Review: #14.02 Primary Search

Es ist kein gutes Zeichen, wenn ich nach der zweiten Episode der neuen Staffel schon etwas von "Chicago Fire" frustriert bin, oder? Ich frage das, weil wir mal wieder eine Wiederholung von einer Handlung... Entschuldigung, einer beginnenden Handlung bekommen, die wir schon mal gesehen haben und sollte das der endgültige Ausstieg von Daniel Kyri gewesen sein, dann bin ich enttäuscht.

Ich möchte und muss eigentlich wieder mit Sal Vasquez beginnen, weil sich vieles um ihn gedreht hat, was aber keinen frischen Wind in die Serie gebracht hat. Ich mag Brandon Larracuente, an ihm liegt es definitiv nicht. Mich ärgert diesmal allerdings noch mehr, dass die beginnende Handlung um ihm der von Sam Carver ähnlich ist. Der wurde ebenso mysteriös einführt wie Vasquez und auch hier ist es Stella Kidd, die den Neuen unter die Fittiche nimmt. Es ist etwas einfallslos, da es klar ist, dass sie eigentlich ein guter Leutnant ist. Wieso muss man das jetzt noch einmal sehen? Ich finde es wirklich schade. Für mich ist es jetzt schon absehbar, wie das Ganze weitergeht. Sicher, man kann noch für Überraschungen sorgen. Da ist in meinen Augen bei "Chicago Fire" der Ofen aber schon länger aus. Ähnlich wie bei Carver und eigentlich auch Jimmy Borrelli bekommen wir bei Vasquez nun als Familienmitglied seinen im Gefängnis einsitzenden Vater, um den es sich wohl auch dabei dreht, weswegen Vasquez' letzte Chance die 51 ist. Neben der Stimme seines Vaters bekommen wir aber auch einen ehemaligen Kollegen vom Vasquez präsentiert, der sicherlich kein angenehmer Zeitgenosse ist, auch wenn Girardi am Ende der Episode noch betont hat, dass unser neuer Feuerwehrmann nichts für die Tat seines alten Herren kann. Also gehe ich mal davon aus, dass er definitiv weiß, was damals vorgefallen sein muss bzw. ist. Erinnert irgendwie auch an die letzte Staffel bzgl. Dom Pascal und Stephen Vale. Ich möchte allerdings auch noch keine Prognose äußern, wie es mit der Vasquez' Handlung weitergeht. Aber überrascht werde ich wahrscheinlich nicht sein. Und leider ist eben auch Stella seit einiger Zeit nicht mehr wirklich der Charakter, der mir Freude auf dem Bildschirm macht. Auch diesmal wirkte sie auf mich nicht wirklich sympathisch oder cool, was sie eigentlich mal war. Neben ihrer 'Strafe' für Vasquez' gefiel mir die Szene mit Randall 'Mouch' McHolland sehr gut. Warum hat man ihn eigentlich erst so spät befördert? Ich meine, Mouch war schon immer toll mit seinen Kollegen und Kolleginnen (ich vermisse die Szenen zwischen ihm und Sylvie Brett), aber mit Stella begegnet er sich durch seinen neuen Rang auf einer gleichen Ebene und es ist gut, dass Stella seinen versteckten Rat angenommen hat. Ich hoffe nur, wir bekommen auch zu sehen, wie sie und Vasquez diesen auch wirklich in die Tat umsetzen.

Mich nervt es ja noch immer, dass man die Schwangerschaft von Stella so schnell wieder beendet hat, nur um wieder mit einer Adoptionssache um die Ecke zu kommen, bei der die Serie ja schon mehrfach bewiesen hat, dass man sich darauf auch nicht verlassen soll und es nach hinten losgeht. Wobei ich sagen muss, dass ich zum einen Isaiah mag und er eine eigene und wahrscheinlich sogar starke Persönlichkeit hat und ich auch hier die kurze Szene zwischen Kelly Severide und Joe Cruz mochte. Da Cruz mit Javi ein eigenes Adoptivkind hat, ist er für Kelly der ideale Ansprechpartner und ich glaube, Cruz ist auch froh darüber, Kelly mal einen Rat zu geben. Allerdings hatte ich auch nie Zweifel daran, dass er nicht mit Isaiah oder dessen momentaner Situation zurechtkommt. In den ersten Staffeln haben wir Kelly öfters mit Kids erlebt, die es auch nicht immer leicht hatten und er kam leicht mit ihnen klar. Auch diesmal war es ja seine lässige Art, die Isaiah hat auftauen lassen. Sorge macht mir eher Stella. Sie wirkt in Bezug auf den Jungen in manchen Szenen schon fast übervorsichtig und ich könnte mir vorstellen, dass es da einige Konflikte geben könnte. Aber mal sehen, bisher scheint er sich ja gut einzugewöhnen. Trotzdem glaube ich, wir müssen uns bald wieder von ihm verabschieden und ich denke, eine schwangere Feuerwehrfrau, die das Kind dann tatsächlich auch bekommt, wäre spannender gewesen und hätte wahrscheinlich auch andere Facetten von Stella gezeigt.

Ein bisschen frustriert bin ich auch bei der Geschichte um Darren Ritter. Vor dem Start in die neue Staffel wurde angekündigt, dass Kyri noch etwas bleiben wird, um seine Handlung zu seiner Figur richtig abschließen zu können. In der letzten Review hatte ich die Vermutung geäußert, dass Ritter wieder mit Dwayne Morris zusammenkommen wird und nach New York geht. Allem Anschein nach, scheint sich diese Theorie zu bewahrten. Aber die Umsetzung lässt doch sehr zu wünschen übrig, wie ich finde. Ritter ist bei Dwayne, damit der bei der OP nicht alleine ist (sein halber Familienanhang ist allerdings im Krankenhaus auftaucht), kehrt dann nach Chicago zurück, nur um sich für längere Zeit beurlauben zu lassen. Also das ist ein bisschen sehr schwach, dafür, dass man das kurzweilige Verweilen in der Serie größer angekündigt hat, wurde daraus eher wenig gemacht. Das Gespräch zwischen Ritter und Violet Mikami hat in meinen Augen nur ansatzweise unterstrichen, dass sie eine gute Freundschaft haben. Violet wirkte auf mich etwas drängend, als sie Ritter klar machen wollte, dass er nicht den gleichen Fehler wie sie bei Carver machen soll. Im Ansatz habe ich es sogar verstanden, dass sie noch immer dran zu knabbern hat, gerade weil sich Ritter wegen Dwayne so schwere Selbstvorwürfe gemacht hat. Ebenso konnte ich auch ihre Reaktion auf seine Beurlaubung verstehen. Aber auch hier ist es einfach die Tatsache, dass es zu übereilt wirkt. Kaum hatte Violet Einsicht über ihr Verhalten, wurde Ritter verabschiedet und weg ist er wahrscheinlich diesmal ganz.

Das Highlight dieser Episode waren für mich einfach Mouch und Christopher Herrmann. Es gibt leider zu wenig Episoden, in denen die Herren der alten Schule wirklich glänzen können, dafür sind diese dann besonders herausstechend. Schon in der letzten Episode hat sich Mouch als wahrer Freund erwiesen, der nicht absichtlich in der für Herrmann schmerzenden Wunde herumstochert. Aber die Kommentare der beiden zueinander habe ich absolut gefeiert. Ich glaube, Herrmann ist zu stolz, um finanzielle Hilfe zu erbitten, hält sich andererseits aber auch für zu clever, dass er Mouch an der Nase herumführen kann. Herrmann, ich muss dich enttäuschen. Musst noch ein bisschen üben. Dafür hast du mich mit deinem Gebetsmonolog wunderbar unterhalten. Ich bin gespannt, wie es mit Herrmann weitergeht. Noch kann ich mir nämlich nicht vorstellen, dass man David Eigenberg gehen lässt. Anderseits macht es auch nicht den Eindruck, als wäre Herrmann (noch) glücklich in seinem Job. Mal sehen, ob man da was Nettes aus dem Hut zaubern wird.

Der Einsatz von Violet und Lizzie Novak hat dafür gesorgt, dass mir bewusst wurde, wie wenig wir noch immer über die Vergangenheit von Lizzie wissen. Quasi bekommen wir in den Staffeln immer nur Häppchen. Durch den Einsatz bei Laura und ihrem psychisch kranken Bruder Karl hat sie durchblicken lassen, dass etwas Schreckliches in ihrer Familie passiert sein muss. Können wir hier bitte mehr bekommen? Diese Story/Handlung verspricht nämlich Spannung und Emotionalität. Wäre schade, wenn man dieses Potenzial nicht nutzt.

Fazit

Ist es noch zu früh, um zu behaupten, dass sich in meinen Augen ein roter Faden entwickelt, dessen Richtung mir aber wohl nicht gefallen wird? Auch in der zweiten Episode bekleckert sich "Chicago Fire" nicht unbedingt mit Ruhm und kommt auch diesmal über die letzte Bewertung nicht hinaus.

Daniela S. - myFanbase

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