Bewertung

Review: #2.17 Nacht der Vernachlässigten

Nach einer so langen Pause, die "Glee" jetzt hatte, hab ich mich wahnsinnig auf die neue Episode gefreut und ich muss sagen, dass ich leider ziemlich enttäuscht bin. Die Episode hat sich sehr gezogen und ich habe zwischenzeitlich wirklich auf die Uhr geschaut, was mir bisher bei "Glee" noch nie passiert ist. Obwohl die Folge auch ihre Höhepunkte hatte, so konnten mich nicht einmal alle Auftritte begeistern, was eigentlich meistens der Fall ist. Die Storylines waren eigentlich gar nicht schlecht, dennoch hat mir etwas gefehlt, das die Besonderheit der Folge ausmacht.

"I'm sure you're wondering why I called you all together here in the dead of night when I'm normally out bow-hunting for hobos."

Zum einen wäre da Sue mit ihrer "League of Doom". Das Konzept ist ziemlich gelungen und macht auch absolut Sinn, nachdem sie ihre Karriere als Cheerleader-Coach erstmal an den Nagel hängen kann. Dass Sue etwas ausheckt, war eigentlich zu erwarten und es hat mich auch gefreut, dass Sandy wieder zu sehen war, da sein Charakter eigentlich einzigartig ist und gut in die Gruppe reinpasst. Mit Dustin Goolsby konnte ich jetzt nicht besonders viel anfangen, da er plötzlich aus dem nirgendwo auftaucht, den hübschen Coach spielen soll und Holly und Will auseinanderbringen soll. Würde er jetzt mit Vocal Adrenalin gegen den Glee-Club antreten, so hätte ich das noch verstanden, aber seine Aufgabe hat einfach nicht gepasst. Denn die Beziehung von Will und Holly wäre so oder so zerbrochen, dafür braucht man keinen Dustin Goolsby. Und die Rückkehr von Terri kann ich gar nicht gutheißen, denn sie war einfach zu lange von der Bildfläche verschwunden und sie jetzt wieder zurückzuholen, ist nicht besonders passend. Ich hoffe wenigstens, dass sie ihr eine gute Storyline geben, denn sonst hätten sich die Produzenten die Rückkehr sparen können.

"At what age are you allowed to look back on your life with nothing but regret? Is 32 too young?"

Was die Trennung von Will und Holly angeht, so finde ich sie unvermeidlich, dennoch war sie etwas plötzlich. Irgendwie hat man gespürt, dass sie gehen muss und deshalb genau die Storyline geschrieben, die man braucht, damit Holly verschwinden kann. Ihr Auftritt von "Turning Tables" hat alles gesagt und auch wenn ich den Text passend fand, so hat mich die Performance nicht überzeugt. Das Original des Liedes gefällt mir viel besser und die Stimme von Gwyneth Paltrow hat irgendwie nicht gepasst. Doch das Gute an der ganzen Geschichte und auch ein Höhepunkt dieser Folge war die Szene mit Will und Emma. Zwar ist Carl genauso von der Bildfläche verschwunden, wie es jetzt Holly macht, doch Will und Emma kommen sich endlich näher. Das wurde so langsam auch Zeit und ich fand es toll, wie sie das in die Story eingebaut haben, besonders wie ihre Zwangsstörung für die Annäherung benutzt wurde. Ich hoffe, dass solche Momente zwischen den beiden jetzt wieder öfter vorkommen, denn das hat die Episode auf jeden Fall positiv beeinflusst.

"Two choices: You stay here and I crack one of your nuts, right or left, that's your choice, or you walk away and live to be a douchebag another day."

Was mir negativ aufgefallen ist, ist das späte Auftreten von Kurt und Blaine. Nach 20 Minuten tauchen sie plötzlich auf und ich musste erstmal denken: "Ach, die zwei gibt’s ja auch noch". Ich muss zwar zugeben, dass mir die Begegnung der beiden mit Karofsky gut gefallen hat, und besonders Santanas Auftritt dabei, doch das war mir einfach zu wenig. Das Thema wurde nur kurz angeschnitten und damit war die Sache dann einfach gegessen. Hier hätte noch viel mehr passieren können, doch so lässt man den Zuschauer einfach in der Luft hängen. Immerhin hat man gemerkt, dass Kurt seine Freunde sehr vermisst und ich denke, dass wir nicht mehr lange warten müssen, bis wir wieder mehr von ihm sehen werden.

"I'm such a better singer than everybody else so I know how it feels. I'm all alone at the top. Also, I'm really short, so even when I'm in a group of people, it feels like I'm wandering alone through a forest.

Aber nun möchte ich auch mal ein Highlight dieser Folge erwähnen. Hierzu zählt der Auftritt von Sunshine, der mir, wenn ich daran zurückdenke, schon wieder Gänsehaut bereitet. Sie kann wirklich gut singen und ich freue mich schon sehr auf die Nationals, wo man mehr von ihr sehen wird. Das wird sicherlich kein Zuckerschlecken für die New Directions. Dennoch war ihre Storyline auch etwas plump. Sie taucht auf, singt und dann ist sie auf einmal wieder weg. Hier hätte auch noch mehr passieren müssen, so war das wieder nur ein Teil der Episode, den man sich hätte sparen können.

"Before every performance I like to wash my hands and after doing so I like to dry them on a fresh puppy."

Genauso überflüssig waren Mercedes' Forderungen. Auch wenn mich diese sehr zum Lachen gebracht haben, so hat mir ihre Einstellung nicht gefallen. Ich kann es zwar nachvollziehen, dass sie auch ihren Ruhm haben möchte, doch die Idee von Lauren, die ich übrigens immer noch nicht mag, war einfach nur daneben. Mercedes hätte das alles auch auf andere Art und Weise haben können und hier muss ich sagen, dass mir Rachel wahnsinnig gut gefallen hat. Sie kann Mercedes verstehen und setzt sich für sie ein und unterstützt sie. Das war ein wirklich toller Zug von ihr und ich kann sagen, dass sie mir in dieser Folge von den Glee-Kids am Besten gefallen hat. Der Auftritt von Mercedes war auch sehr schön, doch ich hätte mir hier ein Lied gewünscht, das mehr aussagt und einen mitreißen kann. Über ihr Talent muss man nicht sprechen, das ist eindeutig, doch etwas Bekannteres hätte dem Ganzen noch viel mehr Besonderheit verliehen.

"Is it because two of them are Asian and Artie wears glasses?"

Besonders war auch der Auftritt von Mike Chang. Seine Tanzkünste sind einzigartig und es hat mich sehr gefreut, dass man davon mehr gesehen hat, doch das Lied war dafür absolut falsch gewählt. Erstens stand er dadurch einfach nur im Raum und es wäre schön gewesen, wenn die anderen Kids bei diesem Lied mitgemacht hätten. Dann wäre das Ganze viel besser gewesen, so hab ich den Auftritt kurz darauf wieder vergessen, was wirklich schade ist.

Zum Abschluss möchte ich noch die Brainiacs erwähnen. Die Idee dieser Truppe war klasse, weil sie definitiv für die meisten Lacher dieser Folge gesorgt haben, besonders Brittany. Erstmal das Bestechen, damit sie mitmacht und dann ihre Intelligenz, die uns bisher vorenthalten wurde. Diese Frau schafft es einfach immer, einen zu überraschen, was dieser Episode wirklich gut getan hat.

Fazit

Nach einer so langen Pause hätte ich auf jeden Fall viel mehr erwartet. Bei dieser Episode kam es mir vor, als ob die Autoren unbedingt alle Storylines weiterführen möchten, was zeitlich einfach nicht möglich ist. So wurden viele Handlungen einfach nur angeschnitten und dann wieder zur Seite gelegt. Dies hat dazu geführt, dass sich die Folge ziemlich zieht und es nichts gab, was dafür gesorgt hat, dass man unbedingt dran bleiben muss. Nicht mal die Auftritte haben Begeisterung bei mir ausgelöst, was eigentlich selten vorkommt. Vielleicht lag es daran, dass es keinen gemeinsamen Auftritt von allen zusammen gab. Ich kann es nicht genau sagen. Dennoch gab es ein paar Highlights, die diese Episode auch dringend gebraucht hat. Dazu zählen Rachel, der Auftritt von Sunshine und die Szene mit Will und Emma. Ich hoffe sehr, dass "Glee" mit der nächsten Folge zu der Stärke zurückfindet, die es vor der Pause hatte.

Alex Olejnik - myFanbase

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