Bewertung
Michael Patrick King

Sex and the City 2

Every couple has the right to make their own rules.

Foto: Copyright: 2010 Warner Bros. Ent.
© 2010 Warner Bros. Ent.

Inhalt

Zwei Jahre sind seit der Hochzeit von Carrie (Sarah Jessica Parker) und Mr. Big (Chris Noth) vergangen und die beiden führen eine gemütliche Ehe. Fast schon zu gemütlich, denn Carrie möchte nicht nur abends vor dem Fernseher sitzen. Miranda (Cynthia Nixon) hat unterdessen Probleme bei der Arbeit, weil sie von ihrem neuen Chef nicht richtig ernst genommen wird. Sobald sie ihre Meinung sagen will, wird sie mit einem Handzeichen zum Schweigen aufgefordert.

Samantha (Kim Cattrall) versucht sich derweil mit verschiedenen Pillen und Cremes jung zu halten und weiterhin attraktiv für die männliche Gesellschaft zu bleiben, während Charlotte (Kristin Davis) erfahren muss, wie anstrengend zwei Kinder doch sein können. Zu ihrem Glück hat sie eine tolle Nanny, doch Samantha weist sie auch auf deren Attraktivität und mögliche Folgen hin. Als Samantha nach der Premiere des neuen Films von Smith (Jason Lewis) nach Abu Dhabi eingeladen wird, besteht sie darauf, ihre Freundinnen mitnehmen zu können. Trotz aller Vorzüge bereitet die neue Umgebung auch Probleme und Carrie trifft in der Fremde, weit entfernt von Big, überraschend auf einen alten Bekannten.

Kritik

Was haben die Fans sich gefreut, als die Berichte über den ersten Kinofilm aufkamen, der Start immer näher kam und schließlich wahrlich aufgestylte Horden gemeinsam ins Kino rannten und dabei ein Gläschen Sekt in der Hand hielten. Wer glaubte, dass die Zeit der Serie in der Vergangenheit liegt, der wurde eines Besseren belehrt. Dass nun der zweite Film in die Kinos kommt, ist nur die schlüssige Folge aus dem großen Erfolg des ersten Teils. "Sex and the City" funktioniert auch weiterhin und weiß die zumeist weiblichen Massen zu begeistern.

Auch der zweite Teil wird dies tun. Die Geschichten um die vier Mädels sind noch lange nicht auserzählt und die Offenheit und Direktheit in den Dialogen sorgen immer wieder für hervorragende Unterhaltung. Zudem ist generell der Humor der Serie und nun der Filme ein wahrer Genuss. Das geht schon mit dem Beginn des zweiten Films los, als in kurzen Rückblicken das jeweilige Wesen der vier Hauptcharaktere erfasst wird, indem man sie nur wenige Sekunden vor über 20 Jahren sieht, wo sie sich nach und nach kennen lernten. Erneut gelingt es, einen wunderbaren Einstieg in den Film zu bieten, der die gesamte Vorfreude in ein wundervoll wohliges Gefühl überführt. Endlich geht es los. Und wie! Der Zuschauer darf erneut eine Hochzeit erleben, denn Anthony und Stanford heiraten. Man erlebt entsprechend eine Hochzeit, die jedes Klischee erfüllt, ohne dabei aber abgedroschen zu sein. Vielmehr ist es ein herrlicher Beginn, der durch einen Gastauftritt von Liza Minelli seinen Höhepunkt findet. Und das soll nicht der letzte bleiben.

Der Film findet einen wunderbaren Weg zwischen dem Erzählen von Geschichten und kurzweiliger Unterhaltung. Im Vergleich zum ersten Film gelingt es dabei sogar noch besser, die Leichtigkeit der Serie beizubehalten. Es wird nicht krampfhaft versucht, überall eine Handlung für jeden Charakter einzufügen, sondern eben auch in Abschnitten den ein oder anderen mal außen vor zu lassen. Vielmehr passiert einfach jedem immer an den richtigen Stellen genau das, was in der Situation auch passt. Dadurch hat man als Zuschauer eine noch größere Freude und kann sich auch einfach mal in Szenen verlieren, die nicht nur dazu dienen, die Storyline voran zu treiben. Auch die Dialoge zeigen ihre gewohnte Stärke und jeder Charakter kann mit seiner Eigenart unvergessliche Akzente setzen und seinen Teil zum Film beitragen. Da zudem auch noch in den Details viel Humor bewiesen wird, hat man als Zuschauer viel zu lächeln und zu lachen. Mehr kann man eigentlich nicht verlangen.

Da "Sex and the City" nicht nur durch Geschichten und Humor zu solch großer Popularität gelangt ist, sondern auch durch Fashion und Style, darf natürlich auch das nicht fehlen. Auch an dieser Stelle heißt es wie gewohnt Klotzen statt Kleckern. In jeder Szene gibt es neue Kleider, die sich gegenseitig zu überbieten versuchen. Auch hier ist wieder für jeden Geschmack etwas dabei, selbst wenn man keinen hat. Die Finanzkrise wird schließlich völlig vergessen gemacht, als es in die Vereinigten Arabischen Emirate geht, deren Szenen man übrigens in Marokko gedreht hat. Hier finden die vier Mädels den Himmel auf Erden. Schon der Flug mit eigenen Kabinen und einer Bar an Board übertrifft die kühnsten Träume des normalen Zuschauers. Doch bei einer eigenen Limousine, einem wahnsinnigen Hotel und eigenen Dienern für die gesamte Zeit des Aufenthaltes sind selbst die prinzipiell verwöhnten Mädels überwältigt, bis Samantha erfährt, welche Verhaltensregeln in diesem Land herrschen. Hierbei wird im Übrigen eine Grenze erreicht, die durchaus Empörung hervorrufen kann, denn es treffen wahrlich zwei Welten aufeinander. Kultureller Respekt ist sicherlich was anderes. Nichtsdestotrotz hat auch das seinen Charme und vor allem seine Funktion, um weitere Probleme und amüsante Geschichten in die Wege zu leiten und ehe man sich versieht, neigt sich dieser Film schon wieder seinem Ende. Die zweieinhalb Stunden vergehen doch viel zu schnell. Noch auf dem Nachhauseweg erklingen die typischen Töne der SatC-Melodie im Ohr und man erinnert sich an den ein oder anderen Kommentar, während man schon die Termine der nächsten Woche so plant, dass man ein weiteres Mal in den Film gehen könnte. Es finden sich mit Sicherheit Gleichgesinnte.

Fazit

Der Film erfüllt genau die Erwartungen. Er ist kurzweilig, hochgradig amüsant, erzählt seine Geschichte unaufgeregt, unaufgesetzt und sinnvoll und zeigt dabei den gewohnten Glanz und das prunkvolle Ambiente, welches die Serie immer ausmachte.

Emil Groth - myFanbase
24.05.2010

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