Bewertung

Review: #3.11 Das Huhn im Schrank und der eilige Bund der Ehe

Foto: Zoe Perry, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Zoe Perry, Young Sheldon
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Young Sheldon ist aus der Winterpause zurück und kann mit Episode #3.11 A Live Chicken, a Fried Chicken and Holy Matrimony wieder zeigen, dass es eigentlich nicht von Nöten ist, den Fokus auf Sheldon zu legen. Diesmal stehen George und Mary im Vordergrund, wobei man dabei anmerken muss, dass Marys Handlungsstrang viel emotionaler wegkommt als der ihres Mannes. Bei ihm und auch den restlichen Handlungen muss ich auch sagen, dass ich mir mehr gewünscht hätte.

Hochzeiten

Ich habe mir bereits seit Mitte der zweiten Staffel eine Hochzeit gewünscht. Zwar hatte ich dabei eher Connie und John im Kopf, aber nach aktuellem Stand der Dinge ist damit wohl nicht so bald zu rechnen. Allerdings haben wir mit Robin und Pastor Jeff noch ein Paar, das bereit ist, den nächsten Schritt zu tun. Zwar finde ich es etwas übereilt, aber wenn man bedenkt, was der gute Pastor mit seiner ersten Frau durchgemacht hat, sei ihm endlich ein bisschen Glück gegönnt.

Dass Robin viel besser zum Pastor passt, ließ sich bereits bei deren ersten Auftritt in Episode #2.21 Ein gebrochenes Herz, ein Krokomonster und die schöne Prinzessin erkennen. Die beiden harmonieren in meinen Augen perfekt miteinander, weshalb ich ihnen diese Hochzeit auch von Herzen gönne. Gut gefällt mir auch, dass Mary die Hochzeit ausrichten darf, immerhin hat sie dafür gesorgt, dass die beiden sich überhaupt näher kennenlernen. Somit ist es wirklich eine schöne Geste, dass Mary nicht nur als Gast, sondern eben auch an der Organisation beteiligt sein darf.

Ganz typisch für eine Hochzeit ist, dass immer mal etwas schiefgeht. Ich bin aber froh, dass sich die Macher von "Young Sheldon" nicht den Klischees bedient haben und etwa die Ringe oder gar die Braut selbst verloren gegangen sind. Das hätte zwar wunderbar in das Genre Comedy gepasst, ist dann aber doch schon ziemlich ausgelutscht in meinen Augen. Vielmehr beleuchtet man Marys emotionale Seite, die diesmal weder etwas mit Sheldon noch ihrem Glauben zu tun hat.

Immer mal wieder werden Andeutungen darüber gemacht, Mary und George haben nur geheiratet, weil Mary damals mit Georgie schwanger gewesen ist und es zur damaligen Zeit nicht gerne gesehen war, dass eine Frau ein uneheliches Kind bekommt. Sie selbst hat sich darüber nie wirklich geäußert, doch auch Connie hatte dieses Thema in dieser Episode angeschnitten. Und auch Mary selbst redet dann endlich Klartext. Mir tat sie wirklich sehr leid. Auch wenn sie mich ab und an mit ihrer Art nervt, ist sie doch eine gute Seele, die es eigentlich auch einmal verdient hätte, dass man ihre Wünsche erfüllt bzw. dass man einmal anerkennt, was sie eigentlich leistet. Schön, dass Pastor Jeff derjenige gewesen ist, denn zu ihm hat Mary ein gutes Vertrauensverhältnis und ich fand es wirklich schön, dass er noch einmal betont hat, was für eine gute Mutter sie ist. Ich würde mir auch von George wünschen, dass er seiner Frau das auch einmal sagt.

Hühner, Mädchen und eine Videokassette

Obwohl der Fokus auch auf George lag, hat man ihn meiner Meinung nach wieder in ein Licht gerückt, welches zeigt, wie unbeholfen er eigentlich ohne Hilfe ist. Fangen wir mal damit an, was ich eigentlich nicht gebraucht hätte: Die Sache mit Billys Huhn. Auf der einen Seite finde ich es gut, dass man auch solche Themen aufgreift, jedoch hat man es für meinen Geschmack etwas zu sehr ins Lächerliche gezogen. Besonders Georges Reaktionen fand ich leider daneben, hat man doch eher unterstrichen, dass Essen an erster Stelle bei ihm steht und er eben vollkommen überfordert mit der Betreuung seiner Kinder ist.

Zum Glück hat er sich Connie zu Hilfe geholt, die zwar teilweise mit ihrem Latein am Ende war, aber wenigstens sind ihr die wichtigen Dinge nicht entgangen und sie weist ihren Schwiegersohn darauf hin, mit Georgie über das Thema Verhütung reden zu müssen. Ähnlich wie sie hatte ich nämlich auch das Gefühl, dass er sich bisher davor gedrückt hat. Leider hat man es auch nicht geschafft, ein längeres Gespräch darüber zu zeigen, als George das Thema zur Sprache bringt. Vielmehr hatte ich den Eindruck, dass er es lieber Mary oder gar Connie überlassen hätte, mit Georgie über Verhütung zu sprechen. Letztlich war es nämlich sie, die mit George einmal Klartext gesprochen und ihm bewusst gemacht hat, dass Mary viel zu schnell schwanger geworden ist. Dadurch hat man für mich nochmals unterstrichen, dass die Beziehung zwischen Mutter und Tochter doch nicht so oberflächlich ist, wie es manchmal den Anschein hat.

Ich bin froh, dass Sheldon diesmal nicht im Fokus stand. Nicht mal unbedingt, weil er seinen Willen bekommen und jemanden gefunden hat, der die gewünschte Videokassette hatte, sondern, weil das eher als Lückenfüller diente. Viel besser hätte mir gefallen, wenn Sheldon eine weitere Freundschaft aufgebaut hätte, ähnlich wie es bereits in der zweiten Staffel mit Ricky den Anschein hatte.

Fazit

Ganz erholt scheint sich "Young Sheldon" in der Winterpause nicht zu haben. Irgendwie scheint es den Autoren an Ideen zu mangeln und diese dann anschließend für mehr als zwei Charaktere gleichzeitig umzusetzen. Wirklich überzeugen konnte nur Marys emotionaler Handlungsstrang und Connies Ansage an George. Der Rest war eher als (unnötiges) Beiwerk anzusehen.

Daniela S. - myFanbase

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