Bewertung

Review: #6.19 Am Scheideweg

Nachdem die letzten Episoden von "Chicago Fire" sehr auf Sparflamme gelaufen sind, gelingt es der Serie mit #6.19 Where I Want To Be wieder an die gewohnte Stärke anzuknüpfen und setzt einen Einsatz in den Fokus, der einmal mehr die Beziehung von Matthew Casey und Gabriela Dawson beleuchtet und nochmal unterstreicht, was die beiden aneinander haben.

Die Jagd nach dem Gespenst

Schon oftmals gab es bei "Chicago Fire" Einsätze, bei denen die Feuerwehrleute involviert waren und die Ermittler zum richtigen Täter geführt haben. Dennoch liegt hier der Fall etwas anders. Denn mit Jake Cordova hat man meiner Meinung nach einen recht zwielichtig wirkenden Charakter eingeführt, bei dem ich mir bis jetzt nicht sicher war, ob er zu den Guten oder Bösen gehört.

Nicht nur, da er mal etwas mit Gabby hatte, sondern vor allem seine undurchsichtige Art und sein Verhalten machten es mir eher schwer, ihn richtig einzuschätzen. Vor allem sein anfängliches Verhalten gegenüber Brian 'Otis' Zvonecek wirkte oftmals so, als wolle er ihn vertreiben. Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich ihn auch bei dem Diebstahl während des Einsatzes im Verdacht hatte. Die Truppe wurde zu einem Brand gerufen, bei dem eine junge Frau in einem Tresor eingeschlossen wurde. Für die Befreiung bräuchte es zwei Leute und diese waren eigentlich auch vor Ort: Jake und Stella Kidd. Ich habe mir gar keine Gedanken gemacht, dass Jake gar nicht mehr an ihrer Seite war und ging davon aus, dass er weiteren Opfern hilft. Ich wurde erst stutzig, als er Matt draußen in die Arme lief und ich mir dachte 'Wo kommt er denn nun her?' Aber auch da habe ich nicht weiter drüber nachgedacht.

Ich begann erst intensiv über diese Frage nachzudenken, nachdem Antonio Dawson Matt zu Hause aufgesucht hat und ihm die Ermittlungsergebnisse präsentiert hat. Bei Antonios Beschreibung nach der gesuchten Person hatte ich auch sofort Jake im Verdacht. Doch auch wenn er sehr mysteriös wirkt, ergab es letztlich für mich keinen rechten Sinn. Umso spannender fand ich, als Matt, Kelly Severide und Wallace Boden auf Ungereimtheiten bei den Bauplänen gestoßen sind und mir gefiel gut, als Jake die Führung im Haus übernommen hat. Denn er hatte ja schon bei dem nächsten Einsatz bewiesen, dass er doch ein Teamplayer sein kann.

Ich finde es immer wieder erschreckend, zu was ein Kartell fähig ist und wie viele unschuldige Menschen dabei sterben müssen. Dennoch hätte ich mir hier ein bisschen mehr Interaktion zwischen der Polizei und Feuerwehr gewünscht. Man hätte diesen Fall auch gerne über zwei Episoden ziehen können, da er für mich sehr interessant gewesen ist.

Glücklichste Mann der Welt

In der Beziehung von Gabby und Matt gab es schon einige Höhen und Tiefen. Doch seit Jake auf der Wache ist, habe ich das Gefühl, dass sich dadurch einmal mehr eine Krise anbahnte, die eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Denn die beiden haben in den vergangenen Staffeln schon einiges durchgemacht, so dass ich manche Dramen schon beinahe künstlich und eben total überflüssig finde.

Ähnliches dachte ich auch, als Gabby Matt Befangenheit vorwarf, eben weil seine Frau und Jake mal etwas miteinander hatten und Matt ihr das gleiche unterstellte. Ich hatte tatsächlich schon mit der nächsten Krise der beiden gerechnet, aber die Autoren haben aus der anbahnenden Krise etwas Wunderbares herausgeholt, von dem ich hoffe, dass es lange anhalten wird. Es war vielleicht etwas konstruiert, dass man Jake erst die Stelle angeboten hat und er diese dann dennoch abgelehnt hat, weil er noch immer Gefühle für Gabby hat. Zeitgleich war dies aber auch wichtig, dass sowohl Matt als auch Gabby erkennen, wie wichtig sie sich gegenseitig sind.

Ich will da sein, wo du bist

Nachdem Kellys Mutter Stella offenbart hat, dass sie bei ihm nie aufgeben darf, hat man schon bemerkt, dass sie dem Ganzen nicht so positiv entgegensieht. Trotz dessen finde ich es gut, dass man direkt daran anknüpft und die Beziehung der beiden einem Prüfstand unterzieht. Auf der einen Seite fand ich Stellas etwas harsche Art überzogen, als sie von Kellys Ehe erfuhr, da vielleicht für Kelly noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ihr das zu erzählen. Auf der anderen Seite kann ich sie ganz gut verstehen. Schließlich sind die beiden zusammen und man sollte meinen, dass man sich da solche Dinge erzählt.

Wobei man bei den beiden tatsächlich sagen muss, dass sie einige Schritte für eine Beziehung übersprungen haben und nachdem Kelly die Annullierung ansprach, konnte ich durchaus nachvollziehen, weswegen sie erst einmal eine räumliche Trennung wollte.

Sehr gut hat mir auch gefallen, dass Matt und Stella sich über ihre Partner ausgetauscht haben und dass ihr klar gemacht wurde, dass sie ihre eigenen Maßstäbe setzen muss. Ich hätte zwar nicht damit gerechnet, dass Stella tatsächlich auszieht, aber das zeigt zum einen natürlich auch, wie wichtig ihr die Beziehung ist und sie sie dadurch festigen möchte. Obwohl Kelly Stella nicht seine Liebe gestanden hat, drückten seine Worte für mich dennoch aus, dass er so jemanden wie Brittany nicht mehr an seiner Seite benötigt, sondern einzig und alleine Stella.

Randnotizen

  • Mich wundert ein bisschen, dass es keine gemeinsame Szene zwischen Sylvie Brett und Antonio gab. Denn schließlich scheinen die beiden doch mehr füreinander zu empfinden, als sie vielleicht zugeben wollen.
  • Ich bin gespannt, wann Otis wieder vollständig für Wache 51 einsetzbar sein wird. Sehr gut hat mir die gemeinsame Szene mit Jake gefallen. Der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit der Wache ist genau das, was mir an der Serie so gut gefällt.
  • Die kleine Geschichte von Christopher Herrmann und seinem Sohn hatte zwar einen amüsanten und peinlichen Touch, hätte ich persönlich aber nicht gebraucht.
  • Sehr süß fand ich die ganzen Nachrichten der Truppe an Otis, als er auf sein Testergebnis gewartet hat. Daran hat man mal wieder bemerkt, wie familiär diese Truppe ist.

Fazit

"Chicago Fire" findet zur alten Stärke zurück und kann deutlich besser überzeugen, als in den Vorwochen. Der Fall rund um das Kartell hat mir gut gefallen und auch, dass die Beziehungen von Kelly und Stella sowie Gabby und Matt gefestigt worden sind.

Daniela S. - myFanbase

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