Review: #14.06 Broken Things
Wenn man sich den Hauptcast so ansieht, dann ist dieser in der Episode ziemlich leer und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen konnte man in meinen Augen wieder punkten. Zudem hatte man einen Fall, bei dem der Zusammenhalt wieder sehr toll unterstrichen worden ist.
Ich möchte gerne mit der Handlung beginnen, über deren Wendung ich angenehm überrascht bin und mit der ich nicht gerechnet habe. Ich dachte ja in der letzten Episode, Sal Vasquez baut den größten Mist, um der Bitte seines Vaters nachzukommen, indem er zu Lindsay Belforts Witwer Cliff sollte, weil Ramon eine Opferaussage zu seinen Gunsten für die Bewährung bekommen wollte. Dafür hat er seinen Sohn emotional auch ziemlich unter Druck gesetzt, was ihn mir direkt noch unsympathischer gemacht hat. Vasquez konnte ich dennoch verstehen, denn mittlerweile ist ihm die 51 ja doch ans Herz gewachsen und leider gibt es noch immer den Spruch: In einer Familie hält man zusammen. Ich finde ja ohnehin, dass es da Grenzen geben sollte. Zum Glück hat es "Chicago Fire" noch immer drauf, dass es überraschende Wendungen gibt. Wobei ich schon schockiert war, als Vasquez zu Cliff gefahren ist. Im ersten Moment sah es wirklich so aus, als würde es in Gewalt ausarten, was nur durch seine Schwester Pam verhindert hätte werden können. Mit ihrem Auftauchen auf der Wache hat man aber für Vasquez wirklich noch einmal alles gedreht und ich denke, Vasquez' Worte haben etwas in ihr bewirkt, was Cliff auch zum Einlenken gebracht hat, wollte und will er doch immer noch Gerechtigkeit für seine Frau.
Gerechtigkeit hat aber irgendwie in dieser Episode bzw. ganz speziell auch in der Vasquez-Sache viele Gesichter. Für einen kurzen Moment hatte ich den Verdacht, ich habe Ramon Unrecht getan, allein schon, weil ich ihn unsympathisch finde, dabei war er für Cliff in der schlimmsten Situation als Erstes da. So gesehen, ist Ramon vielleicht kein schlechter Kerl. Spätestens als die Sprache dann auf die potenziellen Sanitäter kam, schrillten nicht nur bei mir alle Alarmglocken. Es waren nämlich keine anwesend. Das erklärt auch den angeblich verschwundenen Bericht. Somit hat Vasquez auch entschieden, Cliff die Frage mit der Opferaussage nicht zu stellen, was ich absolut verstehen kann. Ich fand es auch wirklich stark von ihm, welche Ansage er seinem Vater anschließend im Gefängnis gemacht hat. Ich glaube zwar durchaus, dass Ramon Gerechtigkeit für Lindsay will bzw. wollte, doch nach den neuesten Erkenntnissen frage ich mich, ob dahinter nicht noch mehr steckt. Könnte es vielleicht sein, dass er mit dem Mörder noch eine ganz eigene Rechnung hat und ihm dabei jeder Gegenstand als Tatwaffe recht war, um den Mörder dran zu bekommen? Ich denke, es ist davon auszugehen, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, auch wenn Vasquez erst einmal Abstand zu seinem Vater genommen hat. Ramon wird allerdings einen Weg finden, seinem Sohn weiterhin das Leben schwer zu machen. Jener hat wahrscheinlich erst einmal Lizzie Novak auf seiner Seite. Mich würde es wirklich unglaublich freuen, wenn die beiden eine platonische Freundschaft hätten. So würden wir wahrscheinlich auch etwas mehr über Lizzies Vergangenheit erfahren, die auch diesmal nur angeteasert wurde, obwohl wir auch schon wussten, dass sie keine Eltern mehr hat. Die Frage ist immer noch: Was ist damals genau passiert? In der letzten Staffel wurde angedeutet, dass sich möglicherweise ihr Vater umgebracht hat. Es ist langsam wirklich an der Zeit, dass wir mehr darüber erfahren.
Wenn ich schon mal bei Lizzie bin, bleibe ich doch auch gleich bei ihr und den spannenden Einsatz, den sie mit Violet Mikami hatte. Jene finde ich derzeit etwas kratzbürstig, was nicht nur an den vielen Schichten liegt, sondern wohl auch daran, dass ihre Freundin Murphy den Job verloren hat, auch wenn das Sanitäter-Feuerwehrprogramm dadurch durchgesetzt werden konnte. Der Einsatz an sich war nicht ohne und hier hat man mal wieder den Beweis: Die meisten Unfälle passieren im Haus. Mutter Marie hat die Halloweenbeleuchtung abgenommen und ist durchs Glasdach gekracht, wodurch sie sich natürlich verletzt hat und Tochter Dana will unbedingt mit im Rettungswagen fahren, weil während Corona ihr Vater gestorben ist und sie ihn nach dem Abtransport ins Krankenhaus nicht mehr gesehen haben. Mir tat Dana durchaus leid, weil sie dadurch sogar emotional doppelt belastet war und ich konnte ihre Angst vollkommen verstehen. Wenn man mal bedenkt, wie der Einsatz weiterging, muss man noch immer tief durchatmen. Nicht nur, dass es Stau durch einen Rohrbruch gab, Maries Zustand hat sich auch fast minütlich verschlechtert. Mir hat die Rettungsaktion aber wahnsinnig gut gefallen, auch wenn sie durch Danas hysterische Art etwas stressiger war und sich Lizzie durch Violets Ansage jetzt wohl mehrmals überlegen wird, wie nahe ihr die jeweiligen Fälle gehen werden.
Ich gebe zu, dass ich Chief Boden noch immer vermisse, allerdings habe ich Dom Pascal in dieser Episode absolut gefeiert. Seine Vorgehensweise und sein Handeln haben mir wahnsinnig imponiert. Vor allem hat mir gut gefallen, dass Kelly Severide und Annette Davis toll eingebunden worden sind. Ich habe ja etwas laut gestöhnt, als es hieß, Kelly würde Pascal öfters vertreten. Zugegeben, dieser Schritt ist ohnehin seit mehreren Staffeln fällig. Ich hatte aber tatsächlich die Sorge, man würde Pascal ersetzen und Kelly noch mehr ins Zentrum rücken, was ohnehin schon der Fall ist, wenn man sich auch nur mal das Poster für diese Staffel ansieht. Mir hat aber die Zusammenarbeit verdammt gut gefallen und vor allem eben auch, wie selbstbewusst und selbstverständlich Annette sich eingebracht hat. Ich würde mich wahnsinnig freuen, würden wir öfters solche Szenen erleben. Wir hatten zwar schon in den vorherigen Staffeln mit Matt Casey und der Stadt bzw. dem Bürgermeister zu tun, allerdings fand ich keinen Zugang. Bisher gefällt mir die Entwicklung zwischen Pascal und Annette extrem gut und ich freue mich richtig darauf, was noch kommen wird. Ich denke nämlich, man geht sehr behutsam in der Annäherung der beiden um und Kelly hat ihm in gewisser Weise auch gut zugesprochen.
Kommen wir mal noch zu Isaiah und Stella Kidd. Nachdem sich der Zustand von Isaiahs Mutter Shauna kürzlich extrem verschlechtert hat, war klar, dass uns diese Handlung noch etwas weiter begleiten wird. Nachdem man zu Staffelbeginn schon angesprochen hat, dass bei der Polizei und der Notrufzentrale Personal eingespart wird und es dadurch zu Doppel- und Mehrfachschichten kommt, ging man jetzt noch einen Schritt weiter. Dass das Pflegepersonal chronisch unterbesetzt ist, ist nichts Neues mehr. Erschreckend ist dabei jedoch immer wieder, wie dadurch mit den Patienten und Patientinnen umgegangen wird. Isaiah scheint der einzige zu sein, der sich da erst einmal Gedanken gemacht hat und der der Sache nachgegangen ist. Es ist erschreckend, dass die Zustände in Shaunas Pflegeeinrichtung nicht schon eher zur Sprache gebracht wurden. Aber wahrscheinlich wurde das von den 'normalen' Bürgern nicht ernst genug genommen. Interessant fand ich, dass man hier Sharon Goodwin mit einbezogen hat. Durch den Gesundheitszustand ihres Exmannes Bert Goodwin in "Chicago Med" ist sie aber auch die ideale Ansprechpartnerin, die sich sicherlich einige Einrichtungen angesehen hat. Stella und Isaiah werden also eine Weile in Cleveland verweilen. Möglicherweise sehen wir den Jungen dann sowieso nicht mehr. Aber es unterstreicht eben mal wieder, wie familiär alles ist und wie ernst Stella und Kelly ihre Aufgabe und Verantwortung als Pflegeeltern nehmen, was mir gefällt.
Fazit
"Chicago Fire" hat mit dieser Episode bewiesen, dass man auch mit weniger Charakteren Spannendes abliefern und Handlungen weiterentwickeln kann. Da uns nun schon das Herbstfinale erwartet, bin ich mal gespannt, was man uns bieten wird.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Broken ThingsErstausstrahlung (US): 05.11.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Avi Youabian
Drehbuch: Matt & Julia Keimach
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