Bewertung

Review: #3.09 Die gestohlene Flamme

Foto: Ricky Whittle, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ricky Whittle, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

"The 100" schafft es immer wieder einen zu überraschen, immer wenn man denkt, es geht nicht noch nervenaufreibender, wird man eines besseren belehrt. In dieser Episode wird dem Zuschauer davon einiges geboten. Der große Verlust ist zwar in dieser Episode vorherrschend und bleibt einem am meisten im Gedächtnis, die anderen Handlungsstränge sind aber genauso spannend und wissen zu überzeugen.

"May we meet again."

Jason Rothenberg hat einmal gesagt, dass Lincoln und Octavia "the romantic heart of the show" seien, doch das ist jetzt Geschichte. Leider. Sie waren das einzige Paar in der Serie, das eine konstante Beziehung führte, nichts konnte sie trennen. Lincoln war von Anfang an einer meiner Lieblinge in der Serie, denn er war stets ein loyaler Begleiter und ein Vorbild für alle anderen. Er war deshalb ein Vorbild, weil er nie einer bestimmten Gruppe treu war, sondern schlussendlich immer den Menschen gegenüber treu war, die ihm etwas bedeuteten. Ihm waren die unterschiedlichen Gruppierungen egal, er hat sich in ein Skaikru-Mädchen verliebt und war deren Kultur gegenüber offen. Er war das perfekte Beispiel dafür, dass Menschen mit unterschiedlichen Kulturen auch ohne Probleme zusammen leben können, man muss nur offen sein und die anderen respektieren. Selbst als Pike die Herrschaft in Arkadia an sich riss, hat er nie die Sky People für die Geschehnisse verantwortlich gemacht, sondern immer nur Pike und seine Anhänger. Er hat als einer der wenigen begriffen, dass nicht alle für die Taten einiger weniger verantwortlich sind. Octavia, die sich mittlerweile zu einer richtigen Kriegerin entwickelt hat, erschien in seiner Gegenwart stets weicher, was sie sonst nach außen hin nicht zeigen wollte, doch diese warme Seite von ihr werden wir länger nicht mehr zu sehen bekommen. Ihrem Blick, als Lincoln hingerichtet wurde, sah man an, dass etwas in ihr gebrochen oder sogar gestorben ist. Die Octavia, die man bislang kannte, ist allem Anschein nach zusammen mit Lincoln gestorben. Wo ihre Reise hingehen wird, wird spannend zu beobachten sein, denn man stellt sich die Frage, wem sie sich jetzt zugehörig fühlt. Lincoln ist tot und Bellamy ist ein Stück weit dafür verantwortlich, dass er tot ist und die beiden waren so ziemlich der einzige Grund, warum sie noch bei den Sky People geblieben ist. Indra hat sie ebenfalls verlassen, somit ist ihre einzige Chance zu den Groundern zu gehören ebenfalls erstmal passé. Also wo wird Octavias Reise hinführen? Und wer wird jetzt das romantische Herz der Serie? Zwei potenzielle Paarungen wurden dem Zuschauer in dieser Folge eingeführt. Zum einem wären da Miller und Bryan, zum anderen aber auch Abby und Kane, nachdem der heißersehnte Kuss endlich stattfand. Miller und Bryan haben bessere Chancen die Position einzunehmen, denn die beiden befinden sich zumindest am selben Ort. Ehrlich gesagt hab ich die beiden nie wirklich zur Kenntnis genommen, bis zur achten Folge dieser Staffel, ab diesem Zeitpunkt habe ich sie sofort ins Herz geschlossen. Die beiden sind ein gutes Beispiel dafür, dass "The 100" eine der wenigen Serien ist, in der Liebe kein Geschlecht, Alter oder Ethnie kennt, und man die Paarungen als selbstverständlich wahrnimmt, wie es sein sollte. Dies ist eine der Eigenschaften, die "The 100" auszeichnet.

Über den leidenschaftlichen Kuss zwischen Abby und Kane habe ich mich besonders gefreut, da ich schon seit sehr langer Zeit darauf gewartet habe. Aber leider kann man nicht in allzu naher Zukunft davon ausgehen, dass man die beiden glücklich und vereint zu sehen bekommt. Die beiden gehören wohl eher zu den Paaren, bei denen das Timing nie stimmt, deshalb ist es eher unwahrscheinlich, dass die beiden zum neuen romantischem Herz der Serie werden. Neben dem ganzen Liebeswirrwarr hatte auch Monty mal wieder etwas Screentime, was in letzter Zeit eher weniger geworden ist. Ich bin froh, dass er letzten Endes weiß, wo seine Loyalität liegt und seine Freunde beschützt, komme was solle, doch frage ich mich, ob er überhaupt eine eigene Meinung besitzt. Man hat nicht einmal richtig erfahren, wie er zu den ganzen Ereignissen in Arkadia steht, es scheint so, als würde er Bellamy überallhin folgen, ohne darüber nachzudenken, wohin er ihm folgt. Ich würde mir wünschen, dass man mit seinem Charakter mehr in die Tiefe geht und ihm mehr Screentime gibt, denn er zählt ebenfalls zu meinen Lieblingen in der Show. Nur leider ist er jetzt von seinen Freunden getrennt, deshalb bezweifle ich, dass man mehr von ihm zu sehen bekommen wird. Aber damit könnte ich leben, womit ich nicht leben könnte, wäre, wenn man ihn auch sterben lassen würde, schließlich hat er Pike verraten und man hat gesehen, wie Pike Verräter handhabt. Hoffentlich sind wir mit den Toden in dieser Staffel durch, denn ich weiß nicht, wie viel ich noch ertragen kann. Es wird schwierig die Spannung in Arkadia aufrecht zu erhalten, jetzt wo so viele Hauptcharaktere geflohen sind, dennoch bin ich gespannt, was Arkadia in den nächsten Episoden mit sich bringt.

Da freut man sich noch eine Folge zuvor, dass Clarke und Murphy in den kommenden Folgen ein cooles Team bilden werden, und dann werden sie eine Episode später schon wieder getrennt. Sehr schade, aber immerhin entwickeln sich durch die Trennung zwei neue spannende Handlungsstränge. Zum einem ist da Murphy, der in Polis feststeckt und sich scheinbar gut mit Ontari versteht, die ihn auch zu mögen scheint. Wird Murphy die Seiten wechseln und zusammen mit Ontari gegen die Sky People agieren? Oder ist das nur Schein, um zu überleben? So oder so, die beiden geben ein interessantes Team ab. Clarkes Storyline ist nicht minder interessant, denn sie begibt sich auf die Suche nach der mysteriösen Luna. Ich bin sehr gespannt, wer und wie Luna sein wird, und vielleicht erweist sie sich ja als ein neuer Love Interest für Clarke. Außerdem bleibt es weiter spannend, was es mit der Flame auf sich hat, und ob Clarke es tatsächlich schafft, diesen Chip in eine andere Person zu pflanzen. Langeweile wird bei "The 100" in nächster Zeit auf jeden Fall nicht aufkommen, dafür gibt es zu viele spannende und interessante neue Reisen, auf die sich die Charaktere begeben.

Fazit

Für mich ist die neunte Folge die bisher beste dieser Staffel und bringt den wohl tragischsten Tod in der gesamten Geschichte von "The 100", zusammen mit Finns Tod, mit sich. Rothenberg erschafft rundum "The 100" denselben Charme wie "Game of Thrones", denn der Zuschauer kann sich keines Charakters sicher sein und die Handlung unternimmt ständig 180° Wendungen. Trotz der Verluste, mit denen wir uns regelmäßig auseinandersetzen müssen, schafft es die Show, immer wieder neue spannende Charaktere einzuführen, welche die hinterlassenen Lücken füllen. Immer wenn man glaubt, etwas zu wissen, wird man eines besseren belehrt, und genau diese Eigenschaften machen die Serie für mich so spannend und reizvoll.

Aline C. - myFanbase

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