Bewertung

Review: #14.03 All in the Blood

Es scheint so, als sei "Chicago Fire" mit dieser Episode endlich offizieller in der Staffel angekommen. Hatte man doch Anlaufschwierigkeiten, zeigt sich mir nun ein Bild, bei dem ich sagen kann: Da lässt sich ein roter Faden erkennen.

Über Sal Vasquez habe ich in den letzten beiden Episoden nicht allzu viel Positives zu sagen gehabt. Er gehört noch immer nicht zu meinen Favoriten und wird er wahrscheinlich auch nicht. Allerdings bekamen wir nun mehr Eindrücke darüber, was er verheimlicht. Lange wird er das ohnehin nicht mehr geheimhalten können. Nicht, weil Lizzie Novak bemerkt hat, dass er offensichtlich jemanden im Gefängnis besucht hat, sondern weil bei der 51 nie lange was geheim bleibt, wie Lizzie und auch Dom Pascal auch schon feststellen mussten. Allerdings wird es noch ein weiter Weg sein, bis er dazu gehören wird. Zumal er auch nicht den Eindruck macht, als würde er das wollen. Wenn die Serie schlau ist, wird Vasquez sich eines Tages an Kelly Severide und/oder Pascal wenden, weil sie in meinen Augen mehr Möglichkeiten haben, ihm helfen zu können. Da aber schon angedeutet wurde, dass Stella Kidd das Beste ist, was ihm passieren konnte, gehe ich mal davon aus, dass sie es sein wird, die ihm hilft. Sein Vater war also Polizist, der Beweise manipuliert hat und somit ist es logisch nachvollziehbar, weswegen seine Zeit dort so schwierig ist. Ich habe allerdings auch kein allzu gutes Gefühl dabei, dass Vasquez nun die Akte hat. Ich könnte mir vorstellen, dass er sie vielleicht auf irgendwelche Art ebenfalls manipulieren wird. Also wir sind hier ein Stück weiter, tappen dennoch im Dunklen herum. Ich hatte allerdings auch den Eindruck, dass Vasquez ein besseres Verhältnis zu Stella hat. Ob das mit dem Trick bzw. der Übung zu tun hat, die er ihr zeigen sollte und von der wir offenbar nichts gesehen haben?

Wo ich doch schon mal bei Stella bin, bleibe ich auch bei ihr. Ich war mir ja nicht sicher, was ich von der potenziellen Adoptionsgeschichte halten soll und dahingehend hat sich auch nicht viel geändert. Noch immer bin ich der Ansicht, man hätte die Schwangerschaft durchziehen sollen, weil es der Figur noch einmal neue Facetten gegeben hätte. Die bekommt man zwar jetzt auch zu sehen, aber man merkt, dass Stella sehr eifersüchtig ist, weil Kelly und auch Christopher Herrmann viel schneller und einen besseren Draht zu Isaiah haben, als sie selbst. Stella bemüht sich, doch ich glaube, gerade das ist der Punkt, warum es nicht funktioniert. Schon bei dem explodierten Stift konnte man erkennen, dass sie sich betont cool und lässig gibt und dass es ziemlich aufgesetzt wirkte. Dabei hat sie das gar nicht nötig, wie ich finde. Ich glaube aber auch, dass es mit an ihrer Fehlgeburt liegt, die sie noch nicht verarbeitet hat und ich könnte mir auch vorstellen, dass es noch einmal zum Thema wird, gerade wenn man den Gesundheitszustand von Isaiahs Mutter betrachtet, der sich wahrscheinlich nicht so schnell bessern wird. Für mich war es allerdings auch vollkommen logisch, dass Stella den Jungen alleine ins Krankenhaus begleiten wollte. Anfänglich hat man allerdings auch da bemerkt, wie sie versuchte, die Stimmung aufzulockern und wieder gescheitert ist. Doch bei dem Gespräch mit Dr. Sachs hat sie mir wahnsinnig gut gefallen und sie hat recht. Isaiah mag noch ein Teenager sein, aber die (geistige) Reife eines Menschen hängt nicht vom Alter ab, sondern was er bereits erlebt hat und ich glaube dem Jungen hat sehr imponiert, dass Stella für ihn eingetreten ist. Möglicherweise hat sie dadurch einen Draht zu ihm aufgebaut und vielleicht ist sie in der aktuellen Situation tatsächlich nun die einzige, die zu Isaiah durchdringen wird. Auch wenn ich wie gesagt noch immer nicht hiermit warm geworden bin, glaube ich, dass uns noch einiges erwartet und ich könnte mir vorstellen, dass es eine weitere Belastungsprobe für die Ehe von Kelly und Stella ist, einfach, weil sich die Karten nun noch einmal neu verteilt haben.

Kommen wir jetzt aber mal zu dem Punkt, der mich diesmal absolut beeindruckt bei "Chicago Fire". Die Budgetkürzungen werden auch in die Serien eingebunden. Zumindest bei der Mutterserie und "Chicago P.D.". Zum Start der Staffel wirkte es alles noch etwas willkürlich in meinen Augen, was jetzt mit den Kürzungen ist bzw. inwieweit sie tatsächlich thematisiert werden oder ob es wieder nur eine Luftnummer wird, wie wir sie ja oftmals erleben. Aber nein, es wird intensiv thematisiert, was bedeutet, dass die Kürzungen Auswirkungen haben. Es ist dabei erst einmal lapidar, dass ein Wagen aus dem Terminplan genommen wurde, auch wenn ich glaube, dass es dadurch auch noch Konsequenzen gibt. Diesmal standen die Sanitäter erst einmal im Mittelpunkt und es war beeindruckend, wie quasi vieles ineinander gegriffen hat. Ich denke ja, Violet Mikami macht es noch immer zu schaffen, dass mit Sam Carver und Darren Ritter gleich zwei für sie wichtige Personen die Wache verlassen haben. Wie gesagt, es war keine Glanzleistung, dass man erst so einen Wirbel darum gemacht hat, Daniel Kyri würde noch ein bisschen bleiben, um seiner Figur einen richtigen Abschluss geben zu können. Hätte man sich auch irgendwie schenken können. Aber gut, das nur am Rande. Die Kürzungen und Einsparungen haben nach den immer weniger angenommenen Notrufen weitere Kreise gezogen. Durch die massiven Doppelschichten können und werden die vorgegebenen Pausen nicht mehr eingehalten, so dass Sanitäterin Alyssa Murphy durch Übermüdung am Steuer eingeschlafen ist und einen Unfall verursacht hat bzw. das Schlimmste noch verhindert hat und dabei selbst drauf gegangen wäre. In der heutigen Zeit möchte ich diesen Job nicht machen. Zum Glück ist ihr wirklich nicht mehr passiert, zumal sie noch ein kleines Kind hat. Allerdings hat dieser Unfall weit mehr Auswirkungen und ich hoffe, es war nicht das letzte Mal, dass wir Murphy gesehen haben. Bei Violet hat man einfach gemerkt, dass ihr das auf vielen Ebenen total nahegeht und sie deshalb auch bei Jason Pierce die Nerven verloren hat. Hat es zunächst den Anschein gemacht, er habe mit seinem Verhalten oder seinem (Nicht-)Eingreifen diesen Unfall verschuldet, fühlt er sich eher schuldig, dass er seine Partnerin hat fahren lassen. Mir tat er sehr leid, eben weil er sie dann auch noch mit einer Falschaussage schützen wollte und das nur noch mehr seine Loyalität unterstrichen hat. Dieses System ist eindeutig kaputt, wenn man mal bedenkt, dass es hierbei um Menschenleben geht, die gerettet und nicht noch gefährdet werden sollen.

Wie ich aber schon schrieb, hat bei dieser Story eins ins andere gegriffen. Der Unfall von Murphy hat gezeigt: Es muss sich was ändern, auch wenn das berufliche Konsequenzen für sie haben könnte und dank Herrmann konnte Violet Chief Robinson auch eine Lösung präsentieren, die man hoffentlich auch in die Tat umsetzen wird. Apropos Chief Robinson. Ich habe sie diesmal so sehr geliebt. Kann sich noch jemand daran erinnern, was sie für eine kleine miese Kröte war, die Violet das Leben unglaublich schwer gemacht hat? Sie ist wie ausgewechselt und das auf eine Art, die sicherlich noch ausbaufähig ist. Allerdings muss ich sagen, seit sie sich für Violet und Lizzie wegen der Sache mit dem Kaiserschnitt eingesetzt hat, gefällt sie mir gut. Diesmal hat Chief Robinson allerdings auch bewiesen, dass sie sich nicht nur für Violet einsetzt, sondern auch für andere. Daher hoffe ich wirklich, man führt die Story mit Murphy fort. Es ist nämlich clever, wenn man auch Feuerwehrleute als Sanitäter nutzt. Das mag Herrmanns finanzielle Lage nicht besser machen, aber es würde eine prima Möglichkeit sein, ihn auf der Wache zu halten und ganz neu ist dieses Modell ja auch nicht. Peter Mills fuhr auch einige Male als Sanitäter mit und es würde neue Dynamiken unter den Charakteren bilden, wovon ich nicht abgeneigt bin. Ehrlich gesagt bin ich auch nicht abgeneigt von einer Verbindung zwischen Pascal und Annette Davis. Dermot Mulroney und Annabeth Gish haben eine tolle Chemie zusammen. Wäre schade, wenn man sie nicht nutzen würde. Allerdings denke ich ähnlich wie Pascal. Davis verfolgt ein Ziel und ich kann sie noch immer nicht einschätzen. Mal sehen, was die nächsten Episoden so bringen. In jeden Fall ist es auch schön zu sehen, wie viel Leidenschaft Pascal für die 51 entwickelt hat. Das knüpft sehr schön an seine Aussage aus der ersten Episode dieser Staffel an. Es scheint auch immer deutlicher zu werden, wie seine Verbindung zu Kelly intensiver wird. Wir haben Kelly schon lange nicht mehr mit jemanden Zigarre rauchen sehen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich ihn auf den Posten von Pascal sehen will. Es wäre für Kelly natürlich eine berufliche Weiterentwicklung und würde auch unterstreichen, dass er mit Druck umgehen kann. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich das sehen will.

Fazit

Applaus! "Chicago Fire" hat endlich die Handbremse gelöst und scheint auch in der Staffel angekommen zu sein. Zumindest bietet diese dritte Episode deutlich mehr Potenzial als seine Vorgänger. Es scheint so, als hätte man endlich den roten Faden aufgenommen und ich bin gespannt, ob man ihn beibehalten und weiterspinnen wird.

Daniela S. - myFanbase

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