Bewertung

Review: #7.06 Diwali

Wirklich warm geworden bin ich mit "And Just Like That…" noch immer nicht und auch #1.06 Diwali hat mich nicht umgehauen, dennoch muss ich sagen, dass die neueste Episode stellenweise etwas besser war als die Bisherigen.

"What is wrong with people just staying who they were?" – "Some of us don’t have that luxury."

Positiv überrascht bin ich von Charlotte, die nach ihrer Die-Welt-geht-unter-Stimmung von letzter Woche viel geerdeter erscheint – und das ohne das zutun von Harry oder überhaupt den Zuspruch von irgendjemandem. Die Szenen mit Lilly und Rock wirken wie ganz normaler erfrischender Eltern-Alltag. Die vielen Informationen und Änderungswünsche, die auf Charlotte einprasseln haben nicht vorrangig mit dem Thema Gender zu tun und erscheinen eben weil man es nicht so sehr forciert vollkommen einleuchtend. Sehr schön passt dazu die Szene am Schluss, in der allen Wünschen der Kinder nachgekommen wird, was nicht von einem negativen Wortschwall Charlottes begleitet wird, sondern lediglich von einem Seufzer, weil die Kinder langsam älter werden. Dieser Handlungsstrang spiegelt genau das wider, womit "And Just Like That…" so sehr wirbt: womit Frauen im mittleren Alter sich auseinandersetzen müssen. Auch einer von Carries Handlungsbögen passt in dieses Raster – leider passt er umso schlechter zu Carrie als Person. Als sie mit Anthony zu einem Schönheitschirurgen geht, kann man sofort nachvollziehen, dass dies etwas ist, womit Anthony sich infizieren kann. Doch Carrie ist überhaupt nicht der Typ, der an solchen Oberflächlichkeiten interessiert ist, weshalb ich mich erst ein wenig geärgert habe, dass ihr Interesse an einer Rundum-Erneuerung so schnell geweckt wurde. Zum Glück realisiert sie bald, dass sie nicht 15 Jahre jünger aussehen muss und bleibt dann doch ihrer Rolle treu.

Weniger gut gefielen mir Carries weitere Szenen. Sowohl das sterile Apartment als auch das penetrante Piepen waren lediglich nervig und es war als Zuschauer sofort klar, dass diese Handlung in einer Sackgasse enden wird. Während das Ende – mit dem Einzug in ihr altes Apartment – durchaus überzeugen konnte, war es Sarah Jessica Parkers Schauspiel beim Öffnen einer der Umzugskartons mit Bigs Schallplatten nicht gerade. Hier fehlte es schmerzlich an Emotionen und ich hätte erwartet, dass Parker Carries Trauer besser rüberbringen kann. Etwas verloren wirkte zudem die Feier von Diwali, denn das indische Fest wurde nur minimal angerissen und man fragt sich, weshalb man die Episode danach betitelt hat. Ziel der Geschichte scheint es allein gewesen zu sein, Carrie in ein extravagantes Outfit zu stecken. Das ist sehr schade, denn sowohl Diwali als auch Seema hätten man etwas mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen können.

Die Handlung rund um Miranda war mittelmäßig. Ich rechne es den Autoren positiv an, dass ihr Seitensprung vor Carrie und Charlotte offen diskutiert wurde und hier genau die Argumente angebracht wurden, die den Handlungsstrang innerhalb der Serie so unglaubwürdig machen. Schade ist nur, dass es Miranda nicht zum Einlenken gebracht hat. Ich frage mich, weshalb es noch keine Aussprache mit Steve gab, aber wahrscheinlich müssen wir erst noch erleben, wie Miranda nun ein neues Label für ihre sexuelle Orientierung findet. Dennoch wundert es mich, dass man David Eigenberg so selten sieht – naja, ich kann nachvollziehen, dass er sich für diese unsinnige Geschichte nicht viel Zeit nimmt und lieber für "Chicago Fire" dreht. Wo wir gerade bei unsinnig sind, wie absurd geht es eigentlich zwischen Miranda und Brady zu? In einer früheren Episode betitelte er sie als Schlampe, jetzt hört er ihr beim Masturbieren zu. Das ist in meinen Augen alles andere als eine normale Mutter-Sohn-Dynamik.

Etwas verloren erschienen mir die Szenen mit Nya ohne Miranda. Bisher haben wir die Neulinge nur in Kombination mit den altbekannten Gesichtern gesehen. Ich bin mir nicht sicher, worauf man bei Nya hinauswill. Betonen, dass eine Frau auch ohne Kinder glücklich sein kann? Das hat man doch bereits mit Carrie getan. Mal schauen, wohin sich das entwickelt.

Fazit

Die Episode ist nicht wie sonst vollgestopft mit der Begierde, dem Zeitgeschehen gerecht zu werden und genau das macht ihren Charme aus. Dadurch wirken die Charaktere viel mehr so, wie wir sie von früher kennen. Ich hoffe sehr, dass dieser positive Trend beibehalten wird.

Marie Müller - myFanbase

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