Was uns bewegt - All-Time-Favoriten - Emil

Wie oft wird man als bekennender Serienfan doch immer gefragt, was denn die Lieblingsserien seien und wie oft ertappt man sich dabei, diese Frage doch immer wieder unterschiedlich zu beantworten, je nachdem, worauf man gerade Lust hat, was man selbst vielleicht gerade erlebt hat und welche der zahlreichen Serien einem eben in dem Moment auch in den Sinn kommt. Denn starke Serien gibt es zu Genüge. Für die "Was uns bewegt" - Kolumne habe ich versucht, an mehreren Tagen diese Frage für mich zu stellen und so auf eine kleine exklusive Auswahl zu kommen, die diese Frage eigentlich immer richtig beantwortet. Dabei bin ich vor allem bei den Serien hängen geblieben, die erstens etwas älter sind und die ich tatsächlich auch schon mehrfach gesehen habe, also irgendwie auch das Prädikat "All-Time Favorit" tragen dürfen. Entsprechend sind da neuere Serien wie "Ted Lasso" nicht dabei, aber auch Serien wie "Tote Mädchen lügen nicht", die ich großartig finde, aber es noch nicht übers Herz gebracht habe, sie ein zweiten Mal zu schauen.
24 - Twenty Four

© 2001-2002 Fox and its related entities. All rights reserved.
Ich bin eigentlich überhaupt kein Fan von Action, egal ob Film oder Serie. Eigentlich ist mir das immer zu übertrieben, unrealistisch und zu viel Geballere. Die Idee einer Echtzeitserie hat mich dann aber doch so sehr begeistert, dass ich hier zum Glück eine Ausnahme gemacht habe. Das Erzählformat gepaart mit den spannenden Fällen hat für mich richtig gut funktioniert und es hat dann eben auch Spaß gemacht, eine Staffel am Stück zu schauen und so die "24 - Twenty Four" Stunden wirklich gemeinsam mit Jack Bauer ablaufen zu lassen. Nun hat die Serie natürlich auch nur so getrieft vor amerikanischem Heldentum, die jede heftige (und schmerzhafte) Intrige aus dem Ausland und/oder den eigenen Reihen zu widerstehen vermochte. Aber es war eben auch super aufregend, die unterschiedlichen Schauplätze im Splitscreen mit der tickenden Uhr zu betrachten und die vielen Teile zusammen zu setzen. Und da man im Laufe der Zeit die Gut-Böse-Dynamik auch mit Grautönen interessanter gestaltet hat, ist die Serie nicht nur ein Stück Fernsehgeschichte wegen der Grundidee sondern auch wegen der Charaktere, dem Plot und den unterschiedlichen Ebenen, über die sich die USA eben auch immer wieder Feinde machte. Alle Staffeln findet ihr heute bspw. im Angebot von Disney+.
Die Serie "24 - Twenty Four" ansehen:
Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
Mulders Suche nach seiner Schwester und die vielen mysteriösen Fälle, die ihm auf dieser Suche begegneten, war eine meiner zwei Einstiegsdrogen in die Serienwelt. Die Gegenüberstellung der rein wissenschaftlichen Arbeitsweise von Dana Scully und der immer an die Anomalie, Zufälligkeit oder eben Konspiration glaubende Mulder haben eigentlich jede Episode zu einer wahren Freude gemacht, sowohl auf der gruseligen Ebene (ich war ja noch ein Kind/Jugendlicher damals) als auch auf der aufklärerischen Seite. Die Ideen waren schier grenzenlos und mit der Zeit ist auch immer mehr Humor dazugekommen. Zudem sind Mulder und Scully wohl der Prototyp des Ermittler:innenduos, welches Vorbild für viele Nachfolgeserien war. Und "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" hatte auch richtig viel Merchandise, wie Poster, Fanbücher, Romane, Tassen usw. Man konnte also richtig schön abtauchen, über die Einzelfälle diskutieren, die gerne auch mal ein offeneres Ende hatten, als auch den großen Handlungsbogen verfolgen, der in regelmäßigen Abständen superspannend ins Zentrum rückte und sogar mehrfach im Kino weitererzählt wurde. Auch die späteren Revivalstaffeln haben mir gefallen und das Gefühl von früher immer wieder sofort erzeugen können. Und so altbacken die Episoden heute vielleicht wirken mögen, die Geschichten sind immer noch super und es macht sehr viel Freude, immer mal wieder eine Episode zu schauen.
Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:
Dawson's Creek
Auch meine zweite Einstiegsdroge darf hier nicht fehlen, denn für mich hat "Dawson's Creek" so viel mit mir persönlich zu tun, dass es immer einen Platz in meinem Herzen hat, auch wenn es sicherlich immer wieder Serien gibt, die ähnlich sind. "Dawson's Creek" hat aber meine eigene Jugend intensiv begleitet. Ich habe damals Videokassetten zum Aufnehmen gekauft, mich über Werbepausen geärgert und von Woche zu Woche mitgefiebert, was passieren wird. Joey Potter war mein erster Crush, ich habe Artikel aus der Bravo ausgeschnitten, Filme gekauft, in denen Katie Holmes noch mitgespielt hat und bei der Internetrecherche schließlich auch Capesidenews gefunden. Diese Serie hat mich zum Weinen gebracht, meinen Musikgeschmack beeinflusst (ich liebe die Soundtracks bis heute) und entsprechend auch deutlich gemacht, wie sehr man selbst emotional in so eine Geschichte reingezogen wird. Ich hatte die Episoden damals mehrfach gesehen (eine Woche Wartezeit war eben auch lang), habe die Serie vor etwa 15 Jahren mit Begeisterung noch mal geschaut und hoffe insgeheim, dass ich meine Tochter demnächst dazu kriegen könnte, diese Serie (mit mir) zu schauen. Im emotionalen Storytelling war "Dawson's Creek" wirklich großartig, was die unterschiedlichen Perspektiven eines Heranwachsenden angeht.
Die Serie "Dawson's Creek" ansehen:
Friends

© Warner Bros. Entertainment Inc.
Die beste Comedyserie bis heute ist für mich immer noch "Friends". Es gibt kaum eine Episode, die nicht witzig war, es gibt so viele Episode, die episch sind (allen voran die Thanksgiving-Episode mit Brad Pitt), die tollen Gastauftritte, die On-Off-Beziehung von Ross (David Schwimmer) und Rachel (Jennifer Aniston), der charmante, immer etwas länger brauchende Joey (Matt LeBlanc), die tolle Entwicklung von Chandler (Matthew Perry) und Monica (Courteney Cox) und die herzlich gutmütige Phoebe. All diese Charaktere (wie auch die Nebencharaktere) hatten ihre herzlichen Macken, ohne dass es zu übertrieben gewesen wäre. Die Charaktere waren nahbar, realistisch und alltäglich. Die Ideen waren toll, die Situationskomik herrlich und zeitlos. Ich habe bestimmt jede Episode mindest viermal gesehen. Bei "Friends" hatte ich auch erstmals das Bedürfnis, die Folgen auch im Original zu schauen und war noch mehr begeistert. Es gab auch danach viele gute Comedyserien, die ein ähnlich langes Leben hatten ("How I Met Your Mother" zum Beispiel), aber so konstant gut war keine der Serien. Friends kann man immer gucken, egal wie man gelaunt ist, egal wie spät es ist, egal mit wem man gerade zusammen ist.
Die Serie "Friends" ansehen:
Glee

© 2011 Fox Broadcasting Co.
Als ich dachte, dass mein Seriengeschmack sich eher den großen Geschichten zuwendet ("Breaking Bad", "Mad Men", "House of Cards", "Game of Thrones"), hat es eine Serie geschafft, mich wieder an meine Fanboy-Zeiten zu erinnern, in denen man nicht nur die Serie selbst sondern auch das gesamte Drumherum mit einbezieht. Vorab schon nach der Tracklist zu stöbern, die Songs runterzuladen, Episodenbilder anzuschauen usw. war mir lange nicht mehr in den Sinn gekommen. "Glee" hat das aber ausgelöst, ich bin sogar nach London geflogen und habe mir das Konzert angeschaut. Nun ist "Glee" nicht unbedingt durch großartiges Storytelling bekannt, aber es hat die Kombination gemacht. Der Musical-Stil mit der so grandiosen Musik, den Mash-Ups und Neuinterpretationen, bestimmen bis heute meine Playlist. Selbst jetzt noch höre ich Songs und denke, die hätten aber gut zu "Glee" gepasst. Hinzu kommt der Humor, der so oft genau den Punkt getroffen hat. Und dann sind da natürlich die wöchentlichen Geschichten, die viel mit der eigenen Identität, der eigenen Rolle in der Welt, den Erwartungen an sich und anderen zu tun hatten, die bei mir als Lehrkraft einen Nerv getroffen haben. Die Charaktere waren liebenswürdig, hatten Hoffnungen und Träume ebenso wie Widerstände. Jeder konnte sich irgendwo wiederfinden. Aber das wichtigste war meiner Ansicht nach, dass die Serie ihr Herz immer am richtigen Fleck hatte. Auch bei "Glee" kann ich einfach immer mal eine Episode schauen, egal welche Staffel, z. B. im Angebot von Disney+. Einzig die ganzen Tragödien im Cast trüben die schönen Erinnerungen.
Die Serie "Glee" ansehen:
Scrubs - Die Anfänger

© Touchstone Television. All Rights Reserved.; ABC/Bob D'Amico
Eine weitere Comedyserie, die auf keinen Fall fehlen darf, ist "Scrubs - Die Anfänger", für mich die Serie, die den Spagat zwischen Comedy und Drama am besten geschafft hat. Die Episoden und Charaktere sind so witzig, und trotzdem gibt es so viele Episoden, die zu Tränen rühren. So vielschichtig, wie das Leben ist, so ist auch die Serie. Bill Lawrence hat für dieses Storytelling schon immer ein Händchen gehabt, wie auch seine anderen Serien beweisen. "Scrubs" aber ist für mich noch mal herausragend, weil das Krankenhaus-Setting noch mal besonders ist. Hier liegen Trauer und Glück so nah beieinander. Auf der einen Seite sind die Patienten, auf der anderen Seite aber eben auch die Ärzte, die mit all dem, was passiert, umgehen müssen. Das wurde immer wieder hervorragend herausgearbeitet. J.D.s Tagträume waren auch eine überaus gelungen Idee. Die Freundschaft zwischen ihm und Turk ist wahnsinnig intensiv, aber eben auch albern. Und auch bei dieser Serie ist Musik ein wichtiger Faktor, der die Genialität des Storytelling unterstützt. Ich bin so glücklich darüber, dass es jetzt, Jahre später, tatsächlich noch mal eine kleine Fortsetzung geben wird, und freue mich jetzt schon wieder auf meinen nächsten Rerun.
Die Serie "Scrubs - Die Anfänger" ansehen:
Emil Groth - myFanbase
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25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr




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28.11.2025 00:19 von Sonia
F.B.I.: F.B.I.
Es wird immer abstruser... Jetzt sehe ich, dass die FBI... mehr