ich sagen, dass die Punktezahl diesmal erneut geringer ausfallen wird.
In meiner letzten Review schrieb ich, dass die Serie wie Phönix aus der Asche auferstanden ist und die Episode emotional gesehen die beste gewesen ist, seit Staffel 14 an den Start ging. Ich will damit nicht sagen, dass es diesmal nicht gut war. Allerdings gibt und gab es einfach Themen, die mir bitter aufstoßen und mir auch ein ungutes bzw. ein beunruhigendes Gefühl geben, wenn ich an den möglichen Handlungsverlauf denke.
Damit meine ich natürlich Sal Vasquez und seinen Vater Ramon Vasquez. Schon als Vasquez Jr. in der ersten Episode dieser Staffel vorgestellt wurde, hat mich ein ungutes Gefühl beschlichen, was leider auch nicht weniger wird und von dem ich denke, dass es auch nicht gut ausgehen wird. Mich ärgert dabei auch, dass man eine sehr ähnliche Storyline wie bei Sam Carver verwendet und auch diesmal wieder Stella Kidd einbezieht, die ihren Schützling wohl mal wieder retten soll und man dafür eine interessante Story bzgl. einer schwangeren Feuerwehrfrau einfach wieder hat fallen lassen. Aber zurück zu Vasquez. Er ist ja kein schlechter Kerl, was man diesmal wunderbar miterleben konnte. Sein Problem ist in meinen Augen nicht einmal so sehr seine Vergangenheit – es ist sein Vater. Ich würde mir ja wünschen, man würde das Ganze ziemlich schnell wieder fallen lassen. Leider denke ich aber, dass die Bombe erst im Midseason-Finale explodieren und es wahrscheinlich nicht gut ausgehen wird. Jetzt wissen wir zumindest schon mal, dass Ramon Beweise vom Tatort vor ungefähr sechs Jahren kurzzeitig entfernt hat, wodurch der Mörder von Lindsay Belfort nicht überführt und weggesperrt werden konnte und neben Lindsays Familie ist auch Vasquez in gewisser Weise der Leidtragende. Ich kann mir gut vorstellen, wie es für ihn auf der Akademie gewesen sein muss. Die meisten Menschen hören leider nicht auf zu sticheln und zu mobben, wenn sie einmal ein Opfer gefunden haben. Der Sohn eines Polizisten zu sein, der aufgrund von manipulierter Beweismittel im Knast sitzt, das ist ein gefundenes Fressen. Das Schockierende hierbei ist vor allem für mich gewesen, dass Ramon offenbar nicht mal daran denkt, wie sich sein Sohn dabei fühlt, ihn so moralisch unter Druck zu setzen. Der verschwundene Sanitäterbericht ist vielleicht nicht das aussagekräftigste Beweisstück, damit Ramon auf Bewährung aus dem Knast kommt. Aber seinen Sohn so moralisch unter Druck zu setzen und ihn sogar in gewisser Weise noch zu manipulieren, das kann nicht gut ausgehen. Ich kann eigentlich nur hoffen, dass Finch und Stella dann für Vasquez da sein werden. Der ist nämlich gerade dabei, einen Fehler zu begehen, indem er der 'Bitte' seines Vaters nachkommt. Es könnte zwar sein, dass Lindsays Mann Cliff einer Aussage für Ramon zustimmt und sich die Dinge noch einmal in eine andere und überraschende Richtung drehen, jedoch schätze ich "Chicago Fire" momentan nicht so ein. Dabei hat mir Vasquez' Verhalten in dieser Episode gut gefallen und ich hatte den Eindruck, er wird langsam aber sicher ein Mitglied der Wache. Hoffentlich macht die Sache mit seinem Vater nicht alles zunichte. Mein Gefühl dahingehend verursacht mir dahingehend leider Bauchschmerzen.
Da Halloween vor der Tür stand, darf auch dieser Anteil nicht fehlen. Eigentlich fand ich ihn ganz gut eingebunden. Mir hätte es aber tatsächlich besser gefallen, wenn man dabei nicht zu sehr auf den Geisterfeiertag hingedeutet hätte bzw. die Storyline von Joe Cruz auch in einer anderen Episode untergebracht hätte. Bei einem Einsatz in einem gerade frisch renovierten Gebäude brennt es im Keller und die Bewohner und Bewohnerinnen müssen evakuiert werden. Cruz trifft dabei auf einen älteren Mann mit einem Sauerstoffgerät, der ihm klar macht, dass sich die Bewohnerin Leanne noch im Gebäude befindet. Der ältere Mann ist dann jedoch verschwunden und Cruz verständlicherweise in Sorge. Mir hätte es vermutlich besser gefallen, wenn Leanne einen besonderen Bezug zu diesem älteren Mann gehabt hätte, dass er ein besonderes Auge auf Leanne hat, auch wenn es nur sein Geist gewesen wäre, da er das irdische Leben schon vor längerer Zeit verlassen hat. So wirkte die Storyline auf mich leider nur so, als müsste man unbedingt den Halloweenanteil in Form einer Geistergeschichte einbringen. Auch wenn ich sagen muss, dass mir Cruz in der Bar-Szene gut gefallen hat und man in dieser nochmal besonders gemerkt hat, was er für ein feiner Kerl mit einem guten und sozialem Herzen ist.
Apropos Bar. Nachdem das Herrmann-Haus dem Feuer erlegen ist, muss Christopher Herrmann mit den Nachwirkungen kämpfen und nicht nur der Versicherung alles melden, damit er was bekommt, er muss das auch emotional ertragen. Wir kennen Herrmann schon extrem lange und haben schon mehrfach emotionale Situationen mit ihm erlebt, mit denen er nicht gut umgehen konnte. Er war allerdings auch noch nie wirklich in dieser Position, um Hilfe zu bitten, damit seine Familie UND er selbst wieder auf die Beine kommen. Hier passt sehr gut der Spruch, dass die, die am meisten helfen, schlecht darin sind, selbst um Hilfe zu bitten, wenn sie einmal selbst in einer Notlage sind und für Herrmann passt es momentan wie die Faust aufs Auge. Ich kann ihn absolut verstehen, dass er kein Mitleid will, oder was er als Mitleid auffasst, weil es für ihn wahrscheinlich so ist, als würde man ihn dann nicht mehr ernst nehmen, sondern nur noch als jemanden, der es nicht alleine auf die Reihe bekommt und genau deswegen will er sich damit auseinandersetzen. Cindy Herrmann hat recht: Er muss sich damit auseinandersetzen, weil es etwas ist, was man nicht einfach wegschieben kann und die Lebensumstände ändert. Ich bin aber froh, dass sich die beiden versöhnt haben und wohl auch einen wortlosen Entschluss gefasst haben, wie und wo sie weitermachen wollen. Hier erweist sich auch Randall 'Mouch' McHolland als wahrer, einfühlsamer und zuverlässiger Freund. Für ihn ist die Situation ebenfalls nicht leicht, will er doch Herrmann unbedingt helfen, der aber sein Hilfsangebot als Mitleid empfindet und abschmettert. Aber wie gesagt, Mouch ist ein zuverlässiger Freund, der einen Weg gefunden hat, wenn auch Lizzie Novak sich da etwas miteingebracht hat und ihren Wunsch von einem Kostümball in die Tat umsetzen konnte. Dennoch war Mouchs Ansprache einfach toll und hat mich etwas zu Tränen gerührt. Ich bin froh, dass Herrmann sie auch gehört hat, da Mouch zum Ausdruck gebracht hat, dass er immer sein Freund sein wird, auch wenn Herrmann in Schwierigkeiten stecken sollte. Für mich hat das einfach noch einmal unterstrichen, wie stark diese Freundschaft ist und wie familiär die 51 ist.
Fazit
Nach einer wirklich letzten gelungenen Episode strauchelt "Chicago Fire" wieder ein bisschen, was wohl eher dem Halloween-Feiertag anzulasten ist, dessen Anteil hier einfließen musste. Aber auch die Vasquez-Storyline verursacht mir echte Bauchschmerzen und wird sicherlich kein allzu gutes Ende nehmen.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Chicago Fire" ansehen:
| Vorherige Review: #14.04 ??? | Alle Reviews | Nächste Review: #14.06 ??? |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier mit anderen Fans von "Chicago Fire" über die Folge #14.05 Ghosts diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: GhostsErstausstrahlung (US): 29.10.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Lisa Demaine
Drehbuch: Davon Briggs
Links
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
28.11.2025 00:19 von Sonia
F.B.I.: F.B.I.
Es wird immer abstruser... Jetzt sehe ich, dass die FBI... mehr
25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr