Interview mit Sophie Skelton und Richard Rankin

8. November 2017 | Diesen Herbst kehrte "Outlander" bei Starz mit Staffel 3, in der die Abenteuer von Claire (Caitriona Balfe) und Jamie Fraser (Sam Heughan) weitergehen, zurück. 20 Jahre, nachdem Claire durch die Steine ging, versucht sie mit der Hilfe von Brianna Randall (Sophie Skelton) und Roger Wakefield (Richard Rankin) Spuren ihrer großen Liebe in historischen Dokumenten zu entdecken. In unserem Interview sprechen Sophie Skelton and Richard Rankin über ihre Rollen, die Beziehungen ihrer Charaktere und ihre Erfahrungen am Set. In Deutschland zeigt RTL Passion aktuell die Episoden im Originalton und mit Untertiteln. Ab dem 8. November 2017 wird Staffel 3 von "Outlander" auf VOX ausgestrahlt.

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

Roger und Brianna lernen sich im Staffel-2-Finale kennen. Wie würdet ihr die Beziehung zwischen den beiden beschreiben? Und auf welche Art und Weise unterscheiden sie sich eurer Meinung nach von Claire und Jamie?

Sophie: Ich finde die Beziehung zwischen Roger und Bree ist ein starkes 'Vor und Zurück', wunderschön vertrackt für Fans, weil jedes Mal, wenn wir sie zusammen sehen, stoßen sie sich die Köpfe und prallen dann gewissermaßen voneinander ab. Und ich glaube, dass das eine ziemlich nette Dynamik für Fans ist, in die sie investieren können. In Bezug auf ihre Unterschiede zu Claire und Jamie, sind sie so stark wie Claire und Jamie, wenn es darum geht, einander zu vertrauen, und sie sind in einer einzigartigen Situation zusammengebracht worden und das schafft eine starke Bindung, die nicht wirklich gebrochen werden kann. Ich finde der Unterschied bei Brianna und Roger ist, dass sie daraus einen Vorteil ziehen und dass sie wissen, dass sie immer füreinander da sein werden, also müssen sie sich nicht notwendigerweise auf die beste Weise behandeln. Ich glaube auch, dass Roger und Brianna nicht so sexuell/romantisch sind, mehr wie…

Richard: Sprich für dich selbst.. Roger ist sehr sexy (lacht). Roger strotz nur so vor Sexappeal (beide lachen).

Sophie: … Es ist mehr wie eine liebenswerte tollpatschige Beziehung, die sehr real und frisch ist. Und meiner Meinung nach bringt das eine wirklich nette andere Dynamik in die Serie.

Auf was können sich die Fans in Staffel 3 freuen und gibt es etwas in einer der Episoden, von dem ihr unbedingt wollt, dass es die Fans sehen?

Richard: Ihr erfahrt mehr über Roger und Brianna. Staffel 3 raubt eure Aufmerksamkeit von Episode 1 an – es gibt sehr viel Gutes und es bewegt wirklich die Handlung ziemlich schnell vorwärts. Die Roger und Brianna-Sachen sind wirklich aufregend. Ihr seht die beiden ein bissen mehr zusammenkommen. Sie befassen sich mit vielen Dingen, die in ihren eigenen Leben individuell vorgehen – sie machen eine Menge durch. Offensichtlich muss Brianna sich mit ihrer zeitreisenden Mutter und ihrem aus dem 18. Jahrhundert stammenden Vater und dem Auffinden von Jamie Fraser auseinandersetzen. Ich nehme an, die Chemie von Roger und Brianna…

Sophie: ...und ich denke, ihr habt im Staffel 2-Finale wirklich bloß einen Vorgeschmack bekommen, es war sicherlich aufregend für Fans zu sehen, wie mehr von ihrer Persönlichkeit herauskam.

Welchen Einfluss auf Roger und Brianna hat die Tatsache, dass sie Nachfahren von Zeitreisenden sind? Was ändert sich für sie in Staffel 3

Sophie: In meinen Augen ist sowohl für Roger als auch für Brianna die Tatsache, dass sie Nachfahren von Zeitreisenden sind, eine sehr frische Information und ich denke die Auswirkungen dessen sind noch nicht abgeschlossen...

Richard: Ja, ich finde nicht, dass sie bisher die Bedeutung dessen gut verstanden haben. Ich glaube auch nicht, dass es erforderlich ist... und ich weiß nicht, ob sie denken, dass es momentan notwendigerweise relevant für sie ist,...

Sophie: Ich glaube, dass sie sich aktuell mehr in dem Prozess befinden, dass Zeitreisen überhaupt existiert. Sie sind beide sehr akademische Menschen und ich denke, dass das Erweitern ihrer Gedanken um die Gefilde der Zeitreise ziemlich schwer für sie und sehr sagenhaft ist, daher befassen sie sich mehr mit diesem Teil der Dinge als damit, dass es ihr Erbe ist. Ich denke, dass es für Brianna weniger die Tatsache, dass Jamie aus einer anderen Zeit stammt, erschwert, sondern mehr dass sie einen Vater hat, den sie niemals kennengelernt hat. Und in Staffel 3 geht es mehr um Briannas Entschlüsselung, welche Teile ihrer Persönlichkeit von Jamie und welche von Frank sind, welche ihre eigenen sind und welche sie von Claire bekommen hat, und in meinen Augen hat sie eine kleine Identitätskrise. Und es gibt wirklich wunderschöne Mutter-Tochter-Szenen und Szenen zwischen Roger und Brianna, wo wir wirklich diese Dynamic spüren und wie sie sich selbst finden.

Wenn Claire in Staffel 3 in der Zeit zurückreisen sollte, würde Brianna ihre Mutter und Roger die einzige Person verlieren, der ihm mehr über seine Familienhistorie erzählen kann. Wie schwer würde es für sie beide werden, Claire gehen zu lassen?

Sophie: Für Brianna ist es sehr schwer. Sie hat ihren Vater verloren und nun verliert sie auch ihre Mutter. Sie hat noch nie ein Leben ohne Claire gekannt und sie weiß, wegen des Elements der Zeitreise, nicht, ob sie ihre Mutter wiedersehen wird. Es ist ein ziemlicher selbstloser und reifer Akt für Brianna, Claire ziehen zu lassen. Sie setzt wirklich nur um Claires Willen ein tapfers Gesicht auf, aber im Inneren krümmt sie sich bei dem Gedanken, ihre Mutter vielleicht nie wieder sehen zu können... insbesondere, weil ihre Beziehung seit 20 Jahren gerade erst wieder geflickt wurde und ihre Mutter und sie jetzt wirklich eine Beziehung haben. Vorher war diese sehr seltsam und im Fall von Brianna ist das tatsächlich etwas, mit dem wir sie sich befassen sehen, zusammen mit dem sich weiterentwickeln und insbesondere dem Leben als Waise, aber für Brianna ist es auch eine äußerst erschütternde Aussicht.

Denkt ihr, dass wenn Roger und Brianna die Möglichkeit bekämen in der Zeit mit Claire zurückzukehren, um ihre Vorfahren zu treffen, sie das tun würden?

Sophie: Oh absolut, ja! Ich denke Brianna und Roger sind fasziniert von Geschichte und von diesem ganzen Abenteuer, dass diese mystische Figur umgibt, die Jamie ist, und sie würden unbedingt in der Zeit zurückgehen.

Als Schauspieler des zweitbeliebtesten romantischen Paares in der Serie...

Richard: Wie bewertest du das? Das zweitbeliebteste? (lacht) Was ist der Sortierungsprozess für die Hierarchie... .

Nun, bloß weil Jamie und Claire gewissermaßen als Nummer 1 angesehen werden...

Richard: In Ordnung, bis jetzt, aber sie werden älter... (lacht)

Sophie: ... sie sind jetzt 20 Jahre älter! Ich sag's bloß! (lacht)

Ihr übernehmt die Position hoffentlich... Was glaubt ihr sind die Erwartungen von den Lesern von Gabaldons Büchern, der eigentlichen Hauptfanbase? Und wie geht ihr damit um oder ignoriert ihr sie einfach?

Sophie: Hinsichtlich der Beziehung?

Ja, in der Hinsicht, dass ihr so ein wichtiger Part der Bücher seid. Wie geht ihr mit den Fanerwartungen zu dieser Beziehung um?

Sophie: Ganz ehrlich, Richard und ich haben die Bücher gelesen, als wir uns im Castingprozess für die Charaktere befanden, also sind wir auch solche Fans geworden. Ja, es gibt einen Druck, dem zu entsprechen, was die Buchleser wollen und was sie von der Serie erwarten, aber wir beide sind sehr bewahrend bezüglich Roger und Brianna und ihrer Beziehung und bleiben der Geschichte treu, die Diana geschrieben hat. Zur gleichen Zeit unterscheiden sich die Drehbücher und sie müssen neu für Leute sein, die die Bücher nicht gelesen haben, oder auch für solche, die es haben. Es ist nett, diese verschiedenen Elemente in der Serie zu haben, die es nicht in den Büchern gibt. Also gibt es den Druck, den Charakteren treu zu bleiben, von denen wir gelesen haben und in die wir uns verliebt haben, aber zeitgleich wollen wir dem treu bleiben, was in den Drehbüchern steht, und Lesen und Nicht-Lesern gleichermaßen erlauben, eine komplett neue Version von Roger und Brianna in der Serie zu haben.

Was mögt ihr am meisten daran, einen Charakter in einer TV-Serie zu spielen, die im 18. Jahrhundert angesiedelt ist?

Richard: Ich denke, es ist die Menge an Material, mit der wir zu arbeiten haben. Ich kann im Moment nicht allzu viel über das 18. Jahrhundert sagen, weil wir das noch nicht erlebt haben, aber in Bezug auf die Handlung als Ganzes... es ist ein solcher Reichtum und so gut geschrieben, so gut von Diana dargestellt, dass wir viel zu spielen haben und eine Menge auf uns zukommen wird. Ich finde, dass die Geschichte so dynamisch ist und sich regelmäßig von Ort zu Ort und durch die Zeit bewegt. Es ist sehr aufregend für uns, weil wir ziemlich viel zu tun haben - wir haben immer viel zu tun, es gibt immer so viel Material, und die Sache mit diesen Charakteren ist, dass immer so viel mit ihnen und ihren individuellen Leben passiert, bevor du darüber nachdenken kannst, wie sie als Paar sind oder ihre Dynamik in ihrer Beziehung ist. Also, meiner Meinung nach, ist es diese Art des Reichtums und, als Schauspieler, macht es Spaß, das zu spielen, weil wir wirklich nicht nach mehr fragen könnten, als uns bereits gegeben wird. Und es ist einfach eine Belohnung diese Serie zu machen.

Sophie: Ja, es ist ziemlich genau, wie Richard es sagt. Die Bücher sind so wundervoll von Diana geschrieben und das ist der Grund, dass sie gewissermaßen Bestseller waren, und es gibt so viel Handlung, mit der man arbeiten kann, und man hat diese wundervollen Sci-Fi Elemente, aber auch die Tatsache, dass sie in der Geschichte angelegt ist. Es ist eine Geschichte, die aus so vielen interessanten Szenen besteht, und sie ist niemals zweidimensional, dumpf oder monoton. Es gibt immer so viel Tiefe und Reichtum in jeder einzelnen Szene. Dass wir das als Schauspieler tun können, ist tatsächlich sehr erfrischend, weil es so Vieles gibt, das man erforschen oder mit dem man arbeiten kann... es schafft wirklich interessante Charakteranalysen und interessante Szenen für Schauspieler zum Ausspielen, weil es niemals bloß eine simple Szene ist. Es gibt immer so viel Material, in das man sich einlesen kann und mit dem man auf unterschiedliche Weise spielen kann. Es ist wirklich toll ein Teil davon zu sein.

Wir haben gehört, wie Sam von dem Dreh seiner Szene in Staffel 1 im eiskalten Wasser oder wie Graham McTavish von der Kuh erzählte, die ihn geängstigt hat, was sind eure denkwürdigsten Erfahrungen am Set bisher?

Richard: Meine denkwürdigste Erfahrung war der Dreh bei den Steinen. Es war das Finale von Staffel 2 und wir haben ursprünglich versucht diese in wirklich schrecklichem Wetter zu drehen, so dass es abgesagt wurde, und wir mussten zurückkehren und diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgreifen. Es war die Stimmung am Set in dieser Nacht bei den Steinen. Es war so unheimlich - wir haben sie sehr früh am Morgen gedreht - und es gab so ein gruseliges, besinnliches Gefühl am Set. Da war kein Wind, da war kein Regen, da war nahezu kein Wetter. Es fühlte sich an als würden wir drinnen drehen und die Tatsache, dass das alles bei den Steinen war, fügte sich in die Atmosphäre ein. Das bleibt mir wirklich in Erinnerung, wie ich sagen würde, als denkwürdigster Moment.

Wenn ihr beide durch die Zeit reisen könntet, würdet ihr zurück, vorwärts oder gar nicht reisen?

Richard: Ich würde tausend Jahre in die Zukunft reisen und sehen, wie die Menschheit sich entwickelt hat, wie die Gesellschaft ist und welche Technologien erfunden wurden.

Sophie: Ich würde wahrscheinlich mit ihm gehen, um auf ihn aufzupassen, nicht wahr?

Richard: Du würdest mit mir gehen?

Sophie: Ja, ich würde in die Zukunft reisen.

Herzlichen Dank für die Unterhaltung, es war wirklich eine Freude mit euch beiden zu sprechen.

Richard & Sophie: Danke schön.

Ceren Karayel & Stephanie Carpenter - myFanbase


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